Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mi 19. Sep 2018, 19:47
Resolution
Um seinen drogenabhängigen Jugendfreund Chris in der gemieteten Bleibe in den Bergen vor einem schrecklichen Ende zu bewahren, wählt Michael einen drastischen Schritt: bei dem Besuch kettet er den überrumpelten Chris kurzerhand mit Handschellen an die Wand und eröffnet ihm, ihn erst wieder loszumachen, wenn dieser Bereitschaft zu einem Entzug zeigt. Doch schon wenig später geschehen in der Abgeschiedenheit der Berge sonderbare Dinge und während gewaltbereite Bekannte von Chris auftauchen um wahlweise Geld oder Drogen zu fordern, findet Michael Hinweise auf Ereignisse, die zuvor in der abgelegenen Hütte geschehen sind, sowie Videos, die davon zeugen, dass die beiden Männer auch unter Beobachtung stehen…
Die beiden Regisseure Aaron Moorhead und Justin Benson zählen für mich zu den interessantesten Regisseure der aktuellen Genre-Landschaft, die mit „Spring“ und „Endless“ auch zwei Werke geschaffen haben, die sich trotz bekannter Motive abseits ausgetretener Pfade bewegen und zumindest meinen Geschmack getroffen haben. Mit dem Langfilm-Debüt „Resolution“ wurde 2012 ein Film geschaffen, der ebenfalls polarisiert und dem Zuschauer ein Szenario präsentiert, dass teilweise auch wieder in „Endless“ einfließt. Allerdings ist hier die Mischung aus „Cabin in the Wood“-Szenario mit und lose Verweise in Richtung Mystery, Alien, Paranoia und dergleichen nicht ganz so stimmig und krankt meines Erachtens vor allem daran, dass die Grundkonstellation mit dem zwangsweisen Drogenentzug nicht sehr glaubhaft wirkt. Später schlägt der Film dann im Minutentakt neue Richtungen ein und greift Dinge auf, die sich dann jedoch für diesen Film als inhaltliche Sackgasse erweisen bzw. nicht zu Ende gebracht werden. Im Gesamten ist „Resolution“ als Low-Budget-Streifen zwar durchaus spannend anzusehen, wirkt aber nicht ganz so homogen und ich würde sagen, dass die beiden Regisseure mit „Resolution“ das Versprechen abgeben, dass sie technisch und inhaltlich letzten Endes aber erst mit „Endless“ so richtig erfüllt konnten.
PS: Die deutsche Blu-Ray-Disc ist leider ziemlicher Käse und hat zwei deutsche Tonspuren, die nicht zu gebrauchen sind. In der ersten sind die Hintergrundgeräusche im Gegensatz zur englischen Originaltonspur so derart infernalisch laut, dass man die Dialoge nicht versteht und in der zweiten Tonspur gibt es nur Hintergrundgeräusche und gleich gar keine Dialoge. WTF? Also wenn, dann gleich in Englisch gucken, so wie wir das dann gemacht haben.
Der Wilde Planet
Um seinen drogenabhängigen Jugendfreund Chris in der gemieteten Bleibe in den Bergen vor einem schrecklichen Ende zu bewahren, wählt Michael einen drastischen Schritt: bei dem Besuch kettet er den überrumpelten Chris kurzerhand mit Handschellen an die Wand und eröffnet ihm, ihn erst wieder loszumachen, wenn dieser Bereitschaft zu einem Entzug zeigt. Doch schon wenig später geschehen in der Abgeschiedenheit der Berge sonderbare Dinge und während gewaltbereite Bekannte von Chris auftauchen um wahlweise Geld oder Drogen zu fordern, findet Michael Hinweise auf Ereignisse, die zuvor in der abgelegenen Hütte geschehen sind, sowie Videos, die davon zeugen, dass die beiden Männer auch unter Beobachtung stehen…
Die beiden Regisseure Aaron Moorhead und Justin Benson zählen für mich zu den interessantesten Regisseure der aktuellen Genre-Landschaft, die mit „Spring“ und „Endless“ auch zwei Werke geschaffen haben, die sich trotz bekannter Motive abseits ausgetretener Pfade bewegen und zumindest meinen Geschmack getroffen haben. Mit dem Langfilm-Debüt „Resolution“ wurde 2012 ein Film geschaffen, der ebenfalls polarisiert und dem Zuschauer ein Szenario präsentiert, dass teilweise auch wieder in „Endless“ einfließt. Allerdings ist hier die Mischung aus „Cabin in the Wood“-Szenario mit und lose Verweise in Richtung Mystery, Alien, Paranoia und dergleichen nicht ganz so stimmig und krankt meines Erachtens vor allem daran, dass die Grundkonstellation mit dem zwangsweisen Drogenentzug nicht sehr glaubhaft wirkt. Später schlägt der Film dann im Minutentakt neue Richtungen ein und greift Dinge auf, die sich dann jedoch für diesen Film als inhaltliche Sackgasse erweisen bzw. nicht zu Ende gebracht werden. Im Gesamten ist „Resolution“ als Low-Budget-Streifen zwar durchaus spannend anzusehen, wirkt aber nicht ganz so homogen und ich würde sagen, dass die beiden Regisseure mit „Resolution“ das Versprechen abgeben, dass sie technisch und inhaltlich letzten Endes aber erst mit „Endless“ so richtig erfüllt konnten.
PS: Die deutsche Blu-Ray-Disc ist leider ziemlicher Käse und hat zwei deutsche Tonspuren, die nicht zu gebrauchen sind. In der ersten sind die Hintergrundgeräusche im Gegensatz zur englischen Originaltonspur so derart infernalisch laut, dass man die Dialoge nicht versteht und in der zweiten Tonspur gibt es nur Hintergrundgeräusche und gleich gar keine Dialoge. WTF? Also wenn, dann gleich in Englisch gucken, so wie wir das dann gemacht haben.
Der Wilde Planet
Würde ich immer noch so schreiben und ergänzen, dass die Blu-Ray-Disc aus dem Hause Camera Obscura mit dem Titel "Der wilde Planet" sehr schön geworden ist.jogiwan hat geschrieben:„Der Phantastische Planet“ ist schon ein hochgradig seltsamer Film, dessen Name mit beständiger Regelmäßigkeit immer dann wieder auftaucht, wenn es um außer- und ungewöhnliche Filme geht. Diese tschechoslowakisch-französische Koproduktion bzw. Sci-Fi-Parabel über eine unterdrückte Spezies auf einem Planeten mit bizarrer Flora und Fauna ist auch etwas ganz Besonderes und vor allem der extravagante Zeichenstil und die Tatsache, dass sich der animierte Film aus dem Jahr 1973 an Erwachsene richtet, macht ihn neben „Die Legende der Belladonna“ zu einem Wegbereiter und Klassiker des modernen Animationsfilm abseits von Heidi, Niklas & Co. Die Geschichte lässt sich auf vielseitige Weise lesen und ist eine Mahnung zum respektvolleren Umgang miteinander. Auch die Zeichnungen mit allerlei Phallussymbolen und versteckt sexuellen Anspielungen wirken bizarr und doch irgendwie vertraut und in knapp 70 Minuten wird hier auch ein wahres Dauerfeuer an seltsam anmutenden Einfällen auf den Zuschauer losgelassen, dessen Anziehungskraft und Faszination auch kaum in Worte fassen lässt. Wie soll man auch Worte finden, die einem derartigen Werk gerecht werden, ohne gleich im Vorhinein zu scheitern? Hier ein Versuch: „Der Phantastische Planet“ wirkt wie ein aus einem bewusstseinserweiterndem Drogenrausch geborener und fiebrigen Alptraum, ein exzentrisches Gedankenexperiment oder ein visionäres Szenario über den Umgang unterschiedlicher Kulturen und ein Streifen, wie er wohl auch nur in den Siebzigern entstehen konnte, als solche extravaganten Filme ohne große Rücksicht auf einen kommerziellen Gedanken und Einspielergebnisse entstehen konnten.