Days of Darkness
(Days of Darkness: Rise of the Flesheaters)
mit
Tom Eplin, Sabrina Gennarino, Travis Brorsen, Roshelle Pattison, John Lee Ames, Bryan Rasmussen, Eric Stuart, Chris Ivan Chevis, Marian Thomas Griffin, Ashley Elizabeth Pierce, William Cannon
Regie:
Jake Kennedy
Drehbuch:
Jake Kennedy
Kamera:
Brandon Trost
Musik:
Jamey Scott
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007
Die Behörden sagten, dass der Niederschlag eines in der Erdatmosphäre zerschellten Kometen keinerlei Gefahr für die Bevölkerung darstellen würde. Aber sie lagen falsch. Eine Seuche bricht aus, die sich rasend schnell ausbreitet und Männer, Frauen und Kinder zu blutdürstigen Zombies mutieren lässt. Eine Handvoll Überlebender findet zusammen und beschließt in einem alten Armeebunker so lange zu verharren, bis Hilfe eintrifft. Doch schon bald ergibt sich erstes Konfliktpotenzial und die Zombies scheinen nicht mehr die größte Gefahr für die Gruppe zu sein…
Der vorliegende Zombiefilm ist das Langfilm-Debut von regisseur Jake Kennedy und im Prinzip kann man davon ausgehen, das der Film als durchaus ernstzunehmender genre-Beitrag gedacht war. Lediglich die Umsetzung der hier ziemlich hanebüchenen Geschichte ist phasenweise schon als äusserst grotesk zu bezeichnen, so das man dieses Werk nur schwerlich zu den ernsten Zombiefilmen zählen kann. Der Versuch, die aus heiterem Himmel auftretende Zombie-Seuche einmal etwas anders darzustellen, ist ja durchaus als lobenswert zu bezeichnen, doch wenn man insbesondere zum Ende des Geschehens die Erklärung dafür erhält und vor allem die Gründe, warum einige Leute nicht infiziert wurden, muss man sich doch merklich ein Lachen verkneifen. Zu sehr wirkt die Auflösung doch an den Haaren herbeigezogen und strotzt nur so von Dummheit. Und auch die Zeit bis dorthin wird einem nicht unbedingt mit hochklassiger Zombie-Action versüßt, da das Geschehen doch weitesgehend höhepunktarm daherkommt und bis auf wenige Ausnahmen auch im Härte-Bereich nicht sehr viel zu bieten hat.
Dennoch übt der Film durchaus eine gewisse Faszination auf den Betrachter aus, die sich allerdings nur so richtig entfalten kann, wenn man die Geschichte von Beginn an als Trash ansieht. Aus diesem Blickwinkel gesehen funktioniert das Szenario nämlich ganz ausgezeichnet und man sieht auch die äusserst dümmlich agierenden Darsteller und die teilweise extrem skurrilen Dialoge mit ganz anderen Augen. Hohe Schauspielkunst sollte man hier keinesfalls erwarten, jedoch sind die hölzernen Darstellungen der einzelnen Charaktere einem Trashfilm vollkommen angemessen und können so für eine Menge Spaß beim Zuschauer sorgen, der sich bei den größtenteils schon grotesken Verhaltensweisen der Schauspieler so manches Mal die Hände vor den Kopf schlägt, da sie an mangelnder Logik kaum zu überbieten sind.
Echte Spannung oder gar eine ordentliche Endzeitstimmung wollen hier nie so richtig aufkommen, das Bemühen ist zwar zu erkennen, jedoch bleiben diese Dinge doch in gutgewollten Ansätzen stecken. Im Prinzip ist das aber auch nicht weiter schlimm, denn man sollte lediglich auf den Unterhaltungs-Faktor der Geschichte achten, denn der ist unter der Vorraussetzung, das man den Film als Trash ansieht, ziemlich hoch angesiedelt. Das Problem ist lediglich, das viele Leute eventuell mit falschen Erwartungen an diesen Genre-Beitrag herangehen werden und deshalb eventuell enttäuscht sein werden. Auf dem DVD-Cover wird die Geschichte doch so angepriesen, das diverse Ideen eines george A. Romero eingeflossen sind, was ganz sicher zu hohe Erwartungen auslösen kann. Hier sollte man von beginn an mit den richtigen Erwartungen zur Stelle sein, um später keine Enttäuschung zu erleben.
