Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Die Mumie schlägt zurück
Als in Ägypten durch ein Erdbeben ein unterirdisches Pharaonen-Grab freigelegt wird, hat der geschäftstüchtige und schwerreiche Scheich El Sahid die zweifelhafte Idee, dort einen „Mumien-Themen-Park“ zu errichten. Dazu reanimiert er auf zweifelhafte Weise die alter Körper mit modernster Technik und verwandelt das Areal mit einem Bummelzug zum geschichtsträchtigen Lehrpfad für alle Geschichtsinteressierten. Als er zwei amerikanische Fotografen beauftragt, für seine Werbebroschüre Bilder zu schießen, geraten die beiden jedoch geradewegs in ein absurdes Abenteuer, da neben dem abgehobenen Scheich auch noch böse und altertümliche Mächte ins Geschehen eingreifen und dafür sorgen, dass noch vor Eröffnung kein historischer Stein auf dem anderen bleibt.
Regisseur Al Passeri, der uns ja auch schon den schönen „Creatures from the Abyss“ geschenkt hat, dreht mit „Die Mumie schlägt zurück“ ja so richtig auf und hat hier ein einzigartiges Trash-Feuerwerk geschaffen, bei dem wahrlich kein Auge trocken bleibt. Wer sich hier beinharten Mumien-Horror erwartet ist ja definitiv an der falschen Adresse und statt Gore oder Grusel klappt eher die Kinnlade nach unten, wenn Passeri und seine Laienspiel-Truppe auf recht durchschaubare Weise versuchen, irgendwelche Styropor-Kulissen als historische Settings zu verkaufen. Dennoch macht der Streifen nach einem etwas lahmen Start durchaus Laune und irgendwie ist es lustig zu sehen, wie hier auf billigste Weise doch recht effektiv zur Sache gegangen wurde. Da wird aus dem Stoff-Löwen eine riesige Plüsch-Statue und die Märklin-Bahn mutiert kurzerhand zum richtigen Zug. Von den visuellen und ganz furchtbaren Effekten aus dem Rechner fange ich da besser erst gar nicht an. Alles ideal für Menschen und aufgeschlossene Filmfans mit viel Humor, die zwischendurch auch mal einen schlechten Film richtig zu würdigen wissen. Hier greift man sich alle paar Sekunden an den Kopf und kann es irgendwie nicht fassen, was Herr Passeri dem Zuschauer im Verlauf den 86 Minuten zumutet. Dabei ist „Die Mumie schlägt zurück“ so doof, dass es schon wieder lustig ist, und in einer guten Welt wären auch Mumien statt lahme Haie in der Beliebtheit bei der Trash-Fraktion der ganz vorne und Al Passeri längst ein Kultregisseur, der auch in einem Atemzug mit Ed Wood genannt wird.
Als in Ägypten durch ein Erdbeben ein unterirdisches Pharaonen-Grab freigelegt wird, hat der geschäftstüchtige und schwerreiche Scheich El Sahid die zweifelhafte Idee, dort einen „Mumien-Themen-Park“ zu errichten. Dazu reanimiert er auf zweifelhafte Weise die alter Körper mit modernster Technik und verwandelt das Areal mit einem Bummelzug zum geschichtsträchtigen Lehrpfad für alle Geschichtsinteressierten. Als er zwei amerikanische Fotografen beauftragt, für seine Werbebroschüre Bilder zu schießen, geraten die beiden jedoch geradewegs in ein absurdes Abenteuer, da neben dem abgehobenen Scheich auch noch böse und altertümliche Mächte ins Geschehen eingreifen und dafür sorgen, dass noch vor Eröffnung kein historischer Stein auf dem anderen bleibt.
Regisseur Al Passeri, der uns ja auch schon den schönen „Creatures from the Abyss“ geschenkt hat, dreht mit „Die Mumie schlägt zurück“ ja so richtig auf und hat hier ein einzigartiges Trash-Feuerwerk geschaffen, bei dem wahrlich kein Auge trocken bleibt. Wer sich hier beinharten Mumien-Horror erwartet ist ja definitiv an der falschen Adresse und statt Gore oder Grusel klappt eher die Kinnlade nach unten, wenn Passeri und seine Laienspiel-Truppe auf recht durchschaubare Weise versuchen, irgendwelche Styropor-Kulissen als historische Settings zu verkaufen. Dennoch macht der Streifen nach einem etwas lahmen Start durchaus Laune und irgendwie ist es lustig zu sehen, wie hier auf billigste Weise doch recht effektiv zur Sache gegangen wurde. Da wird aus dem Stoff-Löwen eine riesige Plüsch-Statue und die Märklin-Bahn mutiert kurzerhand zum richtigen Zug. Von den visuellen und ganz furchtbaren Effekten aus dem Rechner fange ich da besser erst gar nicht an. Alles ideal für Menschen und aufgeschlossene Filmfans mit viel Humor, die zwischendurch auch mal einen schlechten Film richtig zu würdigen wissen. Hier greift man sich alle paar Sekunden an den Kopf und kann es irgendwie nicht fassen, was Herr Passeri dem Zuschauer im Verlauf den 86 Minuten zumutet. Dabei ist „Die Mumie schlägt zurück“ so doof, dass es schon wieder lustig ist, und in einer guten Welt wären auch Mumien statt lahme Haie in der Beliebtheit bei der Trash-Fraktion der ganz vorne und Al Passeri längst ein Kultregisseur, der auch in einem Atemzug mit Ed Wood genannt wird.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Vegetarisches Fleischfilm-Triple:
Cries of Ecstasy, Blows of Death
Im Jahre 2062 ist die Menschheit an ihrem Ende angekommen und die Erde präsentiert sich als unwirtlicher und vergifteter Ort. Die wenigen Überlebenden leben in ihnen zugewiesenen Orten, die sie nicht verlassen dürfen, während außerhalb dieser Regionen gewaltbereite Motorradgangs für Angst und Schrecken sorgen. In dieser schwierigen Zeit versucht der Ex-General Byron noch für einen Funken Menschlichkeit zu sorgen, doch die Gleichgültigkeit und Kaltschnäuzigkeit der restlichen Erdenbewohner lässt auch ihn und seine Frau Dala verzweifeln. Als der Sauerstoff endgültig zur Neige und das Ende unweigerlich bevor steht, eskaliert die Lage und den Menschen endgültig und während Byron weiter an das Gute im Menschen glauben möchte, wählt Dala einen verzweifelten Schritt.
Was es nicht alles gibt: „Cries of Exctasy, Blows of Death“ ist nicht anderes als ein postnuklearer Softporno mit Karate-Einlagen, der völlig nihilistisch und abgeklärt daherkommt, dass man nur mit den Ohren schlackern kann. In dieser Schreckensvision über den Untergang der Menschheit gibt es außer Fummeln und Morden auch nicht viel und als das Ende unweigerlich bevor steht, gibt es für die wenigen Erdenbewohner auch keine moralischen oder sexuellen Grenzen mehr. Dabei ist der 1973 gedrehte Streifen natürlich ein Billig-Flick mit ausgeborgtem Soundtrack, bei dem einzig Uschi Digard als bekanntes Gesicht hervorsticht, während mir der Rest der Darsteller nicht bekannt ist. Die Settings in der Wüste mit aufblasbaren Plastikzelten und retro-futuristischen Kostümen ist aber ganz nett gemacht und auch ansonsten überrascht das eher niederschmetternde Werk durch seinen dramatischen und menschenfeindlichen Grundton, der auch bis zum bitteren Ende konsequent durchgezogen wird. Warum man aber auch noch Karate-Einlagen in das Werk einbauen musste, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Obskur-Skala schlägt jedenfalls wieder ganz nach oben aus, auch wenn der Unterhaltungswert sich eher im Mittelfeld einpendelt, denn um Spaß oder Erotik zu verbreiten ist „Cries of Ecstasy, Blows of Death“ auch viel zu düster ausgefallen.
Invasion of the Love Drones
Eines Tages nähert sich der Erde ein seltsam aussehendes Raumschiff, dass wohl nicht umsonst einem erigierten Penis nachempfunden ist. An Bord befinden sich feindlich gesinnte Invasoren, die es auf die Energie abgesehen haben, die beim sexuellen Akt der Menschen freigesetzt wird. Dazu entführen die Aliens zuerst einen jungen Mann aus einem Badezimmer geradewegs auf ihr Schiff und verwandeln diesen in eine sogenannte Liebes-Drohne, die am Höhepunkt des Geschlechtsverkehrs auch seine Freundin verwandelt. Danach ziehen beide los um weitere Leute zu verwandeln und während die Bemühungen der Regierung das Raumschiff zu zerstören nicht von Erfolg gekrönt ist und sich die Aliens wie eine Sex-Epidemie ausbreiten, landet eine Drohne bei der resoluten Sexualforscherin Dr. Femme, die eine kühne Idee hat, wie man die feindlichen Invasoren aufhalten könnte.
