Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Der Blaue Pfeil
In Italien sind die Kinder besonders glücklich, da sie nicht nur an Weihnachten, sondern auch am Dreikönigstag Geschenke bekommen. An diesem Tag ist der Legende nach nämlich die Fee Befana mit ihren Besen durch die Lüfte unterwegs und bringt den braven Kindern Geschenke. Doch dieses Jahr ist Befana auf mysteriöse Weise erkrankt und die Geschäfte übernimmt der zwielichtige Scarafino, der sich jedoch seine Dienste von den Menschen teuer erkaufen lässt. Als er den Waisenjungen Francesco schroff aus seinem Geschäft hinauskomplimentiert, der ein Auge auf eine Spielzeugeisenbahn geworfen hat, kommt es zur Rebellion im Spielzeugland und die zum Leben erwachten Figuren beschließen Francesco zu suchen, sich selbst zu verschenken und ein turbulentes Abenteuer nimmt seinen Lauf…
Italienischer Animationsstreifen aus dem Jahr 1996 über eine mir bis dato gänzlich unbekannte Feen-Person namens Befana, die wohl als Italo-Pedant zum Nikolaus/Krampus-Gespann braven Kindern am Dreikönigstag Geschenke bringt und böse bestraft bzw. durch die Röhre gucken lässt. Dieses Jahr ist sie jedoch krank und obwohl die Kinder hoffnungsfroh zu Bett gehen, sieht es fast so aus, als würden die Bratzen dieses Jahr leer ausgehen. Die Geschichte selbst ist eher auf ein sehr junges Publikum zugeschnitten und wirkt nicht nur vom Zeichenstil her angenehm altmodisch, sondern ist es auch. Statt „Toy Story“-Action und Gags gibt es hier auch eine hübsche, wenn auch leider eine weltfremde Botschaft, die man aber auch gerne so in Kauf nimmt. Als erwachsener Zuschauer wird man sich vermutlich eher etwas langweilen und fast jede spannende Situation wird auch unmittelbar danach positiv aufgelöst und am Ende bekommt – Achtung Spoiler! – natürlich auch noch jedes Kind sein Geschenk und Francesco eine besondere Überraschung. Alles in allem ein netter, wenn auch sehr harmloser Animationsstreifen für sehr junge Erdenbürger mit stark regionalen Bezug und der Musik von Paolo Conte, den man auch mit einem zugedrückten Auge aber trotzdem gerne in der Kiste der Weihnachtsfilme lassen kann.
In Italien sind die Kinder besonders glücklich, da sie nicht nur an Weihnachten, sondern auch am Dreikönigstag Geschenke bekommen. An diesem Tag ist der Legende nach nämlich die Fee Befana mit ihren Besen durch die Lüfte unterwegs und bringt den braven Kindern Geschenke. Doch dieses Jahr ist Befana auf mysteriöse Weise erkrankt und die Geschäfte übernimmt der zwielichtige Scarafino, der sich jedoch seine Dienste von den Menschen teuer erkaufen lässt. Als er den Waisenjungen Francesco schroff aus seinem Geschäft hinauskomplimentiert, der ein Auge auf eine Spielzeugeisenbahn geworfen hat, kommt es zur Rebellion im Spielzeugland und die zum Leben erwachten Figuren beschließen Francesco zu suchen, sich selbst zu verschenken und ein turbulentes Abenteuer nimmt seinen Lauf…
Italienischer Animationsstreifen aus dem Jahr 1996 über eine mir bis dato gänzlich unbekannte Feen-Person namens Befana, die wohl als Italo-Pedant zum Nikolaus/Krampus-Gespann braven Kindern am Dreikönigstag Geschenke bringt und böse bestraft bzw. durch die Röhre gucken lässt. Dieses Jahr ist sie jedoch krank und obwohl die Kinder hoffnungsfroh zu Bett gehen, sieht es fast so aus, als würden die Bratzen dieses Jahr leer ausgehen. Die Geschichte selbst ist eher auf ein sehr junges Publikum zugeschnitten und wirkt nicht nur vom Zeichenstil her angenehm altmodisch, sondern ist es auch. Statt „Toy Story“-Action und Gags gibt es hier auch eine hübsche, wenn auch leider eine weltfremde Botschaft, die man aber auch gerne so in Kauf nimmt. Als erwachsener Zuschauer wird man sich vermutlich eher etwas langweilen und fast jede spannende Situation wird auch unmittelbar danach positiv aufgelöst und am Ende bekommt – Achtung Spoiler! – natürlich auch noch jedes Kind sein Geschenk und Francesco eine besondere Überraschung. Alles in allem ein netter, wenn auch sehr harmloser Animationsstreifen für sehr junge Erdenbürger mit stark regionalen Bezug und der Musik von Paolo Conte, den man auch mit einem zugedrückten Auge aber trotzdem gerne in der Kiste der Weihnachtsfilme lassen kann.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Tatsächlich... Liebe
Britscher Weihnachts-Schmalzkringel mit durchwegs positiver Message über diverse Personen und Paare die in den letzten fünf Wochen vor Weihnachten (neu) verlieben und deren Schicksale am Weihnachtsabend wie von Zauberhand zusammenlaufen. Da wäre u.a. der Premierminister, der sich in seine Angestellte verliebt, dessen Schwester und ihre etwas zu routiniert gewordene Ehe, ein Witwer, dessen Sohn die erste Liebe erlebt, zwei Bodydoubles, die sich nicht nur körperlich näher kommen und ein alternder Popstar, der sich nichts sehnlicher wünscht, als wieder ins Rampenlicht zu kommen. Das und noch vieles mehr in dem ultimativen Frauenfilm mit Weihnachtsthematik, der auch gar nichts anderes sein möchte als alljährliche Tränendrüsendrücker mit britischem Charme, Feel-Good-Attitüde und Top-Einschaltquote.
Geht es um ultimative Weihnachtsfilme ist auch meist „Tatsächlich… Liebe“ nicht weit und obwohl ich den Streifen selbst jahrelang vor mir hergeschoben habe, ist Richard Curtis hier doch ein durchwegs sympathischer, jedoch kantenloser Weihnachtsfilm der von der romantischen Seite her gesehen, durchwegs exploitative Züge sein eigen nennt. Hier wird alles was einen Liebesfilm ausmacht auf höchste Weise potenziert und der Zuschauer darf im Finale auf große Gefühle, zahlreiche Happy-Ends und positive Wendungen hoffen, die dann auch noch im Dauerfeuer auf den Zuschauer darnieder prasseln. Quasi ein „Gesichter der Liebe“ statt „Gesichter des Todes“ mit viel Musik, Weihnachts-Flair, bekannten Gesichtern und Figuren, die genau so viel Tiefe besitzen um beim Publikum höchstmögliche Empathie und größtmögliche Emotionen auszulösen. Doch „Tatsächlich… Liebe“ ist dank seiner Darsteller, kleiner unerwarteten Wendungen und grundsätzlich sympathischen Figuren schon eine sehr unterhaltsame Sache, leicht zu konsumieren und versprüht genug positive Energie, die ja um Weihnachten herum ja auch viele gebrauchen können. Natürlich wird hier viel zu dick aufgetragen, der Weltfrieden beschwört und als Genre-Fan kann man angesichts allzu glattpolierter Ereignisse ja auch eher schmunzeln, aber um die oftmals nicht ganz so harmonischen Weihnachtstage herum, hat so ein versöhnlich stimmendes Werk mit seiner Feel-Good-Überdosis dann auch auf jeden Fall seine Existenzberechtigung.
