Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 23. Dez 2018, 19:22
Jersey Shore Lingerie Party Massacre
Die Stripperin Mona aus New York beschließt mit sechs ihrer Kolleginnen trotz eher ungünstiger Wettervorhersage das Halloween-Wochenende am Strand zu verbringen. Dazu mieten sie sich am Jersey Shore ein Haus mit unrühmlicher Vergangenheit, das in der Nähe eines Leuchtturms liegt, in dem ebenfalls schon gar Schreckliches passiert ist. Wenig später sind das stürmische Wetter und fehlender Alkohol auch das geringste Problem, als auf einmal ein Kerl im Latex-Outfit und Haken am Arm Jagd auf die drallen Stripperinnen macht und eine nach dem anderen meuchelt, sodass dieser Schund am Ende wenigstens noch seinen blumigen Titel etwas gerecht wird.
Ich hab ja im Leben schon viele schlechte und auch sehr schlechte Werke gesehen, aber „Jersey Shore Lingerie Massacre“ ist da schon ganz vorne dabei und wenn sogar der werte Reinschi schon mal eine Sichtung abbricht, ist man ja eigentlich wirklich auf das Schlimmste gefasst. So absolut furchtbar ist Tim Beckleys No-Budget-Film mit seinem No-Talent-Cast aber dann eigentlich ja gar nicht und das Problem liegt wohl eher darin, dass im Vorfeld eine völlig falsche Erwartungshaltung geschürt wird und sich die Schauwerte dann aber sehr stark in Grenzen halten. Bei einem Film mit einem derartigen Titel erwartet man sich als männlicher Zuschauer wohl ein paar hübsche Chicks und etwas Gore und nicht diese drallen Hupfdohlen aus dem Hinterhof-Stripclub mit zentnerweise Hüftgold, die sich hier vor der Kamera eines alternden Zuhälters mit fragwürdig-cineastischer Berufung völlig zum Affen machen. Dazu gesellt sich nach einer Stunde verfilmter Stripperinnen-Weisheiten, die jegliches Vorurteil mühelos bestätigen dann noch etwas Diskont-Gore aus der Halloween-Deko-Abteilung des nächsten Supermarktes, das wohl ebenfalls jeder Anfänger besser hinbekommen hätte und kaum der Rede wert ist. Eigentlich gibt es in dem Film mit seinem rudimentären Slasher-Handlungsgerüst und Billig-Optik bis auf den "Titster" (eine Erwachsenenvariante des MB-Spieles Twister) ohnehin keinerlei nennenswerte Momente bis auf die frohe Erkenntnis, dass der Streifen statt der am Cover angegebenen 100 Minuten doch nur 80 Minuten Laufzeit hat. Die sind zwar immer noch völlig verschenkt, aber der Konsum von so einer dilettantischen, undifferenzierten und selbstherrlichen Peinlichkeit hat den Vorteil, dass alles was danach noch folgen möge ohnehin wie ein filmisches Meisterwerk wirkt.
Nightveil and the Sorcerer's Eye [Kurzfilm]
Gemeinsam mit der verbannten Hexe Alizarin Crimson bildet der Superschurke „The Cloak“ eine unheilige Allianz um der Superheldin Nightveil eine Falle zu stellen und ein für allemal loszuwerden. In einem verlassenen Theater wird mit einem Zauberstein, dem sogenannten Auge des Zauberers nicht nur Alizarin aus der Verbannung geholt, sondern auch die Superheldin ihres Willens beraubt und zum willenlosen Sklaven der Hexe gemacht. Doch Nightveil lässt sich nicht so einfach unterkriegen und durch einen Trick dupliziert sich die Superheldin um in weiterer Folge nicht nur die beiden Superschurken, sondern auch noch die böse Variante von sich selbst zu bekämpfen.
Der Name Bill Black war mir bislang ja ehrlich gesagt kein Begriff und der werte Mann macht ja nicht nur Filme mit Micro-Budget und viel optischen Firlefanz, sondern verlegt laut Wikipedia auch Nachdrucke von Comics mit starken weiblichen Figuren aus vergangenen Jahrzehnten für seinen Verlag namens AC-Comics. „Nightveil and the Sorcerer’s Eye“ ist dann natürlich auch völliger Trash mit Retro-Charme und dem Herz am richtigen Fleck über Superheldinnen, Hexen und Bösewichter, die sich in einem verlassenen Theater gegenseitig an den Latz gehen. Budget ist keines vorhanden und so macht Bill Black aus der Not eine Tugend und verfilmt alles auf so derart billige Weise, das einem als Zuschauer Hören und Sehen vergeht. Angesichts völlig katastrophaler Effekte aus dem Rechner, der Gaga-Story und den billigen Kostümen aus dem Sex-Shop kann man auch nur wahlweise schmunzeln oder sich die Haare raufen. Angesichts all dieser Big-Budget-Verfilmungen mit ihrem Bombast-CGI was in den letzten Jahren aus Hollywood kommt, hat so etwas wie „Nightveil and the Sorcerer’s Eye“ aber meines Erachtens auch seine Existenzberechtigung und zeigt, dass man eine Superheldengeschichte auch mit fünf Nullen weniger durchaus ansehnlich und unterhaltsam verfilmen kann.
