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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Do 18. Nov 2010, 11:13
von jogiwan
buxtebrawler hat geschrieben:
Edit: Aber wer ist Marti Di Bergi...?
der bekannte Werbefilmer, der auch unter seinem Pseudonym Rob Reiner erfolgreich war...
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Do 18. Nov 2010, 11:33
von buxtebrawler
jogiwan hat geschrieben:der bekannte Werbefilmer, der auch unter seinem Pseudonym Rob Reiner erfolgreich war...
Ah, ok.
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Do 18. Nov 2010, 22:32
von jogiwan
Doomsday - Neil Marschall
Im Jahre 2008 wird Schottland durch eine tödliche Krankheit zur Sperrzone und durch hohe Mauern von der restlichen Umwelt getrennt. Jahrzehnte später taucht die Krankheut neuerlich auf und bedroht den Rest der Welt. Da es in Schottland jedoch Überlebende zu geben scheint, ist es naheliegend, dass ein Heilmittel gefunden wurde und eine Handvoll Elitesoldaten werden im Auftrag der Regierung in die Sperrzone geschickt um dieses zu besorgen. Doch was auf die Soldaten wartet, übersteigt jegliche Vorstellungskraft...
Was kommt raus, wenn man "Mad Max", "Die Klapperschlange" mit "xXx" und "Gladiotor" kreuzt? Na klar, Neil Marschalls Männerfilm und No-Brainer "Doomsday", der sich herrlich durch 3 Jahrzehnte Action-Genre wildert und ohne Rücksicht auf Verluste (in der Uncut-Variante) eine herrliche Schlachtplatte serviert, die bis zum Ende auch immer ordentlich eine Steigerung zu bieten. Leider dauert es ein bisschen, bis "Doomsday" auch richtig in Fahrt kommt und nachdenken darf man wohl keine Sekunde - trotzdem macht der Streifen danke tougher Girls und handgemachten Effekten durchaus Laune und weiß so auch zu gefallen. Systemerhaltende und kurzweilige 7/10 Punkten!
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 21. Nov 2010, 11:50
von jogiwan
Vergiss mein nicht! -
Unglaublicher Film, dern nach einem etwas drögen Start die Aha-Erlebnisse am Fließband liefert und sowieso und überhaupt wohl einer der schrägsten Filme unter der Sonne darstellt. Wer den noch nicht kennt, trotz Hollywood-Cast sowas von unbedingt gucken - das ist ein Befehl! 9,5/10
Ex Drummer
Unglaublicher Film die Zweite. Es gibt wohl keinen ekelhafteren, wilderen und geschmacklosen Film mit größerer Anziehungskraft, der auch bei der x-ten Sichtung noch immer nichts von seiner Kraft verloren hat. Man kann "Ex Drummer" lieben oder hassen, aber kalt lassen wird dieses punkrockrotzige Werk wohl niemand. 10/10
Last House on the left (remake)
Überraschen hartes und fast konsequentes Remake des altbekannten Rape´n Revenge-Streifens von Wes Craven. Sicherlich ist nicht alles gelungen, aber "Last House on the Left" zählt sicher zu den gelungeren Remakes der letzten Jahre: 8/10
Elvira - Herrscherin der Dunkelheit
Normalerweise sind ja die Achtziger nicht so mein Ding, aber bei Eliviras beiden ausschlagekräftigen Argumenten muss selbst ich kapitulieren. Schrilles und überaschend humorvolles Werk gegen Prüderie, dass immer wieder gerne im Player landet. Dank eines netten Forenmitgliedes hab ich das Teil jetzt auch in Deutsch sehen können, wobei die Originalvariante sicherlich noch einen Tick spassiger ausgefallen ist. "My name is Elvira, but you can call me... tonight!"
Sympathische 9/10
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Di 23. Nov 2010, 08:25
von jogiwan
Taxi zum Klo - Frank Ripploh
Frank ist Lehrer an einer Hauptschule in Berlin und bei Schülern und Kollegen sehr beliebt. Der umtriebige Homosexuelle ist neben seiner Arbeit ständig auf der Suche nach sexuellen Kontakten, die er Ende der 70er auch zuhauf auf Toiletten, in Saunaclubs und sogar auf dem Weg zur täglichen Arbeit findet. Eines Tages lernt er den Träumer Bernd kennen, der in einem Kino arbeitet. Die beiden verstehen sich und Bernd zieht bei Frank ein. Doch die Beziehung der beiden entpuppt sich als durchaus problematisch, da Frank nicht auf seine sexuellen Eskapaden verzichten möchte...