Britscher Weihnachts-Schmalzkringel mit durchwegs positiver Message über diverse Personen und Paare die in den letzten fünf Wochen vor Weihnachten (neu) verlieben und deren Schicksale am Weihnachtsabend wie von Zauberhand zusammenlaufen. Da wäre u.a. der Premierminister, der sich in seine Angestellte verliebt, dessen Schwester und ihre etwas zu routiniert gewordene Ehe, ein Witwer, dessen Sohn die erste Liebe erlebt, zwei Bodydoubles, die sich nicht nur körperlich näher kommen und ein alternder Popstar, der sich nichts sehnlicher wünscht, als wieder ins Rampenlicht zu kommen. Das und noch vieles mehr in dem ultimativen Frauenfilm mit Weihnachtsthematik, der auch gar nichts anderes sein möchte als alljährliche Tränendrüsendrücker mit britischem Charme, Feel-Good-Attitüde und Top-Einschaltquote.
Geht es um ultimative Weihnachtsfilme ist auch meist „Tatsächlich… Liebe“ nicht weit und obwohl ich den Streifen selbst jahrelang vor mir hergeschoben habe, ist Richard Curtis hier doch ein durchwegs sympathischer, jedoch kantenloser Weihnachtsfilm der von der romantischen Seite her gesehen, durchwegs exploitative Züge sein eigen nennt. Hier wird alles was einen Liebesfilm ausmacht auf höchste Weise potenziert und der Zuschauer darf im Finale auf große Gefühle, zahlreiche Happy-Ends und positive Wendungen hoffen, die dann auch noch im Dauerfeuer auf den Zuschauer darnieder prasseln. Quasi ein „Gesichter der Liebe“ statt „Gesichter des Todes“ mit viel Musik, Weihnachts-Flair, bekannten Gesichtern und Figuren, die genau so viel Tiefe besitzen um beim Publikum höchstmögliche Empathie und größtmögliche Emotionen auszulösen. Doch „Tatsächlich… Liebe“ ist dank seiner Darsteller, kleiner unerwarteten Wendungen und grundsätzlich sympathischen Figuren schon eine sehr unterhaltsame Sache, leicht zu konsumieren und versprüht genug positive Energie, die ja um Weihnachten herum ja auch viele gebrauchen können. Natürlich wird hier viel zu dick aufgetragen, der Weltfrieden beschwört und als Genre-Fan kann man angesichts allzu glattpolierter Ereignisse ja auch eher schmunzeln, aber um die oftmals nicht ganz so harmonischen Weihnachtstage herum, hat so ein versöhnlich stimmendes Werk mit seiner Feel-Good-Überdosis dann auch auf jeden Fall seine Existenzberechtigung.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Santa's Knocking
Die junge Rachel besucht in den Weihnachtsferien ihre Großmutter und beschließt mit ihren Jugendfreundinnen Sheila und Gia der seltsamen Nachbarin Mrs. Garrett beim Schmücken ihres Hauses zu helfen. Während sich diese verdrückt, machen sich die drei Mädchen ans Werk und finden in den geräumigen Haus jedoch allerlei Hinweise auf vergangene Ereignisse und das Verschwinden von Mrs. Garretts Tochter, die sich jedoch nach und nach in einem neuen Licht präsentieren. Doch die Erkenntnis hilft den Mädchen nicht viel, da zur gleichen Zeit auch ein Killer im Santa-Kostüm sein Unwesen treibt, der scheinbar wahllos Leute ermordet. Wenig später steht der auch im Haus, in dem sich die Mädchen befinden und Rachel findet sich wenig später in einem Alptraum wieder, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt…
Durchschnittlicher Weihnachts-Slasher im erhöhten Gore-Bereich, der nicht nur einen ominösen Killer im Santa-Kostüm bietet, sondern im Verlauf auch noch in Richtung Thriller bzw. Familiendrama geht. Für einen Schlitzerfilm aus der B-Ecke ist Todd Nunes aber schon ein durchaus solides Werk gelungen, das sich auch hübsch an Achtziger-Werken aus der Ecke orientiert. Das schließt jedoch auch eine äußerst krude und völlig haarsträubende Auflösung mit ein und in diesem Punkt mutet der Streifen dem Zuschauer vor allem im Finale doch etwas viel zu. Dabei ist „Santa’s Knocking“ aber auch noch etwas holprig erzählt, wirkt anfänglich zu episodenhaft und die wohl eher dramatisch und ernsthaft intendierte Geschichte aus der Feder des Regisseurs geht im Finale und durch seine überzogenen Gore-Effekte auch geradewegs in eine etwas falsche Richtung. Dafür gibt es an den Darstellern und der weihnachtlichen Ausstattung nichts zu meckern und der Killer mit Santa-Maske sieht auch ganz passabel aus und geht auch ganz hübsch zu Werke. In Erwartung eines durchschnittlichen Weihnachts-Slashers bin ich auch nicht arg enttäuscht worden und im Vergleich zu anderen neuzeitlichen Werken mit eher beiläufigen Weihnachtsbezug hat „Santa’s Knocking“ für mein Empfinden sicherlich die Nase vorn. Den ausgerufenen Preis ist des deutschen Mediabooks mit DVD, limitierten „Bad Card“ (?) und seiner bescheidenen deutschen Synchro ist der Streifen aber wohl eher nicht wert.