Was es nicht alles gibt: „Invasion of the Love-Drones“ ist nichts anderes als eine völlig abgedrehte und billig heruntergekurbelte Softsex-Sci-Fi-Komödie über eine Alien-Invasion der etwas anderen Art, bei der es die Aliens auf die Energie abgesehen haben, die beim Höhepunkt freigesetzt wird und dabei den jeweiligen Partner ebenfalls ins Dronen-Aliens verwandeln. Obwohl das Thema durchaus explizit erscheint, ist die Umsetzung aber Softcore und abgesehen von ein paar kleinen Ausreißern ist auch alles sehr augenzwinkernd und spaßig in Szene gesetzt. Die Figuren sind überzeichnet, das außerirdische Raumschiff glänzt mit Disco-Beleuchtung und wie diese sogenannten Liebes-Drohnen aussehen, muss man ja fast mit eigenen Augen gesehen haben um es zu glauben. Hier waren offensichtlich humorvolle Menschen aus der Erwachsenenfilmbranche am Werk und herausgekommen ist ein herrlich schräger und einstündiger Streifen, der so obskur wie gaga erscheint. Mit Jamie Gillis und Eric Edwards gibt es auch bekannte Gesichter und die restlichen Darsteller werden mit so hübschen Namen wie Eve Felatio und Babe Blonde geführt. So eine Invasion lässt man(n) sich gerne gefallen und auch wenn es für meinen Geschmack durchaus etwas mehr zur Sache gehen hätte können, ist „Invasion of the Love Drones“ doch eine herrlich spaßige Sache, wie man sie wohl so schnell kein zweites Mal vor die Linse bekommt.
Deep Throat II
Nach den turbulenten Ereignissen und seltsamen anatomischen Erkenntnissen des ersten Teils arbeitet Linda Lovelace mittlerweile in der Praxis des Sexual-Psychologen Dr. Jayson, wo ihr der Ruf vorauseilt, auch noch das letzte aus den männlichen Patienten „heraus kitzeln“ zu können. Da trifft es sich gut, dass einer ihrer Patienten, ein Nerd namens Dilbert einen Computer entwickelt hat, für den sich das FBI, wie der KGB gleichermaßen interessieren. Als Dilbert sein Superhirn umprogrammiert, soll Linda von dem männlichen Mauerblümchen zu den wichtigsten Daten kommen und so findet sich die umtriebige Krankenschwester und Teilzeit-Psychologin alsbald als Spielball im Rüstungsbewerb zwischen Ost und West wieder.
„Deep Throat“ ist wohl nicht nur der bekannteste, sondern auch ertragreichste Fleischfilm der Kinogeschichte, der für eine kurze Zeit sogar Pornografie salonfähig machte und so ist es auch nicht verwunderlich, dass zwei Jahre später mit relativ großem Aufwand ein zweiter Teil gedreht wurde. Das hat mit dem ersten Teil außer den Figuren nicht viel gemeinsam und Joe Sarno inszeniert sein entbehrliches Sequel als überdrehte Softcore-Agentenparodie. Die Geschichte über einen Computernerd im Fokus von FBI und KGB ist leider ziemlich doof und die Figuren kaspern und albern herum, während weder Timing noch Gags passen. Ich war ja schon vom ersten Teil nicht sonderlich begeistert, aber den zweiten Teil braucht dann wohl wirklich niemand und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Sarnos Werk nach Kinoaufführung erst einmal lange Zeit in der Versenkung verschwand. Hier wird konsequent alles negiert, was den Erfolg des Erstlings ausmachte und als Pseudo-Nachfolger mehr als gründlich gegen die Wand gefahren. Linda Lovelace ist ja keine sonderlich gute Darstellerin und kann aufgrund der zahmen Inszenierung auch nicht mit ihren Talenten punkten und es bleibt es lediglich bei vagen Andeutungen ihres Könnens. Alles in allem ein völlig überflüssiger Film, der versucht mit seinem Titel zu punkten und ohne seiner Hauptdarstellerin vermutlich auch gar nicht wahrgenommen worden wäre. Ein Satz mit X – das war wohl nix!
Cries of Ecstasy, Blows of Death
Im Jahre 2062 ist die Menschheit an ihrem Ende angekommen und die Erde präsentiert sich als unwirtlicher und vergifteter Ort. Die wenigen Überlebenden leben in ihnen zugewiesenen Orten, die sie nicht verlassen dürfen, während außerhalb dieser Regionen gewaltbereite Motorradgangs für Angst und Schrecken sorgen. In dieser schwierigen Zeit versucht der Ex-General Byron noch für einen Funken Menschlichkeit zu sorgen, doch die Gleichgültigkeit und Kaltschnäuzigkeit der restlichen Erdenbewohner lässt auch ihn und seine Frau Dala verzweifeln. Als der Sauerstoff endgültig zur Neige und das Ende unweigerlich bevor steht, eskaliert die Lage und den Menschen endgültig und während Byron weiter an das Gute im Menschen glauben möchte, wählt Dala einen verzweifelten Schritt.
Was es nicht alles gibt: „Cries of Exctasy, Blows of Death“ ist nicht anderes als ein postnuklearer Softporno mit Karate-Einlagen, der völlig nihilistisch und abgeklärt daherkommt, dass man nur mit den Ohren schlackern kann. In dieser Schreckensvision über den Untergang der Menschheit gibt es außer Fummeln und Morden auch nicht viel und als das Ende unweigerlich bevor steht, gibt es für die wenigen Erdenbewohner auch keine moralischen oder sexuellen Grenzen mehr. Dabei ist der 1973 gedrehte Streifen natürlich ein Billig-Flick mit ausgeborgtem Soundtrack, bei dem einzig Uschi Digard als bekanntes Gesicht hervorsticht, während mir der Rest der Darsteller nicht bekannt ist. Die Settings in der Wüste mit aufblasbaren Plastikzelten und retro-futuristischen Kostümen ist aber ganz nett gemacht und auch ansonsten überrascht das eher niederschmetternde Werk durch seinen dramatischen und menschenfeindlichen Grundton, der auch bis zum bitteren Ende konsequent durchgezogen wird. Warum man aber auch noch Karate-Einlagen in das Werk einbauen musste, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Obskur-Skala schlägt jedenfalls wieder ganz nach oben aus, auch wenn der Unterhaltungswert sich eher im Mittelfeld einpendelt, denn um Spaß oder Erotik zu verbreiten ist „Cries of Ecstasy, Blows of Death“ auch viel zu düster ausgefallen.
Invasion of the Love Drones
Eines Tages nähert sich der Erde ein seltsam aussehendes Raumschiff, dass wohl nicht umsonst einem erigierten Penis nachempfunden ist. An Bord befinden sich feindlich gesinnte Invasoren, die es auf die Energie abgesehen haben, die beim sexuellen Akt der Menschen freigesetzt wird. Dazu entführen die Aliens zuerst einen jungen Mann aus einem Badezimmer geradewegs auf ihr Schiff und verwandeln diesen in eine sogenannte Liebes-Drohne, die am Höhepunkt des Geschlechtsverkehrs auch seine Freundin verwandelt. Danach ziehen beide los um weitere Leute zu verwandeln und während die Bemühungen der Regierung das Raumschiff zu zerstören nicht von Erfolg gekrönt ist und sich die Aliens wie eine Sex-Epidemie ausbreiten, landet eine Drohne bei der resoluten Sexualforscherin Dr. Femme, die eine kühne Idee hat, wie man die feindlichen Invasoren aufhalten könnte.
Was es nicht alles gibt: „Invasion of the Love-Drones“ ist nichts anderes als eine völlig abgedrehte und billig heruntergekurbelte Softsex-Sci-Fi-Komödie über eine Alien-Invasion der etwas anderen Art, bei der es die Aliens auf die Energie abgesehen haben, die beim Höhepunkt freigesetzt wird und dabei den jeweiligen Partner ebenfalls ins Dronen-Aliens verwandeln. Obwohl das Thema durchaus explizit erscheint, ist die Umsetzung aber Softcore und abgesehen von ein paar kleinen Ausreißern ist auch alles sehr augenzwinkernd und spaßig in Szene gesetzt. Die Figuren sind überzeichnet, das außerirdische Raumschiff glänzt mit Disco-Beleuchtung und wie diese sogenannten Liebes-Drohnen aussehen, muss man ja fast mit eigenen Augen gesehen haben um es zu glauben. Hier waren offensichtlich humorvolle Menschen aus der Erwachsenenfilmbranche am Werk und herausgekommen ist ein herrlich schräger und einstündiger Streifen, der so obskur wie gaga erscheint. Mit Jamie Gillis und Eric Edwards gibt es auch bekannte Gesichter und die restlichen Darsteller werden mit so hübschen Namen wie Eve Felatio und Babe Blonde geführt. So eine Invasion lässt man(n) sich gerne gefallen und auch wenn es für meinen Geschmack durchaus etwas mehr zur Sache gehen hätte können, ist „Invasion of the Love Drones“ doch eine herrlich spaßige Sache, wie man sie wohl so schnell kein zweites Mal vor die Linse bekommt.
Deep Throat II
Nach den turbulenten Ereignissen und seltsamen anatomischen Erkenntnissen des ersten Teils arbeitet Linda Lovelace mittlerweile in der Praxis des Sexual-Psychologen Dr. Jayson, wo ihr der Ruf vorauseilt, auch noch das letzte aus den männlichen Patienten „heraus kitzeln“ zu können. Da trifft es sich gut, dass einer ihrer Patienten, ein Nerd namens Dilbert einen Computer entwickelt hat, für den sich das FBI, wie der KGB gleichermaßen interessieren. Als Dilbert sein Superhirn umprogrammiert, soll Linda von dem männlichen Mauerblümchen zu den wichtigsten Daten kommen und so findet sich die umtriebige Krankenschwester und Teilzeit-Psychologin alsbald als Spielball im Rüstungsbewerb zwischen Ost und West wieder.