The Ghost of Garganta [Kurzfilm]
Nachdem die Wissenschaftlerin Carole durch eine außerirdische Macht zur Gigantin Garganta mutiert ist und vom Militär unschädlich gemacht wurde, haben sich die Ereignisse auf der Erde wieder halbwegs beruhigt. Als die vermeintlich letzte Ruhestätte der Gigantin von einem Fernseh-Team gestört wird, steigt ihr Geist aus dem Grab und macht sogleich wieder Jagd auf die Menschheit. Doch Gargantas Macht als Geist ist beschränkt und die Pläne die Geliebte ihres Mannes ein für allemal unschädlich zu machen scheitern kläglich. Doch schon wenig später erscheint neuerlich ein Ufo am Firmament um Garganta wieder ihre alte Stärke zurückzugeben und die Welt endgültig ins Chaos zu stürzen.
Wie auch „Nightveil“ ist „The Ghost of Garganta“ eine Hommage an die Sci-FI-Werke der Fünfziger, die hier ein zeitgemäßes, wenn auch sehr kostengünstiges Update erhalten. Die Tricks stammer hier ja größtenteils aus dem Rechner und sind auch stets sehr billig. Dennoch ist das alles durchaus sympathisch und zeigt, dass man auch ohne Budget durchaus unterhaltsame Kurzfilme produzieren kann. Die Geschichte selbst wirkt wie ein Kurzfilm-Teaser zwischen Teil 1 und 2, wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese überhaupt existieren, oder hier einfach so munter drauf los produziert wurde und auf irgendwas Lust zu machen, was noch gar nicht existiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, funzt aber wohl nur, wenn man sich anschließend auch gleich die haarsträubende Trailershow anguckt, die auf der DVD mit obigem Cover mitgeliefert wird. Diese handeln von Superheldinnnen, Dschungelmädchen und eben von Frauen in Übergröße und einem Regisseur mit viel Einfallsreichtum, der eindeutig dem Charme von Comics völlig erlegen ist. So ist das alles ein Spaß für große Kinder mit Hang zu Blödsinn und trashigen Werken, die von so etwas ohnehin nicht genug bekommen können. Spannend wäre es trotzdem, was Bill Black mit einen richtigen Budget so alles anstellen würde.
Die Stripperin Mona aus New York beschließt mit sechs ihrer Kolleginnen trotz eher ungünstiger Wettervorhersage das Halloween-Wochenende am Strand zu verbringen. Dazu mieten sie sich am Jersey Shore ein Haus mit unrühmlicher Vergangenheit, das in der Nähe eines Leuchtturms liegt, in dem ebenfalls schon gar Schreckliches passiert ist. Wenig später sind das stürmische Wetter und fehlender Alkohol auch das geringste Problem, als auf einmal ein Kerl im Latex-Outfit und Haken am Arm Jagd auf die drallen Stripperinnen macht und eine nach dem anderen meuchelt, sodass dieser Schund am Ende wenigstens noch seinen blumigen Titel etwas gerecht wird.
Ich hab ja im Leben schon viele schlechte und auch sehr schlechte Werke gesehen, aber „Jersey Shore Lingerie Massacre“ ist da schon ganz vorne dabei und wenn sogar der werte Reinschi schon mal eine Sichtung abbricht, ist man ja eigentlich wirklich auf das Schlimmste gefasst. So absolut furchtbar ist Tim Beckleys No-Budget-Film mit seinem No-Talent-Cast aber dann eigentlich ja gar nicht und das Problem liegt wohl eher darin, dass im Vorfeld eine völlig falsche Erwartungshaltung geschürt wird und sich die Schauwerte dann aber sehr stark in Grenzen halten. Bei einem Film mit einem derartigen Titel erwartet man sich als männlicher Zuschauer wohl ein paar hübsche Chicks und etwas Gore und nicht diese drallen Hupfdohlen aus dem Hinterhof-Stripclub mit zentnerweise Hüftgold, die sich hier vor der Kamera eines alternden Zuhälters mit fragwürdig-cineastischer Berufung völlig zum Affen machen. Dazu gesellt sich nach einer Stunde verfilmter Stripperinnen-Weisheiten, die jegliches Vorurteil mühelos bestätigen dann noch etwas Diskont-Gore aus der Halloween-Deko-Abteilung des nächsten Supermarktes, das wohl ebenfalls jeder Anfänger besser hinbekommen hätte und kaum der Rede wert ist. Eigentlich gibt es in dem Film mit seinem rudimentären Slasher-Handlungsgerüst und Billig-Optik bis auf den "Titster" (eine Erwachsenenvariante des MB-Spieles Twister) ohnehin keinerlei nennenswerte Momente bis auf die frohe Erkenntnis, dass der Streifen statt der am Cover angegebenen 100 Minuten doch nur 80 Minuten Laufzeit hat. Die sind zwar immer noch völlig verschenkt, aber der Konsum von so einer dilettantischen, undifferenzierten und selbstherrlichen Peinlichkeit hat den Vorteil, dass alles was danach noch folgen möge ohnehin wie ein filmisches Meisterwerk wirkt.
