Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mi 9. Mai 2018, 19:33
A Girl walks home alone at Night
Arash lebt mit seinem drogensüchtigen Vater Hossein in einem heruntergekommenen Apartment im iranischen Bad City, einem Platz für Bösewichter, Zuhälter, Prostituierte, Verlierer und sonstige Menschen, denen das Leben ebenfalls nicht gut mitgespielt hat. Als er eines Tages betrunken und auf E von einer Kostümparty den Weg nach Hause sucht, trifft er ein junges Mädchen, welches ein Vampir ist und schon seit geraumer Zeit im Umfeld des jungen Mannes seine Opfer sucht. Anstatt sich ebenfalls auf den eher wehrlosen Mann zu stürzen, beobachtet diese Arash, der scheinbar ebenfalls Gefallen an der mysteriösen und schweigsamen Frau findet und es scheint, als hätten die beiden Außenseiter ein Leben lang aufeinander gewartet…
„A Girl walks home alone at Night“ ist wohl der feuchte Traum jedes aufgeschlossenen Indie-Filmproduzenten aus der Genre-Ecke, der in der Theorie auch alles zusammenbringt, was halbwegs exotisch und unvereinbar klingt um dann mit seinem Gesamtergebnis doch eher zu enttäuschen. Ein von einer weiblichen Regisseurin in Farsi gedrehter Vampir-Western mit existenziellen Zügen, in Schwarzweiß und iranischen Handlungsort, sowie Themen wie Einsamkeit und Sehnsucht klingt auch alles superspannend. Herausgekommen ist aber ein wenig aufregender Streifen, der sich sehr viel Zeit lässt und meines Erachtens auch stets etwas zu selbstverliebt gibt und versucht einem bestimmten Hipster-Zeitgeist gerecht zu werden. Die Geschichte lebt größtenteils von ihren außergewöhnlichen Figuren und Locations, die jedoch wie der Film recht farblos bleiben und der Zuschauer muss sich den Rest um spärliche Handlung mit seinen schweigsamen Figuren wohl selbst zurechtdenken. Schieben wir es mal auf das Western-hafte und die Tatsache, dass die dauer-fluchende und ziemlich aufgedrehte Regisseurin Ana Lily Amirpour im Interview Vorbilder nennt, mit denen ich ebenfalls wenig anzufangen weiß, aber „A Girl walks home alone at Night“ fand ich über weite Strecken jedenfalls ziemlich bemüht, sehr überambitioniert und wenig authentisch. Mag sein, das sich mit dem Werk etwas zu hart ins Gericht gehe, aber was sich da gestern vor meinen Augen offenbart hat, war so gar nicht aufregend, sondern eher eine Art Fusion-Genrefilm für den modernen und aufgeschlossenen Hipster-Zuschauer und die Spätvorstellung im Trend-Viertel-Programm-Kino, der seine durchaus interessanten Zutaten zu popkulturellen Matschepampe vermurkst.
Arash lebt mit seinem drogensüchtigen Vater Hossein in einem heruntergekommenen Apartment im iranischen Bad City, einem Platz für Bösewichter, Zuhälter, Prostituierte, Verlierer und sonstige Menschen, denen das Leben ebenfalls nicht gut mitgespielt hat. Als er eines Tages betrunken und auf E von einer Kostümparty den Weg nach Hause sucht, trifft er ein junges Mädchen, welches ein Vampir ist und schon seit geraumer Zeit im Umfeld des jungen Mannes seine Opfer sucht. Anstatt sich ebenfalls auf den eher wehrlosen Mann zu stürzen, beobachtet diese Arash, der scheinbar ebenfalls Gefallen an der mysteriösen und schweigsamen Frau findet und es scheint, als hätten die beiden Außenseiter ein Leben lang aufeinander gewartet…
„A Girl walks home alone at Night“ ist wohl der feuchte Traum jedes aufgeschlossenen Indie-Filmproduzenten aus der Genre-Ecke, der in der Theorie auch alles zusammenbringt, was halbwegs exotisch und unvereinbar klingt um dann mit seinem Gesamtergebnis doch eher zu enttäuschen. Ein von einer weiblichen Regisseurin in Farsi gedrehter Vampir-Western mit existenziellen Zügen, in Schwarzweiß und iranischen Handlungsort, sowie Themen wie Einsamkeit und Sehnsucht klingt auch alles superspannend. Herausgekommen ist aber ein wenig aufregender Streifen, der sich sehr viel Zeit lässt und meines Erachtens auch stets etwas zu selbstverliebt gibt und versucht einem bestimmten Hipster-Zeitgeist gerecht zu werden. Die Geschichte lebt größtenteils von ihren außergewöhnlichen Figuren und Locations, die jedoch wie der Film recht farblos bleiben und der Zuschauer muss sich den Rest um spärliche Handlung mit seinen schweigsamen Figuren wohl selbst zurechtdenken. Schieben wir es mal auf das Western-hafte und die Tatsache, dass die dauer-fluchende und ziemlich aufgedrehte Regisseurin Ana Lily Amirpour im Interview Vorbilder nennt, mit denen ich ebenfalls wenig anzufangen weiß, aber „A Girl walks home alone at Night“ fand ich über weite Strecken jedenfalls ziemlich bemüht, sehr überambitioniert und wenig authentisch. Mag sein, das sich mit dem Werk etwas zu hart ins Gericht gehe, aber was sich da gestern vor meinen Augen offenbart hat, war so gar nicht aufregend, sondern eher eine Art Fusion-Genrefilm für den modernen und aufgeschlossenen Hipster-Zuschauer und die Spätvorstellung im Trend-Viertel-Programm-Kino, der seine durchaus interessanten Zutaten zu popkulturellen Matschepampe vermurkst.