Hui! Frank Ripplohs autobiografisches und für 100.000 D-Mark entstandene Trash-Biopic-Homoporno-Laiendarsteller-Komödie aus dem Jahre 1980 ist ein hübscher Schlag ins Gesicht der gutbürgerlichen deutschen Gesellschaft. "Taxi zum Klo" zeigt alles, das man als heterosexueller Zuschauer wohl nicht unbedingt sehen möchte und ist andererseits ein humorvoll (über/ge-)zeichnetes Berliner Zeitdokument aus Tagen, in denen Aids noch keine Rolle spielte. Dazwischen gibts teils witzige Momente, teils groteske Begebeneheiten und auch allerlei andere ernste Themen werden mit Franks erfrischend naiven und teils bitterbösen Humor abgehandelt. Der Directors-Cut dürfte wohl nicht der damaligen Kinoversion entsprechen und bietet für FSK16-Verhältnisse überraschend freizügige Momente männlicher Sexualität und Anatomie. Sicherlich nicht für jeden geeignet, mehrfach aufgeschlossene Filmkonsumenten können bei dem damaligen Blockbuster aber durchaus einen Blick riskieren.
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 28. Nov 2010, 12:41
von jogiwan
Mahakaal
Eine Studentin wird in ihrem Träumen von einem bizarren Monster verfolgt, welches wenig später auch die reale Welt betritt und verschiedenen Menschen in ihrem Umfeld nach dem Leben trachtet. Doch zuallererst glaubt ihr natürlich niemand und als sie ermordet aufgefunden wird, gerät der Freund Sheema in Verdacht. Ihre Freundin Anita glaubt zwar an dessen Unschuld, kann aber nicht verhindern das auch dieser in seiner Gefängniszelle einen mysteriösen Tod findet. Als auch Anita ins Visier des Killers gerät, versucht sie gemeinsam mit ihrem Freund hinter das Geheimnis des Monsters zu kommen und deckt dabei auch noch ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie auf...
Freddy Krüger in der indischen Variante - sowas muss man einfach gern haben. Die Story ist eigentlich 1:1 übernommen worden und auch die besten Szenen des Originals finden in dem (Ende der 80er gedrehten und) 1993 veröffentlichten Monster-Nonsens ihre Verwendung. Allerdings hat den Machern die Geschichte des Kindsmörders wohl nicht gereicht, sodass man auch noch allerlei andere Dinge in den Film gepackt hat. So gibt es einen eher untalentierten Michael Jackson-Imitator, mehrer Liebesgeschichten, Gang-Rivalitäten, Familien-Streitigkeiten und allerlei anderes Zeugs. Das Budget dürfte zwar nicht so groß gewesen sein und das Monster sieht mit Vokuhila und Vampirzähnen auch eher lächerlich aus - die 145 Minuten vergehen jedoch dank Humor, Musik, Gore und guter Laune aber wie im Flug und so harmlos wie erwartet ist das Teil ja auch gar nicht ausgefallen. Ein paar wildere Szenen mit Blut und Beuschel gibt es ja schon und selbst ein paar Schocker hat "Mahakaal" zu bieten. Die Darsteller sind allesamt recht passabel, nur die humoristischen Momente hätte nicht unbedingt sein müssen. Fazit: unpackbares Plagiatskino der besonderen Sorte!
Satan's Blood
Das Pärchen Ana und Andres leben in Madrid und treffen eines Tages scheinbar zufällig auf Bruno und Berta. Ersterer gibt vor Andres aus der Schule zu kennen und so werden Ana und Andres kurzerhand auf das Haus am Lande eingeladen. Da ein aufkommender Sturm eine Abreise am Abend unmöglich macht bleiben die Besucher über Nacht. Da sich Ana so wie Bruno und Berta für okkulte Dinge interessiert wird kurzerhand ein magisches Brett ausgepackt und die Geister befragt. Im Zuge dessen entwickelt sich jedoch ein Streit und das ist erst der Auftakt für ein Wochenende des Grauens...
Sympathischer, effektiver und auch sehr freizügiger B-Grusler aus spanischen Landen, der mit der Geschichte über ein nettes Pärchen das in die Hände von Satansjüngern fällt, durchaus zu überzeugen vermag. Irgendwo zwischen "Rosemarys Baby" und "The perfume of the Lady in Black" kocht Regisseur Carlos Puerto sein eigenes Okkult-Süppchen, das mir persönlich sehr gut gemundet hat. "Satan's Blood" ist zwar eher ruhig, wird aber mit zunehmender Laufzeit immer spannender. Die Auflösung mag zwar etwas wirr anmuten, passt aber sehr gut zu dem überdurchschnittlichen Film und das Ende passt auch super zu dem tollen Film. Mit Spanien-Bonus gerne 7-8/10 Punkten.
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Di 30. Nov 2010, 07:54
von jogiwan
Cut
Regisseurin Hilary wird während den Dreharbeiten zu ihrem Film "Hot Blooded" von einem mysteriösen Killer grausam ermordet. Jahre später wagen es eine Handvoll Filmstudenten, die Dreharbeiten mit dem damaligen Star wieder aufzunehmen, um den bisher unvollendeten Film endlich fertig zu stellen. Doch darauf scheint ein Fluch zu lasten und mit Wiederaufnahme der Dreharbeiten scheint auch der psychopathische Killer erneut geweckt worden zu sein...
