Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Mo 28. Mär 2011, 19:27
von dr. freudstein
Bei mir siehts genauso aus.
Würd mich aber nicht drücken, besonders wenn wirklich viele von euch erscheinen, evt. sogar Santini?
Und dann wird
's fiktiver Bericht Wirklichkeit - The Nightmare becomes reality
Der Film wäre auch interessant, SPEED auf B-Movie Basis.
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Mi 30. Mär 2011, 23:05
von buxtebrawler
Jüngst per E-Mail erhalten:
Liebe Freunde visueller Extravaganzen,
da ich weiß, dass ihr guten Geschmack habt und bei Desinteresse einfach auf "Mail löschen" drückt, erlaube ich mir, in eigener Sache auf ein paar Vorführungen am nächsten Wochenende hinzuweisen. Dann ist der amerikanische Filmsammler Dennis Nyback wieder zu Gast in Hamburg, den einige vielleicht von seiner "Subversive Animation"-Show letzten Dezember bei Bizarre Cinema her kennen. Aus Anlass seines Besuches habe ich gemeinsam mit der Swingwerkstatt Hamburg und dem Metropolis-Kino im Savoy ein Wochenende voller Swing, Vaudeville und Slapstick auf die Beine gestellt, bei dem die Grenzen zwischen Kunst und Leben hoffentlich ein bisschen durchlässig werden. Ich würde mich freuen, euch dort zu sehen.
Grüße,
Volker Hummel
Samstag, 2. April: Eine Nacht im Savoy
Gemeinsam mit der Swingwerkstatt Hamburg wirft das Metropolis einen filmischen und musikalischen Blick zurück auf die Anfänge eines Tanzes, der in den 30er-Jahren in den afroamerikanischen Clubs von New York entstand: der Lindy Hop. Eine besondere Bedeutung kam dem Savoy Ballroom in Harlem zu, der für alle Bevölkerungsschichten und Hautfarben offen war, ein Schmelztiegel verschiedenster Tanzkulturen, in dem sich der Lindy Hop zu einer besonderen Attraktion entwickelte. Nachdem Lindy Hop jahrelang überwiegend von der schwarzen Bevölkerung getanzt wurde, adaptierten ihn zunehmend auch die Weißen: Erst dann konnte und durfte er populär werden und bekam den Namen „Jitterbug“. Heute ist Lindy Hop einer von vielen Swingtänzen, die sich eines weltweiten Revivals erfreuen und auch in Hamburg eine rege Fan-Gemeinde haben. Im Anschluss an die Filmvorführungen ab 22 Uhr findet im Foyer des Kinos eine Swing-Party statt.
18 Uhr: „Hellzapoppin“, USA 1941, Regie: H.C.Potter, 84 Min.
Mit: Ole Olsen, Chic Johnson, Whitey’s Lindy Hoppers
Diese Adaption einer legendären Broadway-Show gehört bis heute zu den schrägsten Filmen aller Zeiten. Entlang des immer wieder verlorenen roten Fadens einer konventionellen Liebesklamotte begleiten die Komiker Ole Olsen und Chic Johnson in wechselnden Kostümen die Versuche einer Filmcrew, den Film im Film „Hellzapoppin“ fertigzustellen. Neben einem erstaunlich modernen Meta-Kommentar zur Illusionsmaschine Hollywoods ist diese Anarcho-Komödie aber vor allem ein Fest des exzessiven Kinomoments, des Slapstick, des überkandidelten visuellen Einfalls – und des Tanzes. Neben leicht bekleideten Damen an Bratspießen, Synchronschwimmern, einem sprechenden Bär auf einem Hüpfstab und vielen weiteren surrealen Gags bleibt vor allem die Sequenz in Erinnerung, in der die Whitey’s Lindy Hoppers den spektakulärsten Lindy Hop aufs Parkett legen, der je auf Zelluloid gebannt wurde. Choreografiert wurde er vom Frankie Manning, dem legendären „Botschafter des Lindy Hop“, der 2009 im Alter von 94 Jahren gestorben ist.
20 Uhr: Dennis Nyback präsentiert: „Lindy Hop and Jumpin’ Jazz and Jitterbug“
Aus der Schatzkiste seiner Sammlung seltener 16mm-Filme hat Dennis Nyback ein Programm zusammengestellt, das die ganze Bandbreite zeitgenössischer Swing-Tanzstile aufzeigt. Zu sehen sind berühmte und rare Filme, in denen einige der besten Tänzer und Musiker der 30er und 40er-Jahre sich die Ehre geben. „Jammin’ the Blues“ (1944), mit den Tänzern Marie Bryant und Archie Savage und Musikern wie Lester Young und Sweets Edison, gilt als einer der besten Jazzfilme aller Zeiten. Im erstaunlichen Finale von „Stormy Weather“ sind die Nicholas Brothers, Katherine Dunham Dancers, Bill Robinson, Cab Calloway und Lena Horne zu sehen, in weiteren Soundies fegen Tänzer wie Hal Le Roy, Grace MacDonald und Wesley Adams über das Parkett. Und der großartige „Jazz Dance“ (1954) dokumentiert das wilde Treiben in einer New Yorker Dance Hall, in der die Tänzer Al Minns und Leon James sowie die Musiker Jimmy McPartland, Willie „The Lion“ Smith, Jimmie Archey, George Wettling und Pee Wee Russel den Lindy Hop zelebrieren. Es darf auch im Kinosaal getanzt werden! Dennis Nyback, selbst begeisterter Jitterbugger, wird eine Demonstration seiner Kunst geben.