„Deep Throat“ ist wohl nicht nur der bekannteste, sondern auch ertragreichste Fleischfilm der Kinogeschichte, der für eine kurze Zeit sogar Pornografie salonfähig machte und so ist es auch nicht verwunderlich, dass zwei Jahre später mit relativ großem Aufwand ein zweiter Teil gedreht wurde. Das hat mit dem ersten Teil außer den Figuren nicht viel gemeinsam und Joe Sarno inszeniert sein entbehrliches Sequel als überdrehte Softcore-Agentenparodie. Die Geschichte über einen Computernerd im Fokus von FBI und KGB ist leider ziemlich doof und die Figuren kaspern und albern herum, während weder Timing noch Gags passen. Ich war ja schon vom ersten Teil nicht sonderlich begeistert, aber den zweiten Teil braucht dann wohl wirklich niemand und so ist es auch nicht verwunderlich, dass Sarnos Werk nach Kinoaufführung erst einmal lange Zeit in der Versenkung verschwand. Hier wird konsequent alles negiert, was den Erfolg des Erstlings ausmachte und als Pseudo-Nachfolger mehr als gründlich gegen die Wand gefahren. Linda Lovelace ist ja keine sonderlich gute Darstellerin und kann aufgrund der zahmen Inszenierung auch nicht mit ihren Talenten punkten und es bleibt es lediglich bei vagen Andeutungen ihres Könnens. Alles in allem ein völlig überflüssiger Film, der versucht mit seinem Titel zu punkten und ohne seiner Hauptdarstellerin vermutlich auch gar nicht wahrgenommen worden wäre. Ein Satz mit X – das war wohl nix!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Donnie Darko
Wie bereits geschrieben, halte ich „Donnie Darko“ ja für einen der wichtigsten Filme der Nuller-Jahre, in dem auch vieles zusammenkommt, was ich an Genres mag. Einerseits ist Richard Kellys-Streifen ein packendes Teen-Angst-Drama über einen Jungen, der mit seinem Leben, seiner Umwelt und seinen Wahrnehmungen nicht so richtig zurande kommt und das mit Zeitreise-, Mystery- und Thriller-Elementen vermengt ist. Dabei geht es im Grunde um Verantwortung, Vorahnung, Schicksal und solchen bedeutungsschwangeren Kram, der hier aber auf sehr interessante Weise ohne viel Pathos präsentiert wird. Die Geschichte mit seinen spannenden Figuren lässt sich auf vielerlei Weise deuten, wächst mit jeder Sichtung und als Zuschauer bemerkt man neue Elemente, die eine neue Sicht auf die miteinander verwobenen Schicksale wirft. Darstellerisch ist der hübsch gemachte Streifen eigentlich ganz großartig und Seth Rogen in einer kleinen Nebenrolle ist mir eigentlich auch gestern erst so richtig aufgefallen. Auch die Musik weiß (in der von mir präferierten Kinoversion) zu gefallen und mit dem tollen 80er-Soundtrack passt das ja momentan auch ganz gut zu unserem derzeitigen 80er-Fred. „Donnie Darko“ ist dann wohl auch der ideale Auftakt für meine diesjährige Zeitreise-Film-Retrospektive, die mir in den nächsten Wochen hoffentlich noch die unterschiedlichsten Facetten dieser ungemein spannenden Angelegenheit näher bringen wird.
Wie bereits geschrieben, halte ich „Donnie Darko“ ja für einen der wichtigsten Filme der Nuller-Jahre, in dem auch vieles zusammenkommt, was ich an Genres mag. Einerseits ist Richard Kellys-Streifen ein packendes Teen-Angst-Drama über einen Jungen, der mit seinem Leben, seiner Umwelt und seinen Wahrnehmungen nicht so richtig zurande kommt und das mit Zeitreise-, Mystery- und Thriller-Elementen vermengt ist. Dabei geht es im Grunde um Verantwortung, Vorahnung, Schicksal und solchen bedeutungsschwangeren Kram, der hier aber auf sehr interessante Weise ohne viel Pathos präsentiert wird. Die Geschichte mit seinen spannenden Figuren lässt sich auf vielerlei Weise deuten, wächst mit jeder Sichtung und als Zuschauer bemerkt man neue Elemente, die eine neue Sicht auf die miteinander verwobenen Schicksale wirft. Darstellerisch ist der hübsch gemachte Streifen eigentlich ganz großartig und Seth Rogen in einer kleinen Nebenrolle ist mir eigentlich auch gestern erst so richtig aufgefallen. Auch die Musik weiß (in der von mir präferierten Kinoversion) zu gefallen und mit dem tollen 80er-Soundtrack passt das ja momentan auch ganz gut zu unserem derzeitigen 80er-Fred. „Donnie Darko“ ist dann wohl auch der ideale Auftakt für meine diesjährige Zeitreise-Film-Retrospektive, die mir in den nächsten Wochen hoffentlich noch die unterschiedlichsten Facetten dieser ungemein spannenden Angelegenheit näher bringen wird.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Frequently Asked Questions About Time Travel
Der nerdige Sci-Fi-Freak Ray hat gerade wieder einmal seinen Job verloren und sitzt mit seinen beiden Freunden Toby und Pete im Pub, als er auf dem Weg zum Bier-Nachschub von der hübschen Cassie angesprochen wird. Diese behauptet eine Zeitreisende zu sein und den sympathischen Nerd als Held aus ihrer Zukunft zu kennen. Obwohl Ray die kurze Begegnung eher amüsant zur Kenntnis nimmt und an einen Scherz seiner Kumpels glaubt, müssen die drei kurze Zeit später feststellen, dass die drei tatsächlich mitten in einem haarsträubenden Zeitreise-Abenteuer gelandet sind, in dem man durch die versiffte Pub-Toilette durch die Zeit reisen kann. Doch die Visionen der Zukunft sind wahlweise schmeichelnd bis ernüchternd und alle Überlegungen und Anstrengungen führen zurück an diesen besagten Abend, an dem Ray seinen Job verlor und die die drei gemeinsam bei zu viel Bier im Pub saßen und unbewusst etwas auslösten, dass den Lauf der Zeit nachhaltig veränderte.
Augenzwinkernde und sehr sympathische Zeitreise-Komödie aus England, bei der man sich wirklich verwundert fragen muss, warum der Streifen hierzulande nicht bekannter ist. In „FAQ about Time Travel“ bekommt der Fan mit den drei Nerds und einem Abend im Pub ja nicht nur eine lustige Ausgangssituation präsentiert, sondern der Film spielt in seinem Verlauf auch hübsch mit den ganzen Auswirkungen und paradoxen Situationen, die sich durch das Zeitreisen nun einfach mal so ergeben. Doch die unterschätzten Helden sind natürlich durch ihre Kenntnisse in Film, Comics und Games natürlich auf alles vorbereitet und meistern so auch jedes noch so absurde Szenario halbwegs mit Bravour. Alles schwer unterhaltsam und immer augenzwinkernd inszeniert, nimmt der Indie-Streifen seine Figuren und Thematik aber durchaus ernst und schafft so einen erfreulich kurzweiligen, geistreichen und vor allem schwer unterhaltsamen Kommentar zu dem komplexen Thema des Zeitreisens. Wer Filme mit Zeitreisen mag, nichts gegen britischen Situationskomik, Pub-Feeling und Songs von Bonnie Tyler hat, sollte definitiv ein Auge riskieren. 80 Minuten Hirnrunzeln von Fans für Fans, sympathischen Cast, lustigen Momente am laufenden Band und viel Herumgehüpfe in der Zeit ergeben dann auch einen Streifen, der gestern sicher nicht zum letzten Mal im Player gelandet ist. Tipp!
Der nerdige Sci-Fi-Freak Ray hat gerade wieder einmal seinen Job verloren und sitzt mit seinen beiden Freunden Toby und Pete im Pub, als er auf dem Weg zum Bier-Nachschub von der hübschen Cassie angesprochen wird. Diese behauptet eine Zeitreisende zu sein und den sympathischen Nerd als Held aus ihrer Zukunft zu kennen. Obwohl Ray die kurze Begegnung eher amüsant zur Kenntnis nimmt und an einen Scherz seiner Kumpels glaubt, müssen die drei kurze Zeit später feststellen, dass die drei tatsächlich mitten in einem haarsträubenden Zeitreise-Abenteuer gelandet sind, in dem man durch die versiffte Pub-Toilette durch die Zeit reisen kann. Doch die Visionen der Zukunft sind wahlweise schmeichelnd bis ernüchternd und alle Überlegungen und Anstrengungen führen zurück an diesen besagten Abend, an dem Ray seinen Job verlor und die die drei gemeinsam bei zu viel Bier im Pub saßen und unbewusst etwas auslösten, dass den Lauf der Zeit nachhaltig veränderte.