Die junge Rachel besucht in den Weihnachtsferien ihre Großmutter und beschließt mit ihren Jugendfreundinnen Sheila und Gia der seltsamen Nachbarin Mrs. Garrett beim Schmücken ihres Hauses zu helfen. Während sich diese verdrückt, machen sich die drei Mädchen ans Werk und finden in den geräumigen Haus jedoch allerlei Hinweise auf vergangene Ereignisse und das Verschwinden von Mrs. Garretts Tochter, die sich jedoch nach und nach in einem neuen Licht präsentieren. Doch die Erkenntnis hilft den Mädchen nicht viel, da zur gleichen Zeit auch ein Killer im Santa-Kostüm sein Unwesen treibt, der scheinbar wahllos Leute ermordet. Wenig später steht der auch im Haus, in dem sich die Mädchen befinden und Rachel findet sich wenig später in einem Alptraum wieder, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt…
Durchschnittlicher Weihnachts-Slasher im erhöhten Gore-Bereich, der nicht nur einen ominösen Killer im Santa-Kostüm bietet, sondern im Verlauf auch noch in Richtung Thriller bzw. Familiendrama geht. Für einen Schlitzerfilm aus der B-Ecke ist Todd Nunes aber schon ein durchaus solides Werk gelungen, das sich auch hübsch an Achtziger-Werken aus der Ecke orientiert. Das schließt jedoch auch eine äußerst krude und völlig haarsträubende Auflösung mit ein und in diesem Punkt mutet der Streifen dem Zuschauer vor allem im Finale doch etwas viel zu. Dabei ist „Santa’s Knocking“ aber auch noch etwas holprig erzählt, wirkt anfänglich zu episodenhaft und die wohl eher dramatisch und ernsthaft intendierte Geschichte aus der Feder des Regisseurs geht im Finale und durch seine überzogenen Gore-Effekte auch geradewegs in eine etwas falsche Richtung. Dafür gibt es an den Darstellern und der weihnachtlichen Ausstattung nichts zu meckern und der Killer mit Santa-Maske sieht auch ganz passabel aus und geht auch ganz hübsch zu Werke. In Erwartung eines durchschnittlichen Weihnachts-Slashers bin ich auch nicht arg enttäuscht worden und im Vergleich zu anderen neuzeitlichen Werken mit eher beiläufigen Weihnachtsbezug hat „Santa’s Knocking“ für mein Empfinden sicherlich die Nase vorn. Den ausgerufenen Preis ist des deutschen Mediabooks mit DVD, limitierten „Bad Card“ (?) und seiner bescheidenen deutschen Synchro ist der Streifen aber wohl eher nicht wert.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Deadly Games
Die etwas exzentrische Mutter des hochbegabten Thomas ist die Chefin eines riesigen Einkaufshauses und der neunjährige Junge wächst in einem Schloss-artigen Anwesen heran, das er zu einer riesigen Spielwiese mit allerlei technischen Schnickschnack umfunktioniert hat. Obwohl Thomas noch an den Weihnachtsmann glaubt, ist er entschlossen dieses Jahr dessen Existenz zu beweisen und während er mit seinem Großvater und seinem Hund alleine in dem riesigen Haus weilt, kommt dieser tatsächlich, jedoch in Form eines gewaltbereiten Psychopathen. Als Thomas merkt, dass dieser Santa nichts Gutes im Schilde führt, flieht er mit seinem Großvater durch das Labyrinth-artige Anwesen, wobei ihm auch sein technisches Verständnis zu Gute kommt. Doch der Weihnachtsmann lässt sich nicht so einfach abschütteln und als Thomas sich sein Mini-Rambo-Kostüm anlegt wird klar, dass in dieser Nacht nur einer überleben kann…
Eigentlich hochgradig seltsamer Weihnachtsfilm, der sich als eine Mischung aus „Rambo“, „Abenteuer im Spielzeugland“, „Kevin allein zu Haus“ und Home-Invasion-Slasher entpuppt. Jedoch wirken der ganze Streifen, seine Geschichte und seine Kulissen wohl bewusst immer so entrückt, verkitscht und künstlich, dass man sich irgendwie schwer tut, das Ganze irgendwie einzuordnen. Wie der neunjährige Thomas und seine Unsicherheit über die Existenz des Weihnachtsmannes fühlt man sich irgendwie auch als Zuschauer, der wohl unweigerlich auf einen Twist oder Auflösung wartet. „Deadly Games“ repräsentiert dann sowohl die überbordende kindliche Fantasie, als auch erwachsenen und ernsten Genrefilm in einer durchaus ungewöhnlichen Mischung und René Manzor hat hier auch einen sehr ungewöhnlichen Film geschaffen, der herrlich schräg daherkommt und sich zwischen alle Stühle setzt. Als Kinderfilm zu hart, für einen Genre-Film stört wohl der kindliche Protagonist, für die Ernsthaftigkeit wirkt der Streifen zu verspielt und das Ambiente völlig überzeichnet und diese Liste ließe sich nach Belieben fortsetzen. Am besten selber sehen und staunen, was die Kiste der Weihnachts- und WTF-Filme nicht so alles an obskuren Werken bietet: „Deadly Games“ ist dann auch mühelos das Highlight meiner diesjährigen Weihnachtsfilm-Sause, dass selbst einen erfahrenen und geeichten Fan wie am erleuchteten Gabentisch staunen lässt.
Die etwas exzentrische Mutter des hochbegabten Thomas ist die Chefin eines riesigen Einkaufshauses und der neunjährige Junge wächst in einem Schloss-artigen Anwesen heran, das er zu einer riesigen Spielwiese mit allerlei technischen Schnickschnack umfunktioniert hat. Obwohl Thomas noch an den Weihnachtsmann glaubt, ist er entschlossen dieses Jahr dessen Existenz zu beweisen und während er mit seinem Großvater und seinem Hund alleine in dem riesigen Haus weilt, kommt dieser tatsächlich, jedoch in Form eines gewaltbereiten Psychopathen. Als Thomas merkt, dass dieser Santa nichts Gutes im Schilde führt, flieht er mit seinem Großvater durch das Labyrinth-artige Anwesen, wobei ihm auch sein technisches Verständnis zu Gute kommt. Doch der Weihnachtsmann lässt sich nicht so einfach abschütteln und als Thomas sich sein Mini-Rambo-Kostüm anlegt wird klar, dass in dieser Nacht nur einer überleben kann…
Eigentlich hochgradig seltsamer Weihnachtsfilm, der sich als eine Mischung aus „Rambo“, „Abenteuer im Spielzeugland“, „Kevin allein zu Haus“ und Home-Invasion-Slasher entpuppt. Jedoch wirken der ganze Streifen, seine Geschichte und seine Kulissen wohl bewusst immer so entrückt, verkitscht und künstlich, dass man sich irgendwie schwer tut, das Ganze irgendwie einzuordnen. Wie der neunjährige Thomas und seine Unsicherheit über die Existenz des Weihnachtsmannes fühlt man sich irgendwie auch als Zuschauer, der wohl unweigerlich auf einen Twist oder Auflösung wartet. „Deadly Games“ repräsentiert dann sowohl die überbordende kindliche Fantasie, als auch erwachsenen und ernsten Genrefilm in einer durchaus ungewöhnlichen Mischung und René Manzor hat hier auch einen sehr ungewöhnlichen Film geschaffen, der herrlich schräg daherkommt und sich zwischen alle Stühle setzt. Als Kinderfilm zu hart, für einen Genre-Film stört wohl der kindliche Protagonist, für die Ernsthaftigkeit wirkt der Streifen zu verspielt und das Ambiente völlig überzeichnet und diese Liste ließe sich nach Belieben fortsetzen. Am besten selber sehen und staunen, was die Kiste der Weihnachts- und WTF-Filme nicht so alles an obskuren Werken bietet: „Deadly Games“ ist dann auch mühelos das Highlight meiner diesjährigen Weihnachtsfilm-Sause, dass selbst einen erfahrenen und geeichten Fan wie am erleuchteten Gabentisch staunen lässt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Keep
Während des zweiten Weltkrieges wird eine Truppe von deutschen Soldaten auf einem rumänischen Pass stationiert, wo sie in einem riesigen und festungsartigen Gebäude unterkommen, dass von den Einheimischen nachts aus unbestimmten Gründen gemieden wird. Als wenig später durch die Gier zweier Männer ein Wesen aus seinem steinernen Gefängnis befreit wird, tötet dieses in jeder weiteren Nacht Männer des Trupps. Der als Verstärkung herbeigerufene Sturmbandführer glaubt jedoch eher an Partisanen, als an übernatürlicher Mächte und ist auch eher widerwillig, als ein jüdischer und an den Rollstuhl gefesselter Geschichtsprofessor mit seiner Tochter aufgrund der unerklärlichen Phänomene zu Hilfe gerufen wird. Von da an überschlagen sich die Ereignisse und während der Professor durch die Macht des Wesens auf wundersame Weise von seinen Leiden geheilt wird und weitere Männer zu Tode kommen, reist ein weiterer Fremder an den entlegenen Ort, der über das Geheimnis der Festung Bescheid zu wissen scheint…
Hui… große Überraschung! Mit „Die Unheimliche Macht“ liefert Regisseur Michael Mann einen wunderbar ausufernden „Style-over-Substance“-Horrorstreifen ab, der mit der elektronsichen Musik von Tangerine Dream wie ein Traum-artiges Mystery-Märchen aus einer anderen Welt und für Erwachsene wirkt. Anscheinend hatte „The Keep“ ja eine bewegte, wie unglückliche Entstehungsgeschichte und das was Mann realisieren wollte, scheiterte wohl am Geld und Wohlwollen der beteiligten Produktionsfirma, sodass man hier auch auf nichts Offizielles auf DVD oder Blu-Ray zurückgreifen kann. Das ist eigentlich mehr als schade, da „The Keep“ ein durchaus schöner, interessanter und ungewöhnlicher Streifen geworden ist, der zwar inhaltlich etwas zusammengestutzt wirkt, aber selbst in dieser Fassung noch hübsch ansprechend daherkommt, Genre-Grenzen über Bord wirft und jeden Fan von besonderen Werken und Arthouse-Horror aus den Achtzigern begeistern sollte. Ich bin jedenfalls begeistert und von der Location, der Geschichte und den unterkühlten Bildern angetan und mein diesjähriger Weihnachtswunsch ist dann auch, dass es „The Keep“ irgendwann einmal rehabilitiert im Director’s Cut und in einer schönen Edition erscheint. Verdient hätte das der Streifen, wie auch der Zuschauer.