Letztendlich ist "Days of Darkness" als ernster Zombiefilm eher als Reinfall zu bezeichnen, wer jedoch einen ordentlichen Trashfilm zu schätzen weiss, wird voll auf seine Kosten kommen. Eine skurrile Geschichte mit einer mehr als nur witzigen Auflösung, vollkommen hirn-und sinnlose Dialoge, dümmliche Schauspieler und einige auch etwas härtere Passagen sorgen so dafür, das man einen wirklich kurzweiligen und gut unterhaltenden Film präsentiert bekommt, der sehr viel Laune macht, wenn man nicht zuviel erwartet.
Fazit:
"Days of Darkness" als ernsteren Film anzusehen, ist beim vorhandenen Trashgehalt schon fast nicht möglich, da die Inszenierung zu billig ist und zuviel unfreiwilliger Humor vorhanden ist. Dadurch wird die Geschichte allerdings für jeden Trash-Fan zur absolut lohnenswerten Angelegenheit, denn in dieser beziehung kann das Werk vollkommen überzeugen. Spaß, kurzweilige Unterhaltung und etwas Splatter -und Gore sorgen dafür, das man den Film durchaus weiterempfehlen kann.
Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Trailershow
6/10
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Trapez
(Trapeze)
mit
Burt Lancaster, Tony Curtis, Gina Lollobrigida, Katy Jurado, Thomas Gomez, Johnny Puleo, Minor Watson, Gerard Landry, Jean-Pierre Kerien, Sid James, Gimma Boys, Los Arriolas, Gamil Ratib, Pierre Tabard, Edward Hagopian
Regie:
Carol Reed
Drehbuch:
Max Catto / Liam O'Brien
Kamera:
Robert Krasker
Musik:
Malcolm Arnold
FSK 12
USA / 1956
Mike Ribble, ehemaliger Star der Hochseilartisten, gibt sich nach einem Unfall unter der Zirkuskuppel dem Alkohol hin. Nachwuchsartist Tino überredet ihn zu einem Comeback als Fänger. Sie arbeiten sich mit ihrer Nummer bis zur Weltspitze vor. Beide Männer verlieben sich in die hübsche Artistin Lola, die unbedingt Teil der erfolgreichen Zirkusnummer werden will. Sie drängt sich zwischen die Männer, spielt sie gegeneinander aus und schafft es, mit ihnen aufzutreten. Als sich der Unfall beinahe wiederholt, gibt Mike den Zirkus auf.
Über ein halbes Jahrhundert alt und immer noch absolut faszinierend und sehenswert, das trifft wohl ohne zu übertreiben auf diesen Hollywood Klassiker zu, der selbst nach dieser langen Zeit keineswegs angestaubt oder gar antiquiert daherkommt. Dafür sorgen allein schon die erstklassigen kamerafahrten, die der Zuschauer im Laufe der Geschichte mehrmals zu sehen bekommt und die nicht gerade selten dazu führen, das man vor Spannung den Atem anhält. Zirkusfilme haben schon immer ihre ganz eigene Faszination ausgestrahlt, denn wird in ihnen doch die ganz eigene Welt der Artisten dargestellt. So verhält es sich selbstverständlich auch in vorliegendem Film, der zudem noch eine wirklich interessante und spannende Story erzählt, die zusätzlich noch hochkarätig besetzt ist. Mit Burt Lancaster, Tony Curtis und Gina Lollobrigida konnte man ein erstklassiges Trio verpflichten, das authentisch und glaubhaft in einer Geschichte agiert, die eine exzellente Mischung aus Melodram-und Zirkusfilm darstellt.