Sonntag, 3. April: Der surrealistische Sonntag
19 Uhr: Dennis Nyback präsentiert: „The Effect of Dada and Surrealism on Hollywood Movies of the 1930s“
In den frühen 1930er-Jahren war Hollywood nicht nur eine perfekt laufende Illusionsmaschine, die die darbende Bevölkerung von den Entbehrungen der Depressionszeit ablenkte, sondern auch Produktionsstätte vieler erstaunlich anarchischer und ambivalenter Filme. Der Filmsammler Dennis Nyback weist in diesem Programm anhand von Spielfilm-Ausschnitten nach, dass sich damals auch viele Regisseure, zum Beispiel Leo McCarey, Ernst Lubitsch und Busby Berkeley, stark von Dada und Surrealismus beeinflussen ließen. Vor allem in Produktionen der Paramount finden sich unvermittelt eingebette surreale Sequenzen, etwa im Bing-Crosby-Film „The Big Broadcast“ oder in Komödien mit W.C. Fields. Aber auch in Filmen der MGM wie etwa dem Marx-Brothers-Meisterwerk „Duck Soup“ und in den von Warner Brothers produzierten Musicals von Busby Berkeley finden sich erstaunliche Reminiszenzen an Künstler wie Man Ray, Luis Bunuel und Salvador Dalí, die bis heute nichts von ihrer Wirkung verloren haben.
21 Uhr: „The Navigator“, USA 1924, Regie: Buster Keaton, Donald Crisp, 59 Min.
Mit: Buster Keaton, Kathryn McGuire, Fredrick Vroom
Vorfilm: „One Week“, USA 1920
Von allen Regisseuren der 1920er-Jahre erfuhr Buster Keaton die größte Bewunderung durch die Surrealisten. An jedem seiner bis ins letzte wahnwitzige Detail ausgeklügelten Werke kann man erkennen, warum das so ist: Nirgends ist die Ding-Welt dermaßen außer Rand und Band geraten, niemand sonst versucht sie mit solch stoischem Gleichmut in ihre Schranken zu weisen. In „The Navigator“ treibt Keaton als verwöhnter Millionärssohn mit seiner Verlobten an Bord eines verlassenen Ozeandampfers auf hoher See. Die für Tausende von Passagieren geschaffenen Räume und Apparaturen offenbaren hier ihre abgründig-surreale Kehrseite, nachts macht sich an Bord gespenstische Stimmung breit, Türen öffnen sich wie von Geisterhand, unheimliche Musik weht über die Decks. Zu den tollsten Szenen gehören die Versuche des Paares, sich in der Bordküche mit ihren überdimensionierten Töpfen, Pfannen und Bestecken ein Frühstück zuzubereiten. In „One Week“ versuchen Keaton und Sybil Seely, mithilfe einer Bedienungsanleitung ein Eigenheim zu errichten, und lassen sich dabei weder von einem falsch aufgesetzten Dach und drehenden Wänden noch von außen angebrachten Sanitäranlagen, Wirbelstürmen, dehnbaren Decken und einem tonnenschweren Klavier unterkriegen.
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Do 31. Mär 2011, 09:06
von Arkadin
Spitzenprogramm!!!!!
Leider kann ich dieses Wochenende (mal wieder) nicht, sonst wäre ich auf allen Vieren nach Hamburg gekrochen.
"Hellzapoppin" ist der Wahnsinn. In mehr als einer Hinsicht! Der deutsche Titel "In der Hölle ist der Teufel los" klingt zwar im ersten Augenblick albern, trfft das Ganze aber ziemlich gut.
Um den "Surrealistischen Nachmittag" tut es mir aber am Meisten leid. Genau mein Thema, aber... ach... oh weh...
Und als großer Keaton-Fan (Keaton > Chaplin) müsste ich auch den "Navigator" mal wieder sehen. Und "One Week" ist eh sein bester Kurzfilm.
Also Leute, wer die Chance hat und auch mal über den Tellerrand schauen möchte: HINGEHEN!
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Mi 6. Apr 2011, 13:08
von CamperVan.Helsing
dr. freudstein hat geschrieben:Bei mir siehts genauso aus.
Würd mich aber nicht drücken, besonders wenn wirklich viele von euch erscheinen, evt. sogar Santini?
Und dann wird
's fiktiver Bericht Wirklichkeit - The Nightmare becomes reality
Der Film wäre auch interessant, SPEED auf B-Movie Basis.
Well, Leute, wie sieht's aus? Ich hätte schon Lust, zum Abschied des bizarren Teams nochmal nach Hamburch zu kommen.
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Mi 6. Apr 2011, 13:24
von buxtebrawler
ugo-piazza hat geschrieben:Well, Leute, wie sieht's aus? Ich hätte schon Lust, zum Abschied des bizarren Teams nochmal nach Hamburch zu kommen.
Ich auch. Plane ich ein. Wenn nix dazwischenkommt, werde ich partizipieren.
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Mi 6. Apr 2011, 18:11
von Jeroen
Da meine bessere Hälfte offenbar keine Einwände hat, werde ich wohl auch dabei sein
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Mi 6. Apr 2011, 19:01
von dr. freudstein
Bessere Hälfte
ICH kann für mich entscheiden, ich bin ja auch eigenständig auf die Welt gekommen, da brauche ich von niemandem die Erlaubnis
Na ja, wäre es auf einem Samstag, dann schon (Chefin)
Bin dabei, wenn nicht zuviel *Ächz* wegen Geburtstag vorher
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: So 10. Apr 2011, 10:50
von Jeroen
Bald ist es soweit
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: So 10. Apr 2011, 20:59
von dr. freudstein
Re: Bizarre Cinema in Hamburg
Verfasst: Mo 11. Apr 2011, 10:20
von CamperVan.Helsing