Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Moderator: jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Das rote Eichhörnchen
Der Ex-Musiker Jota ist nach dem Ende seiner Beziehung mit Lisa gerade dabei mit seinem Leben abzuschließen, als er spätabends Zeuge eines Unfalls wird, in dem eine junge Frau mit einem Motorrad auf der Flucht vor einem Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit über eine Brüstung fährt. Als er zu ihr eilt, spricht die lediglich leicht verletzte Frau von Gedächtnisverlust und Jota lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, gibt sich spontan als deren Freund aus und ihr ebenfalls den Namen Lisa. Im Krankenhaus erzählt Jota den Ärzten weitere erdachte Geschichten über die vermeintlich glückliche Beziehung zu der jungen Frau und fährt mit ihr wenig später in Urlaub. Doch schon wenig später kommen Jota erste Zweifel, ob seine neue Lisa tatsächlich an Amnesie leidet, oder dieses lediglich vorgibt um so auch vor einem dunklen Kapitel in ihrem Leben zu flüchten, welches die Beiden aber schon bald wie ein schwarzer Schatten verfolgt…
Mit „Das rote Eichhörnchen“ hat Regisseur Julio Medem im Jahr 1993 einen doch etwas seltsamen Film geschaffen, der sich auch inhaltlich nicht so wirklich festmachen lässt. So beginnt der Streifen wie eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art und streift dann immer wieder das Drama-, Thriller- und Mystery-Genre und benutzt auch surreale Momente um die ungewöhnliche Beziehung der beiden Hauptfiguren zu beschreiben ohne dabei ins Negative zu kippen. Dabei ist auch lange nicht klar, warum sich scheinbar beide so bereitwillig auf ein Spiel aus fremden Identitäten und Idealbildern einlassen und auch die Nebenfiguren sind auf den ersten Blick doch etwas seltsam entworfen. Doch die Mischung aus unterschiedlichen Genres und die Unvorhersehbarkeit der Handlung machen „Das rote Eichhörnchen“ doch zu einer sehr lohnenden, erwachsenen und zweifelsfrei sehr spanischen Sache, auf die man sich natürlich auch entsprechend einlassen muss. Wie schon bei „Lucia und der Sex“ ist die Geschichte eher wie ein Puzzle, das sich erst sehr langsam zusammensetzt und ein komplexes Gesamtbild ergibt, in dem sich zu einem gewissen Teil sicherlich auch die eigene Lebenserfahrung widerspiegelt. Ein spannender, nicht leicht einzuordnender Film, der aber meinen Geschmack getroffen hat und gestern auch sicher nicht zum letzten Mal in den Player gewandert ist.
Der Ex-Musiker Jota ist nach dem Ende seiner Beziehung mit Lisa gerade dabei mit seinem Leben abzuschließen, als er spätabends Zeuge eines Unfalls wird, in dem eine junge Frau mit einem Motorrad auf der Flucht vor einem Fahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit über eine Brüstung fährt. Als er zu ihr eilt, spricht die lediglich leicht verletzte Frau von Gedächtnisverlust und Jota lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, gibt sich spontan als deren Freund aus und ihr ebenfalls den Namen Lisa. Im Krankenhaus erzählt Jota den Ärzten weitere erdachte Geschichten über die vermeintlich glückliche Beziehung zu der jungen Frau und fährt mit ihr wenig später in Urlaub. Doch schon wenig später kommen Jota erste Zweifel, ob seine neue Lisa tatsächlich an Amnesie leidet, oder dieses lediglich vorgibt um so auch vor einem dunklen Kapitel in ihrem Leben zu flüchten, welches die Beiden aber schon bald wie ein schwarzer Schatten verfolgt…
Mit „Das rote Eichhörnchen“ hat Regisseur Julio Medem im Jahr 1993 einen doch etwas seltsamen Film geschaffen, der sich auch inhaltlich nicht so wirklich festmachen lässt. So beginnt der Streifen wie eine Liebesgeschichte der etwas anderen Art und streift dann immer wieder das Drama-, Thriller- und Mystery-Genre und benutzt auch surreale Momente um die ungewöhnliche Beziehung der beiden Hauptfiguren zu beschreiben ohne dabei ins Negative zu kippen. Dabei ist auch lange nicht klar, warum sich scheinbar beide so bereitwillig auf ein Spiel aus fremden Identitäten und Idealbildern einlassen und auch die Nebenfiguren sind auf den ersten Blick doch etwas seltsam entworfen. Doch die Mischung aus unterschiedlichen Genres und die Unvorhersehbarkeit der Handlung machen „Das rote Eichhörnchen“ doch zu einer sehr lohnenden, erwachsenen und zweifelsfrei sehr spanischen Sache, auf die man sich natürlich auch entsprechend einlassen muss. Wie schon bei „Lucia und der Sex“ ist die Geschichte eher wie ein Puzzle, das sich erst sehr langsam zusammensetzt und ein komplexes Gesamtbild ergibt, in dem sich zu einem gewissen Teil sicherlich auch die eigene Lebenserfahrung widerspiegelt. Ein spannender, nicht leicht einzuordnender Film, der aber meinen Geschmack getroffen hat und gestern auch sicher nicht zum letzten Mal in den Player gewandert ist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Provokation
Die reiche Witwe Vanessa lebt nach dem Tod ihres Gatten gemeinsam mit ihren beiden Stieftöchtern Kiki und Vivi in einer abgelegenen Villa auf einer Insel. Um die beiden Mädchen auf ihr Abitur vorzubereiten engagiert sie einen Literaturprofessor, mit dem Vanessa auch vor vielen Jahren eine Affäre hat und die in der sommerlichen Atmosphäre wieder neu entflammt. Das bleibt jedoch auch Kiki und Vivi nicht verborgen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Professor so gut es geht auf erotische Weise zu verführen und der verhassten Schwiegermutter abspenstig zu machen. Eine Zeit lang fühlt sich der Professor auch geschmeichelt und wie der Hahn in Korb, doch schon bald droht der erotische Reigen auf bedrohliche Weise zu kippen…
Bei italienischen Softsex-Streifen aus den Achtzigern hat man ja irgendwie schon von vornhinein eine reduzierte Erwartungshaltung und diese wird in „Provokation“ ja mühelos unterboten. Regisseur Piero Vivarelli hat in seiner überschaubaren Regie-Karriere ja immerhin Filme wie „Satanik“ und „The Snake God“ geschaffen, aber mit „Provokation“ hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die Geschichte ist totaler Käse aus Milf- und Lolita-Versatzstücken und einem alternden Lehrer als dauergeiler Gockel, der auf einer sommerlichen Villa zwischen die Räder bzw. die heißen Schenkel gerät. Dabei bietet der Film mit Moana Pozzi und Petra Scharbach wohl zwei Größen des europäischen Fleischfilms, die sich hier aber halbwegs züchtig geben und über weite Teile beschränkt sich der Streifen auch auf das lustlose Abfilmen von Insel-Vegetation, weiblichen Brüsten und gespreizten Beinen, ehe der Streifen in den letzten Minuten kippt und sich dem Zuschauer ein sehr sonderbares Finale bietet, dass zwar auch nicht wirklich Sinn ergibt, aber dafür nachhaltig in Erinnerung bleibt. Insgesamt ist „Provokation“ wenig erotisch ausgefallen und auch keine sonderlich lohnende Sache, sondern eher eine Angelegenheit für den Fan von obskuren Werken aus der Italo- und Softsex-Kiste, die abgesehen von den weiblichen Darstellern, ein paar lustig-doofen Dialogen und dem höchst seltsamen Finale auch kaum nennenswerte Inhalte bietet.
