Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Aus-Maus-Schlachthaus-Double Feature:
Slaughterhouse
Bei der Erstsichtung vor vielen, vielen Jahren hat „Slaughterhouse“ ja schon nicht so richtig gezündet und auch die Wiederholung hat mich gestern abermals nicht wirklich begeistern können. Zwar wären die Voraussetzungen hier ja gar nicht schlecht, das Schlachthaus-Schweinestall-Ambiente schmuddelig und die Bösewichte hübsch over the Top, aber der Rest will einfach nicht so richtig zünden und wirkt doch arg uninspiriert bei TCM abgekupfert, ohne annähernd dessen Klasse zu erreichen. Die Geschichte über einen Metzger, der sich von Gläubigern übervorteilt sieht und Rache nimmt bzw. einer Gruppe Jugendlicher, die – warum auch immer – ein Video in den stillgelegten Schlachthausgebäude drehen wollen hat mich jedenfalls nicht sonderlich begeistert und ist bis zum Finale inklusive der lieblosen, deutschen Synchro auch eher mau. Statt Spannung oder Atmosphäre aufzubauen weiß man von Anfang an wer hinter den Taten steckt und bis zum Ende hin gibt es neben Teenie-Gequatsche und einem ahnungslosen Polizisten daher auch kaum Überraschungen. Das siffige Ambiente wird auch viel zu genutzt und am ehesten bleiben da noch die realen Schlachthaus-Szenen zu Beginn des Streifens im Gedächtnis, die zu fröhlicher Marsch-Musik unterlegt sind und so auch nicht nach jedermanns Geschmack sein dürften.
Slaughterhouse of the Rising Sun
USA in den Siebzigern: Jennifer ist eine psychisch angeschlagene Pornoschauspielerin, die immer wieder von Bildern aus der Vergangenheit gequält wird und eines Tages während eines Drehs wie wild auf ihren Partner losgeht. Als sie daraufhin in eine Nervenheilanstalt gesteckt wird, ist der behandelnde Psychologe überzeugt, dass ein Aufenthalt bei ihren Eltern der Genesung zuträglich wäre und entlässt seine Patientin. Doch Jennifer fährt nicht zu ihren Eltern, sondern in die Wüste und landet dort bei einer Truppe von Hippies, die mit ihren VW-Bus durch die Gegend fahren und Drogen konsumieren. Doch auch die Truppe hat ein dunkles Geheimnis und als Jennifer nach einiger Zeit dahinterkommt ist es durchaus von Vorteil, dass sie ebenfalls noch immer nicht ganz richtig im Kopf ist.
„Slaughterhouse of the Rising Sun“ ist ja einer der frühen Vertreter aus der sogenannten Grindhouse-Welle der Nuller-Jahre und will uns ja schon in seinem Vorspann weiß machen, dass es sich dabei um einen Film handelt, der seit dreißig Jahren verschollen war. Dass dem nicht so ist und der Streifen einer neuzeitlichen Produktion entsprungen ist, sieht man trotz Retro-Optik in dem Low-Budget Werk aber relativ rasch und Regisseur Vin Crease kann sich bei seinem 2005 entstandenen Werk auch leider nicht zwischen Terror-Film, Komödie oder ein surreales Psychodrama entscheiden. Herausgekommen ist eine etwas verunglückte Mischung aus den drei Sachen bzw. eine holprige Hommage an das Genre-Kino der Siebziger, die trotz kurzer Laufzeit und einiger durchaus passabler Momente nicht so wirklich überzeugen kann. Die Idee, der psychisch angeschlagenen Frau, die in die Fänge eine von Charles-Manson inspirierten Hippie-Kommune gerät fand ich ja ganz okay, aber daraus wird einfach im Verlauf des Films viel zu wenig gemacht und vor allem die komödiantischen und surrealen Momente empfand ich ja nicht nur nervig, sondern eigentlich als sehr störend. Statt dem lahmen „Lost Movie“-Gag zu Beginn hätte man ja lieber etwas mehr Augenmerk auf das Drehbuch und die Figuren legen sollen und vielleicht die ein- oder andere Szene wie die technisch vollkommen diletantisch gelöste Unfall-Szene mit dem Käfer nochmals überarbeiten oder neu gestalten sollen. Dann hätte aus „Slaughterhouse of the Rising Sun“ ja auch sicher was Großartiges werden können – so ist es leider nur ein mäßiges, eher harmloses Werk mit Retro-Optik und guten Ansätzen, die dann leider weitestgehend ungenutzt bleiben.
Slaughterhouse
Bei der Erstsichtung vor vielen, vielen Jahren hat „Slaughterhouse“ ja schon nicht so richtig gezündet und auch die Wiederholung hat mich gestern abermals nicht wirklich begeistern können. Zwar wären die Voraussetzungen hier ja gar nicht schlecht, das Schlachthaus-Schweinestall-Ambiente schmuddelig und die Bösewichte hübsch over the Top, aber der Rest will einfach nicht so richtig zünden und wirkt doch arg uninspiriert bei TCM abgekupfert, ohne annähernd dessen Klasse zu erreichen. Die Geschichte über einen Metzger, der sich von Gläubigern übervorteilt sieht und Rache nimmt bzw. einer Gruppe Jugendlicher, die – warum auch immer – ein Video in den stillgelegten Schlachthausgebäude drehen wollen hat mich jedenfalls nicht sonderlich begeistert und ist bis zum Finale inklusive der lieblosen, deutschen Synchro auch eher mau. Statt Spannung oder Atmosphäre aufzubauen weiß man von Anfang an wer hinter den Taten steckt und bis zum Ende hin gibt es neben Teenie-Gequatsche und einem ahnungslosen Polizisten daher auch kaum Überraschungen. Das siffige Ambiente wird auch viel zu genutzt und am ehesten bleiben da noch die realen Schlachthaus-Szenen zu Beginn des Streifens im Gedächtnis, die zu fröhlicher Marsch-Musik unterlegt sind und so auch nicht nach jedermanns Geschmack sein dürften.
Slaughterhouse of the Rising Sun
USA in den Siebzigern: Jennifer ist eine psychisch angeschlagene Pornoschauspielerin, die immer wieder von Bildern aus der Vergangenheit gequält wird und eines Tages während eines Drehs wie wild auf ihren Partner losgeht. Als sie daraufhin in eine Nervenheilanstalt gesteckt wird, ist der behandelnde Psychologe überzeugt, dass ein Aufenthalt bei ihren Eltern der Genesung zuträglich wäre und entlässt seine Patientin. Doch Jennifer fährt nicht zu ihren Eltern, sondern in die Wüste und landet dort bei einer Truppe von Hippies, die mit ihren VW-Bus durch die Gegend fahren und Drogen konsumieren. Doch auch die Truppe hat ein dunkles Geheimnis und als Jennifer nach einiger Zeit dahinterkommt ist es durchaus von Vorteil, dass sie ebenfalls noch immer nicht ganz richtig im Kopf ist.
„Slaughterhouse of the Rising Sun“ ist ja einer der frühen Vertreter aus der sogenannten Grindhouse-Welle der Nuller-Jahre und will uns ja schon in seinem Vorspann weiß machen, dass es sich dabei um einen Film handelt, der seit dreißig Jahren verschollen war. Dass dem nicht so ist und der Streifen einer neuzeitlichen Produktion entsprungen ist, sieht man trotz Retro-Optik in dem Low-Budget Werk aber relativ rasch und Regisseur Vin Crease kann sich bei seinem 2005 entstandenen Werk auch leider nicht zwischen Terror-Film, Komödie oder ein surreales Psychodrama entscheiden. Herausgekommen ist eine etwas verunglückte Mischung aus den drei Sachen bzw. eine holprige Hommage an das Genre-Kino der Siebziger, die trotz kurzer Laufzeit und einiger durchaus passabler Momente nicht so wirklich überzeugen kann. Die Idee, der psychisch angeschlagenen Frau, die in die Fänge eine von Charles-Manson inspirierten Hippie-Kommune gerät fand ich ja ganz okay, aber daraus wird einfach im Verlauf des Films viel zu wenig gemacht und vor allem die komödiantischen und surrealen Momente empfand ich ja nicht nur nervig, sondern eigentlich als sehr störend. Statt dem lahmen „Lost Movie“-Gag zu Beginn hätte man ja lieber etwas mehr Augenmerk auf das Drehbuch und die Figuren legen sollen und vielleicht die ein- oder andere Szene wie die technisch vollkommen diletantisch gelöste Unfall-Szene mit dem Käfer nochmals überarbeiten oder neu gestalten sollen. Dann hätte aus „Slaughterhouse of the Rising Sun“ ja auch sicher was Großartiges werden können – so ist es leider nur ein mäßiges, eher harmloses Werk mit Retro-Optik und guten Ansätzen, die dann leider weitestgehend ungenutzt bleiben.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Dark Waters
Die hübsche wie selbstbewusste Elizabeth hat die ersten sieben Jahre ihres Lebens auf einer abgelegenen Insel verbracht, auf der sich auch ein über ein Labyrinth an Gängen erbautes Kloster befindet. Jahre später reist die junge Frau aus London zu dem Konvent um herauszufinden, warum ihr Vater mit ihr Hals über Kopf die Insel verlassen hat und seitdem jedes Jahr eine beträchtliche Summe Geld überweist. Doch schon die Ankunft in einer stürmischen Nacht steht unter schlechten Vorzeichen und außer der jungen Novizin Sarah erscheinen auch alle anderen Bewohner der aus der Zeit gefallenen Insel feindselig und verschlossen. Dennoch bleibt Elizabeth hartnäckig und entdeckt nicht nur Hinweise, die ihre eigene Kindheit in einem neuen Licht darstellen lassen, sondern auch Hinweise auf ein düsteres Geheimnis, dass ebenfalls untrennbar mit ihrem Schicksal verbunden zu sein scheint.
