Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mo 9. Apr 2018, 19:43
Auslöschung
Ein Jahr nachdem Kane, der Mann der Biologin Lena zu einem Militärauftrag abgezogen wurde und spurlos verschwand, steht dieser eines Tages verändert wieder in der Wohnung. Die Freude über das Wiedersehen ist jedoch nur kurz, als Kane mit multiplen Organversagen kollabiert und gemeinsam mit Lena zu einem geheimen Stützpunkt der Armee entführt wird. Dort erfährt Lena von dem sogenannten „Schimmer“ , einer scheinbar außerirdischen Lebensform, die vor drei Jahren das erste Mal registriert wurde und ein bestimmtes Gebiet befallen hat, aus dem noch nie jemand zurückgekommen ist. Als Lena erfährt, dass eine Gruppe von weiblichen Forscherinnen in das Gebiet losgeschickt werden soll, meldet sie sich ebenfalls freiwillig für diese Reise ohne vermeintliche Wiederkehr um so auch zu erfahren, was mit Kane tatsächlich passiert ist.
Über „Auslöschung“ hat man in letzter Zeit ja schon so einiges gelesen, sei es die unrühmliche Veröffentlichungspolitik, die überschwänglichen Kritiker-Lobeshymnen, oder auch die Verrisse auf der IMDB von enttäuschten Zuschauern, die mit der philosophisch-existenziell angehauchten Geschichte und seiner langsamen Erzählweise nichts anfangen konnten. „Annihilation“ ist aber nichts anderes als einer dieser ungewöhnlichen, eher ruhigen und umso bildgewaltigeren Sci-Fi-Filme im Stil von „Solaris“ und „2001“, die das Genre maßgeblich prägen und Alex Garland ist ein nur auf den ersten Blick etwas sperriges Werk gelungen, dass meines Erachtens zu den besten Filmen der letzten Jahre aus dieser Kiste gehört. Die vielschichtige, hypnotische und existenzielle Geschichte über eine sonderbare Bedrohung, sowie Schuld, Selbstfindung und Aufopferung seiner Protagonisten ist spannend erzählt, bietet Zeitsprünge, unvorhersehbare Wendungen und eine wunderbare Optik, die einerseits organisch und dann doch wieder auf eine bedrohliche Weise entrückt wirkt. So einen ungewöhnlichen Streifen auf Netflix zu verheizen, anstatt diesen auf die große Leinwand zu bringen ist eigentlich unverzeihlich und kommt wohl dabei raus, wenn der Multiplex-Besucher darüber bestimmt, wie viel Anspruch einem Kinopublikum zuzumuten ist. Ein großes Pfui daher in Richtung Paramount, die hier herzlich wenig Mut bewiesen haben und dafür sorgen, dass der Film auch nur einem eingeschränkten Publikum zugänglich gemacht wird. Alle die dennoch die Möglichkeit haben, „Auslöschung“ zu sehen, sei dieser Film aber an dieser Stelle besonders ausdrücklich ans Herz gelegt. Tipp!
Ein Jahr nachdem Kane, der Mann der Biologin Lena zu einem Militärauftrag abgezogen wurde und spurlos verschwand, steht dieser eines Tages verändert wieder in der Wohnung. Die Freude über das Wiedersehen ist jedoch nur kurz, als Kane mit multiplen Organversagen kollabiert und gemeinsam mit Lena zu einem geheimen Stützpunkt der Armee entführt wird. Dort erfährt Lena von dem sogenannten „Schimmer“ , einer scheinbar außerirdischen Lebensform, die vor drei Jahren das erste Mal registriert wurde und ein bestimmtes Gebiet befallen hat, aus dem noch nie jemand zurückgekommen ist. Als Lena erfährt, dass eine Gruppe von weiblichen Forscherinnen in das Gebiet losgeschickt werden soll, meldet sie sich ebenfalls freiwillig für diese Reise ohne vermeintliche Wiederkehr um so auch zu erfahren, was mit Kane tatsächlich passiert ist.
Über „Auslöschung“ hat man in letzter Zeit ja schon so einiges gelesen, sei es die unrühmliche Veröffentlichungspolitik, die überschwänglichen Kritiker-Lobeshymnen, oder auch die Verrisse auf der IMDB von enttäuschten Zuschauern, die mit der philosophisch-existenziell angehauchten Geschichte und seiner langsamen Erzählweise nichts anfangen konnten. „Annihilation“ ist aber nichts anderes als einer dieser ungewöhnlichen, eher ruhigen und umso bildgewaltigeren Sci-Fi-Filme im Stil von „Solaris“ und „2001“, die das Genre maßgeblich prägen und Alex Garland ist ein nur auf den ersten Blick etwas sperriges Werk gelungen, dass meines Erachtens zu den besten Filmen der letzten Jahre aus dieser Kiste gehört. Die vielschichtige, hypnotische und existenzielle Geschichte über eine sonderbare Bedrohung, sowie Schuld, Selbstfindung und Aufopferung seiner Protagonisten ist spannend erzählt, bietet Zeitsprünge, unvorhersehbare Wendungen und eine wunderbare Optik, die einerseits organisch und dann doch wieder auf eine bedrohliche Weise entrückt wirkt. So einen ungewöhnlichen Streifen auf Netflix zu verheizen, anstatt diesen auf die große Leinwand zu bringen ist eigentlich unverzeihlich und kommt wohl dabei raus, wenn der Multiplex-Besucher darüber bestimmt, wie viel Anspruch einem Kinopublikum zuzumuten ist. Ein großes Pfui daher in Richtung Paramount, die hier herzlich wenig Mut bewiesen haben und dafür sorgen, dass der Film auch nur einem eingeschränkten Publikum zugänglich gemacht wird. Alle die dennoch die Möglichkeit haben, „Auslöschung“ zu sehen, sei dieser Film aber an dieser Stelle besonders ausdrücklich ans Herz gelegt. Tipp!