Intimo
Tea ist eine von allen begehrte Kellnerin eines Nachtclubs, die nebenher auch als Mannequin für Dessous-Modenschauen über den Laufsteg rennt und sehr zum Missfallen ihres eifersüchtigen Freundes auch keine Probleme damit hat, ihren Körper den gierigen Blicken der Männerwelt auszusetzen. Als sie eines Tages auf einer dieser Präsentationen auf den mysteriösen Karl trifft, weckt dieser in einem Akt der Erniedrigung die sadomasochistischen Leidenschaften der jungen Frau, die sich daraufhin auf ein gefährliches Spiel zwischen sexuellen Begehren eines Fremden und der biederen Beziehung mit ihren Studenten eingeht, welches auch nicht ohne Folgen bleibt.
Wer braucht schon „50 Shades of Grey“ wenn man das Thema Sado-Maso mindestens genauso oberflächlich und harmlos wie in dem 1988 entstandenen Streifen „Intimo“ abhandeln kann. Hier ist es eine dralle Kellnerin, die in einer völlig haarsträubenden Geschichte auf eine Reise in ungeahnte Leidenschaften geschickt wird und sich daraufhin in einer Welt aus Begehren, Leidenschaft und Erniedrigung zu verlieren droht. Der Hauptgrund sich dieses Werk anzutun liegt neben lustigen Dialogen zum Fremdschämen auch an Eva Grimaldi, die hier von Regisseur Beppe Cino als heiß-unterkühlter Feger ins beste Licht gerückt wird. Frau Grimaldis erotische Ausstrahlung hat den Film auch über weite Strecken alleine zu tragen, während der Rest doch eher zu vernachlässigen ist. Die Geschichte und seine Figuren aus der Jet-Set-Sadomaso-Szene sind eher zum Schmunzeln und auch die Musik-Einlagen der italienischen New-Wave-Band namens „Liquid Eyes“ könnten im Grunde nicht mehr Achtziger sein. Unterm Strich ist „Intimo“ trotz hübscher Hochglanz-Optik auch sicherlich kein sonderlich aufregender Film, aber irgendwie fand ich die ganze Sache aber doch sympathisch und es ist immer wieder herrlich, welches Sex- und Frauenbild man dem männlichen Zielpublikum in den Achtzigern so präsentiert hat. Wo hab ich nur wieder meine Streichelpeitsche?
Die reiche Witwe Vanessa lebt nach dem Tod ihres Gatten gemeinsam mit ihren beiden Stieftöchtern Kiki und Vivi in einer abgelegenen Villa auf einer Insel. Um die beiden Mädchen auf ihr Abitur vorzubereiten engagiert sie einen Literaturprofessor, mit dem Vanessa auch vor vielen Jahren eine Affäre hat und die in der sommerlichen Atmosphäre wieder neu entflammt. Das bleibt jedoch auch Kiki und Vivi nicht verborgen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Professor so gut es geht auf erotische Weise zu verführen und der verhassten Schwiegermutter abspenstig zu machen. Eine Zeit lang fühlt sich der Professor auch geschmeichelt und wie der Hahn in Korb, doch schon bald droht der erotische Reigen auf bedrohliche Weise zu kippen…
Bei italienischen Softsex-Streifen aus den Achtzigern hat man ja irgendwie schon von vornhinein eine reduzierte Erwartungshaltung und diese wird in „Provokation“ ja mühelos unterboten. Regisseur Piero Vivarelli hat in seiner überschaubaren Regie-Karriere ja immerhin Filme wie „Satanik“ und „The Snake God“ geschaffen, aber mit „Provokation“ hat er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Die Geschichte ist totaler Käse aus Milf- und Lolita-Versatzstücken und einem alternden Lehrer als dauergeiler Gockel, der auf einer sommerlichen Villa zwischen die Räder bzw. die heißen Schenkel gerät. Dabei bietet der Film mit Moana Pozzi und Petra Scharbach wohl zwei Größen des europäischen Fleischfilms, die sich hier aber halbwegs züchtig geben und über weite Teile beschränkt sich der Streifen auch auf das lustlose Abfilmen von Insel-Vegetation, weiblichen Brüsten und gespreizten Beinen, ehe der Streifen in den letzten Minuten kippt und sich dem Zuschauer ein sehr sonderbares Finale bietet, dass zwar auch nicht wirklich Sinn ergibt, aber dafür nachhaltig in Erinnerung bleibt. Insgesamt ist „Provokation“ wenig erotisch ausgefallen und auch keine sonderlich lohnende Sache, sondern eher eine Angelegenheit für den Fan von obskuren Werken aus der Italo- und Softsex-Kiste, die abgesehen von den weiblichen Darstellern, ein paar lustig-doofen Dialogen und dem höchst seltsamen Finale auch kaum nennenswerte Inhalte bietet.
Intimo
Tea ist eine von allen begehrte Kellnerin eines Nachtclubs, die nebenher auch als Mannequin für Dessous-Modenschauen über den Laufsteg rennt und sehr zum Missfallen ihres eifersüchtigen Freundes auch keine Probleme damit hat, ihren Körper den gierigen Blicken der Männerwelt auszusetzen. Als sie eines Tages auf einer dieser Präsentationen auf den mysteriösen Karl trifft, weckt dieser in einem Akt der Erniedrigung die sadomasochistischen Leidenschaften der jungen Frau, die sich daraufhin auf ein gefährliches Spiel zwischen sexuellen Begehren eines Fremden und der biederen Beziehung mit ihren Studenten eingeht, welches auch nicht ohne Folgen bleibt.