Lurking Fear
Als John Mortens nach mehrjähriger Haftstrafe entlassen wird, führt ihn sein erster Weg zu einem Bestattungsunternehmer, der ihm eine Schatzkarte seines Vaters in die Hand drückt. Irgendwo in einem verschlafenen Ort namens Leffert’s Corner liegt am Friedhof ein Leichnam mit jeder Menge Bargeld begraben, die es zu finden gilt. Als er sich daraufhin auf den Weg macht, heften sich weitere Kriminelle auf seine Fersen und in Leffert’s Corner angekommen, stößt er auf eine weitere Gruppe von Personen, die gerade dabei sind die Kirche samt Friedhof aus unbestimmten Gründen in die Luft zu jagen. Probleme und Missverständnisse sind da vorprogrammiert und als ein Sturm aufkommt und sich auch noch grauenhafte Kreaturen ins Geschehen mischen, die unter dem Friedhof hausen, steuert alles auf ein mehr als explosives Finale zu…
Mit Filmen aus Charles Bands Produktionsschmiede „Full Moon“ im Mediabook ist es irgendwie wie mit Hot Dogs. Man kann sie zwar auf einem goldenen Teller servieren, aber sie bleiben immer noch Fast Food. Auch „Lurking Fear“ ist ein mehr als unterdurchschnittlicher, rasch und lieblos im Osten Europas heruntergekurbelter Genre-Mumpitz mit ein, oder zwei bekannten Gesichter und jeder Menge seltsamer Entwicklungen, der außer der Die-Hard-Trash-Fraktion kaum jemanden begeistern wird. Wenn das Drehbuch nach einer Idee von H.P. Lovecraft völliger Mist ist und das gesamte Geld ohnehin ins Creature-FX und die finale Explosion geflossen ist, besteht die größte Aufgabe wohl ohnehin darin, die knapp 70 Minuten dazwischen irgendwie auszufüllen um auf Spielfilm-Länge zu kommen. Regisseur und Autor C. Courtney Joyner macht das mit einer Tarantino-esken Gangster-Geschichte über Habgier und einem verkappten Familiendrama mit degenerierten Monstern, dass scheinbar nach dem Zufallsprinzip miteinander verwoben wurde. Sinn ergibt das alles wenig und die strunzdoofe Geschichte wurde ja dann anscheinend auch nochmals in Kurzform in einem Episodengrusler namens „Tomb of Terror“ zweitverwertet. Das schont zumindest Lebenszeit, macht die Sache aber wohl auch nicht besser und so bleibt unterm Strich ein in allen Belangen drittklassiger Diskont-Grusler, den auch besser in der Ramsch- als in der Mediabook-Ecke aufgehoben ist.
Während des zweiten Weltkrieges wird eine Truppe von deutschen Soldaten auf einem rumänischen Pass stationiert, wo sie in einem riesigen und festungsartigen Gebäude unterkommen, dass von den Einheimischen nachts aus unbestimmten Gründen gemieden wird. Als wenig später durch die Gier zweier Männer ein Wesen aus seinem steinernen Gefängnis befreit wird, tötet dieses in jeder weiteren Nacht Männer des Trupps. Der als Verstärkung herbeigerufene Sturmbandführer glaubt jedoch eher an Partisanen, als an übernatürlicher Mächte und ist auch eher widerwillig, als ein jüdischer und an den Rollstuhl gefesselter Geschichtsprofessor mit seiner Tochter aufgrund der unerklärlichen Phänomene zu Hilfe gerufen wird. Von da an überschlagen sich die Ereignisse und während der Professor durch die Macht des Wesens auf wundersame Weise von seinen Leiden geheilt wird und weitere Männer zu Tode kommen, reist ein weiterer Fremder an den entlegenen Ort, der über das Geheimnis der Festung Bescheid zu wissen scheint…
Hui… große Überraschung! Mit „Die Unheimliche Macht“ liefert Regisseur Michael Mann einen wunderbar ausufernden „Style-over-Substance“-Horrorstreifen ab, der mit der elektronsichen Musik von Tangerine Dream wie ein Traum-artiges Mystery-Märchen aus einer anderen Welt und für Erwachsene wirkt. Anscheinend hatte „The Keep“ ja eine bewegte, wie unglückliche Entstehungsgeschichte und das was Mann realisieren wollte, scheiterte wohl am Geld und Wohlwollen der beteiligten Produktionsfirma, sodass man hier auch auf nichts Offizielles auf DVD oder Blu-Ray zurückgreifen kann. Das ist eigentlich mehr als schade, da „The Keep“ ein durchaus schöner, interessanter und ungewöhnlicher Streifen geworden ist, der zwar inhaltlich etwas zusammengestutzt wirkt, aber selbst in dieser Fassung noch hübsch ansprechend daherkommt, Genre-Grenzen über Bord wirft und jeden Fan von besonderen Werken und Arthouse-Horror aus den Achtzigern begeistern sollte. Ich bin jedenfalls begeistert und von der Location, der Geschichte und den unterkühlten Bildern angetan und mein diesjähriger Weihnachtswunsch ist dann auch, dass es „The Keep“ irgendwann einmal rehabilitiert im Director’s Cut und in einer schönen Edition erscheint. Verdient hätte das der Streifen, wie auch der Zuschauer.
