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Blap hat geschrieben:Im Finale präsentiert man uns das Geschöpf, der Monsterfreud wird dabei manches Lachtränchen vergießen, dessen bin ich mir sicher! Stellt euch eine Mischung aus Ridley Scotts "Alien" und Steven Spielbergs "E.T." vor, übergossen mit Schleim, annährend lebensnah wie ein defekter Pappaufsteller.
Ich hab auch 6/10 vergeben, fand das Creature Design aber gelungen. Zumindest habe ich schon viel wesentlich Schlechteres gesehen.
Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)
Interessant, dass bei dir "Poltergeist II" im direkten Vergleich zum ersten Teil so gut wegkommt. Teil 1 ist ja ganz großes Kino und das war in jungen Jahren einer meiner Lieblingsfilme, den ich auch jetzt immer noch gerne gucke. Teil 2 fand ich aber schon eher schwächer und abgesehen von der Zahnspangen-Szene und die mit dem Tequila gibts aber wenig, das beim Nachfolger in meinem Gedächtnis hängengeblieben ist...
Ich finde den ersten Streifen genial. Allein schon diese spießige Gutbürgerlichkeit im Vorstadt-Ambiente, die sich dann als Alptraum entpuppt. Und die Szene mit dem Zimmer, der erste Geister-Einfall, das Finale im Leichen-Pool und die herbe Splatterszene im Badezimmer, die ich nie und nimmer in einem derartigen Streifen erwartet hätte, schreien gerade zu nach mindestens 8,5 Punkten! Und das noch ohne Nostalgie-Punkt - Teil 2 hingegen würde bei mir so an die 6 Punkte bekommen...
jogiwan hat geschrieben:Allein schon diese spießige Gutbürgerlichkeit im Vorstadt-Ambiente, die sich dann als Alptraum entpuppt.
Ich bin allerdings der Ansicht, dass du da zuviel "Gesellschaftskritik" hineininterpretierst. Familie Freeling ist ja eben nicht die typische "Spießerfamlie, bei der es hinter der Fassade brodelt, während man zwecks Außenwirkung die heile Fassade vorspielt. Nein, hier wird eine wirklich intakte und liebenswerte Familie von Grauen gepackt. Diese Tatsache killt IMHO den gesellschaftskritischen Ansatz, lässt den Terror aber intensiver werden.
Die Todesparty(USA 1986, Originatitel: Slaughter High)
Marty Rantzen (Simon Scuddamore) ist eine arme Wurst. Er ist ein schwächliches Streberlein, dem seine Klassenkameraden an der High School übel mitspielen. Am 1. April eskaliert der Terror. Zunächst lockt ihn Carol (Caroline Munro) in die Mädchendusche, angeblich um eine Nummer mit ihm zu schieben. Kaum hat sich Marty seiner Klamotten entledigt, blickt er entsetzt in die Gesichter seiner Mitschüler, die vor lauter Freude über den gelungenen Streich, kaum an sich halten können. Damit aber nicht genug, man sabotiert auch noch ein Experiment mit Chemikalien. Dabei kommt es zu einem tragischen Unfall, durch den Marty auf grauenvolle Weise entstellt wird... ...fünf Jahre später soll ein Klassentreffen im alten Schulgebäude stattfinden. Der Kasten steht inzwischen leer, die Ankömmlinge verschaffen sich kurzerhand auf eigene Faust Zutritt. Zunächst hält man das vermeintliche Klassentreffen für einen schlechten Witz, aber dann findet man tatsächlich einen geschmückten Raum samt gedeckter Tafel vor. Es könnte also doch noch ein gelungener Abend werden, doch bald kommt es zu einem ersten Todesfall, flüchten ist nicht möglich, denn das Gebäude wurde abgeriegelt. Ein irrer Killer metzelt sich durch die Reihen, nimmt Marty Rache für die erlittenen Qualen...???