Wer braucht schon „50 Shades of Grey“ wenn man das Thema Sado-Maso mindestens genauso oberflächlich und harmlos wie in dem 1988 entstandenen Streifen „Intimo“ abhandeln kann. Hier ist es eine dralle Kellnerin, die in einer völlig haarsträubenden Geschichte auf eine Reise in ungeahnte Leidenschaften geschickt wird und sich daraufhin in einer Welt aus Begehren, Leidenschaft und Erniedrigung zu verlieren droht. Der Hauptgrund sich dieses Werk anzutun liegt neben lustigen Dialogen zum Fremdschämen auch an Eva Grimaldi, die hier von Regisseur Beppe Cino als heiß-unterkühlter Feger ins beste Licht gerückt wird. Frau Grimaldis erotische Ausstrahlung hat den Film auch über weite Strecken alleine zu tragen, während der Rest doch eher zu vernachlässigen ist. Die Geschichte und seine Figuren aus der Jet-Set-Sadomaso-Szene sind eher zum Schmunzeln und auch die Musik-Einlagen der italienischen New-Wave-Band namens „Liquid Eyes“ könnten im Grunde nicht mehr Achtziger sein. Unterm Strich ist „Intimo“ trotz hübscher Hochglanz-Optik auch sicherlich kein sonderlich aufregender Film, aber irgendwie fand ich die ganze Sache aber doch sympathisch und es ist immer wieder herrlich, welches Sex- und Frauenbild man dem männlichen Zielpublikum in den Achtzigern so präsentiert hat. Wo hab ich nur wieder meine Streichelpeitsche?
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Tierra
Im Auftrag einer Schädlingsbekämpfungsfirma soll Angel im landwirtschaftlichen Herzen Spaniens einen Schädling bekämpfen, der dort die Weinernte bedroht. Doch Angel ist kein gewöhnlicher Mann, sondern bezeichnet sich selbst als halb Engel und halb Mensch, besitzt eine überbordende Fantasie und zwei Persönlichkeiten, die sich schon wenig später in zwei Frauen des Ortes verlieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Marie ist ein Freigeist und die Geliebte des brutalen Landwirts Alberto, der wiederum mit der bodenständigen Angela verheiratet ist, von der Angel ebenfalls sehr angetan. Während die Arbeiten an der Schädlingsbekämpfung voranschreiten, bleibt die ungewöhnliche Liebe zu den beiden Frauen nicht ohne Folge und wundersame wie seltsame Ereignisse bringen das ländliche Gefüge weiter durcheinander.
Mit „Tierra“ hat Julio Medem einen sehr schön anzuschauenden, aber inhaltlich höchst seltsamen Streifen geschaffen, der sich in idyllischer Landschaft um Themen wie Leben, Liebe und den Tod drehen. Wer oder was Angel mit seinen philosophischen Ansichten tatsächlich ist, wird ja im Verlauf des sehr episodenhaft erzählten Films nicht wirklich aufgelöst und die Figur steht wohl sinnbildlich für den Mann im Spannungsfeld unterschiedlichster Dinge wie Tradition und Fortschritt, Stolz und Vorurteil, oder auch den verschiedenen Spielarten der Liebe, die hier von zwei sehr unterschiedlichen Frauenfiguren repräsentiert werden. Dazu streift „Tierra“ auch noch Mystery und Science-Fiction und auch schwarzer Humor und eine Bestandsaufnahme spanischer Befindlichkeiten kommen hier nicht zu kurz. Zudem ist der knapp zweistündige Streifen auch sehr interessant inszeniert und besticht durch seine sehr erdige Farbgebung, die im Widerspruch zu seinem bisweilen sehr universellen Inhalt steht. „Tierra“ ist dann wohl abermals ein sehr ungewöhnlicher, etwas exzentrischer und zweifelsfrei erwachsener Film, der auf den jeweiligen Zuschauer wohl eine unterschiedliche Wirkung hat und auf metaphorische Weise die vielen Entscheidungen, Weggabelungen und Möglichkeiten des Lebens beschreibt.
Im Auftrag einer Schädlingsbekämpfungsfirma soll Angel im landwirtschaftlichen Herzen Spaniens einen Schädling bekämpfen, der dort die Weinernte bedroht. Doch Angel ist kein gewöhnlicher Mann, sondern bezeichnet sich selbst als halb Engel und halb Mensch, besitzt eine überbordende Fantasie und zwei Persönlichkeiten, die sich schon wenig später in zwei Frauen des Ortes verlieben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Marie ist ein Freigeist und die Geliebte des brutalen Landwirts Alberto, der wiederum mit der bodenständigen Angela verheiratet ist, von der Angel ebenfalls sehr angetan. Während die Arbeiten an der Schädlingsbekämpfung voranschreiten, bleibt die ungewöhnliche Liebe zu den beiden Frauen nicht ohne Folge und wundersame wie seltsame Ereignisse bringen das ländliche Gefüge weiter durcheinander.