Eines gleich zu Beginn: wer Filme wie „Suspiria“ und „Inferno“ schätzt, braucht hier erst gar nicht weiterlesen, sondern möge sich bitte gleich auf die Suche nach der Landercode-freien Blu-Ray-Disc aus den Staaten machen. „Dark Waters“ ist nämlich nichts anderes als der äußerst gelungene Versuch die Atmosphäre und den Augen-schmeichelnden Stil von ebengenannten Filmen in die Neunziger zu transferieren und verbindet dieses mit einer Geschichte, die genauso gut aus der Feder von H.P. Lovecraft stammen könnten. Ich habe 2007 den Streifen zum ersten Mal gesehen und war damals schon ganz angetan von den schönen Bildern, den langen Kamerafahrten und der surrealistisch erscheinenden Geschichte, die sich von Beginn an mit einer unheilvollen Stimmung auszeichnet. In einer guten Welt würde Mario Bainos Werk wohl auch in einem Atemzug mit bekannten Genre-Regisseuren genannt werden, doch aus irgendwelchen Gründen hat es seinerzeit nicht geklappt und „Dark Waters“ wurde kaum wahrgenommen und hierzulande auch nie ausgewertet oder synchronisiert. Eigentlich unverzeihlich, da „Dark Waters“ für mich wirklich zum Besten zählt, was die Neunziger und das Genre in Punkto atmosphärischer und anspruchsvoller Horrorso hergeben und das Werk darstellt, dass man sich jahrelang von Herrn Argento erwartet und erhofft hat. Vielleicht hilft die neue Blu-Ray aus den Staaten ja jetzt noch ein wenig nach, das Werk noch etwas bekannter zu machen und „Dark Waters“ hätte es meines Erachtens mehr als verdient, endlich seinem Wert entsprechend wahrgenommen und natürlich auch gesehen zu werden. Tipp!
The Other Hell
Die hübsche wie selbstbewusste Elizabeth hat die ersten sieben Jahre ihres Lebens auf einer abgelegenen Insel verbracht, auf der sich auch ein über ein Labyrinth an Gängen erbautes Kloster befindet. Jahre später reist die junge Frau aus London zu dem Konvent um herauszufinden, warum ihr Vater mit ihr Hals über Kopf die Insel verlassen hat und seitdem jedes Jahr eine beträchtliche Summe Geld überweist. Doch schon die Ankunft in einer stürmischen Nacht steht unter schlechten Vorzeichen und außer der jungen Novizin Sarah erscheinen auch alle anderen Bewohner der aus der Zeit gefallenen Insel feindselig und verschlossen. Dennoch bleibt Elizabeth hartnäckig und entdeckt nicht nur Hinweise, die ihre eigene Kindheit in einem neuen Licht darstellen lassen, sondern auch Hinweise auf ein düsteres Geheimnis, dass ebenfalls untrennbar mit ihrem Schicksal verbunden zu sein scheint.
Eines gleich zu Beginn: wer Filme wie „Suspiria“ und „Inferno“ schätzt, braucht hier erst gar nicht weiterlesen, sondern möge sich bitte gleich auf die Suche nach der Landercode-freien Blu-Ray-Disc aus den Staaten machen. „Dark Waters“ ist nämlich nichts anderes als der äußerst gelungene Versuch die Atmosphäre und den Augen-schmeichelnden Stil von ebengenannten Filmen in die Neunziger zu transferieren und verbindet dieses mit einer Geschichte, die genauso gut aus der Feder von H.P. Lovecraft stammen könnten. Ich habe 2007 den Streifen zum ersten Mal gesehen und war damals schon ganz angetan von den schönen Bildern, den langen Kamerafahrten und der surrealistisch erscheinenden Geschichte, die sich von Beginn an mit einer unheilvollen Stimmung auszeichnet. In einer guten Welt würde Mario Bainos Werk wohl auch in einem Atemzug mit bekannten Genre-Regisseuren genannt werden, doch aus irgendwelchen Gründen hat es seinerzeit nicht geklappt und „Dark Waters“ wurde kaum wahrgenommen und hierzulande auch nie ausgewertet oder synchronisiert. Eigentlich unverzeihlich, da „Dark Waters“ für mich wirklich zum Besten zählt, was die Neunziger und das Genre in Punkto atmosphärischer und anspruchsvoller Horrorso hergeben und das Werk darstellt, dass man sich jahrelang von Herrn Argento erwartet und erhofft hat. Vielleicht hilft die neue Blu-Ray aus den Staaten ja jetzt noch ein wenig nach, das Werk noch etwas bekannter zu machen und „Dark Waters“ hätte es meines Erachtens mehr als verdient, endlich seinem Wert entsprechend wahrgenommen und natürlich auch gesehen zu werden. Tipp!
The Other Hell
Über „The Other Hell“ habe ich ja schon mehrfach wohlwollend geschrieben und ich mag den Streifen mit seiner Mischung aus Nunploitation, übernatürlichem Horror und teuflischen Wahnsinn einfach sehr gerne. Auch auf Blu-Ray macht der Streifen eine gute Figur, auch wenn ich gestern im Archiv-Interview mit Franca Stoppi erfahren musste, dass der unter dem Pseudonym Stefan Oblowsky gedrehte Streifen weitgehend von Co-Autor und Regie-Assistent Claudio Fragasso inszeniert wurde und Herr Mattei nur am Rande mitgewirkt haben soll. Doch auch das und der von „Sado“ ausgeborgte Soundtrack können die Freude darüber natürlich nicht trüben und der Film ist ja inhaltlich noch immer leicht verschwurbelt und herrlich neben der Spur. Wer so wie ich Nunploitation und italienischen Horror aus der nicht immer geschmackssicheren Ecke mag, kommt an diesem Werk mit all seinen erinnerungswürdigen und überzeichneten Momenten, der bisweilen etwas holprig und kostengünstig erscheinenden Inszenierung und der ebenfalls Ländercode-freien Blu aus dem Hause Severin ja ohnehin nicht vorbei.jogiwan hat geschrieben:Unter dem Pseudonym Stefan Oblowsky drehte Bruno Mattei im Jahr 1981 zwei Filme mit Nonnen nach von Claudio Fragasso verfassten Drehbüchern, die sich aber inhaltlich stark unterscheiden. Während „Das süße Leben der Nonne von Monza“ eher in Richtung Historien-Drama geht und deren „ganz wahre“ Geschichte erzählen möchte, wandelt „The Other Hell“ eher auf Horrorpfaden und bietet eine seltsame Mordserie in einem Kloster, bei der ganz offensichtlich übernatürliche Mächte im Spiel sind. Dabei hat sich Fragasso wohl auch von Dario Argento inspirieren lassen und neben der Musik von Goblin gibt es gleich mehrere Szenarien, die an „Suspiria“ und „Inferno“ erinnern. Alles natürlich eine Stufe kleiner ausgefallen macht „The Other Hell“ aber durchaus eine gute Figur und Mattei schafft es aus Dingen, die auf den ersten Moment nicht zusammenpassen wollen, wieder einmal eine ganz eigene Atmosphäre zu kreieren, die auch dank der tollen Leistung von Franca Stoppi sehr gut funktioniert. Alles in allem ein Film, der sich auch beim wiederholten Male gut gucken lässt und sich bis zum infernalischen Ende auch keine allzu großen Durchhänger erlaubt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Die Nacht der Sonnenblumen
Durch die Entdeckung einer Höhle wird in dem kleinen Dorf Cerredo in Nordspanien die Hoffnung auf Tourismus bzw. ein besseres Leben für seine wenigen Bewohner geweckt und der aus Madrid angereiste Geologe Esteban soll diese erstmalig untersuchen. Während sich Esteban mit einem ihm zugeteilten und unbekannten Kollegen in der Höhle ein erstes Bild macht wird dessen Freundin Gabi das Opfer eines sexuellen Übergriffes und völlig verstört von den Beiden gefunden. Ein Verdächtiger ist vor Ort rasch ausgemacht und wenig später eskalieren durch die aufgeschaukelten Emotionen und Missverständnisse in dem abgelegenen Dorf die Ereignisse und es gibt einen Toten, der mit dem Zwischenfall jedoch nichts zu tun hat. Als von der verstörten Truppe die Polizei informiert wird, entpuppt sich dieser als einer vom Landleben und bescheidenen Existenz genervter Beamter, der den Anwesenden ein zweifelhaftes Angebot unterbreitet, dass nach dieser schicksalhaften Nacht noch weitere Kreise ziehen wird.