"Slaughter High" bietet dem Slasherfan einen typischen Vertreter aus der Hochzeit des Genres. Die Figuren erfüllen sämtliche Klischees, die Dialoge tönen herrlich bescheuert, die Morde sind ansprechend ausgeführt. Die Atmosphäre stimmt auch, solchen Streifen nimmt man selbst den quietschigen Sound der achtziger Jahre nicht übel. Für den Score sorgte übrigens Harry Manfredini, der sich durch seine Arbeiten für die "Freitag der 13." Reihe, längst selbst ein stattliches Denkmal gesetzt hat. Bei den Morden geht es nicht zimperlich zu, teils wird ordentlich aufs Mett geklopft. Schockierend sind diese Momente aber keinesfalls, dazu kommen sie einfach zu grotesk daher (aber genau dafür liebt man dieses Subgenre). Bei der Besetzung von Highschool Kids, greift man bekanntlich sehr häufig, auf bereits diesem Alter entwachsene Darsteller zurück. Als bekanntestes Gesicht ist hier Caroline Munro an Bord, die dem Massenpublikum durch das Bond-Abenteuer "Der Spion, der mich liebte" ein Begriff sein dürfte. Mir ist sie ans Herz gewachsen, weil sie in der Hammer Perle "Dracula jagt Mini-Mädchen" von 1972 mitwirkt, einem meiner absoluten Lieblingsfilme. Auch ihre Darbietungen in "Der 6. Kontinent" (1976), "Star Crash" (1978) und "Maniac" (1980) sind unvergesslich, jeder dieser Streifen ist in (m)einer (un)gepflegten Sammlung unverzichtbar. Eigentlich wollte ich aber kurz auf das Thema: "Zu alte Schauspieler in Teenie-Slashern" eingehen. In dieser Hinscht hat man mit der Besetzung von Frau Munro den Vogel abgeschossen. Und das ganz sicher nicht, weil ihr überschaubares Talent nicht ausreichend wäre. 1986 war sie bereits 36, eine attraktive Frau im besten Alter. Wie eine Schülerin sieht sie aber zu keiner Zeit aus, da hilft es auch nichts, dass das "Klassentreffen" fünf fiktive Jahre später angesiedelt ist. Ein Grund zu meckern ist diese Tatsache für mich nicht. Im Gegenteil, ich finde es eher auf angenehme Art belustigend, wie man eine Klassefrau krampfhaft auf Teenie und Twen zurechtgemacht hat. Ok, 1986 trifft nicht ganz zu, der Film wurde meines Wissens nach schon ein wenig früher gedreht. Frau Munro wirkt trotzdem angenehm deplaziert.
Bezüglich der Klischees sorgt die gute Caroline ebenfalls für ein echtes Highlight. Sie schafft es in ihrem "Duell" mit dem Killer, tatsächlich dreimal ihre Waffe achtlos aus den Händen zu geben, selbstverständlich ohne den Schlitzer wirklich erledigt zu haben. Die Krone setzt man ihr dadurch auf, dass sie immerhin einen ihrer ehemaligen Mitschüler aus Versehen abmurkst. Für einige Lacher ist also gesorgt. US-Produktionen sind zwar immer wieder dem Mettgut zugetan, zeigen sich aber dafür geizig in der Disziplin Möpse. "Slaughter High" spendiert dem lechzenden Zuschauer wenigstens kleine Einblicke, die Sexszene des Streifens punktet gar mit den "besten" Dialogen des gesamten Films. An dieser Stelle habe ich wirklich Tränen gelacht. Der Anfall dauerte rund zehn Minuten, selbst jetzt verzieht sich meine Fratze noch ständig. Nachdem es bis vor einiger Zeit in Deutschland nur Bootlegs zu "Die Todesparty" gab, kann man den Film dank Cine Club jetzt offiziell und ungekürzt bewundern. Die DVD ist gut gelungen, die Qualität ansprechend, im Bonusmaterial findet man diverse Trailer, dazu eine sehenswerte Doku über den Produzenten Dick Randall. Als Verpackung dient ein Metalpak. Ich bin zwar kein Fan dieser Blechdosen, aber immerhin ist das Cover ansprechend, letztlich zählt sowieso der Inhalt. Daumen hoch für diese gelungene Veröffentlichung!