Mit „Tierra“ hat Julio Medem einen sehr schön anzuschauenden, aber inhaltlich höchst seltsamen Streifen geschaffen, der sich in idyllischer Landschaft um Themen wie Leben, Liebe und den Tod drehen. Wer oder was Angel mit seinen philosophischen Ansichten tatsächlich ist, wird ja im Verlauf des sehr episodenhaft erzählten Films nicht wirklich aufgelöst und die Figur steht wohl sinnbildlich für den Mann im Spannungsfeld unterschiedlichster Dinge wie Tradition und Fortschritt, Stolz und Vorurteil, oder auch den verschiedenen Spielarten der Liebe, die hier von zwei sehr unterschiedlichen Frauenfiguren repräsentiert werden. Dazu streift „Tierra“ auch noch Mystery und Science-Fiction und auch schwarzer Humor und eine Bestandsaufnahme spanischer Befindlichkeiten kommen hier nicht zu kurz. Zudem ist der knapp zweistündige Streifen auch sehr interessant inszeniert und besticht durch seine sehr erdige Farbgebung, die im Widerspruch zu seinem bisweilen sehr universellen Inhalt steht. „Tierra“ ist dann wohl abermals ein sehr ungewöhnlicher, etwas exzentrischer und zweifelsfrei erwachsener Film, der auf den jeweiligen Zuschauer wohl eine unterschiedliche Wirkung hat und auf metaphorische Weise die vielen Entscheidungen, Weggabelungen und Möglichkeiten des Lebens beschreibt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Die Liebenden des Polarkreises
Die zweite Sichtung bestätigt die sehr positiven Eindrücke und Julio Medem ist mit „Die Liebenden des Polarkreises“ ein hübsch verschachtelter Film gelungen, der zudem sehr interessant erzählt ist. So wird der Zuschauer Zeuge einer Beziehungsgeschichte, die aus zwei Perspektiven erzählt ist und in der Schicksal, Zufall und Bestimmung stets eine große Rolle spielen und zwei Liebende bis zum Polarkreis führt. Toller Film!jogiwan hat geschrieben:Eine herkömmliche Liebesgeschichte darf man sich vom „Lucia und der Sex“-Regisseur Julio Medem ja ohnehin nicht erwarten und „Die Liebenden vom Polarkreis“ ist trotz des romantischen Titels auch alles andere als ein kitschiger oder verträumter Liebesfilm geworden. Viel mehr erzählt der spanische Regisseur eine ungewöhnliche und auch nicht konfliktfreie Liebesgeschichte, die jeweils idente Abschnitte aus einem Zeitraum von knapp zwei Jahrzehnten abwechselnd aus der Sichtweise von Ana und Otto erzählt, deren Namen nicht zufälligerweise Palindrome sind. Dabei behandelt der Streifen universellen Themen wie Liebe, Verlust und Tod und zeichnet Kreisläufe des Lebens mit einer emotionalen Geschichte voller schicksalhafter Fügungen nach. Neben der interessanten Erzählweise mit unterschiedlichen Perspektiven und Wahrnehmungen begeistern auch die die Darsteller und sowieso und überhaupt gibt es an diesem dramatischen Werk auch überhaupt nichts zu bemängeln und alles, was dem Zuschauer anfänglich sperrig erscheint, wird im Laufe der 100 spannenden Minuten aufgelöst. „Die Liebenden des Polarkreises“ ist besten Erzähl- und Autorenkino aus Spanien und ein Streifen, bei dem alle Lobeshymnen berechtigt erscheinen und den man sich auch nicht entgehen lassen sollte.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Relentless - Der Sunset-Killer
Polizist Sam Dietz ist mit seiner Familie von New York ins sonnige Los Angeles gezogen und ist nach seiner Beförderung vom Streifenpolizist gleich am ersten Tag als Detective mit einer seltsamen Mordserie konfrontiert, in dem ein psychopathischer Mörder scheinbar willkürlich Menschen ermordet, deren Adresse er zuvor aus dem Telefonbuch eruiert hat. Während sein erfahrener Partner Malloy die Sache eher ruhig angehen möchte und auf die Berichte der Spurensicherung und des Gerichtsmediziners warten möchte, ist der ambitionierte Dietz aber eher ein Vertreter moderner Ermittlungsmethoden und so gerät er auch rasch mit seinem Kollegen und Vorgesetzten aneinander. Doch Dietz lässt sich nicht beirren und greift nach weiteren Morden auch zu nicht alltäglichen Methoden, die den Killer auch schon bald auf die Fährte des Polizisten lenken.
Den schwer sympathischen William „Bill“ Lustig kennt man ja hauptsächlich von „Maniac“ oder auch „Maniac Cop“ während seiner 1989 gedrehter Thriller „Relentless“ hierzulande eher unbekannt erscheint. Der überrascht nicht nur mit seinem sonnigen Handlungsort Los Angeles, sondern ist auch ein handwerklich passabler Thriller über einen Serienkiller, der scheinbar wahllos Personen ermordet. Leider ist die Figurenzeichnung aber meines Erachtens nur mäßig gelungen und vor allem der Polizeialltag wird im Verlauf der Handlung doch sehr fragwürdig portraitiert, sodass man sich zeitweise fragen muss, ob Herr Lustig hier eine Parodie im Sinne hatte. Die Polizei von Los Angeles dürfte mit „Relentless“ jedenfalls keine große Freude gehabt haben, wenn die Beamten der Westküste wahlweise als überfordert, überlastet oder einfach nur wenig ambitioniert erscheinen und jüngere Kollegen eher dabei behindern, den Fall zu lösen. Wie man in L.A. anhand der hier präsentieren Polizeistrukturen und Ermittlungsalltags überhaupt einen Fall lösen kann bleibt angesichts gegenseitger Kraftausdrücke fraglich und auch in Punkto Darsteller und Spannung ist „Der Sunset-Killer“ mit seiner Westentaschen-Psychologie irgendwie nur zweite Wahl. Einzig und allein Meg Foster ist wieder einmal uneingeschränkt super, während der Rest maximal durchschnittlich ausgefallen ist und kaum nennenswerte Momente besitzt. Das Horror-Genre und das nächtliche New York scheint Herr Lustig jedenfalls besser zu liegen, als dieser etwas unausgegorene Beitrag zum Serienkiller-Genre aus Los Angeles, der maximal durch seine Gewaltspitzen und ebenfalls überspitzten Wortgefechte aus der Masse von Achtziger-Polizeifilmen herausragt.
Polizist Sam Dietz ist mit seiner Familie von New York ins sonnige Los Angeles gezogen und ist nach seiner Beförderung vom Streifenpolizist gleich am ersten Tag als Detective mit einer seltsamen Mordserie konfrontiert, in dem ein psychopathischer Mörder scheinbar willkürlich Menschen ermordet, deren Adresse er zuvor aus dem Telefonbuch eruiert hat. Während sein erfahrener Partner Malloy die Sache eher ruhig angehen möchte und auf die Berichte der Spurensicherung und des Gerichtsmediziners warten möchte, ist der ambitionierte Dietz aber eher ein Vertreter moderner Ermittlungsmethoden und so gerät er auch rasch mit seinem Kollegen und Vorgesetzten aneinander. Doch Dietz lässt sich nicht beirren und greift nach weiteren Morden auch zu nicht alltäglichen Methoden, die den Killer auch schon bald auf die Fährte des Polizisten lenken.
