Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mo 1. Jan 2018, 19:13
Prosit 2018:
Sie tötete in Ekstase
Jess Francos Version von „Die Braut trug schwarz“ in Form eines stylishen Design-Bilderreigens, der vor allem voll und ganz auf seine wirklich sehr hübsche Hauptdarstellerin Soledad Miranda zugeschnitten ist. Ich bin ja keine Franco-Fanboy und sehe seine Werke, vor allem die späteren ja auch durchaus kritisch, aber bei den Werken aus den Sechzigern und Siebzigern hat er sich ja noch durchaus Mühe gegeben und auch „Sie tötete in Ekstase“ hat neben seiner hübschen Ausstattung auch ein paar ausnehmend hübsche Bildkompositionen, die das Werk mühelos aus der unüberschaubaren Masse an Jess Franco-Filmen herausragen lassen. Zwar könnte man etwas bekritteln, dass der Film das zeigt, was er andeuten sollte bzw. nur andeutet, was er eigentlich zeigen sollte, aber das ist nur ein kleiner Schönheitsfehler in einem Streifen, der die Schönheit der spanischen Architektur, der Costa Blanca, dem iberischen Design und seinem weiblichen Gen-Pool zelebriert. Dazu rockt und flockt die Musik von Manfred Hübler und Sigi Schwab und sogar Horst Tappert ist als Inspektor kurz mit von der Partie. Hier hat Franco meines Erachtens auch noch alles richtig gemacht und präsentiert seine Trademarks wie nackte Haut, seinen Hang zu Schmuddel und eine entrückte und traumartige Atmosphäre auch auf die – wie es mir erscheint - bestmögliche Weise.
Vampyros Lesbos
„Vampyros Lesbos“ zählt ja nicht umsonst zu Jess Francos besten und bekannten Filmen in einem schier unüberschaubaren Output, in dem Licht und noch viel mehr Schatten zusammentreffen. In dem 1971 gedrehten Streifen macht Franco aber eigentlich alles richtig und nimmt die die bekannte Geschichte des Grafen Dracula, verlegt diese nach Istanbul und Anatolien und lässt die wunderbare Soledad Miranda als verführerische Vampir-Gräfin in eine amerikanische Anwältin verlieben. Das wechselseitige Verlangen, die angedeutete sexuelle Hörigkeit und Unsterblichkeit sind meines Erachtens sehr ansprechend gelöst, während andere Dinge aus dem Vampir-Kosmos gänzlich unberücksichtigt bleiben, die den traumartigen Erzählfluss nur hemmen würden. Herausgekommen ist ein sommerliches und beschwingtes Space-Age-Märchen für Erwachsene, das die Schönheit der Weiblichkeit zelebriert und seine wunderbar entrückte Stimmung über seinen Inhalt stellt und bei dem man auch gerne übersehen kann, dass ihm im letzten Drittel etwas die Puste ausgeht, wenn Franco erzählerisch wieder etwas konventionellere Genre-Wege beschreitet. „Vampyros Lesbos“ ist ein wunderbares und unverzichtbares Werk aus den Siebzigern, dass irgendwo zwischen experimentellen Kunstfilm, klassischem Horror, Exotik und Erotik verortet ist und auch heutzutage noch inklusive stimmigen Soundtrack mühelos begeistert.
Sie tötete in Ekstase
Jess Francos Version von „Die Braut trug schwarz“ in Form eines stylishen Design-Bilderreigens, der vor allem voll und ganz auf seine wirklich sehr hübsche Hauptdarstellerin Soledad Miranda zugeschnitten ist. Ich bin ja keine Franco-Fanboy und sehe seine Werke, vor allem die späteren ja auch durchaus kritisch, aber bei den Werken aus den Sechzigern und Siebzigern hat er sich ja noch durchaus Mühe gegeben und auch „Sie tötete in Ekstase“ hat neben seiner hübschen Ausstattung auch ein paar ausnehmend hübsche Bildkompositionen, die das Werk mühelos aus der unüberschaubaren Masse an Jess Franco-Filmen herausragen lassen. Zwar könnte man etwas bekritteln, dass der Film das zeigt, was er andeuten sollte bzw. nur andeutet, was er eigentlich zeigen sollte, aber das ist nur ein kleiner Schönheitsfehler in einem Streifen, der die Schönheit der spanischen Architektur, der Costa Blanca, dem iberischen Design und seinem weiblichen Gen-Pool zelebriert. Dazu rockt und flockt die Musik von Manfred Hübler und Sigi Schwab und sogar Horst Tappert ist als Inspektor kurz mit von der Partie. Hier hat Franco meines Erachtens auch noch alles richtig gemacht und präsentiert seine Trademarks wie nackte Haut, seinen Hang zu Schmuddel und eine entrückte und traumartige Atmosphäre auch auf die – wie es mir erscheint - bestmögliche Weise.
Vampyros Lesbos
„Vampyros Lesbos“ zählt ja nicht umsonst zu Jess Francos besten und bekannten Filmen in einem schier unüberschaubaren Output, in dem Licht und noch viel mehr Schatten zusammentreffen. In dem 1971 gedrehten Streifen macht Franco aber eigentlich alles richtig und nimmt die die bekannte Geschichte des Grafen Dracula, verlegt diese nach Istanbul und Anatolien und lässt die wunderbare Soledad Miranda als verführerische Vampir-Gräfin in eine amerikanische Anwältin verlieben. Das wechselseitige Verlangen, die angedeutete sexuelle Hörigkeit und Unsterblichkeit sind meines Erachtens sehr ansprechend gelöst, während andere Dinge aus dem Vampir-Kosmos gänzlich unberücksichtigt bleiben, die den traumartigen Erzählfluss nur hemmen würden. Herausgekommen ist ein sommerliches und beschwingtes Space-Age-Märchen für Erwachsene, das die Schönheit der Weiblichkeit zelebriert und seine wunderbar entrückte Stimmung über seinen Inhalt stellt und bei dem man auch gerne übersehen kann, dass ihm im letzten Drittel etwas die Puste ausgeht, wenn Franco erzählerisch wieder etwas konventionellere Genre-Wege beschreitet. „Vampyros Lesbos“ ist ein wunderbares und unverzichtbares Werk aus den Siebzigern, dass irgendwo zwischen experimentellen Kunstfilm, klassischem Horror, Exotik und Erotik verortet ist und auch heutzutage noch inklusive stimmigen Soundtrack mühelos begeistert.