Augenzwinkernde und sehr sympathische Zeitreise-Komödie aus England, bei der man sich wirklich verwundert fragen muss, warum der Streifen hierzulande nicht bekannter ist. In „FAQ about Time Travel“ bekommt der Fan mit den drei Nerds und einem Abend im Pub ja nicht nur eine lustige Ausgangssituation präsentiert, sondern der Film spielt in seinem Verlauf auch hübsch mit den ganzen Auswirkungen und paradoxen Situationen, die sich durch das Zeitreisen nun einfach mal so ergeben. Doch die unterschätzten Helden sind natürlich durch ihre Kenntnisse in Film, Comics und Games natürlich auf alles vorbereitet und meistern so auch jedes noch so absurde Szenario halbwegs mit Bravour. Alles schwer unterhaltsam und immer augenzwinkernd inszeniert, nimmt der Indie-Streifen seine Figuren und Thematik aber durchaus ernst und schafft so einen erfreulich kurzweiligen, geistreichen und vor allem schwer unterhaltsamen Kommentar zu dem komplexen Thema des Zeitreisens. Wer Filme mit Zeitreisen mag, nichts gegen britischen Situationskomik, Pub-Feeling und Songs von Bonnie Tyler hat, sollte definitiv ein Auge riskieren. 80 Minuten Hirnrunzeln von Fans für Fans, sympathischen Cast, lustigen Momente am laufenden Band und viel Herumgehüpfe in der Zeit ergeben dann auch einen Streifen, der gestern sicher nicht zum letzten Mal im Player gelandet ist. Tipp!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Den finde ich zufällig auch recht spaßig.jogiwan hat geschrieben:Die Mumie schlägt zurück
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http://www.reinifilm.blogspot.com / https://bfilmbasterds.de/
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Timecrimes
„Timecrimes“ ist wohl einer meiner allerliebsten Filme mit Zeitreise-Thematik, obwohl es hier eigentlich nur um einen sehr kurzen Zeitraum geht, in dem in der Zeit herumgereist wird. Zuerst liegt der durchschnittliche Hector noch gemütlich im Garten, ehe er Minuten später sich selbst gegenübersteht und die wohl schrägste Stunde seines Lebens erlebt. Klingt mindestens so schräg, wie es auch ist und „Timecrimes“ lässt in seinem spannenden Verlauf auch die Gehirnwindungen ganz ordentlich glühen. Dabei geht es auch weniger um Technik, sondern um einen Mann, der verzweifelt versucht, sein völlig auf den Kopf gestelltes Leben wieder zurück bzw. in den Griff zu bekommen. Dabei wird man als Zeuge von mehreren Szenen aus unterschiedlicher Perspektive und was am Anfang noch seltsam erscheint, erklärt sich im weiteren Verlauf auf sehr spannende Weise. Regisseur Nacho Vigalondo hat hier jedenfalls alles richtig gemacht und einen höchst originellen Streifen abgeliefert, der sich angenehm irgendwo zwischen Sci-Fi, Indie-Drama und Thriller einpendelt und dabei trotz wilder Erzählstrukturen zwar faszinierend-fordernd, aber auch stets unterhaltsam und nachvollziehbar bleibt.
„Timecrimes“ ist wohl einer meiner allerliebsten Filme mit Zeitreise-Thematik, obwohl es hier eigentlich nur um einen sehr kurzen Zeitraum geht, in dem in der Zeit herumgereist wird. Zuerst liegt der durchschnittliche Hector noch gemütlich im Garten, ehe er Minuten später sich selbst gegenübersteht und die wohl schrägste Stunde seines Lebens erlebt. Klingt mindestens so schräg, wie es auch ist und „Timecrimes“ lässt in seinem spannenden Verlauf auch die Gehirnwindungen ganz ordentlich glühen. Dabei geht es auch weniger um Technik, sondern um einen Mann, der verzweifelt versucht, sein völlig auf den Kopf gestelltes Leben wieder zurück bzw. in den Griff zu bekommen. Dabei wird man als Zeuge von mehreren Szenen aus unterschiedlicher Perspektive und was am Anfang noch seltsam erscheint, erklärt sich im weiteren Verlauf auf sehr spannende Weise. Regisseur Nacho Vigalondo hat hier jedenfalls alles richtig gemacht und einen höchst originellen Streifen abgeliefert, der sich angenehm irgendwo zwischen Sci-Fi, Indie-Drama und Thriller einpendelt und dabei trotz wilder Erzählstrukturen zwar faszinierend-fordernd, aber auch stets unterhaltsam und nachvollziehbar bleibt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
La Jetée - Am Ende des Rollfelds
Ein namenloser Mann, der von einer Kindheitserinnerung geprägt ist, lebt nach dem dritten Weltkrieg in den Katakomben von Paris und wird als Versuchsperson von Wissenschaftlern für ein Zeitreise-Experiment missbraucht. Aufgrund seiner starken Vorstellungskraft und mit bestimmten Bildern in seinem Kopf kann der Mann in die Vergangenheit und in die Zukunft reisen um Materialien zu besorgen, die in den Nachkriegstagen zum Überleben benötigt werden. Doch neben seinem eigentlichen Auftrag nutzt der Mann diese Reisen in die Vergangenheit um eine bestimmte Frau zu treffen. Er sucht und findet sie im Paris der schönen Erinnerungen, doch diese Beziehung führt letztendlich auch zu einer schicksalhaften Begegnung, am Rande des Rollfelds, die beider Leben und die Zukunft der Menschheit nachhaltig prägen wird.
Chris Markers „La Jetée“ ist ja nicht wirklich ein Spielfilm im herkömmlichen Sinn, sondern eine Erzählung mit einem Sprecher, die mit Standbildern unterlegt und im Auftakt auch als „Foto-Roman“ angekündigt wird. Wer sich jetzt allerdings einen drögen und einseitigen Vortrag über Zeitreisen erwartet, wird wohl enttäuscht sein, da die Story ohne viel Aufheben und unaufgeregt präsentiert gleich völlig durch die Decke geht. Die Geschichte handelt von einer zerstörten Welt, Zeitreisen und Erinnerungen an bessere Tage, die dem Mann in dunklen Stunden zur Seite stehen und die er nutzt um seinem tristen Leben zu entfliehen. Dabei ist „Am Rande des Rollfelds“ auf vielerlei Hinsicht interpretierbar und Chris Marker benötigt keine aufgeblasenen Settings oder lange Erklärungen für seine Geschichte, die in 26 Minuten auch absolut auf den Punkt gebracht wird. Hier reichen dunkle Gänge, Geräusche und ein unbestimmtes Gefühl der Tragik, welches in der letzten Minute bestätigt wird, um den Zuschauer nachhaltig zu beeindrucken. Sicherlich ein absoluter Ausnahmefilm, den jeder Filmfan gesehen haben sollte.
Ep. 11: Robert Schmidt - Spirit Box / Das Mädchen
Die beiden Freundinnen Shelby und Becca basteln sich zu Halloween aus einer Pizza-Schachtel ein Ouija-Board um mit Geistern Kontakt aufzunehmen. Doch aus der spaßigen Aktion wird Ernst, als tatsächlich der Geist einer ehemaligen Schulkollegin mit den Beiden Kontakt aufnimmt. Diese soll angeblich Selbstmord begangen haben und spricht aber von Mord und da Shelby die Tochter des örtlichen Polizisten ist, hat diese auch Zugriff zur Akte. Doch schon wenig scheint sich der Geist zu materialisieren und die Suche nach den Mörder bringt die beiden Freudinnen auch in eine gefährliche Situation, da dieser ebenfalls im Umfeld der Schülerinnen zu finden ist.
Rob Schmidt, Regisseur von „Wrong Turn“ hat für die Serie „Fear Itself“ einen recht durchschnittlichen Beitrag abgeliefert, der vor allem durch die Hauptdarstellerin Anna Kendrick punkten kann. Der Rest ist Grusel-Ware von der Stange, der bewährte Zutaten vermischt, stets etwas zu sehr in ausgetretenen Teenie-Slasher und J-Horror-Gefilden wandert und sich dann auch noch eine Szene von Miikes „Audition“ ausgeborgt hat. Sonderlich originell sind weder der Verlauf der Geschichte, noch die Auflösung und als Zuschauer kann man das Ende auch gleich einmal erahnen, ohne die grauen Zellen sonderlich anstrengen zu müssen. Zwar lässt sich „Das Mädchen“ immer noch gut gucken, aber etwas kreativer, spannender und gruseliger hätte man für meinen Geschmack ruhig zu Werke gehen können. So wirkt alles bekannt und für alte(rnde) Genre-Haudegen wie meine Wenigkeit auch nicht sonderlich reizvoll, sondern bestenfalls System-erhaltend bzw. als Genre-Snack für Zwischendurch. Unteres Mittelmaß.
Ep. 12 - Rupert Wainwright - Echoes / Echoes
Student Stephen ist aufgrund seiner Kontaktscheue in psychiatrischer Behandlung und schafft es auch nicht, seiner besten Freundin Karen seine Liebe zu gestehen. Als er sich ein altes Haus mietet, hat er ab dem ersten Tag seltsame Déjà-Vu, in denen er sich selbst als feuriger Latin-Lover sieht, der seine Freundin im Badezimmer ermordet, die Karen auch zum Verwechseln ähnlich sieht. Als nach einer ärztlichen Hypnose diese Visionen immer stärker werden und zunehmend sein Leben bestimmen, keimt in Stephen der Verdacht, dass er die Reinkarnation eines Mörders sein könnte, der zunehmend versucht, nun mit gewaltbereiten Eifer seine Persönlichkeit zu übernehmen.