Den schwer sympathischen William „Bill“ Lustig kennt man ja hauptsächlich von „Maniac“ oder auch „Maniac Cop“ während seiner 1989 gedrehter Thriller „Relentless“ hierzulande eher unbekannt erscheint. Der überrascht nicht nur mit seinem sonnigen Handlungsort Los Angeles, sondern ist auch ein handwerklich passabler Thriller über einen Serienkiller, der scheinbar wahllos Personen ermordet. Leider ist die Figurenzeichnung aber meines Erachtens nur mäßig gelungen und vor allem der Polizeialltag wird im Verlauf der Handlung doch sehr fragwürdig portraitiert, sodass man sich zeitweise fragen muss, ob Herr Lustig hier eine Parodie im Sinne hatte. Die Polizei von Los Angeles dürfte mit „Relentless“ jedenfalls keine große Freude gehabt haben, wenn die Beamten der Westküste wahlweise als überfordert, überlastet oder einfach nur wenig ambitioniert erscheinen und jüngere Kollegen eher dabei behindern, den Fall zu lösen. Wie man in L.A. anhand der hier präsentieren Polizeistrukturen und Ermittlungsalltags überhaupt einen Fall lösen kann bleibt angesichts gegenseitger Kraftausdrücke fraglich und auch in Punkto Darsteller und Spannung ist „Der Sunset-Killer“ mit seiner Westentaschen-Psychologie irgendwie nur zweite Wahl. Einzig und allein Meg Foster ist wieder einmal uneingeschränkt super, während der Rest maximal durchschnittlich ausgefallen ist und kaum nennenswerte Momente besitzt. Das Horror-Genre und das nächtliche New York scheint Herr Lustig jedenfalls besser zu liegen, als dieser etwas unausgegorene Beitrag zum Serienkiller-Genre aus Los Angeles, der maximal durch seine Gewaltspitzen und ebenfalls überspitzten Wortgefechte aus der Masse von Achtziger-Polizeifilmen herausragt.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Hitcher - Der Highway-Killer
Funktionales Spannungskino über den Alptraum eines jeden Autofahrers, in dem ein junger Mann aus Gutmütigkeit einen Anhalter mitnimmt, der sich dann als kaltblütiger Psychopath entpuppt. Das Grundszenario ist ja ganz gut gemacht und verarbeitet im Verlauf gleich ein paar alptraumhafte Dinge, die hier auch in hübschen Bildern auf den Schirm gezaubert werden. Irgendwie fühlte mich an auch ständig an frühe Spielberg und Carpenter-Filme erinnert, die aus einer unbekannten Bedrohung und mit kleinen Budget auch das Beste herausholen. Leider geht die Geschichte ab einen gewissen Zeitpunkt zu sehr in die Decke und der Zuschauer auch Momente akzeptieren muss, die einfach völlig überzogen wirken und die Glaubwürdigkeit auf der Strecke bleibt. Da wäre meines Erachtens weniger eindeutig mehr gewesen und hätte man die Action und Explosionen reduziert und dafür mehr in die Psychologie der Figuren investiert hätte, wäre sicherlich mehr möglich gewesen. So ist „Hitcher“ ein Action-orientiertes Katz-und-Maus-Spiel mit teils ruppigen Momenten, die Rutger Hauers Figur aber etwas zu sehr in Richtung Dämon drückt, während C. Thomas Howell dagegen ziemlich farblos abstinkt und dessen Figur eher verschenkt wird. Hier hätte ich mir persönlich mehr Ambivalenz gewünscht so bleibt ein guter Film, der mit einem besseren Drehbuch und weniger Kawumm auch sehr gut hätte werden können.
Funktionales Spannungskino über den Alptraum eines jeden Autofahrers, in dem ein junger Mann aus Gutmütigkeit einen Anhalter mitnimmt, der sich dann als kaltblütiger Psychopath entpuppt. Das Grundszenario ist ja ganz gut gemacht und verarbeitet im Verlauf gleich ein paar alptraumhafte Dinge, die hier auch in hübschen Bildern auf den Schirm gezaubert werden. Irgendwie fühlte mich an auch ständig an frühe Spielberg und Carpenter-Filme erinnert, die aus einer unbekannten Bedrohung und mit kleinen Budget auch das Beste herausholen. Leider geht die Geschichte ab einen gewissen Zeitpunkt zu sehr in die Decke und der Zuschauer auch Momente akzeptieren muss, die einfach völlig überzogen wirken und die Glaubwürdigkeit auf der Strecke bleibt. Da wäre meines Erachtens weniger eindeutig mehr gewesen und hätte man die Action und Explosionen reduziert und dafür mehr in die Psychologie der Figuren investiert hätte, wäre sicherlich mehr möglich gewesen. So ist „Hitcher“ ein Action-orientiertes Katz-und-Maus-Spiel mit teils ruppigen Momenten, die Rutger Hauers Figur aber etwas zu sehr in Richtung Dämon drückt, während C. Thomas Howell dagegen ziemlich farblos abstinkt und dessen Figur eher verschenkt wird. Hier hätte ich mir persönlich mehr Ambivalenz gewünscht so bleibt ein guter Film, der mit einem besseren Drehbuch und weniger Kawumm auch sehr gut hätte werden können.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Tosca: In the Settings and at the Times of Tosca
Diese verfilmte Aufführung von „Tosca“ war im Jahr 1992 tatsächlich ein TV-Ereignis, an das ich mich noch dunkeln erinnern kann und stammt aus einer Zeit, wo man als Normalsterblicher ja wenig Chancen hatte, einen Sänger wie Placido Domingo live zu erleben. Unter der Produktion von Rada Rassimov (ja, der Schwester von Ivan aus „Die neunschwänzige Katze“), dutzenden TV-Stationen um den Globus und der Regie von Brian Large singen die bekannten Opernsänger ihre Rolle nicht nur an den römischen Originalschauplätzen der Handlung, sondern auch zu der jeweiligen Tageszeit, was zur Folge hat, dass im Finale tatsächlich im Morgengrauen auf der Engelsburg geträllert wird, während im Hintergrund langsam die Sonne aufgeht und den Petersdom im morgendlichen Glanz erstrahlen lässt. Zwar ist die Inszenierung der drei Akte nicht sonderlich dynamisch und auf optischen und inszenatorischen Firlefanz wird ebenfalls verzichtet, aber insgesamt ist „Tosca: In the Settings and at the Times of Tosca“ schon ein gelungener Musik-/Opernfilm der auch stets den Gesang und die Künstler in den Vordergrund rückt. Und wenn man schon den donnerstäglichen Musikfilmabend reaktiviert, warum dann nicht mit etwas hochgeistiger Kunst, einem Gefallen für die schlechtere Hälfte und einem Werk, das sonst wohl nicht so einfach im Player landen würde.
