Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 11. Jun 2017, 20:06
Visceral: Between the Ropes of Madness
Trotz intensiver Vorbereitung und dem großen Wunsch nach sportlicher Anerkennung verliert ein namenloser Boxer nicht nur einen wichtigen Kampf, sondern in weitere Folge auch den Bezug zur Realität. Er sieht eine weibliche Kreatur namens Judas, die zu ihm spricht und steigert sich in brutale Sadomaso-Gewaltfantasien, in denen er wahllos Menschen auf sadistische Weise quält und ermordet.
Experimentelles Horror-Drama und Regie-Debüt des chilenischen Regisseurs Felipe Eluti, der im Booklet der deutschen DVD Jörg Buttgereit und den Film „Schramm“ zu seinen großen Vorbildern zählt. Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen und auch „Visceral“ ist das Portrait eines Serienmörders, das den Zuschauer ebenfalls lange über den tatsächlichen Inhalt des Streifens im Unklaren lässt. Dafür dreht Eltui auch gleich einmal ziemlich an der Gore-Schraube und präsentiert jede Menge Gewalt mit Bondage-Einschlag, die kostengünstig gemacht sind und die minimale Handlung auch nicht wirklich weiterbringen. Dazu kommen düstere Settings, viel Gewalt roter Lebenssaft, Mut zur Hässlichkeit und ein nervenaufreibendes Sound-Design, das auf größtmögliche Zuschauer-Verstörung abzielt. Auch die Bilder und Einstellungen wissen in dem Low-Budget-Streifen durchaus zu gefallen und trotzdem begeht Eluti trotz ambitionierter Herangehensweise den Fehler, zu sehr auf die Gorekeule zu setzen. Statt Charakterstudie ist „Visceral“ dann auch eher eine Aneinanderreihung von willkürlich erscheinenden Gewaltakten zu einer Art Schlachtplatte mit jeder Geschmacklosigkeiten und keinerlei Chancen bei einer etwaigen FSK-Prüfung, die als Tabu-brechendes Psychogramm aber trotzdem viele Jahre zu spät kommt. Vor vielen Jahren hätte mich das vielleicht noch angesprochen, aber heutzutage fand ich das trotz einer Laufzeit von knapp 64 Minuten (ohne Abspann) im Gegensatz zu den Vorbildern doch auf Dauer eher ermüdend.
Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin
Während der angehende Möchtegern-Detektiv Lee Chan Jr., der Enkel des legendären Charlie Chan mit den Vorbereitungen zu seiner Hochzeit mit der hübschen Cordelia beschäftigt ist, geschehen in San Francisco eine Reihe von mysteriösen Morden. Während die Polizei unfähig und ratlos ist, rufen diese Morde aber auch schon bald den legendären Ermittler im Ruhestand auf den Plan, der sich in dem Fall auch wieder mit einer alten Feindin, der Drachenkönigin konfrontiert sieht, die er vor vielen Jahren hinter Gittern gebracht hat. Wenig später gerät auch noch die geplante Hochzeit in Gefahr und die Spürnase hat in dem turbulente Abenteuer auch bald alle Hände voll zu tun um den Fall zu lösen, den Mörder zu stellen und seinen tollpatschigen Enkel unter die Haube zu bringen.
„Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin“ habe ich ja auch mal vor vielen, vielen bzw. in sehr jungen Jahren im TV gesehen und eigentlich als ganz unterhaltsam in Erinnerung. Die Verfilmung von Clive Donner zählt trotz eindrucksvollen Cast und Peter Ustinov als chinesische Spürnase nicht gerade zu den Lieblingen der Fans und der Streifen bietet neben seiner spartanischen Krimihandlung auch vorwiegend Slapstick-Humor auf sehr niedrigen Niveau, der nüchtern auch kaum zu ertragen ist. Ständig stolpert jemand oder irgendetwas geht zu Bruch und wo Lee Chan Jr. auftaucht ist auch das Chaos meist nicht weit. Diese Szenen wirken dann auch aufgrund des Handlungsortes wie Outtakes zu „Is was Doc`?“ der im Gegensatz zu Donners Streifen aber die Lacher auf seiner Seite hat. Im Falle von „Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin“ ist das ja eher nur eine halblustige und –gare Angelegenheit und auf Dauer auch ziemlich nervig. Wenn man die erste halbe Stunde über sich ergehen lassen hat, wird es aber besser und im Finale nimmt der Film dann auch etwas mehr an Fahrt auf. Dass sich ein derartiger Cast dennoch mit so einer schlechten Story verbraten lässt, ist aber dennoch verwunderlich und obwohl alle Vorzeichen gepasst hätten, hat sich mit diesem Chan-Nachzügler wohl dennoch niemand einen guten Dienst erwiesen und herausgekommen ist ein mäßig unterhaltsamer und überdrehter Big-Budget-Trash, der bei der Neuauffrischung auch eher nur auf der Obskuritäten-Skala punkten kann
Trotz intensiver Vorbereitung und dem großen Wunsch nach sportlicher Anerkennung verliert ein namenloser Boxer nicht nur einen wichtigen Kampf, sondern in weitere Folge auch den Bezug zur Realität. Er sieht eine weibliche Kreatur namens Judas, die zu ihm spricht und steigert sich in brutale Sadomaso-Gewaltfantasien, in denen er wahllos Menschen auf sadistische Weise quält und ermordet.