Rupert Wainwright und sein Beitrag zur „Fear Itself“-Reihe ist ja wieder etwas besser als so manch durchschnittlicher Vorgänger und erzählt eine passable Geschichte auf zwei Zeitebenen, die sich auf schicksalhafte Weise zu wiederholen scheint. Dabei sind die Figuren recht passabel gezeichnet und die ganze Sache auch halbwegs stimmig in Szene gesetzt. Zwar ist auch hier wieder rasch zu erahnen, worauf die ganze Sache hinausläuft, aber bis dahin ist alles recht stimmig und zumindest halbwegs originell in Szene gesetzt. Bei „Echoes“ hat man sich jedenfalls halbwegs Mühe gegeben und die knapp 40 Minuten vergehen auch recht rasch ohne etwaige Durchhänger. Roten Lebensaft gibt es ebenfalls zu bewundern und so pendelt sich die Episode des „Stigmata“-Regisseurs auch im oberen Mittelfeld ein.
Ein namenloser Mann, der von einer Kindheitserinnerung geprägt ist, lebt nach dem dritten Weltkrieg in den Katakomben von Paris und wird als Versuchsperson von Wissenschaftlern für ein Zeitreise-Experiment missbraucht. Aufgrund seiner starken Vorstellungskraft und mit bestimmten Bildern in seinem Kopf kann der Mann in die Vergangenheit und in die Zukunft reisen um Materialien zu besorgen, die in den Nachkriegstagen zum Überleben benötigt werden. Doch neben seinem eigentlichen Auftrag nutzt der Mann diese Reisen in die Vergangenheit um eine bestimmte Frau zu treffen. Er sucht und findet sie im Paris der schönen Erinnerungen, doch diese Beziehung führt letztendlich auch zu einer schicksalhaften Begegnung, am Rande des Rollfelds, die beider Leben und die Zukunft der Menschheit nachhaltig prägen wird.
Chris Markers „La Jetée“ ist ja nicht wirklich ein Spielfilm im herkömmlichen Sinn, sondern eine Erzählung mit einem Sprecher, die mit Standbildern unterlegt und im Auftakt auch als „Foto-Roman“ angekündigt wird. Wer sich jetzt allerdings einen drögen und einseitigen Vortrag über Zeitreisen erwartet, wird wohl enttäuscht sein, da die Story ohne viel Aufheben und unaufgeregt präsentiert gleich völlig durch die Decke geht. Die Geschichte handelt von einer zerstörten Welt, Zeitreisen und Erinnerungen an bessere Tage, die dem Mann in dunklen Stunden zur Seite stehen und die er nutzt um seinem tristen Leben zu entfliehen. Dabei ist „Am Rande des Rollfelds“ auf vielerlei Hinsicht interpretierbar und Chris Marker benötigt keine aufgeblasenen Settings oder lange Erklärungen für seine Geschichte, die in 26 Minuten auch absolut auf den Punkt gebracht wird. Hier reichen dunkle Gänge, Geräusche und ein unbestimmtes Gefühl der Tragik, welches in der letzten Minute bestätigt wird, um den Zuschauer nachhaltig zu beeindrucken. Sicherlich ein absoluter Ausnahmefilm, den jeder Filmfan gesehen haben sollte.
Ep. 11: Robert Schmidt - Spirit Box / Das Mädchen
Die beiden Freundinnen Shelby und Becca basteln sich zu Halloween aus einer Pizza-Schachtel ein Ouija-Board um mit Geistern Kontakt aufzunehmen. Doch aus der spaßigen Aktion wird Ernst, als tatsächlich der Geist einer ehemaligen Schulkollegin mit den Beiden Kontakt aufnimmt. Diese soll angeblich Selbstmord begangen haben und spricht aber von Mord und da Shelby die Tochter des örtlichen Polizisten ist, hat diese auch Zugriff zur Akte. Doch schon wenig scheint sich der Geist zu materialisieren und die Suche nach den Mörder bringt die beiden Freudinnen auch in eine gefährliche Situation, da dieser ebenfalls im Umfeld der Schülerinnen zu finden ist.
Rob Schmidt, Regisseur von „Wrong Turn“ hat für die Serie „Fear Itself“ einen recht durchschnittlichen Beitrag abgeliefert, der vor allem durch die Hauptdarstellerin Anna Kendrick punkten kann. Der Rest ist Grusel-Ware von der Stange, der bewährte Zutaten vermischt, stets etwas zu sehr in ausgetretenen Teenie-Slasher und J-Horror-Gefilden wandert und sich dann auch noch eine Szene von Miikes „Audition“ ausgeborgt hat. Sonderlich originell sind weder der Verlauf der Geschichte, noch die Auflösung und als Zuschauer kann man das Ende auch gleich einmal erahnen, ohne die grauen Zellen sonderlich anstrengen zu müssen. Zwar lässt sich „Das Mädchen“ immer noch gut gucken, aber etwas kreativer, spannender und gruseliger hätte man für meinen Geschmack ruhig zu Werke gehen können. So wirkt alles bekannt und für alte(rnde) Genre-Haudegen wie meine Wenigkeit auch nicht sonderlich reizvoll, sondern bestenfalls System-erhaltend bzw. als Genre-Snack für Zwischendurch. Unteres Mittelmaß.
Ep. 12 - Rupert Wainwright - Echoes / Echoes
Student Stephen ist aufgrund seiner Kontaktscheue in psychiatrischer Behandlung und schafft es auch nicht, seiner besten Freundin Karen seine Liebe zu gestehen. Als er sich ein altes Haus mietet, hat er ab dem ersten Tag seltsame Déjà-Vu, in denen er sich selbst als feuriger Latin-Lover sieht, der seine Freundin im Badezimmer ermordet, die Karen auch zum Verwechseln ähnlich sieht. Als nach einer ärztlichen Hypnose diese Visionen immer stärker werden und zunehmend sein Leben bestimmen, keimt in Stephen der Verdacht, dass er die Reinkarnation eines Mörders sein könnte, der zunehmend versucht, nun mit gewaltbereiten Eifer seine Persönlichkeit zu übernehmen.
Rupert Wainwright und sein Beitrag zur „Fear Itself“-Reihe ist ja wieder etwas besser als so manch durchschnittlicher Vorgänger und erzählt eine passable Geschichte auf zwei Zeitebenen, die sich auf schicksalhafte Weise zu wiederholen scheint. Dabei sind die Figuren recht passabel gezeichnet und die ganze Sache auch halbwegs stimmig in Szene gesetzt. Zwar ist auch hier wieder rasch zu erahnen, worauf die ganze Sache hinausläuft, aber bis dahin ist alles recht stimmig und zumindest halbwegs originell in Szene gesetzt. Bei „Echoes“ hat man sich jedenfalls halbwegs Mühe gegeben und die knapp 40 Minuten vergehen auch recht rasch ohne etwaige Durchhänger. Roten Lebensaft gibt es ebenfalls zu bewundern und so pendelt sich die Episode des „Stigmata“-Regisseurs auch im oberen Mittelfeld ein.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
The Massacre
Während seine neue Freundin, die Schauspielerin Jennifer einen Horrorfilm dreht und dazu mit ihrer Crew in einem Hotel weilt, ist Walter als Kommissar der örtlichen Polizei in derselben Gegend mit einem brutalen Serienmörder konfrontiert, der seine Opfer regelrecht massakriert. Als Regisseur Frank die Idee hat, als Vorlage für den Inhalt seines Films eine Seance zu veranstalten, löst das bei seiner Crew eher Befremden aus und dennoch sind alle dabei, als Madame Yurich eines Abends mit ihrem Ritual beginnt. Doch etwas läuft schief und die Seance muss abgebrochen werden, als Yurich zusammenbricht und von einem bösartigen Geist erzählt, der ihr erschienen ist. Fortan scheint sich der Mörder nun aber auch im Umfeld des Filmteams zu bewegen und wenig später werden die Personen vor und hinter der Kamera Opfer von brutalen Morden.
Nachdem ich die ersten paar Minuten von „The Massacre“ gesehen habe und mir das alles seltsam bekannt vorkam, hab ich erst realisiert, dass ein paar Szenen des Films ja auch für Lucio Fulcis „Nightmare Concert“ verwendet wurden. „The Massacre“ ist aber von Andrea Bianchi und ebenfalls nicht der große Wurf, der sich irgendwo zwischen übernatürlichen Horror und brutalen Slasher einpendelt. Neben der „Film-im-Film“-Thematik geht es um eine missglückte Seance, brutale Morde und ein Filmteam, dass keine Gelegenheit auslässt sich gegenseitig anzuzicken. Die Figuren sind dabei wieder ziemlich überzeichnet und vom ambitionierten Regisseur, seiner Muse, den toughen Polizisten, bis hin zur Paradeschwuchtel und der nymphomanischen Produzentengattin ist hier auch alles vertreten. Leider passt inhaltlich aber nichts wirklich zusammen und vor allem im Finale wird es ja erst recht ziemlich holprig. Wer italienische Film aus dem Fulci-Umfeld und Ende der Achtziger kennt, weiß ja ungefähr was einen erwartet und was bei der Geschichte nicht funzt, wird mit ein paar herben Effekten wieder ausgeglichen. „The Massacre“ lässt sich als Fan italienischer Filme mit eingeschränkter Erwartungshaltung auch durchaus gucken und ist auch mit ein paar lustigen Ideen halbwegs kurzweilig inszeniert, auch wenn man sich hier natürlich kein Highlight der italienischen Filmgeschichte erwarten solle.