Lurking Fear
Als John Mortens nach mehrjähriger Haftstrafe entlassen wird, führt ihn sein erster Weg zu einem Bestattungsunternehmer, der ihm eine Schatzkarte seines Vaters in die Hand drückt. Irgendwo in einem verschlafenen Ort namens Leffert’s Corner liegt am Friedhof ein Leichnam mit jeder Menge Bargeld begraben, die es zu finden gilt. Als er sich daraufhin auf den Weg macht, heften sich weitere Kriminelle auf seine Fersen und in Leffert’s Corner angekommen, stößt er auf eine weitere Gruppe von Personen, die gerade dabei sind die Kirche samt Friedhof aus unbestimmten Gründen in die Luft zu jagen. Probleme und Missverständnisse sind da vorprogrammiert und als ein Sturm aufkommt und sich auch noch grauenhafte Kreaturen ins Geschehen mischen, die unter dem Friedhof hausen, steuert alles auf ein mehr als explosives Finale zu…
Mit Filmen aus Charles Bands Produktionsschmiede „Full Moon“ im Mediabook ist es irgendwie wie mit Hot Dogs. Man kann sie zwar auf einem goldenen Teller servieren, aber sie bleiben immer noch Fast Food. Auch „Lurking Fear“ ist ein mehr als unterdurchschnittlicher, rasch und lieblos im Osten Europas heruntergekurbelter Genre-Mumpitz mit ein, oder zwei bekannten Gesichter und jeder Menge seltsamer Entwicklungen, der außer der Die-Hard-Trash-Fraktion kaum jemanden begeistern wird. Wenn das Drehbuch nach einer Idee von H.P. Lovecraft völliger Mist ist und das gesamte Geld ohnehin ins Creature-FX und die finale Explosion geflossen ist, besteht die größte Aufgabe wohl ohnehin darin, die knapp 70 Minuten dazwischen irgendwie auszufüllen um auf Spielfilm-Länge zu kommen. Regisseur und Autor C. Courtney Joyner macht das mit einer Tarantino-esken Gangster-Geschichte über Habgier und einem verkappten Familiendrama mit degenerierten Monstern, dass scheinbar nach dem Zufallsprinzip miteinander verwoben wurde. Sinn ergibt das alles wenig und die strunzdoofe Geschichte wurde ja dann anscheinend auch nochmals in Kurzform in einem Episodengrusler namens „Tomb of Terror“ zweitverwertet. Das schont zumindest Lebenszeit, macht die Sache aber wohl auch nicht besser und so bleibt unterm Strich ein in allen Belangen drittklassiger Diskont-Grusler, den auch besser in der Ramsch- als in der Mediabook-Ecke aufgehoben ist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Thief - Der Einzelgänger
Frank ist ein Ex-Knacki, der nach außen hin das biedere Leben eines Gebrauchtwagenverkäufers lebt, jedoch in der Nacht mit seinen beiden Kumpels perfekt durchgeplante Safe-Einbrüche für stadtbekannte Hehler erledigt. Doch Frank ist mit der Einsamkeit und seinem Doppelleben unzufrieden und durch die schwere Krankheit seines Ziehvaters, der seinen Lebensabend nicht im Gefängnis verbringen möchte, beginnt auch Frank sein bisheriges Leben und seine Ziele zu überdenken. Er gesteht der Kellnerin Jill seine Liebe und seinen kriminellen Nebenjob, will mit ihr eine bürgerliche Existenz aufbauen und dazu plant er noch ein letztes großes Ding für den Gangsterboss Leo zu machen. Doch mit dieser neuen Kooperation gerät Frank nicht nur in eine neue Abhängigkeit, sondern auch in den Fokus der Polizei und der Einzelgänger muss schon wenig später erkennen, dass auch Leo nicht mit offenen Karten spielt.
Der nächste Kracher von Michel Mann, dieses Mal in Form einer spannenden Mischung aus Großstadt- Gangster-Drama, Heist-Movie und Psychogramm eines kriminellen Einzelgängers, der mit seinem Leben reinen Tisch machen möchte und ein letztes, großes Ding plant. Dabei beginnt „Thief“ mit einer knapp zehnminütigen Einbruchssequenz, die den Zuschauer mit seinen nächtlichen Bildern auf einen detailverliebten Bilderreigen einstimmt, der die ästhetische Optik auch etwas über die Psychologie seiner Figuren stellt. Mann geht es auch weniger darum, Sympathie für seine Figuren zu erzeugen oder die Taten zu rechtfertigen, sondern präsentiert in coolen Bildern einen alternativen Lebensstil mit allen seinen Konsequenzen, lange bevor andere Regisseure damit angefangen haben, diese mittlerweile so beliebte und sogenannte Gangster-Coolness zu zelebrieren. Dazu sind dem Regisseur gleich jede Menge erinnerungswürdige Momente in „Thief“ gelungen und der finale Einbruch wird dann auch als absoluter Höhepunkt zum funkensprühenden Ereignis, das dem Zuschauer mit seinen faszinierenden Bildern betört, während der dröhnende Soundtrack der deutschen Elektronik-Combo Tangerine Dream erklingt und dem Zuschauer zusätzlich die Sinne raubt. Vielleicht mag „Thief“ einen Ticken zu lange sein und auf den ersten Blick etwas oberflächlich erscheinen, doch hinter dieser glattpolierten Oberfläche lauert das persönliche Drama eines Mannes in der Midlife-Krise, dass mit beeindruckenden Bildern auf die Leinwand gezaubert wird. Empfehlung!
Frank ist ein Ex-Knacki, der nach außen hin das biedere Leben eines Gebrauchtwagenverkäufers lebt, jedoch in der Nacht mit seinen beiden Kumpels perfekt durchgeplante Safe-Einbrüche für stadtbekannte Hehler erledigt. Doch Frank ist mit der Einsamkeit und seinem Doppelleben unzufrieden und durch die schwere Krankheit seines Ziehvaters, der seinen Lebensabend nicht im Gefängnis verbringen möchte, beginnt auch Frank sein bisheriges Leben und seine Ziele zu überdenken. Er gesteht der Kellnerin Jill seine Liebe und seinen kriminellen Nebenjob, will mit ihr eine bürgerliche Existenz aufbauen und dazu plant er noch ein letztes großes Ding für den Gangsterboss Leo zu machen. Doch mit dieser neuen Kooperation gerät Frank nicht nur in eine neue Abhängigkeit, sondern auch in den Fokus der Polizei und der Einzelgänger muss schon wenig später erkennen, dass auch Leo nicht mit offenen Karten spielt.
