Was hat es mit der Mundart-Untertitelspur auf sich? Ich hatte die heute mal ein paar Minuten laufen lassen, aber da lief dann ganz normales Hochdeutsch.
Ansonsten hab ich mich heute mal dem Bonusmaterial gewidmet. Ein interessantes Feature fand ich den Locationvergleich damals zu heute.
Den Audiokommentar von Pelle Felsch und Oliver Nöding hab ich nun auch gehört. Erstmal muss ich bei Pelle mal für die Danksagung bedanken.
Auf den Klugscheißmodus kann ich allerdings auch nicht so ganz verzichten:
Zur NDR-Verschwörungstheorie: Heute ist Studio Hamburg eine 100%-Tochter der NDR Media. Lt. Wikipedia hat sich die damalige "Norddeutsches Werbefernsehen GmbH" (die heutige NDR Media GmbH) bereits 1959 mit 80% beteiligt, der Rest damals vermutlich Gyula Trebitsch gehört haben.
Der König von St. Pauli hieß nicht Paul, sondern Willi Bartels. Bartels betrieb zwar anfänglich auch einige eher harmlose Vergnügungstablissements wie das Hippodrom oder die Jungmühle, wo es Anfang der 50er Damenringkämpfe oben ohne gab, zum "König" stieg er allerdings dadurch auf, dass er das Geld in Immobilien investierte und ihm später große Teile der Reeperbahn und der Großen Freiheit gehörten. Ende der 60er war er in der Tat der Bauherr des Eros-Centers, mit dem Betrieb hatte er aber nichts zu tun, sondern verpachtete den Laden, wie Bartels nie Pferdchen für sich laufen hatte. Im Gegensatz zu Schulz hatte Bartels mit der Unterwelt nichts zu tun, er gehörte auch zu den Gründern der IG St. Pauli, die sich der Bekämpfungs des Nepps (den es in "Ehrenkodex-Ära" durchaus gab) verschrieben hatte.
Das "Stundenhotel" nicht in Hamburg gedreht wurde, ist ja allgemein bekannt. Wenn man mal auf die Straßennamensschilder achtet, wird klar, dass die in Berlin stehen...
Dass Horst Hesslein mal über den großen Teich gesprungen sein soll, glaube ich nun nicht so unbedingt, Richard Brooks' "Der Millionenraub" mit Warren Beatty spielt ja hauptsächlich in Hamburg und wurde auch in HH gedreht. Dafür hab ich einen Hinweis auf Hessleins Rolle in Alan Vydras "Abflug Bermudas" vermisst...
Günter Schlesingers "Mädchenjagd auf St. Pauli" von 1966 fand ich recht bieder, kein Vergleich mit dem ersten Olsen, der ein Jahr später die Leinwand plattmachte. Wäre trotzdem schön, wenn er mal per Disc gerettet würde. Noch rarer ist Franz Marischkas "St. Pauli Nachrichten - Thema Nr. 1" von 1971 mit Brigitte Skay, der schon als komplett verschollen galt und dessen Produktionsfirma sich gleich bei dieser ersten (und einzigen) Produktion vermutlich finanziell verhoben hat. Mittlerweile ist aber ein 35mm-Print in Österreich aufgetaucht. Bei Werner Klinglers "Straßenbekanntschaften auf St. Pauli" mit Dagmar Lassander und Rainer Brandt hoffe ich ja auf Pidax, die ja schon einiges aus Atze Brauners Backkatalog gebracht haben.
Und natürlich gibt es Astra noch! Das Brauereigelände hinter der Reeperbahn wurde aber in der Tat plattgemacht und mit Immobilien neu entwickelt. Nun wird das Astra beim einstigen Rivalen Holsten in Altona hergestellt...