Amulett des Bösen
Professor George Hacker ist zu Ausgrabungen nach Ägypten gereist und findet eines Tages das Grabmal eines Pharaonen, das von den Einheimischen als Ort des Bösen geschmäht wird. Während Hacker jedoch das Grab öffnet und dabei seinen Begleiter und sein Augenlicht verliert, bekommt seine Tochter Susie von einer alten Frau ein mysteriöses Amulett. Zurück in New York beginnen auch rasch seltsame Ereignisse im Umfeld des Professors, der nur langsam seine Sehkraft zurückerhält und seiner Familie. Susie verhält sich zunehmend seltsam, im Kinderzimmer finden sich exotische Tierte und Wüstensand und Personen scheinen ebenfalls spurlos zu verschwinden. Als sich daraufhin ein Antiquitätenhändler bei der Familie meldet, der ahnt, dass die Ereignisse im Zusammenhang mit Susies Amulett stehen, ist es für die kleine Familie auch fast schon zu spät und die schicksalhaften Ereignisse nehmen weiter ihren Lauf.
Als ich vor ein paar Jahren „Amulett des Bösen“ zum ersten Mal sah, war ich ja nicht sonderlich begeistert. Nicht nur aufgrund derselben Musik von Fabio Frizzi und zahlreichen Handlungselementen wirkt „Manhattan Baby“ mit seiner Episodenhaftigkeit ja auch fast wie ein Remake von „Über dem Jenseits“ bei dem man die Zombie-Thematik einfach durch okkulten Pharaonen-Zauber ersetzt. Leider wirkt das Ganze aber wesentlich weniger stimmig und obwohl die Locations in Ägypten und New York durchaus etwas hermachen, wirkt „Amulett des Bösen“ inhaltlich auch immer etwas improvisiert und nicht immer logisch. So gibt es Figuren, die so wie der Hausmeister rasch aus dem Ärmel gezaubert werden, aber dann für den weiteren Verlauf keine große Bedeutung haben und auch das Titelgespann Christopher Conelly und Laura Lenzy fand ich nicht so stimmig. Auf der technischen Seite hingegen gibt es nicht viel zu meckern und „Amulett des Bösen“ hat ein paar sehr schöne Shots, Drehorte und gelungene Momente, die dann auch zeigen, was mit einem vernünftigen Drehbuch wohl alles möglich gewesen wäre. So hechelt der Streifen in Punkto Unterhaltungswert aber doch ziemlich der Zombie-Trilogie etwas hinterher und an diesem Eindruck ändert auch die neue Blu-Ray-Disk mit sehr guter Bildqualität nix.
Während seine neue Freundin, die Schauspielerin Jennifer einen Horrorfilm dreht und dazu mit ihrer Crew in einem Hotel weilt, ist Walter als Kommissar der örtlichen Polizei in derselben Gegend mit einem brutalen Serienmörder konfrontiert, der seine Opfer regelrecht massakriert. Als Regisseur Frank die Idee hat, als Vorlage für den Inhalt seines Films eine Seance zu veranstalten, löst das bei seiner Crew eher Befremden aus und dennoch sind alle dabei, als Madame Yurich eines Abends mit ihrem Ritual beginnt. Doch etwas läuft schief und die Seance muss abgebrochen werden, als Yurich zusammenbricht und von einem bösartigen Geist erzählt, der ihr erschienen ist. Fortan scheint sich der Mörder nun aber auch im Umfeld des Filmteams zu bewegen und wenig später werden die Personen vor und hinter der Kamera Opfer von brutalen Morden.
Nachdem ich die ersten paar Minuten von „The Massacre“ gesehen habe und mir das alles seltsam bekannt vorkam, hab ich erst realisiert, dass ein paar Szenen des Films ja auch für Lucio Fulcis „Nightmare Concert“ verwendet wurden. „The Massacre“ ist aber von Andrea Bianchi und ebenfalls nicht der große Wurf, der sich irgendwo zwischen übernatürlichen Horror und brutalen Slasher einpendelt. Neben der „Film-im-Film“-Thematik geht es um eine missglückte Seance, brutale Morde und ein Filmteam, dass keine Gelegenheit auslässt sich gegenseitig anzuzicken. Die Figuren sind dabei wieder ziemlich überzeichnet und vom ambitionierten Regisseur, seiner Muse, den toughen Polizisten, bis hin zur Paradeschwuchtel und der nymphomanischen Produzentengattin ist hier auch alles vertreten. Leider passt inhaltlich aber nichts wirklich zusammen und vor allem im Finale wird es ja erst recht ziemlich holprig. Wer italienische Film aus dem Fulci-Umfeld und Ende der Achtziger kennt, weiß ja ungefähr was einen erwartet und was bei der Geschichte nicht funzt, wird mit ein paar herben Effekten wieder ausgeglichen. „The Massacre“ lässt sich als Fan italienischer Filme mit eingeschränkter Erwartungshaltung auch durchaus gucken und ist auch mit ein paar lustigen Ideen halbwegs kurzweilig inszeniert, auch wenn man sich hier natürlich kein Highlight der italienischen Filmgeschichte erwarten solle.
Amulett des Bösen
Professor George Hacker ist zu Ausgrabungen nach Ägypten gereist und findet eines Tages das Grabmal eines Pharaonen, das von den Einheimischen als Ort des Bösen geschmäht wird. Während Hacker jedoch das Grab öffnet und dabei seinen Begleiter und sein Augenlicht verliert, bekommt seine Tochter Susie von einer alten Frau ein mysteriöses Amulett. Zurück in New York beginnen auch rasch seltsame Ereignisse im Umfeld des Professors, der nur langsam seine Sehkraft zurückerhält und seiner Familie. Susie verhält sich zunehmend seltsam, im Kinderzimmer finden sich exotische Tierte und Wüstensand und Personen scheinen ebenfalls spurlos zu verschwinden. Als sich daraufhin ein Antiquitätenhändler bei der Familie meldet, der ahnt, dass die Ereignisse im Zusammenhang mit Susies Amulett stehen, ist es für die kleine Familie auch fast schon zu spät und die schicksalhaften Ereignisse nehmen weiter ihren Lauf.
Als ich vor ein paar Jahren „Amulett des Bösen“ zum ersten Mal sah, war ich ja nicht sonderlich begeistert. Nicht nur aufgrund derselben Musik von Fabio Frizzi und zahlreichen Handlungselementen wirkt „Manhattan Baby“ mit seiner Episodenhaftigkeit ja auch fast wie ein Remake von „Über dem Jenseits“ bei dem man die Zombie-Thematik einfach durch okkulten Pharaonen-Zauber ersetzt. Leider wirkt das Ganze aber wesentlich weniger stimmig und obwohl die Locations in Ägypten und New York durchaus etwas hermachen, wirkt „Amulett des Bösen“ inhaltlich auch immer etwas improvisiert und nicht immer logisch. So gibt es Figuren, die so wie der Hausmeister rasch aus dem Ärmel gezaubert werden, aber dann für den weiteren Verlauf keine große Bedeutung haben und auch das Titelgespann Christopher Conelly und Laura Lenzy fand ich nicht so stimmig. Auf der technischen Seite hingegen gibt es nicht viel zu meckern und „Amulett des Bösen“ hat ein paar sehr schöne Shots, Drehorte und gelungene Momente, die dann auch zeigen, was mit einem vernünftigen Drehbuch wohl alles möglich gewesen wäre. So hechelt der Streifen in Punkto Unterhaltungswert aber doch ziemlich der Zombie-Trilogie etwas hinterher und an diesem Eindruck ändert auch die neue Blu-Ray-Disk mit sehr guter Bildqualität nix.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Colossal
Gloria ist seit über einem Jahr arbeitslos, sehr dem Alkohol und Party zugeneigt und generell etwas unberechenbar. Als sie von ihrem Freund deswegen kurzerhand vor die Tür gesetzt wird, reist sie zurück in den Heimatort, wo sie auf ihren Jugendfreund Oscar trifft, der passenderweise ein Bar besitzt. Anstatt ihr Leben in den Griff zu bekommen, wird mit Oscar und seinen Freunden weitergefeiert. Als eines Morgens ein rätselhaftes Monster Seoul angreift und die Welt diesen Attacken ratlos gegenübersteht erkennt Gloria an den Bewegungen des Monsters, dass sie offensichtlich in irgendeiner Verbindung zu dem zerstörerischen Monster steht. Während diese Entdeckung von Oscar eher mit Erheiterung zur Kenntnis genommen wird, nutzt Gloria das Ereignis um endlich ein paar Dinge in ihrem Leben zu überdenken und Verantwortung zu übernehmen, was in ihrem selbstgewählten Umfeld nicht überall auf Wohlwollen stößt.