Sehr spannender und vor allem höchst interessant gemachtes Thriller-Drama, das ausgehend von einem sexuellen Übergriff und einem Mord die Auswirkungen der Tat auf eine Gruppe von Menschen aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen erzählt, und dabei Fragen über Schuld und Sühne aufwirft. Der spanische Streifen ist dabei in mehrere Kapitel unterteilt und nach dem Auftakt, bei dem sich ein biederer Handelsvertreter von einer Sekunde auf die nächste als Sexualtäter entpuppt bietet jedes der acht Kapitel eine andere Perspektive auf die Auswirkung der Tat, die naturgemäß für jeden Betroffenen anders ausfällt. Doch „Die Nacht der Sonnenblumen“ ist jetzt nicht der hypothetisch-verschachtelte Hochglanz-Thriller, der einer Tat rückblickend neue Facetten verleiht, sondern beleuchtet in seinem Verlauf neben gesellschaftlichen Begebenheiten auch ganz nüchtern die Konsequenzen der Tat, die immer weitere Kreise ziehen. Naturgemäß ergeben sich dadurch auch zahlreiche Handlungsstränge, die lose miteinander verwoben sind und die vom Regisseur und Drehbuchautor Jorge Sánchez-Cabdezudo auch offen gelassen werden. Als Zuschauer ist man angesichts der Ereignisse dennoch ganz hin- und hergerissen und vor allem die sympathischen Charaktere und der nachvollziehbare und nüchtern erzählte Verlauf der schicksalhaften Ereignisse einer Zufallsbegegnung werfen moralische Fragen auf, die sich nicht so einfach beantworten lassen und den Zuschauer auch noch nach dem Abspann beschäftigen. Ein ruhig erzählter Thriller-Geheimtipp aus Spanien mit Drama-Einschlag, der abermals nicht so einfach zu bekommen ist und daher an dieser Stelle auch nochmals großen Dank nach Wien.
Durch die Entdeckung einer Höhle wird in dem kleinen Dorf Cerredo in Nordspanien die Hoffnung auf Tourismus bzw. ein besseres Leben für seine wenigen Bewohner geweckt und der aus Madrid angereiste Geologe Esteban soll diese erstmalig untersuchen. Während sich Esteban mit einem ihm zugeteilten und unbekannten Kollegen in der Höhle ein erstes Bild macht wird dessen Freundin Gabi das Opfer eines sexuellen Übergriffes und völlig verstört von den Beiden gefunden. Ein Verdächtiger ist vor Ort rasch ausgemacht und wenig später eskalieren durch die aufgeschaukelten Emotionen und Missverständnisse in dem abgelegenen Dorf die Ereignisse und es gibt einen Toten, der mit dem Zwischenfall jedoch nichts zu tun hat. Als von der verstörten Truppe die Polizei informiert wird, entpuppt sich dieser als einer vom Landleben und bescheidenen Existenz genervter Beamter, der den Anwesenden ein zweifelhaftes Angebot unterbreitet, dass nach dieser schicksalhaften Nacht noch weitere Kreise ziehen wird.
Sehr spannender und vor allem höchst interessant gemachtes Thriller-Drama, das ausgehend von einem sexuellen Übergriff und einem Mord die Auswirkungen der Tat auf eine Gruppe von Menschen aus den unterschiedlichsten Blickrichtungen erzählt, und dabei Fragen über Schuld und Sühne aufwirft. Der spanische Streifen ist dabei in mehrere Kapitel unterteilt und nach dem Auftakt, bei dem sich ein biederer Handelsvertreter von einer Sekunde auf die nächste als Sexualtäter entpuppt bietet jedes der acht Kapitel eine andere Perspektive auf die Auswirkung der Tat, die naturgemäß für jeden Betroffenen anders ausfällt. Doch „Die Nacht der Sonnenblumen“ ist jetzt nicht der hypothetisch-verschachtelte Hochglanz-Thriller, der einer Tat rückblickend neue Facetten verleiht, sondern beleuchtet in seinem Verlauf neben gesellschaftlichen Begebenheiten auch ganz nüchtern die Konsequenzen der Tat, die immer weitere Kreise ziehen. Naturgemäß ergeben sich dadurch auch zahlreiche Handlungsstränge, die lose miteinander verwoben sind und die vom Regisseur und Drehbuchautor Jorge Sánchez-Cabdezudo auch offen gelassen werden. Als Zuschauer ist man angesichts der Ereignisse dennoch ganz hin- und hergerissen und vor allem die sympathischen Charaktere und der nachvollziehbare und nüchtern erzählte Verlauf der schicksalhaften Ereignisse einer Zufallsbegegnung werfen moralische Fragen auf, die sich nicht so einfach beantworten lassen und den Zuschauer auch noch nach dem Abspann beschäftigen. Ein ruhig erzählter Thriller-Geheimtipp aus Spanien mit Drama-Einschlag, der abermals nicht so einfach zu bekommen ist und daher an dieser Stelle auch nochmals großen Dank nach Wien.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Control
Kurz nach Tschernobyl und mitten im Kalten Krieg mit seiner atomaren Bedrohung soll Dr. Monroe für die Havemeyer Stiftung in Frankfurt ein gesellschaftliches Experiment durchführen. Fünfzehn Freiwillige aus allen Ländern, sozialen Schichten und Altersgruppen sollen für eine nette Gage gemeinsam für 20 Tage in einen Bunker gesperrt werden, der im Falle einer atomaren Katastrophe das Überleben sichern soll, um so das Verhalten in Extremsituationen zu erforschen. Zuerst beginnt auch alles recht harmlos und nach dem gegenseitigen Kennenlernen verlaufen die ersten Tage trotz kleinerer Reibereien ganz gut. Wenig später wird aus der Simulation jedoch bitterer Ernst, als tatsächlich ein Atomsprengstoff nach Europa unterwegs ist und im Bunker, sowie auf den Straßen Panik ausbricht. Die Stimmung unter den Testpersonen kippt und als der Bunker auch noch von verzweifelten Menschen bzw. von außen gestürmt werden soll, kommt es zur Eskalation…
„Control“ ist einer dieser wenigen und hochkarätig besetzten Filme aus den Achtzigern, die versuchen, sich auf vielschichtige und seriöse Weise mit einem damals durchaus realen und atomaren Bedrohungszenario auseinanderzusetzen um eindringlich vor den Gefahren einer nuklearen Katastrophe für die Menschheit zu warnen. Im Falle von „Control“ geht es auch um die Frage, ob der Bau von Bunkern für die Bevölkerung hier als Lösungsansatz für diese Problematik in Frage kommt um dann im Verlauf festzustellen, dass eine eingeschlossene Gruppe unter Extremsituationen wohl früher oder später auf sich selber losgeht. Dabei ist die Geschichte eigentlich ganz gut erzählt und Regisseur Giuliano Montaldo steht auch eine eindrucksvolle Mischung aus internationalen und italienischen Stars für sein Werk zur Verfügung, die in dem kammerspielartigen Streifen auch sehr hübsch agieren und gegenseitig an die Wäsche gehen. Bei den Eingeschlossenen teilt sich die Gruppe relativ rasch in besonnene Sympathieträger und egoistische Opportunisten und es dauert auch nicht lange, bis es im geschlossenen Raum zu den ersten Konflikten kommt. Auf plakative Effekte wird im Verlauf des eher ernsthaften Streifens aber größtenteils verzichtet und meines Erachtens wird ein kleiner Twist auch etwas zu rasch aufgelöst, aber ansonsten gibt es an dem scheinbar eher unbekannten Werk nichts zu meckern. Neben Burt Lancaster, Ben Gazzara, William Berger und Ingrid Thulin gibt es mit Flavio Bucci und Andrea Occhipinti ja auch jede Menge bekannter Genre-Gesichter, der Soundtrack stammt von Ennio Morricone und die qualitativ sehr mäßige DVD wird einem ja ebenfalls nachgeschmissen. Also alles Grund genug, als Italo-Fan auch hier einen Blick zu riskieren, auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Ohren von Flavio Bucci teils schon etwas vom Geschehen abgelenkt haben.