Diese verfilmte Aufführung von „Tosca“ war im Jahr 1992 tatsächlich ein TV-Ereignis, an das ich mich noch dunkeln erinnern kann und stammt aus einer Zeit, wo man als Normalsterblicher ja wenig Chancen hatte, einen Sänger wie Placido Domingo live zu erleben. Unter der Produktion von Rada Rassimov (ja, der Schwester von Ivan aus „Die neunschwänzige Katze“), dutzenden TV-Stationen um den Globus und der Regie von Brian Large singen die bekannten Opernsänger ihre Rolle nicht nur an den römischen Originalschauplätzen der Handlung, sondern auch zu der jeweiligen Tageszeit, was zur Folge hat, dass im Finale tatsächlich im Morgengrauen auf der Engelsburg geträllert wird, während im Hintergrund langsam die Sonne aufgeht und den Petersdom im morgendlichen Glanz erstrahlen lässt. Zwar ist die Inszenierung der drei Akte nicht sonderlich dynamisch und auf optischen und inszenatorischen Firlefanz wird ebenfalls verzichtet, aber insgesamt ist „Tosca: In the Settings and at the Times of Tosca“ schon ein gelungener Musik-/Opernfilm der auch stets den Gesang und die Künstler in den Vordergrund rückt. Und wenn man schon den donnerstäglichen Musikfilmabend reaktiviert, warum dann nicht mit etwas hochgeistiger Kunst, einem Gefallen für die schlechtere Hälfte und einem Werk, das sonst wohl nicht so einfach im Player landen würde.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
What Keeps You Alive
Anlässlich ihres ersten Hochzeitstages fährt das lesbische Paar Jackie und Jules tief in den Wald um in der Abgeschiedenheit der kanadischen Wälder ein romantisches Wochenende in Jackies geräumigen Haus ihrer verstorbenen Eltern zu verbringen. Zuerst ist auch alles wie geplant und Jules ist von dem geräumigen Holzhaus am See begeistert, dass fast schon einen Ticken zu idyllisch wirkt. Wenig später wirft die zufällige Begegnung mit Jackies Jugendfreundin ein völlig neues Licht auf die Partnerin, die Jules wohl nur vermeintlich kennt. Während einer Wanderung stürzt Jackie Jules ohne Vorwarnung und völlig überraschend über einen Abhang und lässt diese zum Sterben zurück. Jules überlebt jedoch den Sturz, kämpft sich ins Leben zurück und erfährt in weiterer Folge auch die erschreckenden Beweggründe ihre vermeintlich großen Liebe an einem gemeinsamen Wochenende, dass zu diesem Punkt noch lange nicht zu Ende ist.
„What Keeps You Alive“ ist ja einer dieser Filme, wo empfohlen wird, sich im Vorfeld wo wenig wie möglich über den Inhalt zu informieren, damit der Thriller dann auch sein volles Potential entfalten kann. Das könnte aber auch ohne weiteres zur Folge haben, dass man sich das Teil dann vielleicht gar nicht mehr ansehen möchte. Hätte ich statt den wohlwollenden Kritiken der OFDB mal lieber auf der IMDB nachgesehen, wo der Streifen weit weniger gut wegkommt und auch völlig zu recht die inhaltlichen Qualitäten des kanadischen Thrillers kritisiert werden. Was zweifelsfrei stark beginnt verkommt nach der unerwarteten Überraschung nach einem Drittel Laufzeit aber leider zu einem völlig haarsträubend erdachten Katz-und-Mausspiel, bei dem sich wohl jedem mündigen Zuschauer die Stirn runzeln wird. Die Idee, dass der geliebte Partner in Wirklichkeit ein gewaltbereiter Psychopath ist und aus niederen Beweggründen handelt, mag ja durchaus spannend sein, aber was „What Keeps you Alive“ aus dieser Idee macht ist so hanebüchen und konstruiert, dass man gleich mehrmals nur noch den Kopf schütteln kann. Der Streifen und die Psychologie der Figuren sind nicht nur völlig unglaubwürdig, sondern der Thriller hat dabei gleich ein paar Wendungen zu viel und kündigt zudem sein ach so „überraschendes“ Finale auch noch mit Pauken und Trompeten an. Da helfen leider auch keine tollen Hauptdarsteller, die halbwegs originelle Ausgangslage und die zweifelsfrei hübsche Wald- und Wiesen-Optik, die hier eingefangen wurde - die Geschichte ist ärgerlich und zu zwei Dritteln einfach totaler Mist.
Anlässlich ihres ersten Hochzeitstages fährt das lesbische Paar Jackie und Jules tief in den Wald um in der Abgeschiedenheit der kanadischen Wälder ein romantisches Wochenende in Jackies geräumigen Haus ihrer verstorbenen Eltern zu verbringen. Zuerst ist auch alles wie geplant und Jules ist von dem geräumigen Holzhaus am See begeistert, dass fast schon einen Ticken zu idyllisch wirkt. Wenig später wirft die zufällige Begegnung mit Jackies Jugendfreundin ein völlig neues Licht auf die Partnerin, die Jules wohl nur vermeintlich kennt. Während einer Wanderung stürzt Jackie Jules ohne Vorwarnung und völlig überraschend über einen Abhang und lässt diese zum Sterben zurück. Jules überlebt jedoch den Sturz, kämpft sich ins Leben zurück und erfährt in weiterer Folge auch die erschreckenden Beweggründe ihre vermeintlich großen Liebe an einem gemeinsamen Wochenende, dass zu diesem Punkt noch lange nicht zu Ende ist.
„What Keeps You Alive“ ist ja einer dieser Filme, wo empfohlen wird, sich im Vorfeld wo wenig wie möglich über den Inhalt zu informieren, damit der Thriller dann auch sein volles Potential entfalten kann. Das könnte aber auch ohne weiteres zur Folge haben, dass man sich das Teil dann vielleicht gar nicht mehr ansehen möchte. Hätte ich statt den wohlwollenden Kritiken der OFDB mal lieber auf der IMDB nachgesehen, wo der Streifen weit weniger gut wegkommt und auch völlig zu recht die inhaltlichen Qualitäten des kanadischen Thrillers kritisiert werden. Was zweifelsfrei stark beginnt verkommt nach der unerwarteten Überraschung nach einem Drittel Laufzeit aber leider zu einem völlig haarsträubend erdachten Katz-und-Mausspiel, bei dem sich wohl jedem mündigen Zuschauer die Stirn runzeln wird. Die Idee, dass der geliebte Partner in Wirklichkeit ein gewaltbereiter Psychopath ist und aus niederen Beweggründen handelt, mag ja durchaus spannend sein, aber was „What Keeps you Alive“ aus dieser Idee macht ist so hanebüchen und konstruiert, dass man gleich mehrmals nur noch den Kopf schütteln kann. Der Streifen und die Psychologie der Figuren sind nicht nur völlig unglaubwürdig, sondern der Thriller hat dabei gleich ein paar Wendungen zu viel und kündigt zudem sein ach so „überraschendes“ Finale auch noch mit Pauken und Trompeten an. Da helfen leider auch keine tollen Hauptdarsteller, die halbwegs originelle Ausgangslage und die zweifelsfrei hübsche Wald- und Wiesen-Optik, die hier eingefangen wurde - die Geschichte ist ärgerlich und zu zwei Dritteln einfach totaler Mist.