Der nächste Kracher von Michel Mann, dieses Mal in Form einer spannenden Mischung aus Großstadt- Gangster-Drama, Heist-Movie und Psychogramm eines kriminellen Einzelgängers, der mit seinem Leben reinen Tisch machen möchte und ein letztes, großes Ding plant. Dabei beginnt „Thief“ mit einer knapp zehnminütigen Einbruchssequenz, die den Zuschauer mit seinen nächtlichen Bildern auf einen detailverliebten Bilderreigen einstimmt, der die ästhetische Optik auch etwas über die Psychologie seiner Figuren stellt. Mann geht es auch weniger darum, Sympathie für seine Figuren zu erzeugen oder die Taten zu rechtfertigen, sondern präsentiert in coolen Bildern einen alternativen Lebensstil mit allen seinen Konsequenzen, lange bevor andere Regisseure damit angefangen haben, diese mittlerweile so beliebte und sogenannte Gangster-Coolness zu zelebrieren. Dazu sind dem Regisseur gleich jede Menge erinnerungswürdige Momente in „Thief“ gelungen und der finale Einbruch wird dann auch als absoluter Höhepunkt zum funkensprühenden Ereignis, das dem Zuschauer mit seinen faszinierenden Bildern betört, während der dröhnende Soundtrack der deutschen Elektronik-Combo Tangerine Dream erklingt und dem Zuschauer zusätzlich die Sinne raubt. Vielleicht mag „Thief“ einen Ticken zu lange sein und auf den ersten Blick etwas oberflächlich erscheinen, doch hinter dieser glattpolierten Oberfläche lauert das persönliche Drama eines Mannes in der Midlife-Krise, dass mit beeindruckenden Bildern auf die Leinwand gezaubert wird. Empfehlung!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Baby Driver
Seit einem Unfall in Kindertagen leidet Baby an einem Tinnitus, was ihn jedoch nicht daran hindert, zu einem der besten Fahrer seines Alters zu werden. Um sein Leiden zu übertönen hört Baby den ganzen Tag Musik mit seinem IPod, auch dann wenn er für Doc und seine Truppe nach brutalen Überfällen die Fluchtfahrzeuge lenkt und die Beute samt Verbrecher auf kreative Weise durch die Straßen in Sicherheit bringt. Als er jedoch die hübsche Kellnerin Debora kennenlernt und aus dem Geschäft aussteigen möchte, muss Baby auf die harte Tour lernen, dass es bei diesem Geschäft keine Ausstiegsklausel gibt. Doc nötigt Baby zu einem weiteren Auftrag, in dessen Verlauf jedoch einiges schief läuft und als auf Freund auch noch Feind wird, hat Baby nicht nur ein paar ungemütliche Typen im Nacken, sondern auch die halbe Stadt, die hinter ihm und seiner Freundin her sind.
Der Name Edgar Wright lässt ja normalerweise dem Genre-Fan ja das Wasser im Mund zusammenlaufen, Erwartungshaltungen in die Höhe schnellen und „Baby Driver“ ist dann auch der durchaus lobenswerte Versuch die Coolness von 70er- und 80er-Jahre-Heist-Filmen wie „Driver“ ins neue Jahrtausend zu verlegen. Leider bin ich nach meiner Sichtung aber nicht so wirklich begeistert und obwohl der Streifen über eindrucksvolle Verfolgungsjagden verfügt und die temporeichen Bilder perfekt auf den Beat des Soundtracks geschnitten sind, wollte sich die große Freude einfach nicht einstellen. Das liegt einerseits an den bis zur Karikatur und darüber hinaus völlig überzeichneten und furchtbaren Charakteren inklusive einem völlig unerträglichen Jamie Foxx, der soulig-/rockigen Musik, die ich größtenteils thematisch stimmig, aber viel zu lahm empfand, als auch an den zahlreichen Zugeständnissen an popkulturelle (Kurzzeit-)Phänomene wie z.B. das Auftauchen der Sewell-Zwillinge oder Flea von den RHCP, der so aussieht, als hätte er sich einfach in der Tür geirrt und die für den weiteren Verlauf eigentlich keine Rolle spielen. Dass Wright in seinen Streifen auch noch Kevin Spacey auftreten lässt, nachdem dieser mittlerweile ja endgültig zum Kassengift mutiert ist, fällt da ja eigentlich gar nicht mehr so sehr ins Gewicht. Die etwas bemüht erscheinende Mischung aus Alt und Neu und sonstigen Gegensätzen funzte bei mir jedenfalls nicht und fast erscheint es auch so, als hechle Wright fast & furious mit seinem prolligen Werk den filmischen Trends hinterher, die er früher selbst gesetzt hat. Trotz des furiosen Finales insgesamt auch eher ein enttäuschender, wenn auch PS-technisch aufgemotzter Genre-Mix mit angezogener Handbremse!
Seit einem Unfall in Kindertagen leidet Baby an einem Tinnitus, was ihn jedoch nicht daran hindert, zu einem der besten Fahrer seines Alters zu werden. Um sein Leiden zu übertönen hört Baby den ganzen Tag Musik mit seinem IPod, auch dann wenn er für Doc und seine Truppe nach brutalen Überfällen die Fluchtfahrzeuge lenkt und die Beute samt Verbrecher auf kreative Weise durch die Straßen in Sicherheit bringt. Als er jedoch die hübsche Kellnerin Debora kennenlernt und aus dem Geschäft aussteigen möchte, muss Baby auf die harte Tour lernen, dass es bei diesem Geschäft keine Ausstiegsklausel gibt. Doc nötigt Baby zu einem weiteren Auftrag, in dessen Verlauf jedoch einiges schief läuft und als auf Freund auch noch Feind wird, hat Baby nicht nur ein paar ungemütliche Typen im Nacken, sondern auch die halbe Stadt, die hinter ihm und seiner Freundin her sind.
Der Name Edgar Wright lässt ja normalerweise dem Genre-Fan ja das Wasser im Mund zusammenlaufen, Erwartungshaltungen in die Höhe schnellen und „Baby Driver“ ist dann auch der durchaus lobenswerte Versuch die Coolness von 70er- und 80er-Jahre-Heist-Filmen wie „Driver“ ins neue Jahrtausend zu verlegen. Leider bin ich nach meiner Sichtung aber nicht so wirklich begeistert und obwohl der Streifen über eindrucksvolle Verfolgungsjagden verfügt und die temporeichen Bilder perfekt auf den Beat des Soundtracks geschnitten sind, wollte sich die große Freude einfach nicht einstellen. Das liegt einerseits an den bis zur Karikatur und darüber hinaus völlig überzeichneten und furchtbaren Charakteren inklusive einem völlig unerträglichen Jamie Foxx, der soulig-/rockigen Musik, die ich größtenteils thematisch stimmig, aber viel zu lahm empfand, als auch an den zahlreichen Zugeständnissen an popkulturelle (Kurzzeit-)Phänomene wie z.B. das Auftauchen der Sewell-Zwillinge oder Flea von den RHCP, der so aussieht, als hätte er sich einfach in der Tür geirrt und die für den weiteren Verlauf eigentlich keine Rolle spielen. Dass Wright in seinen Streifen auch noch Kevin Spacey auftreten lässt, nachdem dieser mittlerweile ja endgültig zum Kassengift mutiert ist, fällt da ja eigentlich gar nicht mehr so sehr ins Gewicht. Die etwas bemüht erscheinende Mischung aus Alt und Neu und sonstigen Gegensätzen funzte bei mir jedenfalls nicht und fast erscheint es auch so, als hechle Wright fast & furious mit seinem prolligen Werk den filmischen Trends hinterher, die er früher selbst gesetzt hat. Trotz des furiosen Finales insgesamt auch eher ein enttäuschender, wenn auch PS-technisch aufgemotzter Genre-Mix mit angezogener Handbremse!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Love Never Dies
Andrew Loyd Webbers etwas unbekanntere Fortsetzung zu seinem „Phantom der Oper“-Musical als abgefilmte Theateraufführung aus Melbourne. Das Phantom lebt mittlerweile in einem Zirkus auf Coney Island und lockt Christine und ihre Familie mit einem Trick in die Staaten, wo diese nochmals einen großen Song für ihn singen soll. Ich bin ja nicht so der große Musical-Fan, aber das Teil hier ist wirklich sehr schmissig inszeniert, dynamisch gefilmt und die Songs stehen imho denen des Vorgängers auch nicht viel nach. Das Bühnenbild ist opulent, der Grusel-Zirkus in Coney Island erinnert sogar etwas an Tod Brownings Freaks und auch der Twist in der Story ist recht gelungen, auch wenn die Figuren aus dem ersten Teil hier eine charakterliche Wandlung durchmachen, die wohl nicht jeder so positiv wie ich goutiert. Die zwei Stunden vergehen jedenfalls wie im Flug und mit dem Weihnachtsgeschenk und vorverlegten Musikfilm-Donnerstag habe ich jemandem wohl auch eine große Freude bereitet und das ist das Wichtigste!