Kurz nach Tschernobyl und mitten im Kalten Krieg mit seiner atomaren Bedrohung soll Dr. Monroe für die Havemeyer Stiftung in Frankfurt ein gesellschaftliches Experiment durchführen. Fünfzehn Freiwillige aus allen Ländern, sozialen Schichten und Altersgruppen sollen für eine nette Gage gemeinsam für 20 Tage in einen Bunker gesperrt werden, der im Falle einer atomaren Katastrophe das Überleben sichern soll, um so das Verhalten in Extremsituationen zu erforschen. Zuerst beginnt auch alles recht harmlos und nach dem gegenseitigen Kennenlernen verlaufen die ersten Tage trotz kleinerer Reibereien ganz gut. Wenig später wird aus der Simulation jedoch bitterer Ernst, als tatsächlich ein Atomsprengstoff nach Europa unterwegs ist und im Bunker, sowie auf den Straßen Panik ausbricht. Die Stimmung unter den Testpersonen kippt und als der Bunker auch noch von verzweifelten Menschen bzw. von außen gestürmt werden soll, kommt es zur Eskalation…
„Control“ ist einer dieser wenigen und hochkarätig besetzten Filme aus den Achtzigern, die versuchen, sich auf vielschichtige und seriöse Weise mit einem damals durchaus realen und atomaren Bedrohungszenario auseinanderzusetzen um eindringlich vor den Gefahren einer nuklearen Katastrophe für die Menschheit zu warnen. Im Falle von „Control“ geht es auch um die Frage, ob der Bau von Bunkern für die Bevölkerung hier als Lösungsansatz für diese Problematik in Frage kommt um dann im Verlauf festzustellen, dass eine eingeschlossene Gruppe unter Extremsituationen wohl früher oder später auf sich selber losgeht. Dabei ist die Geschichte eigentlich ganz gut erzählt und Regisseur Giuliano Montaldo steht auch eine eindrucksvolle Mischung aus internationalen und italienischen Stars für sein Werk zur Verfügung, die in dem kammerspielartigen Streifen auch sehr hübsch agieren und gegenseitig an die Wäsche gehen. Bei den Eingeschlossenen teilt sich die Gruppe relativ rasch in besonnene Sympathieträger und egoistische Opportunisten und es dauert auch nicht lange, bis es im geschlossenen Raum zu den ersten Konflikten kommt. Auf plakative Effekte wird im Verlauf des eher ernsthaften Streifens aber größtenteils verzichtet und meines Erachtens wird ein kleiner Twist auch etwas zu rasch aufgelöst, aber ansonsten gibt es an dem scheinbar eher unbekannten Werk nichts zu meckern. Neben Burt Lancaster, Ben Gazzara, William Berger und Ingrid Thulin gibt es mit Flavio Bucci und Andrea Occhipinti ja auch jede Menge bekannter Genre-Gesichter, der Soundtrack stammt von Ennio Morricone und die qualitativ sehr mäßige DVD wird einem ja ebenfalls nachgeschmissen. Also alles Grund genug, als Italo-Fan auch hier einen Blick zu riskieren, auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Ohren von Flavio Bucci teils schon etwas vom Geschehen abgelenkt haben.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Insel des Schreckens
Hübsch altmodischer Gruselstreifen über die Gefahren der modernen Wissenschaft und dem Segen des Atoms, bei dem es um eine durchaus sonderbare Bedrohung auf einer abgelegenen, irischen Insel geht. Dort tauchen auf einmal entstellte Leichen ohne Knochen auf und der Inselarzt hat natürlich sofort zwei Kollegen bzw. Experten vom Festland zur Hand, die in nullkommanix eine Erklärung zur Hand haben und sich anschließend auch noch mit vollem Körpereinsatz der Bedrohung entgegenstellen. Allzu ernstnehmen sollte man den doch etwas holprig erzählten „Insel des Schreckens“ mit seinen Figuren ja eher nicht und die Monster kommen und gehen ja ebenfalls nach Belieben, während wohl auch die Atomlobby ihre Finger im Spiel hatte und für die Wohlwollende Darstellung atomarer Möglichkeiten sorgt. Das Set-Design ist ja herrlich kostengünstig, die Tricks ebenfalls billig und diese knochenschlürfenden Teppich-Tentakelmonster mit Spaghetti-Teilungseffekt habe ich natürlich sofort ins Herz geschlossen. Auch der Rest hat mir gut gefallen und auch wenn dieser britische Streifen nach herkömmlichen Gesichtspunkten wie Spannung, Grusel oder Atmosphäre sicher kein Highlight darstellt, so ist er doch ein kurzweiliges Werk mit sympathischen Darstellern, bei dem man aufgrund seiner haarsträubenden Ideen, einfach gezeichneten Figuren und naiven Ausrichtung irgendwie auch aus dem Staunen nicht herauskommt. Am Wochenende fahre ich in den nächsten Baumarkt und kaufe mir auch so ein tolles und unglaublich vielseitig verwendbares Stronitium 90.
Hübsch altmodischer Gruselstreifen über die Gefahren der modernen Wissenschaft und dem Segen des Atoms, bei dem es um eine durchaus sonderbare Bedrohung auf einer abgelegenen, irischen Insel geht. Dort tauchen auf einmal entstellte Leichen ohne Knochen auf und der Inselarzt hat natürlich sofort zwei Kollegen bzw. Experten vom Festland zur Hand, die in nullkommanix eine Erklärung zur Hand haben und sich anschließend auch noch mit vollem Körpereinsatz der Bedrohung entgegenstellen. Allzu ernstnehmen sollte man den doch etwas holprig erzählten „Insel des Schreckens“ mit seinen Figuren ja eher nicht und die Monster kommen und gehen ja ebenfalls nach Belieben, während wohl auch die Atomlobby ihre Finger im Spiel hatte und für die Wohlwollende Darstellung atomarer Möglichkeiten sorgt. Das Set-Design ist ja herrlich kostengünstig, die Tricks ebenfalls billig und diese knochenschlürfenden Teppich-Tentakelmonster mit Spaghetti-Teilungseffekt habe ich natürlich sofort ins Herz geschlossen. Auch der Rest hat mir gut gefallen und auch wenn dieser britische Streifen nach herkömmlichen Gesichtspunkten wie Spannung, Grusel oder Atmosphäre sicher kein Highlight darstellt, so ist er doch ein kurzweiliges Werk mit sympathischen Darstellern, bei dem man aufgrund seiner haarsträubenden Ideen, einfach gezeichneten Figuren und naiven Ausrichtung irgendwie auch aus dem Staunen nicht herauskommt. Am Wochenende fahre ich in den nächsten Baumarkt und kaufe mir auch so ein tolles und unglaublich vielseitig verwendbares Stronitium 90.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Primer
Mit „Primer“ hat Regisseur Shane Carruth unter dem Deckmantel der Zeitreise-Thematik wohl den ultimativen Techniker-Nerd-Film gedreht. Nicht nur, dass der 2004 entstandene Streifen mit Ausdrücken und Abkürzungen glänzt, die man ohne Kenntnisse der Verfahrenstechnik wohl ohnehin nicht und im Englischen dann schon gar nicht verstehen wird – er lässt auch im weiteren Verlauf dem Zuschauer auch wenig Chancen, ihn inhaltlich auch nur ansatzweise zu begreifen. „Primer“ wohl auch eher als eine Mischung aus unlösbarem Rätsel, verkopften Gedankenexperiment und Schnitzeljagd zu sehen, die sich entweder an ein Publikum richtet, dass sich dieser Aufgabe stellen möchte, oder eben gerade dadurch fasziniert, weil man ihn nicht versteht. 74 Minuten einen Film zu betrachten, von dem man keine Ahnung hat, was gerade ab- und warum läuft mag ja jetzt nicht gerade reizvoll erscheinen, aber irgendwie ist das ganze so schräg gemacht, dass man wirklich Lust hat, „Primer“ mit Stift und Block in der Hand gleich nochmals zu sehen und die beiläufig gestreuten Hinweise auf Zeitschleifen, minimale Manipulationen und Mehrfach-Existenzen gleich nochmals neu zu bewerten. Ohne das von Salvschi gepostete DuRöhre-Video aus dem Netz wäre ich ja gestern auch ziemlich aufgeschmissen gewesen und der nicht minder anspruchsvolle Clip ist ja dann eigentlich fast noch einen Ticken spannender, als der Streifen selbst. Quasi ein Lösungs-Tutorial zu einem Zeitreise-Film, der so gestaltet ist, dass es keine (ich wiederhole: keine) Möglichkeit gibt, ihn beim ersten Mal zu begreifen und hinterher dann trotzdem schlüssig erscheint… irgendwie. Wenn man abseits derartiger Problemstellungen mit Technikern so seine Probleme hat und deren Verhalten generell als arrogant, alltagsfremd und abgehoben empfindet, ist der knifflige „Primer“ auch sicherlich der falsche Film – wenn man so wie ich mit einem zusammen lebt, kann man die ganze Hirnrunzel-Aktrobatik aber durchaus augenzwinkernd sehen und sympathisch finden und über die beruhigende Erkenntnis froh sein, dass man im Leben ja auch nicht immer alles verstehen muss.