Guter, fast sehr guter Slasher = 7,5/10
Lieblingszitat:
Stella: "Oh Frank, mach weiter..." Frank: "Ich kann nicht, ich kann nicht!" Stella: "Sag was geiles, Frank, sag was geiles!" Frank: "Ach Scheisse."
Carrie 2 - Die Rache(USA 1999, Originaltitel: The Rage: Carrie 2)
Rachel (Emily Bergl) wird als junges Mädchen von ihrer geistesgestörten Mutter getrennt. Mama darf in der Irrenanstalt ihr Dasein fristen, Rachel wächst bei Pflegeeltern auf. Auf der High School ist Rachel eine Außenseiterin, aber mit ihrer Mitschülerin Lisa (Mena Suvari) verbindet sie eine sehr innige Freundschaft. Im Schulbus berichtet Lisa überglücklich von ihrem traumhaft schönen Wochenende, will aber noch nicht verraten, mit welchem begehrten Burschen sie dieses verbracht hat. Wenige Stunden später begeht Lisa Selbstmord, scheinbar ohne erkennbaren Grund. Rachel findet eindeutige Hinweise auf die Ursache für den Freitod ihrer Freundin. Doch besagte "Ursache" ist ein talentierter Footballspieler, stammt dazu aus einer einflussreichen Familie, ergo kommt er ohne grössere Komplikationen davon. Keine leichte Zeit für Rachel, doch nach und nach entwickelt sich eine zarte Beziehung zwischen ihr und Jesse (Jason London). Obwohl er zur Clique der Weiber- und Sporthelden gehört, sind Jesses Gefühle für seine neue Freundin aufrichtig. Tracy (Charlotte Ayanna) wurde kurz zuvor von Jesse abserviert, sie will sich für die Schmach an Rachel rächen, spannt dazu die Kumpel von Jesse vor ihren Karren. Lehrerin Sue Snell (Amy Irving) ist alarmiert. Sie erlebte vor zwanzig Jahren mit, wie die telekinetisch begabte Carrie White von ihren Mitschülern in eine grausame Falle gelockt wurde. Der Vorfall endete in einer schrecklichen Katastrophe. Sue hat längst erkannt, dass auch Rachel über telekinetische Kräfte verfügt...
"Carrie" (1976) von Brian De Palma gilt längst als einer der grossen Klassiker des Horrorkinos. Kann man nach mehr als zwanzig Jahren eine würdige Fortsetzung produzieren? Meine Befürchtungen waren gross, doch als mir die DVD zu "Carrie 2" für 3€ in die Hände fiel, siegte letztlich doch die Neugier. Tatsächlich und erwartungsgemäß versagt der Zweitaufguß, wenn man sich ständig die überragende Qualität von De Palmas Werk vor Augen führt. Gibt man dem neuen Film jedoch eine faire Chance, bekommt man einen durchaus unterhaltsamen und gut gespielten Teeniehorror-Flick zu sehen. Damit sind wir auch schon bei einem markanten Unterscheidungsmerkmal angekommen, welches Original und Fortsetzung in unterschiedliche Schubladen fallen lässt. "Carrie" geht als "allgemeiner" Genreklassiker durch, der "Teeniebezug" ist eher zweitrangig. "Carrie 2" fühlt sich viel mehr nach Teeniehorror an, versinkt aber nicht völlig im Sumpf der üblichen Klischees. Sicher, man findet die üblichen Abziehbilder vor, die auch in jedem Slasher auftauchen, doch die Hauptfigur wurde mit deutlich mehr Tiefe ausgestattet. An dieser Stelle wird ein Lob für Emily Bergl fällig, die zwar längst nicht die Intensität der Darbietung der "Originalcarrie" Sissy Spacek erreicht, doch im Rahmen der hier gegeben Möglichkeiten sehr ordentlich aufspielt. Neben der Hauptdarstellerin verblasst die übrige Cast ein wenig. Amy Irving schliesst die Lücke zwischen Bergl und dem Rest, ihre Darstellung (der noch immer von den damaligen Ereignissen geplagten Pädagogin) überzeugt. Der Film kommt überwiegend ruhig daher, hängt dabei aber nie durch. Im Finale lässt man sich gehen, wodurch man sich teils ansatzweise der Lächerlichkeit preisgibt. Wo "Carrie" mit geradzu dämonischer Bedrohlichkeit für Gänseschauer sorgte, wütet "Carrie 2" wilder und blutiger, verliert dadurch aber an Wirkung. Ich gebe gern zu, dass mir die "Schauwerte" überwiegend gefallen haben, doch sie zerstören die Atmosphäre mehr, als das sie dieser zuträglich sind. Ok, auch Rachel ist Telekinetin, aber muss sich ihr kleines Tattoo deshalb plötzlich über ihren Körper ausbreiten? Leider fehlte den Machern der Mut ausgetretene Pfade zu verlassen, was nicht immer der verkehrte Weg sein muss, hier aber ein wenig schade anmutet.