Andrew Loyd Webbers etwas unbekanntere Fortsetzung zu seinem „Phantom der Oper“-Musical als abgefilmte Theateraufführung aus Melbourne. Das Phantom lebt mittlerweile in einem Zirkus auf Coney Island und lockt Christine und ihre Familie mit einem Trick in die Staaten, wo diese nochmals einen großen Song für ihn singen soll. Ich bin ja nicht so der große Musical-Fan, aber das Teil hier ist wirklich sehr schmissig inszeniert, dynamisch gefilmt und die Songs stehen imho denen des Vorgängers auch nicht viel nach. Das Bühnenbild ist opulent, der Grusel-Zirkus in Coney Island erinnert sogar etwas an Tod Brownings Freaks und auch der Twist in der Story ist recht gelungen, auch wenn die Figuren aus dem ersten Teil hier eine charakterliche Wandlung durchmachen, die wohl nicht jeder so positiv wie ich goutiert. Die zwei Stunden vergehen jedenfalls wie im Flug und mit dem Weihnachtsgeschenk und vorverlegten Musikfilm-Donnerstag habe ich jemandem wohl auch eine große Freude bereitet und das ist das Wichtigste!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Sieben Minuten nach Mitternacht
Connors Mutter hat Krebs und so ist der introvertierte Junge schon früh auf sich allein gestellt ist, führt den Haushalt und wird auch in der Schule mit Nachsicht behandelt, obwohl er von anderen Schülern gemobbt wird. Als der Zwölfjährige jedoch für einige Zeit bei seiner ihm verhassten Oma wohnen kann, damit sich seine Mutter voll und ganz auf die Genesung konzentrieren kann, ist das ein Schock für den Jungen, genauso wie die Tatsache, dass eines Nachts kurz nach Mitternacht ein Baummonster vor seinem Fenster steht um ihm drei Geschichten zu erzählen. Doch Connor interessiert sich weder für die Geschichten des Monsters, noch die Tatsache, dass es seiner Mutter täglich schlechter zu gehen scheint und verdrängt die traurige Wahrheit, die sein Leben schon bald maßgeblich verändern wird.
Zum Ende des Jahres noch rasch der emotionalste Film des Jahres und Regisseur J.A. Boyana, der schon mit „Das Waisenhaus“ einen der schönsten Filme aller Zeiten gemacht hat, zaubert hier mit wundervollen Bildern neuerlich eine Mischung aus Fantasy und Drama auf die Leinwand, die mich ja ganz ordentlich mitgenommen hat. Die Geschichte des Jungen, der den körperlichen Verfall seiner krebskranken Mutter miterleben muss und dem Baummonster, dass sich wie ein väterlicher Freund auf die Ungerechtigkeit der Welt mit nachdenklich stimmenden Metaphern antwortet ist wirklich sehr packend und würde wohl auch ohne die zahlreichen FX funktionieren, die hier noch zusätzlich dazukommen und eventuell so auch für eine falsche Erwartungshaltung sorgen. Als Vergleich drängt sich aus der Ecke auch „Pans Labyrinth“ auf, den ich ja ebenfalls für großartig halte und „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist hier mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar noch eine Spur ergreifender. Ein tieftrauriger „Coming-of-Age“-Downer, der sich auf fantasievolle und originelle Weise dem Thema Verlust nähert und am Ende war ich jedenfalls fix und fertig und trotzdem ganz ergriffen von der emotionalen Wucht, dem jugendlichen Hauptdarsteller und der Schönheit des Films, was ja auch nicht allzu häufig vorkommt. Tipp!
Connors Mutter hat Krebs und so ist der introvertierte Junge schon früh auf sich allein gestellt ist, führt den Haushalt und wird auch in der Schule mit Nachsicht behandelt, obwohl er von anderen Schülern gemobbt wird. Als der Zwölfjährige jedoch für einige Zeit bei seiner ihm verhassten Oma wohnen kann, damit sich seine Mutter voll und ganz auf die Genesung konzentrieren kann, ist das ein Schock für den Jungen, genauso wie die Tatsache, dass eines Nachts kurz nach Mitternacht ein Baummonster vor seinem Fenster steht um ihm drei Geschichten zu erzählen. Doch Connor interessiert sich weder für die Geschichten des Monsters, noch die Tatsache, dass es seiner Mutter täglich schlechter zu gehen scheint und verdrängt die traurige Wahrheit, die sein Leben schon bald maßgeblich verändern wird.