Mit „Primer“ hat Regisseur Shane Carruth unter dem Deckmantel der Zeitreise-Thematik wohl den ultimativen Techniker-Nerd-Film gedreht. Nicht nur, dass der 2004 entstandene Streifen mit Ausdrücken und Abkürzungen glänzt, die man ohne Kenntnisse der Verfahrenstechnik wohl ohnehin nicht und im Englischen dann schon gar nicht verstehen wird – er lässt auch im weiteren Verlauf dem Zuschauer auch wenig Chancen, ihn inhaltlich auch nur ansatzweise zu begreifen. „Primer“ wohl auch eher als eine Mischung aus unlösbarem Rätsel, verkopften Gedankenexperiment und Schnitzeljagd zu sehen, die sich entweder an ein Publikum richtet, dass sich dieser Aufgabe stellen möchte, oder eben gerade dadurch fasziniert, weil man ihn nicht versteht. 74 Minuten einen Film zu betrachten, von dem man keine Ahnung hat, was gerade ab- und warum läuft mag ja jetzt nicht gerade reizvoll erscheinen, aber irgendwie ist das ganze so schräg gemacht, dass man wirklich Lust hat, „Primer“ mit Stift und Block in der Hand gleich nochmals zu sehen und die beiläufig gestreuten Hinweise auf Zeitschleifen, minimale Manipulationen und Mehrfach-Existenzen gleich nochmals neu zu bewerten. Ohne das von Salvschi gepostete DuRöhre-Video aus dem Netz wäre ich ja gestern auch ziemlich aufgeschmissen gewesen und der nicht minder anspruchsvolle Clip ist ja dann eigentlich fast noch einen Ticken spannender, als der Streifen selbst. Quasi ein Lösungs-Tutorial zu einem Zeitreise-Film, der so gestaltet ist, dass es keine (ich wiederhole: keine) Möglichkeit gibt, ihn beim ersten Mal zu begreifen und hinterher dann trotzdem schlüssig erscheint… irgendwie. Wenn man abseits derartiger Problemstellungen mit Technikern so seine Probleme hat und deren Verhalten generell als arrogant, alltagsfremd und abgehoben empfindet, ist der knifflige „Primer“ auch sicherlich der falsche Film – wenn man so wie ich mit einem zusammen lebt, kann man die ganze Hirnrunzel-Aktrobatik aber durchaus augenzwinkernd sehen und sympathisch finden und über die beruhigende Erkenntnis froh sein, dass man im Leben ja auch nicht immer alles verstehen muss.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Die nackte Carmen
Carmen ist eine heißblütige Zigeunersfrau, die sich in zwielichtigen Tavernen mit Gaunern und Schmugglern umgibt und auch sonst allen Männern den Kopf verdreht. Als sie eines Tages auf den Don Jose trifft und diesen um eine Gefälligkeit bietet, ist es um den jungen Soldaten geschehen. Hals über Kopf verliebt er sich in die feurige und umtriebige Frau mit den dunklen Augen und läuft dadurch geradewegs in sein Verderben. Zuerst wird er wegen Carmen ins Gefängnis gesteckt, dann verliert er seinen Job um sich wenig später einigen Schmugglern anzuschließen. Auch die Liebe zu Carmen bleibt einseitiger Natur und Don Jose verstrickt sich immer tiefer in einem Strudel aus Lust und Leidenschaft, der auch nur unglücklich enden kann…
„Die nackte Carmen“ ist ein spanisch-französisches Werk von Regisseur Albert López aus dem Jahr 1984, der hier aus der Geschichte von Carmen und ihrem Don José und der Musik von George Bizet einen kurzweiligen Softsex-Filmchen mit Exploitation-Einschlag zaubert. Herr López geht dabei wie der geistige Zwilling von Jess Franco zu Werke und die ohnehin bekannte Geschichte wird in kostengünstigen Kulissen auch rasch abgehandelt um sich auch mehr dem Körper der Hauptdarstellerin Pamela Prati widmen zu können. Diese ist auch stets nackt oder leicht bekleidert, klimpert mit Augen oder Kastagnetten, wackelt mit den Brüsten und schickt alle Männer in ihrem Umfeld zuerst ins Bett und dann ins Verderben. Zwar ist „Die nackte Carmen“ dabei schon eher sinnlich erotisch, als pornografisch ausgefallen, aber die Psychologie der Figuren bleibt zwischen Messerstechereien und ständigen Fummeleien doch etwas auf der Strecke und auch die instrumentale Musik von George Bizet läuft lediglich im Hintergrund und ist nicht sonderlich in die nicht nur Textil-technisch spärliche Handlung integriert. Dennoch ist „Die nackte Carmen“ der durchaus passable und unterhaltsame Versuch die tragische Geschichte und Musik mit einer großen Portion Sex und einer kleineren Portion Gewalt einer Schicht von Zuschauern zugänglich zu machen, die sich eher für die körperliche als dramatische Note der Storyline interessiert und wohl ohnehin keinen Fuß in eine Oper setzen würden.
Carmen ist eine heißblütige Zigeunersfrau, die sich in zwielichtigen Tavernen mit Gaunern und Schmugglern umgibt und auch sonst allen Männern den Kopf verdreht. Als sie eines Tages auf den Don Jose trifft und diesen um eine Gefälligkeit bietet, ist es um den jungen Soldaten geschehen. Hals über Kopf verliebt er sich in die feurige und umtriebige Frau mit den dunklen Augen und läuft dadurch geradewegs in sein Verderben. Zuerst wird er wegen Carmen ins Gefängnis gesteckt, dann verliert er seinen Job um sich wenig später einigen Schmugglern anzuschließen. Auch die Liebe zu Carmen bleibt einseitiger Natur und Don Jose verstrickt sich immer tiefer in einem Strudel aus Lust und Leidenschaft, der auch nur unglücklich enden kann…
„Die nackte Carmen“ ist ein spanisch-französisches Werk von Regisseur Albert López aus dem Jahr 1984, der hier aus der Geschichte von Carmen und ihrem Don José und der Musik von George Bizet einen kurzweiligen Softsex-Filmchen mit Exploitation-Einschlag zaubert. Herr López geht dabei wie der geistige Zwilling von Jess Franco zu Werke und die ohnehin bekannte Geschichte wird in kostengünstigen Kulissen auch rasch abgehandelt um sich auch mehr dem Körper der Hauptdarstellerin Pamela Prati widmen zu können. Diese ist auch stets nackt oder leicht bekleidert, klimpert mit Augen oder Kastagnetten, wackelt mit den Brüsten und schickt alle Männer in ihrem Umfeld zuerst ins Bett und dann ins Verderben. Zwar ist „Die nackte Carmen“ dabei schon eher sinnlich erotisch, als pornografisch ausgefallen, aber die Psychologie der Figuren bleibt zwischen Messerstechereien und ständigen Fummeleien doch etwas auf der Strecke und auch die instrumentale Musik von George Bizet läuft lediglich im Hintergrund und ist nicht sonderlich in die nicht nur Textil-technisch spärliche Handlung integriert. Dennoch ist „Die nackte Carmen“ der durchaus passable und unterhaltsame Versuch die tragische Geschichte und Musik mit einer großen Portion Sex und einer kleineren Portion Gewalt einer Schicht von Zuschauern zugänglich zu machen, die sich eher für die körperliche als dramatische Note der Storyline interessiert und wohl ohnehin keinen Fuß in eine Oper setzen würden.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Bloody Muscle Body Builder in Hell
http://www.pissedandproud.org/matpo_scr ... byrkpm.jpg
Die junge Mika interessiert sich für Geisterhäuser und da trifft es sich natürlich gut, dass es in dem seit Jahren verlassenen Elternhaus ihres Ex-Freundes Naoto spuken soll. Gemeinesam mit Naoto, der sich mittlerweile für mehr für Bodybuilding, als für sein Berufsleben und Karriere interessiert und einem männlichen Medium wird das Haus aufgesucht und mit den paranormalen Untersuchungen begonnen. Was die drei jedoch nicht wissen, ist die Tatsache, dass hier tatsächlich ein rachsüchtiger Geist sein Unwesen treibt, der prompt in den Körper des Mediums fährt um die beiden anderen als entstellter Dämon zu attackieren. Doch unser Held Naoto lässt dich davon nicht so einfach beeindrucken und hat mit seinem gestählten Körper und kühlen Kopf dem übernatürlichen Splatter-Hokuspokus auch so einiges entgegen zu setzen…
Bei einem Streifen mit dem Titel „Bloody Muscle Body Builder in Hell“ kann man sich ja gut vorstellen, dass nicht alles bierernst zugeht und der spaßige Streifen aus dem Jahr 2009 ist auch nichts anderes als eine tiefe und sehr respektvolle Verbeugung vor „Tanz der Teufel“ und anderen Low-Budget-Filmen aus den Achtzigern bzw. dem Videotheken-Regal, die Generationen von Filmkonsumenten und –machern nachhaltig geprägt hat und die ihre Kreativität gerade aus der Limitierung ihrer Mittel ziehen. Dabei bietet der japanische Streifen nicht nur eine hoffnungslos grottige VHS-Optik, lediglich fünf Darsteller und jede Menge Splatter, sondern übernimmt vom Vorbild auch dessen aberwitzige Besessenheits-Story, die schrägen Kameraperspektiven und liebevoll handgemachten Spezial- und Stop-Motion-Effekte, die heutzutage natürlich alles andere als zeitgemäß wirken. Eigentlich hat Shin'ichi Fukazawa bei seinem Erstlingswerk aber auch alles richtig gemacht und präsentiert einen mit viel Herzblut realisierten Splatterfilm von Fans für Fans, bei dem Tempo, Schmodder, abgetrennte Körperteile und Humor passen und der 65 Minuten lang bestens unterhält. „Bloody Muscle Body Builder in Hell“ ist sicherlich kein Streifen für Leute, die das Hochglanz-Remake von „Evil Dead“ dem Original vorziehen würden, aber für den Rest der Videotheken-Kids, B-Film-Nerds und Achtziger-Fans ein mehr als sympathischer, augenzwinkernder, sowie Blut- und Beuschel spritzender Backflash in vergangene Jahrzehnte, in denen verruchte und verbotene Werke noch mittels Mundpropaganda und dutzendfach überspielter und abgenudelter Videokassette unter die Leute gebracht wurde.
Id
Eines Tages taucht im Umfeld einer Schweinefarm ein mysteriöser Fremder mit Mundharmonika auf, der scheinbar unter Gedächtnisverlust leidet und sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern kann. Dennoch wird er willkommen geheißen und integriert sich rasch in der Gruppe von sozialen Außenseitern, die auf dem völlig versifften Gelände und zwischen den Mastschweinen so etwas wie einen Rückzugsort vor der herkömmlichen Welt gefunden haben. Doch mit der Ankunft des stillen und beobachtenden Fremden beginnen auch die unterschwelligen Konflikte innerhalb der Gruppe immer mehr hervorzubrechen und wenig später gibt es nicht nur einen Toten und seltsame Mutationen, sondern auch die Ankunft eines weiteren Fremden, der das Geheimnis des Mannes mit der Mundharmonika zu kennen scheint.
Mit „Id“ hat Regisseurin und Darstellerin Kei Fujiwara so etwas wie einen losen Nachfolger zu ihrem unter Fans doch etwas umstrittenen „Organ“ aus dem Jahr 1996 geschaffen, der jedoch nur mit zwei Figuren Verweise an den Vorgänger bereithält und auch eine andere Geschichte erzählt, die ohne Kenntnis des Vorgängers funktioniert. Diese handelt von Menschen die körperlich oder geistig beeinträchtigt sind und Konflikten, inneren Dämonen und Mutationen. Dabei ist „Id“ abermals alles andere als leicht zu konsumieren, verwirrend erzählt, fragmentarisch aufgebaut und vor allem auch wieder sehr ekelhaft. Die gesellschaftliche Bestandsaufnahme ist tief pessimistischer Art und „Id“ bietet auch so etwas wie ein Sammelbecken von Verlierern, Außenseitern und traumatisierten Menschen, die sich von der normalen Welt ausgespukt wurden und anstatt sich zu solidarischen, dann auch noch untereinander aufeinander losgehen. Wenn schon Arschkarte, dann auch richtig und die Sache mit der Schweinemast und der Mutationen soll wohl ebenfalls sinnbildlich für die völlig fehlgeleitete Entwicklungen unserer Gesellschaft stehen. Natürlich ist das dann alles auch sehr surreal, arty-farty, düster und vor allem blutig und als Zuseher kann man sich zwischen Blut, Kotze und Kot auch ganz seinen eigenen Reim auf die ganzen verschiedenen und verwirrenden Dinge machen, die Kei Fujiwara hier abermals für den hoffentlich sehr aufgeschlossenen Zuschauer mit entsprechendem Durchhaltevermögen bereit hält.
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Die junge Mika interessiert sich für Geisterhäuser und da trifft es sich natürlich gut, dass es in dem seit Jahren verlassenen Elternhaus ihres Ex-Freundes Naoto spuken soll. Gemeinesam mit Naoto, der sich mittlerweile für mehr für Bodybuilding, als für sein Berufsleben und Karriere interessiert und einem männlichen Medium wird das Haus aufgesucht und mit den paranormalen Untersuchungen begonnen. Was die drei jedoch nicht wissen, ist die Tatsache, dass hier tatsächlich ein rachsüchtiger Geist sein Unwesen treibt, der prompt in den Körper des Mediums fährt um die beiden anderen als entstellter Dämon zu attackieren. Doch unser Held Naoto lässt dich davon nicht so einfach beeindrucken und hat mit seinem gestählten Körper und kühlen Kopf dem übernatürlichen Splatter-Hokuspokus auch so einiges entgegen zu setzen…
Bei einem Streifen mit dem Titel „Bloody Muscle Body Builder in Hell“ kann man sich ja gut vorstellen, dass nicht alles bierernst zugeht und der spaßige Streifen aus dem Jahr 2009 ist auch nichts anderes als eine tiefe und sehr respektvolle Verbeugung vor „Tanz der Teufel“ und anderen Low-Budget-Filmen aus den Achtzigern bzw. dem Videotheken-Regal, die Generationen von Filmkonsumenten und –machern nachhaltig geprägt hat und die ihre Kreativität gerade aus der Limitierung ihrer Mittel ziehen. Dabei bietet der japanische Streifen nicht nur eine hoffnungslos grottige VHS-Optik, lediglich fünf Darsteller und jede Menge Splatter, sondern übernimmt vom Vorbild auch dessen aberwitzige Besessenheits-Story, die schrägen Kameraperspektiven und liebevoll handgemachten Spezial- und Stop-Motion-Effekte, die heutzutage natürlich alles andere als zeitgemäß wirken. Eigentlich hat Shin'ichi Fukazawa bei seinem Erstlingswerk aber auch alles richtig gemacht und präsentiert einen mit viel Herzblut realisierten Splatterfilm von Fans für Fans, bei dem Tempo, Schmodder, abgetrennte Körperteile und Humor passen und der 65 Minuten lang bestens unterhält. „Bloody Muscle Body Builder in Hell“ ist sicherlich kein Streifen für Leute, die das Hochglanz-Remake von „Evil Dead“ dem Original vorziehen würden, aber für den Rest der Videotheken-Kids, B-Film-Nerds und Achtziger-Fans ein mehr als sympathischer, augenzwinkernder, sowie Blut- und Beuschel spritzender Backflash in vergangene Jahrzehnte, in denen verruchte und verbotene Werke noch mittels Mundpropaganda und dutzendfach überspielter und abgenudelter Videokassette unter die Leute gebracht wurde.