Nightveil and the Sorcerer's Eye [Kurzfilm]
Gemeinsam mit der verbannten Hexe Alizarin Crimson bildet der Superschurke „The Cloak“ eine unheilige Allianz um der Superheldin Nightveil eine Falle zu stellen und ein für allemal loszuwerden. In einem verlassenen Theater wird mit einem Zauberstein, dem sogenannten Auge des Zauberers nicht nur Alizarin aus der Verbannung geholt, sondern auch die Superheldin ihres Willens beraubt und zum willenlosen Sklaven der Hexe gemacht. Doch Nightveil lässt sich nicht so einfach unterkriegen und durch einen Trick dupliziert sich die Superheldin um in weiterer Folge nicht nur die beiden Superschurken, sondern auch noch die böse Variante von sich selbst zu bekämpfen.
Der Name Bill Black war mir bislang ja ehrlich gesagt kein Begriff und der werte Mann macht ja nicht nur Filme mit Micro-Budget und viel optischen Firlefanz, sondern verlegt laut Wikipedia auch Nachdrucke von Comics mit starken weiblichen Figuren aus vergangenen Jahrzehnten für seinen Verlag namens AC-Comics. „Nightveil and the Sorcerer’s Eye“ ist dann natürlich auch völliger Trash mit Retro-Charme und dem Herz am richtigen Fleck über Superheldinnen, Hexen und Bösewichter, die sich in einem verlassenen Theater gegenseitig an den Latz gehen. Budget ist keines vorhanden und so macht Bill Black aus der Not eine Tugend und verfilmt alles auf so derart billige Weise, das einem als Zuschauer Hören und Sehen vergeht. Angesichts völlig katastrophaler Effekte aus dem Rechner, der Gaga-Story und den billigen Kostümen aus dem Sex-Shop kann man auch nur wahlweise schmunzeln oder sich die Haare raufen. Angesichts all dieser Big-Budget-Verfilmungen mit ihrem Bombast-CGI was in den letzten Jahren aus Hollywood kommt, hat so etwas wie „Nightveil and the Sorcerer’s Eye“ aber meines Erachtens auch seine Existenzberechtigung und zeigt, dass man eine Superheldengeschichte auch mit fünf Nullen weniger durchaus ansehnlich und unterhaltsam verfilmen kann.
The Ghost of Garganta [Kurzfilm]
Nachdem die Wissenschaftlerin Carole durch eine außerirdische Macht zur Gigantin Garganta mutiert ist und vom Militär unschädlich gemacht wurde, haben sich die Ereignisse auf der Erde wieder halbwegs beruhigt. Als die vermeintlich letzte Ruhestätte der Gigantin von einem Fernseh-Team gestört wird, steigt ihr Geist aus dem Grab und macht sogleich wieder Jagd auf die Menschheit. Doch Gargantas Macht als Geist ist beschränkt und die Pläne die Geliebte ihres Mannes ein für allemal unschädlich zu machen scheitern kläglich. Doch schon wenig später erscheint neuerlich ein Ufo am Firmament um Garganta wieder ihre alte Stärke zurückzugeben und die Welt endgültig ins Chaos zu stürzen.
Wie auch „Nightveil“ ist „The Ghost of Garganta“ eine Hommage an die Sci-FI-Werke der Fünfziger, die hier ein zeitgemäßes, wenn auch sehr kostengünstiges Update erhalten. Die Tricks stammer hier ja größtenteils aus dem Rechner und sind auch stets sehr billig. Dennoch ist das alles durchaus sympathisch und zeigt, dass man auch ohne Budget durchaus unterhaltsame Kurzfilme produzieren kann. Die Geschichte selbst wirkt wie ein Kurzfilm-Teaser zwischen Teil 1 und 2, wobei ich mir nicht sicher bin, ob diese überhaupt existieren, oder hier einfach so munter drauf los produziert wurde und auf irgendwas Lust zu machen, was noch gar nicht existiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, funzt aber wohl nur, wenn man sich anschließend auch gleich die haarsträubende Trailershow anguckt, die auf der DVD mit obigem Cover mitgeliefert wird. Diese handeln von Superheldinnnen, Dschungelmädchen und eben von Frauen in Übergröße und einem Regisseur mit viel Einfallsreichtum, der eindeutig dem Charme von Comics völlig erlegen ist. So ist das alles ein Spaß für große Kinder mit Hang zu Blödsinn und trashigen Werken, die von so etwas ohnehin nicht genug bekommen können. Spannend wäre es trotzdem, was Bill Black mit einen richtigen Budget so alles anstellen würde.