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Deep Sex
Nach nur acht Wochen Beziehung heiratet die junge Amerikanerin Jennifer den Schriftsteller Roman und fliegt mit ihm in die Flitterwochen nach Rom. Während des mehrstündigen Fluges kommt es zum Sex, während danach leider tote Hose herrscht und Jennifer sich nicht mehr so offen ihrem Neu-Angetrauten hingeben kann. Die Monate vergehen und während Roman die meiste Zeit samt Schreibblockade alleine in der Dominikanischen Republik verbringt, entdeckt Jennifer dass sie aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit nur hoch in den Lüften Lust erleben kann. Was ist daher naheliegender als selbst Stewardess zu werden um so auch endlich die Lust zu erleben, die Jennifer so lange gesucht hat. Wäre da nur nicht ihr Mann, der davon natürlich wenig angetan und die junge Frau vor neue Probleme stellt.
„Deep Sex“ oder auch „Sesso Profondo“ ist leider kein wirklich sonderlich interessanter Film, sondern ein Flickwerk aus diversen Versatzstücken, die schon in anderen Erotikstreifen gut funktioniert haben. Etwas „Emanuelle“-Exotik, etwas „Deep-Throat“-Psychoanalyse, viel nackte Frauenhaut, Eheprobleme und etwas Humor – nur leider ist die Mischung hier so gar nicht stimmig und wirkt wie ein lustlos zusammengeschustertes Irgendwas, bei dem kein roter Faden erkennbar ist. Die Geschichte über die sexuellen Hemmungen einer jungen Frau ist langweilig und auch die Drehorte wie Rom, New York und Santo Domingo werden genauso lustlos wie die zahlreichen und eher harmlosen Fummelszenen präsentiert. Offensichtlich hat Salvschi hier auch eine andere Fassung gesehen, da auf der deutschen DVD die HC-Inserts fehlen und auch die Rolle des Psychiaters, die laut Title-Credits von einem gewissen Franz Muller gespielt wird, kommt in der von mir gesehenen DVD-Fassung gar nicht mehr vor. Was aber noch zu sehen ist, ist eine junge Eveline Barrett, die teils völlig apathisch agiert und männliche Darsteller wie Al Cliver oder auch Venantino Venantini, die aber immer die Hosen anlassen. Insgesamt ist „Sesso Profondo“ kein lohnendes Vergnügen, sondern genauso lustlos heruntergekurbelt wie das portraitierte Sexualleben der Titelfigur, dass dem Zuschauer maximal beim völlig haarsträubenden Final-Gag noch ein kurzes Schmunzeln abringt, aber ansonsten eigentlich völlig entbehrlich ist. Au weia!
Fieber im Blut
Im 16. Jahrhundert feiert Venedig gerade das Ende der Pest und die Bevölkerung gibt sich ausgelassenen Feierlichkeiten hin, als ein junger Schönling namens Jules die Lagunenstadt erreicht um eine Nacht lang das Leben in vollen Zügen zu genießen, ehe es am nächsten Tag für ihn weiter nach Padua geht. Kaum angekommen begegnet Jules bei einer Prozession zwei Frauen, die es schon wenig später den jungen Mann mit dem engelsgleichen Gesicht abgesehen haben. Einerseits die verheiratete Valeria, die ihre Kammerzofe ausschickt um den Mann in ihre Gemächer zu locken und andererseits die hübsche Witwe Angela, die den Gondoliere Bernardo auf den Fremden ansetzt um ihn zu einem Rendezvous zu überreden. Jules ist geschmeichelt und beglückt und verliebt sich in beide Frauen, ehe das morgendliche Sonnenlicht dem Reigen aus Lust und Begehren ein bittersüßes Ende setzt.
„Fieber im Blut“ von Regisseur Mauro Bolognini ist ein zweifelsfrei sehr sympathischer Kostümfilm über erotische Verwicklungen im 16. Jahrhundert, der auf mich wie eine überlange, aber keinesfalls zu lange Episode der französischen „Serie Rosé“ wirkt. Auch hier gibt es eine bewährte Mischung aus Kostümfilm, spielfreudigen Ensemble, lustigen Dialogen und züchtiger Erotik aus vergangenen Jahrhunderten, die aber niemals verklemmt wirkt. Als Vorlage für das nächtliche Treiben in Venedig diente wohl ein erotisches Theaterstück eines anonymen Schriftstellers und auch wenn die Geschichte und die Figuren eigentlich keine Ecken und Kanten besitzen, so bleibt „Fieber im Blut“ dank kreativem Umgang mit der deutschen Sprache und erotischen Umschreibungen doch immer kurzweilig und unterhaltsam anzusehen. Die eher harmlose Geschichte über den Jüngling in den lustvollen Fängen etwas älterer Frauen ist jedenfalls hübsch umgesetzt und bei den Kostümen und Schauplätzen hat man sich ebenfalls große Mühe gegeben. Mit Laura Antonelli und Monica Guerritore sind auch zwei hübsche Frauen am Start, die dem Streifen prickelnde Erotik und Sinnlichkeit verleihen und auch Jason Connery ist mit vollem Körpereinsatz dabei. Unterm Strich gibt es jedenfalls von meiner Seite her nicht viel zu meckern, außer dass die deutsche DVD-Fassung in der Reihe „Sexy Classic Edition“ wohl etwas gekürzt zu sein scheint und qualitätstechnisch auch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit erscheint.
Nach nur acht Wochen Beziehung heiratet die junge Amerikanerin Jennifer den Schriftsteller Roman und fliegt mit ihm in die Flitterwochen nach Rom. Während des mehrstündigen Fluges kommt es zum Sex, während danach leider tote Hose herrscht und Jennifer sich nicht mehr so offen ihrem Neu-Angetrauten hingeben kann. Die Monate vergehen und während Roman die meiste Zeit samt Schreibblockade alleine in der Dominikanischen Republik verbringt, entdeckt Jennifer dass sie aufgrund eines Erlebnisses in der Vergangenheit nur hoch in den Lüften Lust erleben kann. Was ist daher naheliegender als selbst Stewardess zu werden um so auch endlich die Lust zu erleben, die Jennifer so lange gesucht hat. Wäre da nur nicht ihr Mann, der davon natürlich wenig angetan und die junge Frau vor neue Probleme stellt.