Id
Eines Tages taucht im Umfeld einer Schweinefarm ein mysteriöser Fremder mit Mundharmonika auf, der scheinbar unter Gedächtnisverlust leidet und sich an nichts aus seiner Vergangenheit erinnern kann. Dennoch wird er willkommen geheißen und integriert sich rasch in der Gruppe von sozialen Außenseitern, die auf dem völlig versifften Gelände und zwischen den Mastschweinen so etwas wie einen Rückzugsort vor der herkömmlichen Welt gefunden haben. Doch mit der Ankunft des stillen und beobachtenden Fremden beginnen auch die unterschwelligen Konflikte innerhalb der Gruppe immer mehr hervorzubrechen und wenig später gibt es nicht nur einen Toten und seltsame Mutationen, sondern auch die Ankunft eines weiteren Fremden, der das Geheimnis des Mannes mit der Mundharmonika zu kennen scheint.
Mit „Id“ hat Regisseurin und Darstellerin Kei Fujiwara so etwas wie einen losen Nachfolger zu ihrem unter Fans doch etwas umstrittenen „Organ“ aus dem Jahr 1996 geschaffen, der jedoch nur mit zwei Figuren Verweise an den Vorgänger bereithält und auch eine andere Geschichte erzählt, die ohne Kenntnis des Vorgängers funktioniert. Diese handelt von Menschen die körperlich oder geistig beeinträchtigt sind und Konflikten, inneren Dämonen und Mutationen. Dabei ist „Id“ abermals alles andere als leicht zu konsumieren, verwirrend erzählt, fragmentarisch aufgebaut und vor allem auch wieder sehr ekelhaft. Die gesellschaftliche Bestandsaufnahme ist tief pessimistischer Art und „Id“ bietet auch so etwas wie ein Sammelbecken von Verlierern, Außenseitern und traumatisierten Menschen, die sich von der normalen Welt ausgespukt wurden und anstatt sich zu solidarischen, dann auch noch untereinander aufeinander losgehen. Wenn schon Arschkarte, dann auch richtig und die Sache mit der Schweinemast und der Mutationen soll wohl ebenfalls sinnbildlich für die völlig fehlgeleitete Entwicklungen unserer Gesellschaft stehen. Natürlich ist das dann alles auch sehr surreal, arty-farty, düster und vor allem blutig und als Zuseher kann man sich zwischen Blut, Kotze und Kot auch ganz seinen eigenen Reim auf die ganzen verschiedenen und verwirrenden Dinge machen, die Kei Fujiwara hier abermals für den hoffentlich sehr aufgeschlossenen Zuschauer mit entsprechendem Durchhaltevermögen bereit hält.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Fortress 2 - Die Festung 2
Sieben Jahre nach seiner spektakulären Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis ist Brennik mit seiner Frau Karen und seinem Sohn Danny noch immer auf der Flucht vor der übermächtigen Men-tel-Group und hat sich im Untergrund dem politischen Widerstand angeschlossen. Durch einen Verrat wird sein Versteck jedoch entdeckt und während Frau und Kind flüchten können, wird Brennik festgenommen und in ein neues, noch besser gesichertes Gefängnis gebracht. Dieses befindet sich auch nicht mehr unter-, sondern in der Umlaufbahn der Erde und ist abermals von sehr menschenfeindlichen Bedingungen geprägt. Dennoch lässt sich Brennik nicht entmutigen und als der größenwahnsinnige Leiter der Anstalt verkündet, dass er alles daran setzen wird, Brenniks Familie ausfindig zu machen, arbeitet dieser mit seinen Mitinsassen bereits an einem neuerlichen Fluchtplan, wobei sich Teller, die ausgereifte Sicherheits-Technik, sowie seine sadistischen Wärter als scheinbar übermächtige Gegner entpuppen.
Stuart Gordons „Fortress“ war ja vor einigen Wochen eine sehr positive und kurzweilige Überraschung in meinem Player und auch der Nachfolger kann sich trotz kleinerer Einschränkungen durchaus sehen lassen. Zwar wird hier im Grund die Geschichte des Vorgängers im Großen und Ganzen nochmals erzählt, aber dieses Mal ist alles noch eine Spur überzeichneter und trashiger und auch die Gesellschaftskritik und Brutalität wird zugunsten von Big-Budget-Popcorn-Action zurückgefahren. So verliert die eigentliche Geschichte zwar fast alles von ihrem Potential, entpuppt sich aber als durchaus passable Sci-Fi-Action, selbst wenn Herr Lambert nicht mehr ganz so fit ausschaut und man leider auch auf den Zynismus des Vorgängers verzichten muss. Nach Logik sollte man den teils haarsträubend anmutenden Inhalt ja eher nicht abklopfen und selbst als absoluter Technik-Laie sollte klar sein, dass manche Ereignisse aus physikalischen Begebenheiten so einfach nicht möglich sind. Die Fantasie der Drehbuchautoren scheint ja etwas durchgegangen zu sein, aber auf das Tempo und die Schauwerte hat das ja nur geringe Auswirkungen und wer Sci-Fi-Action mit hohem Trash-Faktor mag, kommt auch im Nachfolger von Geoff Murphy auf seine Kosten, auch wenn der Vorgänger von Stuart Gordon meines Erachtens doch um Klassen besser ist.
Drei Engel auf der Todesinsel
Bei einem Film mit dem Titel „Drei Engel auf der Todesinsel“ erwartet man sich wohl von vornherein keine hochgeistigen oder intellektuellen Film, aber was hier vor den überraschten Augen des Zuschauers abgeht, spottet wohl jeglicher Beschreibung: Drei dralle Frauen, die nie um einen Spruch verlegen sind, retten kurzerhand die Welt und machen dass auf die wohl unterhaltsamste, „Kinnladen-nach-unten-klappendste“ und trashigste Weise, die man sich nur vorstellen kann. Jim Wynorskis spassiger Trash-Marathon ist wohl so etwas wie die geistige Verwandtschaft von „Karate, Küsse, blonde Katzen“ und „Jäger des tödlichen Jade“, nur das hier alles in Punkto Wahnsinn fast noch getoppt und einer Prise Sex veredelt wird. „Da glüht der Schwachsinnsdetektor durch“ urteilte die Zeitschrift Cinema wenig wohlwollend und das Hirn und die Hose des vorwiegend männlichen Zuschauer wohl gleich mit, wenn Melanie Vincz, Raven de la Croix und Angela Aames auf der futuristischen Todesinsel kurz mal nach dem Rechten sehen und dabei auf Roboter-Spinnen, Affen und sonstige Überraschungen treffen. Überflüssig zu erwähnen, dass die ganze Sause natürlich schwer unterhaltsam ist und man angesichts von Action, Titten und Trash aus dem Staunen auch gar nicht mehr rauskommt. Auf großer Leinwand unter Gleichgesinnten wäre das wohl eine gigantische Party und sollte ich jemals einen Film benötigen, der ernsthafte Menschen nachhaltig bis in ihre Grundfesten und darüber hinaus erschüttert, dann würde ich wohl Jim Wynorskis verfilmte Männerfantasie wählen.
Sieben Jahre nach seiner spektakulären Flucht aus dem Hochsicherheitsgefängnis ist Brennik mit seiner Frau Karen und seinem Sohn Danny noch immer auf der Flucht vor der übermächtigen Men-tel-Group und hat sich im Untergrund dem politischen Widerstand angeschlossen. Durch einen Verrat wird sein Versteck jedoch entdeckt und während Frau und Kind flüchten können, wird Brennik festgenommen und in ein neues, noch besser gesichertes Gefängnis gebracht. Dieses befindet sich auch nicht mehr unter-, sondern in der Umlaufbahn der Erde und ist abermals von sehr menschenfeindlichen Bedingungen geprägt. Dennoch lässt sich Brennik nicht entmutigen und als der größenwahnsinnige Leiter der Anstalt verkündet, dass er alles daran setzen wird, Brenniks Familie ausfindig zu machen, arbeitet dieser mit seinen Mitinsassen bereits an einem neuerlichen Fluchtplan, wobei sich Teller, die ausgereifte Sicherheits-Technik, sowie seine sadistischen Wärter als scheinbar übermächtige Gegner entpuppen.