Man könnte statt einer Fortsetzung auch von einem "Quasi-Remake" sprechen, ausgeführt mit den Mitteln der späten neunziger Jahre. Die Mutlosigkeit der Verantwortlichen wird schon vor der Sichtung klar, der Name "Carrie" hat streng genommen nichts im Titel zu suchen. So wird aus dem vermeintlichen Zugpferd eine Bürde, denn im Vergleich mit der Vorlage kann der Nachfolger nur verlieren. So mancher Fan von De Palmas "Carrie", wird "Carrie 2" verfluchen wollen, was der Streifen aber nicht verdient hat. Mit ein wenig mehr Freude am Risiko, hätte man einen echten Überraschungsknüller an den Start bringen können. Doch trotz diverser Unzuänglichkeiten und selbst aufgesteller Fussangeln (in die man selbstverständlich mit Ansage hineintappt), hat mir "Carrie 2" gut gefallen. Hauptsächlich mag das an Emily Bergl liegen, die sich mit jeder Minute mehr und mehr in mein Herz spielen konnte. Das Wiedersehen mit Amy Irving hat mich ebenfalls gefreut, die übrige Besetzung füllt das Gesehen brauchbar auf. Lasst euch nicht davon abschrecken, dass man Mena Suvari und Eddie Kaye Thomas zu dieser Zeit auch in "American Pie" zu sehen bekam. Dylan Bruno wirkt als Kotzbrocken mit, er gehört heute zur Stammbesetzung der Fernsehserie "Numb3rs".
Die DVD von MGM bietet überraschenderweise ein paar Boni, insgesamt eine empfehlenswerte Scheibe. Die Bewertung des Films fällt mir nicht leicht. Als Fortzung von "Carrie" ist der Streifen überwiegend ein Versager, verdient vermutlich nicht mehr als 4/10. Gibt man ihm jedoch als eigentständiges Werk seiner Zeit eine faire Chance, bekommt man einen unterhaltsamen Film mit einer tollen Hauptdarstellerin geboten. Auch wenn mir das Ausblenden des übermächtigen De Palma Klassikers schwer fällt, möchte ich 7/10 für diesen "irgendwie" sympathischen Film ziehen. Hätte man "Carrie" lediglich als Inspiration angegeben, dazu noch ein wenig mehr Mut bewiesen, hätten wir es vielleicht mit einem zukünftigen Klassiker zu tun. Hätte, wäre, wenn...
Soll ich Dich aufgeilen?
"Ach, Scheiße" (vorheriges Review)
Mal wieder ein geiler Ultra-Kurzkommentar
Aber klasse, dann weiß ich ja jetzt Bescheid. Werde ihn mir trotzdem zulegen (3€ wären mir da auch sympathisch) und die Warnung ernstnehmen, diesen Film nicht als direkte Fortsetzung zu sehen.
Du hast meinen Einkaufszettel wieder um eine Attraktion bereichert und darauf heben wir jetzt einen: