Natürlich ist „Isle of Dogs - Ataris Reise“ der von Wes Anderson erwartete visuelle Overkill mit liebevoll gemachter Stop-Motion-Technik und skurriler Einfälle soweit das Auge reicht, aber irgendwie war mir die Geschichte gestern irgendwie doch zu Abenteuer-lastig, zu düster und auch zu politisch. „Isle of Dogs“ ist zwar immer noch ein guter Film, bietet aber nicht die Herzlichkeit, den Humor und den Wohlfühl-Faktor von „Der fabelhafte Mister Fox“, der im Gegensatz zu dem hier einfach alles richtig macht. „Isle of Dogs“ hingegen wirkt im Grundton pessimitisch und ist eine Abrechnung mit machtversessenen Menschen und einem totalitären System und die Geschichte über die Suche eines Jungen nach seinem deportierten Hund kann bzw. muss man natürlich auch auf die aktuelle politische Lage umlegen. So hat „Isle of Dogs“ natürlich auch eine Botschaft, die meines Erachtens aber etwas zu dominant in den Vordergrund rückt, während der universelle Teil wie Freundschaft und der Bezug von Mensch zu Tier in den Hintergrund gedrängt wird. Vielleicht ändern weitere Sichtungen meine Einschätzung, aber ein klein wenig war ich gestern beim Abspann dann doch enttäuscht, auch wenn meine Meinung sicherlich als Meckern auf höchsten Niveau zu interpretieren ist.
Hasch mich - ich bin der Mörder
Gestern noch einmal bzw. schon wieder geguckt und herzlichst dabei amüsiert. "Hasch mich - ich bin der Mörder" ist wirklich eine sehr spaßige, überdrehte Angelegenheit bei der auch kein Auge trocken bleibt und Louis de Funes und Claude Gensac zur Höchstform auflaufen. Skurrile Situationskomik, schräge Figuren, allerlei persönliche Befindlichkeiten und eine spaßige Kriminalgeschichte werden hier auf lustige Weise und kammerspielartig zusammengebracht und ergeben herrlich hysterische 80 Minuten mit zeitlosen Charme und Unterhaltungswert.jogiwan hat geschrieben:Überdrehter Krimi-Klamauk mit Louis des Funés der hier einen Theaterautor Antoine mit finanziellen Schwierigkeiten spielt, der sich während den Vorbereitungen zu einem Kriminalstück auf einmal mit einer echten Leiche konfrontiert sieht. Obwohl er den Leichnam auf kreative Weise verschwinden lässt, taucht dieser immer wieder zu den ungünstigsten Gelegenheiten auf und sorgt für ordentlich Wirbel unter den zahlreichen Gästen des Hauses. Den Streifen hab ich ja schon vor hundert Jahren im Fernsehen gesehen und die Auffrischung auf DVD war gestern dann auch wie das Wiedersehen mit einem alten Bekannten und eine höchst spaßige Angelegenheit. Vor allem der „künstliche Look“ der Kulissen wissen zu gefallen und die bereits von Ugo beschriebene Szene, in der Madame Brisebard realisiert, was ihr Mann getan hat, ist ohnehin der absolute Kracher. Auch ansonsten bietet der temporeich inszenierte Streifen jede Menge aberwitzige Momente, viel schwarzen Humor und Situationskomik am laufenden Band. Dabei überschreitet „Hasch mich, ich bin ein Mörder“ zwar manchmal die Grenze zur Hysterie, aber das verzeiht man dem unterhaltsamen Werk nur allzu gerne.