Stuart Gordons „Fortress“ war ja vor einigen Wochen eine sehr positive und kurzweilige Überraschung in meinem Player und auch der Nachfolger kann sich trotz kleinerer Einschränkungen durchaus sehen lassen. Zwar wird hier im Grund die Geschichte des Vorgängers im Großen und Ganzen nochmals erzählt, aber dieses Mal ist alles noch eine Spur überzeichneter und trashiger und auch die Gesellschaftskritik und Brutalität wird zugunsten von Big-Budget-Popcorn-Action zurückgefahren. So verliert die eigentliche Geschichte zwar fast alles von ihrem Potential, entpuppt sich aber als durchaus passable Sci-Fi-Action, selbst wenn Herr Lambert nicht mehr ganz so fit ausschaut und man leider auch auf den Zynismus des Vorgängers verzichten muss. Nach Logik sollte man den teils haarsträubend anmutenden Inhalt ja eher nicht abklopfen und selbst als absoluter Technik-Laie sollte klar sein, dass manche Ereignisse aus physikalischen Begebenheiten so einfach nicht möglich sind. Die Fantasie der Drehbuchautoren scheint ja etwas durchgegangen zu sein, aber auf das Tempo und die Schauwerte hat das ja nur geringe Auswirkungen und wer Sci-Fi-Action mit hohem Trash-Faktor mag, kommt auch im Nachfolger von Geoff Murphy auf seine Kosten, auch wenn der Vorgänger von Stuart Gordon meines Erachtens doch um Klassen besser ist.
Drei Engel auf der Todesinsel
Bei einem Film mit dem Titel „Drei Engel auf der Todesinsel“ erwartet man sich wohl von vornherein keine hochgeistigen oder intellektuellen Film, aber was hier vor den überraschten Augen des Zuschauers abgeht, spottet wohl jeglicher Beschreibung: Drei dralle Frauen, die nie um einen Spruch verlegen sind, retten kurzerhand die Welt und machen dass auf die wohl unterhaltsamste, „Kinnladen-nach-unten-klappendste“ und trashigste Weise, die man sich nur vorstellen kann. Jim Wynorskis spassiger Trash-Marathon ist wohl so etwas wie die geistige Verwandtschaft von „Karate, Küsse, blonde Katzen“ und „Jäger des tödlichen Jade“, nur das hier alles in Punkto Wahnsinn fast noch getoppt und einer Prise Sex veredelt wird. „Da glüht der Schwachsinnsdetektor durch“ urteilte die Zeitschrift Cinema wenig wohlwollend und das Hirn und die Hose des vorwiegend männlichen Zuschauer wohl gleich mit, wenn Melanie Vincz, Raven de la Croix und Angela Aames auf der futuristischen Todesinsel kurz mal nach dem Rechten sehen und dabei auf Roboter-Spinnen, Affen und sonstige Überraschungen treffen. Überflüssig zu erwähnen, dass die ganze Sause natürlich schwer unterhaltsam ist und man angesichts von Action, Titten und Trash aus dem Staunen auch gar nicht mehr rauskommt. Auf großer Leinwand unter Gleichgesinnten wäre das wohl eine gigantische Party und sollte ich jemals einen Film benötigen, der ernsthafte Menschen nachhaltig bis in ihre Grundfesten und darüber hinaus erschüttert, dann würde ich wohl Jim Wynorskis verfilmte Männerfantasie wählen.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Buckaroo Banzai - Die 8. Dimension
Buckaroo Banzai ist nicht nur Neurochirurg, Musiker und Draufgänger, sondern auch ein begnadeter Wissenschaftler, der mit seinem multikulturellen Team kurzerhand auch die physikalischen Grundsätze auf den Kopf stellt. Mittels Alphalaser schafft er es mit Schallgeschwindigkeit durch feste Materie zu rasen und macht dabei auch noch einen Abstecher in die achte Dimension. Dummerweise lockt er dadurch aber auch verurteilte Straftäter von einem fremden Planeten auf die Erde, wo diese Lectroiden als Menschen verkleidet ihren Chef retten wollen, der bei einem ähnlichen Versuch vor Jahren sich den Körper eines anderen Wissenschaftlers – oder so ähnlich - angeeignet hat. Doch Buckaroo hat natürlich den Durchblick, checkt die Lage und gemeinsam mit seinen Bro’s stellt er sich der Bedrohung entgegen und gewinnt dabei auch noch das Herz der Zwillingsschwester, seiner verunfallten…örks, was auch immer.
Offensichtlich scheine ich ja zu den wenigen Erdenbewohner zu gehören, die mit dem Namen Buckaroo Banzai bislang nicht so wirklich etwas anfangen konnten, auch wenn ich den Namen natürlich schon einmal vernommen habe. Die Comic-Verfilmung aus dem Jahr 1984 mit seinem eindrucksvollen Cast geht ja bedingungslos davon aus, dass man die zahlreichen Figuren und ihre Ecken und Kanten bereits kennt und vergeudet ja keine Zeit, diese dem Zuschauer irgendwie vorzustellen. Stattdessen gab es wohl im Vorfeld eine Punkte-Liste von Charakteren, Handlungen, Musiknummer und Special-Effekts, die in dem Film völlig Ironie-frei und ohne Rücksicht auf Erzählfluss oder sonstige Dinge untergebracht werden müssen, was zur Folge hat, dass „Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension“ hoffnungslos überfrachtet und so gar nicht stimmig wirkt. Das wäre ja auch noch kein Problem, wenn der Streifen dabei wenigstens witzig, unterhaltsam oder kurzweilig wäre. Aber auch hier die totale Fehlanzeige und die ohnehin nicht sonderlich prickelnde Handlung und Erzählstränge werden mit einer Pseudo-Coolness, dämlichen Dialogen und ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen bzw. völlig verschenkt und auch noch komplett gegen die Wand gefahren. Nichts gegen Big-Budget-Superhelden-Trash mit Star-Besetzung, aber hier wurde meines Erachtens ja alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann und ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst Die-Hard-Fans der Vorlage mit so einem Mist noch irgendwie zufrieden sind. Für mich war das leider nur ein wirrer Sci-Fi-Abenteuer-Murks und die mißlungendste und vor allem unsympathischste Comic-Verfilmung, die ich bislang vor die Linse bekommen hab und ja, ich habe „Spawn“ gesehen!
Buckaroo Banzai ist nicht nur Neurochirurg, Musiker und Draufgänger, sondern auch ein begnadeter Wissenschaftler, der mit seinem multikulturellen Team kurzerhand auch die physikalischen Grundsätze auf den Kopf stellt. Mittels Alphalaser schafft er es mit Schallgeschwindigkeit durch feste Materie zu rasen und macht dabei auch noch einen Abstecher in die achte Dimension. Dummerweise lockt er dadurch aber auch verurteilte Straftäter von einem fremden Planeten auf die Erde, wo diese Lectroiden als Menschen verkleidet ihren Chef retten wollen, der bei einem ähnlichen Versuch vor Jahren sich den Körper eines anderen Wissenschaftlers – oder so ähnlich - angeeignet hat. Doch Buckaroo hat natürlich den Durchblick, checkt die Lage und gemeinsam mit seinen Bro’s stellt er sich der Bedrohung entgegen und gewinnt dabei auch noch das Herz der Zwillingsschwester, seiner verunfallten…örks, was auch immer.
Offensichtlich scheine ich ja zu den wenigen Erdenbewohner zu gehören, die mit dem Namen Buckaroo Banzai bislang nicht so wirklich etwas anfangen konnten, auch wenn ich den Namen natürlich schon einmal vernommen habe. Die Comic-Verfilmung aus dem Jahr 1984 mit seinem eindrucksvollen Cast geht ja bedingungslos davon aus, dass man die zahlreichen Figuren und ihre Ecken und Kanten bereits kennt und vergeudet ja keine Zeit, diese dem Zuschauer irgendwie vorzustellen. Stattdessen gab es wohl im Vorfeld eine Punkte-Liste von Charakteren, Handlungen, Musiknummer und Special-Effekts, die in dem Film völlig Ironie-frei und ohne Rücksicht auf Erzählfluss oder sonstige Dinge untergebracht werden müssen, was zur Folge hat, dass „Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension“ hoffnungslos überfrachtet und so gar nicht stimmig wirkt. Das wäre ja auch noch kein Problem, wenn der Streifen dabei wenigstens witzig, unterhaltsam oder kurzweilig wäre. Aber auch hier die totale Fehlanzeige und die ohnehin nicht sonderlich prickelnde Handlung und Erzählstränge werden mit einer Pseudo-Coolness, dämlichen Dialogen und ohne Rücksicht auf Verluste durchgezogen bzw. völlig verschenkt und auch noch komplett gegen die Wand gefahren. Nichts gegen Big-Budget-Superhelden-Trash mit Star-Besetzung, aber hier wurde meines Erachtens ja alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann und ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst Die-Hard-Fans der Vorlage mit so einem Mist noch irgendwie zufrieden sind. Für mich war das leider nur ein wirrer Sci-Fi-Abenteuer-Murks und die mißlungendste und vor allem unsympathischste Comic-Verfilmung, die ich bislang vor die Linse bekommen hab und ja, ich habe „Spawn“ gesehen!
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