„Deep Sex“ oder auch „Sesso Profondo“ ist leider kein wirklich sonderlich interessanter Film, sondern ein Flickwerk aus diversen Versatzstücken, die schon in anderen Erotikstreifen gut funktioniert haben. Etwas „Emanuelle“-Exotik, etwas „Deep-Throat“-Psychoanalyse, viel nackte Frauenhaut, Eheprobleme und etwas Humor – nur leider ist die Mischung hier so gar nicht stimmig und wirkt wie ein lustlos zusammengeschustertes Irgendwas, bei dem kein roter Faden erkennbar ist. Die Geschichte über die sexuellen Hemmungen einer jungen Frau ist langweilig und auch die Drehorte wie Rom, New York und Santo Domingo werden genauso lustlos wie die zahlreichen und eher harmlosen Fummelszenen präsentiert. Offensichtlich hat Salvschi hier auch eine andere Fassung gesehen, da auf der deutschen DVD die HC-Inserts fehlen und auch die Rolle des Psychiaters, die laut Title-Credits von einem gewissen Franz Muller gespielt wird, kommt in der von mir gesehenen DVD-Fassung gar nicht mehr vor. Was aber noch zu sehen ist, ist eine junge Eveline Barrett, die teils völlig apathisch agiert und männliche Darsteller wie Al Cliver oder auch Venantino Venantini, die aber immer die Hosen anlassen. Insgesamt ist „Sesso Profondo“ kein lohnendes Vergnügen, sondern genauso lustlos heruntergekurbelt wie das portraitierte Sexualleben der Titelfigur, dass dem Zuschauer maximal beim völlig haarsträubenden Final-Gag noch ein kurzes Schmunzeln abringt, aber ansonsten eigentlich völlig entbehrlich ist. Au weia!
Fieber im Blut
Im 16. Jahrhundert feiert Venedig gerade das Ende der Pest und die Bevölkerung gibt sich ausgelassenen Feierlichkeiten hin, als ein junger Schönling namens Jules die Lagunenstadt erreicht um eine Nacht lang das Leben in vollen Zügen zu genießen, ehe es am nächsten Tag für ihn weiter nach Padua geht. Kaum angekommen begegnet Jules bei einer Prozession zwei Frauen, die es schon wenig später den jungen Mann mit dem engelsgleichen Gesicht abgesehen haben. Einerseits die verheiratete Valeria, die ihre Kammerzofe ausschickt um den Mann in ihre Gemächer zu locken und andererseits die hübsche Witwe Angela, die den Gondoliere Bernardo auf den Fremden ansetzt um ihn zu einem Rendezvous zu überreden. Jules ist geschmeichelt und beglückt und verliebt sich in beide Frauen, ehe das morgendliche Sonnenlicht dem Reigen aus Lust und Begehren ein bittersüßes Ende setzt.
„Fieber im Blut“ von Regisseur Mauro Bolognini ist ein zweifelsfrei sehr sympathischer Kostümfilm über erotische Verwicklungen im 16. Jahrhundert, der auf mich wie eine überlange, aber keinesfalls zu lange Episode der französischen „Serie Rosé“ wirkt. Auch hier gibt es eine bewährte Mischung aus Kostümfilm, spielfreudigen Ensemble, lustigen Dialogen und züchtiger Erotik aus vergangenen Jahrhunderten, die aber niemals verklemmt wirkt. Als Vorlage für das nächtliche Treiben in Venedig diente wohl ein erotisches Theaterstück eines anonymen Schriftstellers und auch wenn die Geschichte und die Figuren eigentlich keine Ecken und Kanten besitzen, so bleibt „Fieber im Blut“ dank kreativem Umgang mit der deutschen Sprache und erotischen Umschreibungen doch immer kurzweilig und unterhaltsam anzusehen. Die eher harmlose Geschichte über den Jüngling in den lustvollen Fängen etwas älterer Frauen ist jedenfalls hübsch umgesetzt und bei den Kostümen und Schauplätzen hat man sich ebenfalls große Mühe gegeben. Mit Laura Antonelli und Monica Guerritore sind auch zwei hübsche Frauen am Start, die dem Streifen prickelnde Erotik und Sinnlichkeit verleihen und auch Jason Connery ist mit vollem Körpereinsatz dabei. Unterm Strich gibt es jedenfalls von meiner Seite her nicht viel zu meckern, außer dass die deutsche DVD-Fassung in der Reihe „Sexy Classic Edition“ wohl etwas gekürzt zu sein scheint und qualitätstechnisch auch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit erscheint.
it´s fun to stay at the YMCA!!!
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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Nightmare on Elm Street
Gestern noch mal geguckt und ja, der Film und Freddy rocken einfach. Wenig verwunderlich, dass ich aus Solidarität mit den Protagonisten in der Nacht dann auch gleich schlecht geträumt habe!jogiwan hat geschrieben:In Memoriam Wes Craven: Kaum ein Regisseur hat sich im Verlauf seiner Karriere so derart oft neu erfunden wie der amerikanische Filmemacher Wes Craven, in dessen Filmografie sich ja gleich eine Vielzahl von Genre-Filmen tummeln, die aus dem kollektiven Bewusstsein der Horrorfilmfans gar nicht mehr wegzudenken sind. Freddy Krüger aus „A Nightmare on Elm Street“ zählt ja neben Michael Myers und Jason Voorhees popkulturell zu den Top 3 der ganz großen Bösewichten aus Horrorfilmen und der filmische Auftakt zu bislang sieben Filmen, Serie, Remake und Spin-Off ist einfach ein sehr funktionaler Horrorfilm, der Mitte der Achtziger dem Genre auch gleich neue Impulse verlieh. „Nightmare“ spielt geschickt mit menschlichen Urängsten, hat junge Protagonisten, ohne ein Teenie-Film zu sein und ist auch in Punkto Horror überraschend zeigefreudig, ohne selbstzweckhaft zu erscheinen. Hier stimmt dann auch einfach (fast) alles und Wes Craven gelingt ein wunderbarer und rasiermesserscharfer Spagat zwischen düsteren Horror und kommerzieller Verwertbarkeit und das Endergebnis überzeugt dann auch noch 30 Jahre später. Mach’s gut Wes und danke für alle deine Filme!
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