Mittelprächtiger Slasher im Fahrwasser von "Scream" der sich gerne selbstironischer geben würde, als er letztendlich geworden ist. Die Story ist eher mau und auch die Darsteller sind leider teils etwas nervig angelegt, sodass man sich trotz kurzer Laufzeit von nicht einmal 80 Minuten wünschen würde, dass der Killer doch etwas flotter ans Werk gehen möge. Die Kills sind für Teenie-Slasher-Verhältnisse sicher im oberen Härtegrad aber auch die Auflösung am Ende ist auch nicht ganz glücklich. Trotz hübschem Melting-Effekt langts grad einmal für 5 - 6 von 10 Punkten.
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Sa 18. Dez 2010, 11:12
von jogiwan
Fascination - Jean Rollin
Ein Dieb befindet sich mit reicher Beute auf der Flucht vor seinen Kumpanen und findet Unterschlupf in einem Schloss, das nur von zwei hübschen jungen Frauen Elisabeth und Eva bewohnt zu sein scheint. Während Elisabeth versucht, den Mann auf eine drohende Gefahr aufmerksam zu machen, wickelt ihn Eva mit ihren Reizen um den Finger. Als es Nacht wird, finden sich weitere Frauen im Schloss ein und das Grauen nimmt seinen Lauf.
Wunderbar-stimmiger Film des leider verstorbenen Regisseurs Jean Rollin, der immer wieder zu begeistern weiß. Die polarisierende (ja Blap, du bist gemeint) Schönheit Brigitte Lahaie in ihrer hübschesten Rolle und auch die Geschichte über den Mann der freudenstrahlend ins eigene Verderben rennt, weiß dank schöner Bilder sehr zu gefallen. Vielleicht werd ich ja doch noch hetero! 09/10
Arrebato - Ivan Zulueta
Keine Ahnung, was ich das gestern wirklich gesehen hab - nur soviel: absolutes Pflichtprogramm hier für alle Freunde des undergroundigen Experimentalkinos. Ein exzessiver Rausch von einem Film - aber wer Kunst liebt, muss bekanntlich auch leidensfähig sein! Unbewertbar!
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Fr 24. Dez 2010, 11:24
von jogiwan
Satanico Pandemonium - Gilberto Martinez Solares (1975)
Der Ordensschwester Maria erscheint eines Tages an einem Fluss ein mysteriöser, nackter Mann. Sie flüchtet, doch nach dem Erlebnis ist ihr Leben nicht mehr wie zuvor. Sie beginnt an ihrer religiösen Einstellung zu zweifeln, entdeckt ihre bisher verschmähte Sexualität und beginnt die Leute in ihrem Konvent zu manipulieren. Immer öfter quälen sie grausame Visionen und schon bald schreckt Maria auch vor Mord und Totschlag nicht mehr zurück...
Mit Nunploitation ist es ja immer so eine Sache. Entweder man mag dieser Art von Film, oder eben nicht. Ich gehöre natürlich zur ersten Sorte und "Santanico Pandemonium" ist natürlich ein richtiger Kracher vor dem Herrn. Im Gegensatz zu vergleichbaren Werken ist der 1975 gedrehte Streifen aus Mexico zwar gar nicht mal so explizit, aber ungemein atmosphärisch ausgefallen. Cecilia Pezet ist nicht nur eine Augenweide, sonst verkörpert die innerlich zerrissene Maria in dem etwas seltsamen Konvent auch mit jeder Pore ihres Körpers. Das Ende mag Geschmackssache sein und an "Alucarda" reicht er auch nicht ganz heran, aber insgesamt gesehen ist der Streifen schon ziemlich geil! 8/10
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Fr 24. Dez 2010, 23:13
von jogiwan
Über "Man-Eater" muss man wohl keine Worte mehr verlieren. Geschmackloses Filmchen der unterhaltsamen Sorte über eine unheimliche Insel, eine illustre Urlaubrunde und ein fröhlicher Trip ins Verderben und die Abgründe der Menscheit. Klassiker! Der X-Men-Ableger "Absurd" ist da leider das Gegenteil davon und über weite Strecken eher langweilig und rockt maximal durch das vollkommen durchgeknallte Ende mit der Terrorbratze, die erst ein paar driftige Gründe braucht um das Bettchen zu verlassen. Dutzende Logikfehler und Billig-Optik inklusive. Hat mir beim ersten Mal schon nicht gefallen und wird es auch bei der zehnten Sichtung wohl nicht tun. "Sado" hingegen ist ja mein heimlicher Italo-Liebling und ist immer der volle Bringer! Bravo-Posterboy Frank, der Frauen gerne gut gekühlt vernascht, nebenher auch noch die gruseligste Transen-Haushälterin (Franca, verzeih...) der Welt beschäftigt, unbedarften Joggerinnen schon die Kehle durchbeißt und für Autostopperinnen auf Dope längerfristige Maniküren durchführt -hossa!!!
Man-Eater: 8/10
Absurd: 5/10
Sado: 11,5/10