Experimentelles Horror-Drama und Regie-Debüt des chilenischen Regisseurs Felipe Eluti, der im Booklet der deutschen DVD Jörg Buttgereit und den Film „Schramm“ zu seinen großen Vorbildern zählt. Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen und auch „Visceral“ ist das Portrait eines Serienmörders, das den Zuschauer ebenfalls lange über den tatsächlichen Inhalt des Streifens im Unklaren lässt. Dafür dreht Eltui auch gleich einmal ziemlich an der Gore-Schraube und präsentiert jede Menge Gewalt mit Bondage-Einschlag, die kostengünstig gemacht sind und die minimale Handlung auch nicht wirklich weiterbringen. Dazu kommen düstere Settings, viel Gewalt roter Lebenssaft, Mut zur Hässlichkeit und ein nervenaufreibendes Sound-Design, das auf größtmögliche Zuschauer-Verstörung abzielt. Auch die Bilder und Einstellungen wissen in dem Low-Budget-Streifen durchaus zu gefallen und trotzdem begeht Eluti trotz ambitionierter Herangehensweise den Fehler, zu sehr auf die Gorekeule zu setzen. Statt Charakterstudie ist „Visceral“ dann auch eher eine Aneinanderreihung von willkürlich erscheinenden Gewaltakten zu einer Art Schlachtplatte mit jeder Geschmacklosigkeiten und keinerlei Chancen bei einer etwaigen FSK-Prüfung, die als Tabu-brechendes Psychogramm aber trotzdem viele Jahre zu spät kommt. Vor vielen Jahren hätte mich das vielleicht noch angesprochen, aber heutzutage fand ich das trotz einer Laufzeit von knapp 64 Minuten (ohne Abspann) im Gegensatz zu den Vorbildern doch auf Dauer eher ermüdend.
Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin
Während der angehende Möchtegern-Detektiv Lee Chan Jr., der Enkel des legendären Charlie Chan mit den Vorbereitungen zu seiner Hochzeit mit der hübschen Cordelia beschäftigt ist, geschehen in San Francisco eine Reihe von mysteriösen Morden. Während die Polizei unfähig und ratlos ist, rufen diese Morde aber auch schon bald den legendären Ermittler im Ruhestand auf den Plan, der sich in dem Fall auch wieder mit einer alten Feindin, der Drachenkönigin konfrontiert sieht, die er vor vielen Jahren hinter Gittern gebracht hat. Wenig später gerät auch noch die geplante Hochzeit in Gefahr und die Spürnase hat in dem turbulente Abenteuer auch bald alle Hände voll zu tun um den Fall zu lösen, den Mörder zu stellen und seinen tollpatschigen Enkel unter die Haube zu bringen.
„Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin“ habe ich ja auch mal vor vielen, vielen bzw. in sehr jungen Jahren im TV gesehen und eigentlich als ganz unterhaltsam in Erinnerung. Die Verfilmung von Clive Donner zählt trotz eindrucksvollen Cast und Peter Ustinov als chinesische Spürnase nicht gerade zu den Lieblingen der Fans und der Streifen bietet neben seiner spartanischen Krimihandlung auch vorwiegend Slapstick-Humor auf sehr niedrigen Niveau, der nüchtern auch kaum zu ertragen ist. Ständig stolpert jemand oder irgendetwas geht zu Bruch und wo Lee Chan Jr. auftaucht ist auch das Chaos meist nicht weit. Diese Szenen wirken dann auch aufgrund des Handlungsortes wie Outtakes zu „Is was Doc`?“ der im Gegensatz zu Donners Streifen aber die Lacher auf seiner Seite hat. Im Falle von „Charlie Chan und der Fluch der Drachenkönigin“ ist das ja eher nur eine halblustige und –gare Angelegenheit und auf Dauer auch ziemlich nervig. Wenn man die erste halbe Stunde über sich ergehen lassen hat, wird es aber besser und im Finale nimmt der Film dann auch etwas mehr an Fahrt auf. Dass sich ein derartiger Cast dennoch mit so einer schlechten Story verbraten lässt, ist aber dennoch verwunderlich und obwohl alle Vorzeichen gepasst hätten, hat sich mit diesem Chan-Nachzügler wohl dennoch niemand einen guten Dienst erwiesen und herausgekommen ist ein mäßig unterhaltsamer und überdrehter Big-Budget-Trash, der bei der Neuauffrischung auch eher nur auf der Obskuritäten-Skala punkten kann