Sieht man den Trailer von „Colossal“ könnte man meinen, es handelt sich um einen humorvoll-schrägen Film über eine junge Frau, die mit Schrecken erkennen muss, dass sie in irgendeiner Verbindung zu einem zerstörerischen Monster steht, dass Seoul in Schutt und Asche legt. Der spanische Regisseur Nacho Vigalondo macht aus dem originellen Gedankenexperiment aber ein Lifestyle-Trinker-Drama, das mit seiner Unberechenbarkeit zumindest bei mir nicht so wirklich funktioniert hat. Im Grunde geht es um eine junge Frau, die aus einer destruktiven Beziehung in die nächste Abhängigkeit flüchtet und erst durch sehr drastische Ereignisse beginnt, ihr Leben und übermäßigen Alkoholkonsum endlich selbst in den Griff zu bekommen. Dieses drastische Ereignis präsentiert sich in Form von hübsch gemachten Monster-Angriffen, die aber nicht wirklich zum Rest des Filmes passen und auch nur sehr vage erklärt werden. „Colossal“ erscheint dann auch ungefähr wie ein gutgemeintes Barfly-Remake mit einem Instagramm-Girl und einer großen Portion „Pacific-Rim“, in dem sich alle Figuren immer eine Spur zu seltsam verhalten. In Erwartung eines witzigen Films entpuppt sich „Colossal“ dann auch eher als kleiner Stimmungskiller und etwas missglückter Versuch einen zwangsoriginellen Genre-Mix abzuliefern, der zwar aus der Masse heraussticht, aber sich letzten Endes leider viel zu unausgegoren präsentiert. Dass es Menschen und Beziehungen gibt, die einem nicht gut tun, ist auch eine recht simple Erkenntnis - dazu braucht es dann auch gar kein Monster als Sinnbild dafür.
PS: Lustig ist aber, dass Anne Hathaway nach durchfeierter Nacht und mit ziemlichen Kater noch immer so aussieht, wie frisch vom Vogue-Cover. Na dann...
Fear Itself - EP 13 - The Circle
Der Schriftsteller Brian hat mit dem Buch „Blutdurst“ einen Überraschungserfolg im Horror-Bereich geschrieben und seitdem wartet die Welt, insbesondere seine Verlegerin auf einen Nachfolger. Doch Brian leidet an einer Schreibblockade und auch der Rückzug in eine abgelegene Blockhütte bringt wenig Besserung. Als sich an Halloween jedoch die Verlegerin, der Lektor und weitere Personen im Umfeld des Schriftstellers in der Blockhütte einfinden, erwarten diese eigentlich eine positive Nachricht und finden aber das Grauen in Form von schrecklichen Ereignissen, in denen Brians schriftstellerische Visionen auf die Realität übertragen werden…
„The Circle“ ist der mittelprächtige Abschluss der leider doch sehr durchwachsenen Horror-Anthology „Fear Itself“ in der ein Autor mit den Ereignissen aus seinem eigenen Roman und noch ein paar anderen Dingen konfrontiert wird. Dabei ist „The Circle“ eigentlich ganz hübsch gemacht, wäre die Geschichte und das vorhersehbare Ende nicht so derart abgedroschen. Nach dem durchaus passablen Auftakt wird das Ganze ja immer lahmer und kommt dann nie mehr so richtig in die Puschen. Normalerweise sollte gerade dieses Format des vierzigminütigen Episodenhorrors den Machern alle Möglichkeiten bieten, sich kreativ auszutoben und dann versucht man sich gegenseitig doch wieder nur in Durchschnittlichkeit und ausgestapften Genre-Pfaden zu übertrumpfen. Da hat der werte Mick Garris schon bessere Formate entwickelt bzw. ein glücklicheres Händchen bewiesen, als bei dieser Serie, bei der bei 13 Beiträge ja gerade mal ein paar der Folgen positiv herausstechen. Auch bei „The Circle“ bleibt uns als Abschluss der TV-Serie leider nur das Mittelmaß.
Gloria ist seit über einem Jahr arbeitslos, sehr dem Alkohol und Party zugeneigt und generell etwas unberechenbar. Als sie von ihrem Freund deswegen kurzerhand vor die Tür gesetzt wird, reist sie zurück in den Heimatort, wo sie auf ihren Jugendfreund Oscar trifft, der passenderweise ein Bar besitzt. Anstatt ihr Leben in den Griff zu bekommen, wird mit Oscar und seinen Freunden weitergefeiert. Als eines Morgens ein rätselhaftes Monster Seoul angreift und die Welt diesen Attacken ratlos gegenübersteht erkennt Gloria an den Bewegungen des Monsters, dass sie offensichtlich in irgendeiner Verbindung zu dem zerstörerischen Monster steht. Während diese Entdeckung von Oscar eher mit Erheiterung zur Kenntnis genommen wird, nutzt Gloria das Ereignis um endlich ein paar Dinge in ihrem Leben zu überdenken und Verantwortung zu übernehmen, was in ihrem selbstgewählten Umfeld nicht überall auf Wohlwollen stößt.
Sieht man den Trailer von „Colossal“ könnte man meinen, es handelt sich um einen humorvoll-schrägen Film über eine junge Frau, die mit Schrecken erkennen muss, dass sie in irgendeiner Verbindung zu einem zerstörerischen Monster steht, dass Seoul in Schutt und Asche legt. Der spanische Regisseur Nacho Vigalondo macht aus dem originellen Gedankenexperiment aber ein Lifestyle-Trinker-Drama, das mit seiner Unberechenbarkeit zumindest bei mir nicht so wirklich funktioniert hat. Im Grunde geht es um eine junge Frau, die aus einer destruktiven Beziehung in die nächste Abhängigkeit flüchtet und erst durch sehr drastische Ereignisse beginnt, ihr Leben und übermäßigen Alkoholkonsum endlich selbst in den Griff zu bekommen. Dieses drastische Ereignis präsentiert sich in Form von hübsch gemachten Monster-Angriffen, die aber nicht wirklich zum Rest des Filmes passen und auch nur sehr vage erklärt werden. „Colossal“ erscheint dann auch ungefähr wie ein gutgemeintes Barfly-Remake mit einem Instagramm-Girl und einer großen Portion „Pacific-Rim“, in dem sich alle Figuren immer eine Spur zu seltsam verhalten. In Erwartung eines witzigen Films entpuppt sich „Colossal“ dann auch eher als kleiner Stimmungskiller und etwas missglückter Versuch einen zwangsoriginellen Genre-Mix abzuliefern, der zwar aus der Masse heraussticht, aber sich letzten Endes leider viel zu unausgegoren präsentiert. Dass es Menschen und Beziehungen gibt, die einem nicht gut tun, ist auch eine recht simple Erkenntnis - dazu braucht es dann auch gar kein Monster als Sinnbild dafür.
PS: Lustig ist aber, dass Anne Hathaway nach durchfeierter Nacht und mit ziemlichen Kater noch immer so aussieht, wie frisch vom Vogue-Cover. Na dann...
Fear Itself - EP 13 - The Circle
Der Schriftsteller Brian hat mit dem Buch „Blutdurst“ einen Überraschungserfolg im Horror-Bereich geschrieben und seitdem wartet die Welt, insbesondere seine Verlegerin auf einen Nachfolger. Doch Brian leidet an einer Schreibblockade und auch der Rückzug in eine abgelegene Blockhütte bringt wenig Besserung. Als sich an Halloween jedoch die Verlegerin, der Lektor und weitere Personen im Umfeld des Schriftstellers in der Blockhütte einfinden, erwarten diese eigentlich eine positive Nachricht und finden aber das Grauen in Form von schrecklichen Ereignissen, in denen Brians schriftstellerische Visionen auf die Realität übertragen werden…
„The Circle“ ist der mittelprächtige Abschluss der leider doch sehr durchwachsenen Horror-Anthology „Fear Itself“ in der ein Autor mit den Ereignissen aus seinem eigenen Roman und noch ein paar anderen Dingen konfrontiert wird. Dabei ist „The Circle“ eigentlich ganz hübsch gemacht, wäre die Geschichte und das vorhersehbare Ende nicht so derart abgedroschen. Nach dem durchaus passablen Auftakt wird das Ganze ja immer lahmer und kommt dann nie mehr so richtig in die Puschen. Normalerweise sollte gerade dieses Format des vierzigminütigen Episodenhorrors den Machern alle Möglichkeiten bieten, sich kreativ auszutoben und dann versucht man sich gegenseitig doch wieder nur in Durchschnittlichkeit und ausgestapften Genre-Pfaden zu übertrumpfen. Da hat der werte Mick Garris schon bessere Formate entwickelt bzw. ein glücklicheres Händchen bewiesen, als bei dieser Serie, bei der bei 13 Beiträge ja gerade mal ein paar der Folgen positiv herausstechen. Auch bei „The Circle“ bleibt uns als Abschluss der TV-Serie leider nur das Mittelmaß.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Raw
Die 16jährige Justine stammt aus einer streng vegetarisch lebenden Familie und beginnt wie schon ihre ältere Schwester Alexia ein Studium an einer renommierten Uni für Veterinärmedizin. Doch die erste Woche entpuppt sich anders als erwartet und die eher introvertierte Justine, der ein Ruf als Wunderkind vorauseilt, findet sich auf einmal in einer für sie völlig fremden Welt voller Party, Alkohol und seltsamer Initiations-Riten wieder. Als sie vor den Augen ihrer Kommilitonen von der eigenen Schwester dazu genötigt wird, eine eingelegte Hasen-Niere mit viel Alkohol runterzuspülen, beginnt sich die junge Frau zu verändern. Der Körper reagiert mit Ausschlag und Schüttelfrost und Justine entwickelt einen seltsamen und schwer zu kontrollierbaren Heißhunger auf alles Fleischliche…
Kannibalismus ist ja eines der großen, wenn nicht das größte Tabu der menschlichen Gesellschaft, bei dem schon allein der Gedanke daran bei vielen Menschen höchstes Unwohlsein hervorruft. Denen sei von „Raw“ auch dringend abgeraten, da die französisch-belgische Koproduktion dem Zuschauer trotz der FSK-16-Freigabe doch so einiges zumutet. Dabei ist dieser höchst spannende und ziemlich ungewöhnliche Beitrag eigentlich kein herkömmlicher Horrorfilm über Kannibalismus, sondern ein Drama über eine junge Frau, die in einer Selbstfindungsphase einen schwer zu kontrollierbaren Heißhunger auf Menschenfleisch entwickelt. Dabei streift „Raw“ neben seinem „Coming-of-Age“-Auftakt auch Elemente des Zombie-und Werwolf-Films ohne sich in fantastischen Gefilden zu bewegen und statt billiger Schocks erinnert mich Julia Ducournaus Streifen viel mehr an die Werke von Giorgios Lanthimos, der ebenfalls seine komplexen, aber auch wieder völlig jenseitigen Welten formal sehr streng, mit schwärzesten Humor und voller Ernsthaftigkeit entwirft. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich durch die Herangehensweise viele schwer tun, diesen Film in einem Genre-Kosmos einzuordnen und Distanz zu wahren und der durchaus verstörende „Raw“ wirkt natürlich sehr abstoßend, während man für seine Figuren durchaus Mitgefühl entwickelt. Eigentlich ein Widerspruch und doch auch das greift eigentlich auch wieder inhaltlich viel zu kurz für diesen nachhaltig erschütternden Streifen, der sicherlich zu dem interessantesten Beiträgen der letzten Zeit gehört.