Zum Ende des Jahres noch rasch der emotionalste Film des Jahres und Regisseur J.A. Boyana, der schon mit „Das Waisenhaus“ einen der schönsten Filme aller Zeiten gemacht hat, zaubert hier mit wundervollen Bildern neuerlich eine Mischung aus Fantasy und Drama auf die Leinwand, die mich ja ganz ordentlich mitgenommen hat. Die Geschichte des Jungen, der den körperlichen Verfall seiner krebskranken Mutter miterleben muss und dem Baummonster, dass sich wie ein väterlicher Freund auf die Ungerechtigkeit der Welt mit nachdenklich stimmenden Metaphern antwortet ist wirklich sehr packend und würde wohl auch ohne die zahlreichen FX funktionieren, die hier noch zusätzlich dazukommen und eventuell so auch für eine falsche Erwartungshaltung sorgen. Als Vergleich drängt sich aus der Ecke auch „Pans Labyrinth“ auf, den ich ja ebenfalls für großartig halte und „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist hier mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar noch eine Spur ergreifender. Ein tieftrauriger „Coming-of-Age“-Downer, der sich auf fantasievolle und originelle Weise dem Thema Verlust nähert und am Ende war ich jedenfalls fix und fertig und trotzdem ganz ergriffen von der emotionalen Wucht, dem jugendlichen Hauptdarsteller und der Schönheit des Films, was ja auch nicht allzu häufig vorkommt. Tipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Vamps - Date mit Biss
Goody und Stacy sind zwei Vampirfrauen im hippen New York, die sich in ihrem Leben einem modernen und unauffälligen Lebensstil angeeignet haben. Statt Menschenblut steht das von Ratten am Programm und im Big Apple fällt es auch gar nicht auf, wenn man tagsüber nicht auf die Straße geht. Doch das Leben der Beiden wird auf den Kopf gestellt, als sich Stacy ausgerechnet in einen Nachkommen des Van Helsing-Clans verliebt und alle Vampire in ihrem Umfeld seltsame Einladungen bekommen, die mit Tagesjobs und Sonnenlicht verbunden sind. Als dann auch noch die Stammesvampirin der Beiden durch ihr zügellosen Leben weitere Aufmerksamkeit erregt, sind die beiden Freundinnen mehr als gefordert, um aus dem Schlamassel wieder herauszukommen.
Harmlose Vampir-Komödie der „Clueless“ und „Kuck mal wer da sprich“-Regisseurin Amy Heckerling, die auch das Drehbuch dazu verfasst hat. Leider ist die ganze Vampir-Thematik seit „Twilight“ ja ohnehin mehr als ausgelutscht und Frau Heckerling lässt ebenfalls die Horror-Komponente eher außen vor und macht aus der Geschichte auch eher eine etwas biedere Culture-Clash-Komödie, die mit ihrem Handlungsort und Figuren zwar schon irgendwie sympathisch erscheint, aber einfach nicht sonderlich originell, geschweige denn witzig ist. Die bekannten Gesichter inklusive eines sehr jungen Dan Stevens mühen sich hübsch ab und haben auch sichtlich Spaß an der ganzen Sache, aber die auf die werte Damenwelt zugeschnittene Handlung inklusive dem rührseligen Ende wird das männliche Genre-Publikum eher weniger ansprechen. Insgesamt betrachtet kein Highlight und aus der Ecke ist „5 Zimmer, Küche, Sarg“ auch klar die bessere Wahl, als diese brave Vampirkomödie, die nicht nur handlungstechnisch weitestgehend ohne Biss auskommen muss und wohl auch deshalb etwas untergegangen ist.
Kristy - Lauf um dein Leben
„Kristy – Lauf um dein Leben“ ist die spärliche Handlung von „The Strangers“ übertragen auf eine junge Studentin, die über „Thangsgiving“ ganz alleine am geräumigen Campus ihrer Uni verbringen muss. Sprich, irgendwelche jugendlichen Gewalttäter machen ohne nennenswerten Motiv Jagd auf ein junges Mädel, die sich aber als nicht so leichtes Opfer entpuppt und damit ist die Handlung auch schon zu 95 Prozent durcherzählt. Der Campus-Slasher kommt aber nie so richtig in Fahrt und die eingangs beiläufig erwähnte Motivation der Täter ist eigentlich auch ziemlich dämlich. In der Realität würde sich die Geschichte wohl auch nicht so wie im Film entwickeln und wenn man nicht auf elendslang hinausgezögerte Spannungsmomente, optische Spielereien und Nebel abfährt, verliert das Teil auch rasch an Reiz. „Kirsty“ ist auch eher der Versuch die Belagerungsthematik und Thrill früher Carpenter-Werke an ein jugendliches Publikum zu vermitteln, aber wenn die Geschichte nix taugt und keine Spannung aufkommen mag, hilft das alles nix. Als leichter Genre-Happen zwischendurch gerade noch okay.
Goody und Stacy sind zwei Vampirfrauen im hippen New York, die sich in ihrem Leben einem modernen und unauffälligen Lebensstil angeeignet haben. Statt Menschenblut steht das von Ratten am Programm und im Big Apple fällt es auch gar nicht auf, wenn man tagsüber nicht auf die Straße geht. Doch das Leben der Beiden wird auf den Kopf gestellt, als sich Stacy ausgerechnet in einen Nachkommen des Van Helsing-Clans verliebt und alle Vampire in ihrem Umfeld seltsame Einladungen bekommen, die mit Tagesjobs und Sonnenlicht verbunden sind. Als dann auch noch die Stammesvampirin der Beiden durch ihr zügellosen Leben weitere Aufmerksamkeit erregt, sind die beiden Freundinnen mehr als gefordert, um aus dem Schlamassel wieder herauszukommen.
Harmlose Vampir-Komödie der „Clueless“ und „Kuck mal wer da sprich“-Regisseurin Amy Heckerling, die auch das Drehbuch dazu verfasst hat. Leider ist die ganze Vampir-Thematik seit „Twilight“ ja ohnehin mehr als ausgelutscht und Frau Heckerling lässt ebenfalls die Horror-Komponente eher außen vor und macht aus der Geschichte auch eher eine etwas biedere Culture-Clash-Komödie, die mit ihrem Handlungsort und Figuren zwar schon irgendwie sympathisch erscheint, aber einfach nicht sonderlich originell, geschweige denn witzig ist. Die bekannten Gesichter inklusive eines sehr jungen Dan Stevens mühen sich hübsch ab und haben auch sichtlich Spaß an der ganzen Sache, aber die auf die werte Damenwelt zugeschnittene Handlung inklusive dem rührseligen Ende wird das männliche Genre-Publikum eher weniger ansprechen. Insgesamt betrachtet kein Highlight und aus der Ecke ist „5 Zimmer, Küche, Sarg“ auch klar die bessere Wahl, als diese brave Vampirkomödie, die nicht nur handlungstechnisch weitestgehend ohne Biss auskommen muss und wohl auch deshalb etwas untergegangen ist.
Kristy - Lauf um dein Leben
„Kristy – Lauf um dein Leben“ ist die spärliche Handlung von „The Strangers“ übertragen auf eine junge Studentin, die über „Thangsgiving“ ganz alleine am geräumigen Campus ihrer Uni verbringen muss. Sprich, irgendwelche jugendlichen Gewalttäter machen ohne nennenswerten Motiv Jagd auf ein junges Mädel, die sich aber als nicht so leichtes Opfer entpuppt und damit ist die Handlung auch schon zu 95 Prozent durcherzählt. Der Campus-Slasher kommt aber nie so richtig in Fahrt und die eingangs beiläufig erwähnte Motivation der Täter ist eigentlich auch ziemlich dämlich. In der Realität würde sich die Geschichte wohl auch nicht so wie im Film entwickeln und wenn man nicht auf elendslang hinausgezögerte Spannungsmomente, optische Spielereien und Nebel abfährt, verliert das Teil auch rasch an Reiz. „Kirsty“ ist auch eher der Versuch die Belagerungsthematik und Thrill früher Carpenter-Werke an ein jugendliches Publikum zu vermitteln, aber wenn die Geschichte nix taugt und keine Spannung aufkommen mag, hilft das alles nix. Als leichter Genre-Happen zwischendurch gerade noch okay.
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