Wer jetzt aufgrund der Inhaltsangabe vermutet, das man hauptsächlich mit Kitsch und einer schmalzigen Story konfrontiert wird, der sieht sich doch ziemlich schnell getäuscht, denn regisseur Carol Reed ist es ganz einfach meisterhaft gelungen genau das richtige Maß zu finden, um die emotionale Seite mit der Faszination der Zirkuswelt zu verbinden. Und so kommt es dann auch fast schon zwangsläufig dazu, das man als Zuschauer einen absolut fesselnden Film präsentiert bekommt, der neben der tollen Story hauptsächlich durch seine erstklassigen Darsteller zu überzeugen weiss. In dieser Beziehung tut sich meiner Meinung nach insbesondere die fantastische Gina Lollobrigida hervor, die in ihrer Rolle als geltungssüchtige Artistin absolut brillieren kann. Ihre fast schon intrigante Art kommt ganz ausgezeichnet zum Ausdruck, wobei man aber auch durchaus ihre verletzliche und gefühlvolle Seite bewundern kann.
Wie sie hier den beiden Artisten den Kopf verdreht und das Duo immer mehr auseinanderbringt, ist schon als ein absolutes Highlight des Filmes anzusehen. Doch auch Lancaster und Curtis stehen ihr in keiner Weise nach und sorgen durch ihr ausdrucksstarkes Schauspiel dafür, das einem die gesamte Geschichte auch phasenweise richtig unter die Haut geht. Loyalität, Freundschaft und natürlich die Liebe sind die 3 großen Triebfedern, die im Zusammenspiel mit erstklassigen Artistik-Einlagen die perfekte Mixtur ergeben und "Trapez" zu einem wirklich zeitlosen Klassiker machen, den man schon als perfekten Sonntagnachmittag-Film ansehen kann. Der Film bietet nahezu brillante Familien-Unterhaltung, geht dabei aber auch auf menschliche Einzelschicksale ein. Dafür steht die Figur des Mike Ribble, der von Burt Lancaster großartig interpretiert wird, denn ist seine Karriere als Trapez-Künstler doch durch einen schrecklichen Unfall beendet, so erkennt er sich doch in dem jungen Artisten Tino wieder, der ihn mit seiner Jugend und seinem Talent praktisch widerbelebt. Man sagt Zirkusartisten ja immer nach, das sie ihr Leben lang dem Zirkus verschrieben sind und genau dieser Punkt wird vor allem in der ersten Hälfte des Filmes erstklassig herausgearbeitet.
Letztendlich handelt es sich bei "trapez" um einen Film, den man sich immer wieder gern anschaut, da es sich ganz einfach um eine äusserst interessante und immer wieder faszinierende Thematik handelt, denn die magische Zirkuswelt hat doch gerade in der Kindheit wohl fast jeden Menschen beeindruckt. Und so wäre es auch nicht weiter verwunderlich, wenn so mancher Zuschauer sich hier in die eigene Kindheit zurückversetzt fühlt und so das bunte Treiben dieses Werkes förmlich in sich aufsaugt.
Fazit:
Ein fantastischer Film, der nicht umsonst in der Reihe Hollywood Klassiker erschienen ist, da es sich definitiv um einen eben solchen handelt. Eine spannende Geschichte, erstklassige Schauspieler und hervorragende kamerafahrten machen diesen Film zu einem wahren Erlebnis, das auch nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt. Stellenweise kann es dabei durchaus vorkommen das ein gefühl entsteht, das man sich nicht vor dem Bildschirm, sondern direkt in der Manege befindet.
Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0
Bild: 16:9
Laufzeit: 102 Minuten
Extras: Original Film-Trailer, Bio-und Filmografien der Hauptdarsteller
8/10