Scherzo Diabolico
Aram darf zwar mittels vollem Einsatz und Überstunden am Erfolg seiner Firma mitarbeiten, doch die Lorbeeren dafür streifen wie so üblich die anderen ein. Auch zuhause läuft es nicht wirklich gut und so entwickelt der eigentlich unscheinbare Mann mit seinen schlummernden Gewaltfantasien einen teuflischen Plan, in der er eine junge Schülerin entführt und in einer aufgelassenen Lagerhalle gefangen hält. Die Ausführung des Plans läuft auch ganz gut und mit der Macht über das Leben der jungen Frau steigt auch zunehmend sein eigenes Selbstwertgefühl. Er wird in der Arbeit wahrgenommen, bekommt eine Beförderung und wird von der neuen Kollegin angehimmelt und auch mit der eigenen Familie klappt es wieder besser. Doch wie so oft, kommt im Leben irgendwann alles wieder zurück und auch Aram trifft schon wenig später die volle Wucht der ausgleichenden Gerechtigkeit.
Bei Regisseur Adrián García Bogliano liegen Licht und Schatten sehr stark beieinander und „Scherzo Diabolico“ ist dann auch leider einer dieser vielen Filme, die eine eigentlich sehr originelle Grundidee dann irgendwie völlig in den Sand setzen. Beginnt der Film ja noch sehr vielversprechend mit einem Durchschnitts-Angestellten mit unerfüllten Gewaltfantasien, der nach der Durchführung seines teuflischen Plans zu ungeahnten Höhen aufsteigt, so ernüchternd ist für den Zuschauer dann das letzte Viertel des Streifens, in dem ein traumatisierten Entführungsopfer dann zu einem Racheengel mutiert. Klar leben „Rape`n Revenge“-Streifen nun einmal davon, dass die Oper zurückschlagen, aber im Falle von „Scherzo Diabolico“ gibt es erstens keinen Rape und zweitens passt das gorige Ende auch so gar nicht zum Rest des eher nüchtern und zurückhaltend erzählten Streifen, der vielem dem Bewusstsein des Zuschauers überlässt. Mir persönlich wäre eine schwarzhumorigere Ausrichtung des Ganzen als satirische Kritik am gesellschaftlichen Leistungsdruck ja auch wesentlich lieber gewesen, als das simple Zurückziehen in die Schmodderecke um die Erwartungshaltung des Genre-Publikums zu erfüllen. So fängt „Scherzo Diabolico“ als Klassenkampf-Drama der anderen Art stark an und lässt dann umso mehr nach und zurückbleibt ein riesiger Haufen ungenutzter Möglichkeiten, der in der vorliegenden Form kaum jemanden befriedigen wird. Schade!
Die 16jährige Justine stammt aus einer streng vegetarisch lebenden Familie und beginnt wie schon ihre ältere Schwester Alexia ein Studium an einer renommierten Uni für Veterinärmedizin. Doch die erste Woche entpuppt sich anders als erwartet und die eher introvertierte Justine, der ein Ruf als Wunderkind vorauseilt, findet sich auf einmal in einer für sie völlig fremden Welt voller Party, Alkohol und seltsamer Initiations-Riten wieder. Als sie vor den Augen ihrer Kommilitonen von der eigenen Schwester dazu genötigt wird, eine eingelegte Hasen-Niere mit viel Alkohol runterzuspülen, beginnt sich die junge Frau zu verändern. Der Körper reagiert mit Ausschlag und Schüttelfrost und Justine entwickelt einen seltsamen und schwer zu kontrollierbaren Heißhunger auf alles Fleischliche…
Kannibalismus ist ja eines der großen, wenn nicht das größte Tabu der menschlichen Gesellschaft, bei dem schon allein der Gedanke daran bei vielen Menschen höchstes Unwohlsein hervorruft. Denen sei von „Raw“ auch dringend abgeraten, da die französisch-belgische Koproduktion dem Zuschauer trotz der FSK-16-Freigabe doch so einiges zumutet. Dabei ist dieser höchst spannende und ziemlich ungewöhnliche Beitrag eigentlich kein herkömmlicher Horrorfilm über Kannibalismus, sondern ein Drama über eine junge Frau, die in einer Selbstfindungsphase einen schwer zu kontrollierbaren Heißhunger auf Menschenfleisch entwickelt. Dabei streift „Raw“ neben seinem „Coming-of-Age“-Auftakt auch Elemente des Zombie-und Werwolf-Films ohne sich in fantastischen Gefilden zu bewegen und statt billiger Schocks erinnert mich Julia Ducournaus Streifen viel mehr an die Werke von Giorgios Lanthimos, der ebenfalls seine komplexen, aber auch wieder völlig jenseitigen Welten formal sehr streng, mit schwärzesten Humor und voller Ernsthaftigkeit entwirft. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich durch die Herangehensweise viele schwer tun, diesen Film in einem Genre-Kosmos einzuordnen und Distanz zu wahren und der durchaus verstörende „Raw“ wirkt natürlich sehr abstoßend, während man für seine Figuren durchaus Mitgefühl entwickelt. Eigentlich ein Widerspruch und doch auch das greift eigentlich auch wieder inhaltlich viel zu kurz für diesen nachhaltig erschütternden Streifen, der sicherlich zu dem interessantesten Beiträgen der letzten Zeit gehört.
Scherzo Diabolico
Aram darf zwar mittels vollem Einsatz und Überstunden am Erfolg seiner Firma mitarbeiten, doch die Lorbeeren dafür streifen wie so üblich die anderen ein. Auch zuhause läuft es nicht wirklich gut und so entwickelt der eigentlich unscheinbare Mann mit seinen schlummernden Gewaltfantasien einen teuflischen Plan, in der er eine junge Schülerin entführt und in einer aufgelassenen Lagerhalle gefangen hält. Die Ausführung des Plans läuft auch ganz gut und mit der Macht über das Leben der jungen Frau steigt auch zunehmend sein eigenes Selbstwertgefühl. Er wird in der Arbeit wahrgenommen, bekommt eine Beförderung und wird von der neuen Kollegin angehimmelt und auch mit der eigenen Familie klappt es wieder besser. Doch wie so oft, kommt im Leben irgendwann alles wieder zurück und auch Aram trifft schon wenig später die volle Wucht der ausgleichenden Gerechtigkeit.
Bei Regisseur Adrián García Bogliano liegen Licht und Schatten sehr stark beieinander und „Scherzo Diabolico“ ist dann auch leider einer dieser vielen Filme, die eine eigentlich sehr originelle Grundidee dann irgendwie völlig in den Sand setzen. Beginnt der Film ja noch sehr vielversprechend mit einem Durchschnitts-Angestellten mit unerfüllten Gewaltfantasien, der nach der Durchführung seines teuflischen Plans zu ungeahnten Höhen aufsteigt, so ernüchternd ist für den Zuschauer dann das letzte Viertel des Streifens, in dem ein traumatisierten Entführungsopfer dann zu einem Racheengel mutiert. Klar leben „Rape`n Revenge“-Streifen nun einmal davon, dass die Oper zurückschlagen, aber im Falle von „Scherzo Diabolico“ gibt es erstens keinen Rape und zweitens passt das gorige Ende auch so gar nicht zum Rest des eher nüchtern und zurückhaltend erzählten Streifen, der vielem dem Bewusstsein des Zuschauers überlässt. Mir persönlich wäre eine schwarzhumorigere Ausrichtung des Ganzen als satirische Kritik am gesellschaftlichen Leistungsdruck ja auch wesentlich lieber gewesen, als das simple Zurückziehen in die Schmodderecke um die Erwartungshaltung des Genre-Publikums zu erfüllen. So fängt „Scherzo Diabolico“ als Klassenkampf-Drama der anderen Art stark an und lässt dann umso mehr nach und zurückbleibt ein riesiger Haufen ungenutzter Möglichkeiten, der in der vorliegenden Form kaum jemanden befriedigen wird. Schade!
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