Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mi 13. Feb 2019, 20:11
Ein Mann sieht rot
Nach dem eher peinlichen Remake hatte ich Lust auf das Original, welches meines Erachtens auch glaubhafter und stimmiger ausgefallen ist. Im Gegensatz zur Neuauflage wirkt „Ein Mann sieht rot“ auch wesentlich weniger Action-orientiert, schaumgebremst und politisch korrekt, sondern ist ein düsterer Großstadtfilm, der sich seines kontroversen Themas durchaus bewusst ist und dieses auch zur Gänze ausspielt. Das Thema Selbstjustiz ist ja auch ein sehr schwieriges und die Diskussionen angesichts der „positiven“ Effekte eines derartigen Rachefeldzugs gegen gewaltbereite Subjekte, kann man sich ja gut vorstellen. Das heruntergekommene New York der Siebziger scheint ja auch der ideale Handlungsort für so einen Streifen zu sein und heutzutage kann man sich das ja fast nicht mehr vorstellen, wie leer hier nachts die Straßen, Parks und U-Bahnstationen hier sind, weil das tatsächlich kein Platz war, wo man sich aufhalten durfte. Charles Bronson verkörpert die ambivalente Figur jedenfalls auch sehr passend und agiert gegen Ende zunehmend wie die Axt im Walde. Dass er dabei zum Helden stilisiert wird und die eigentlichen Täter gar nicht gefasst werden, ist ja wie zusätzliches Öl, dass hier noch ins Feuer gegossen wird. Ein hübsch provokantes und düsteres Werk, das zurecht als Klassiker gilt.
Nach dem eher peinlichen Remake hatte ich Lust auf das Original, welches meines Erachtens auch glaubhafter und stimmiger ausgefallen ist. Im Gegensatz zur Neuauflage wirkt „Ein Mann sieht rot“ auch wesentlich weniger Action-orientiert, schaumgebremst und politisch korrekt, sondern ist ein düsterer Großstadtfilm, der sich seines kontroversen Themas durchaus bewusst ist und dieses auch zur Gänze ausspielt. Das Thema Selbstjustiz ist ja auch ein sehr schwieriges und die Diskussionen angesichts der „positiven“ Effekte eines derartigen Rachefeldzugs gegen gewaltbereite Subjekte, kann man sich ja gut vorstellen. Das heruntergekommene New York der Siebziger scheint ja auch der ideale Handlungsort für so einen Streifen zu sein und heutzutage kann man sich das ja fast nicht mehr vorstellen, wie leer hier nachts die Straßen, Parks und U-Bahnstationen hier sind, weil das tatsächlich kein Platz war, wo man sich aufhalten durfte. Charles Bronson verkörpert die ambivalente Figur jedenfalls auch sehr passend und agiert gegen Ende zunehmend wie die Axt im Walde. Dass er dabei zum Helden stilisiert wird und die eigentlichen Täter gar nicht gefasst werden, ist ja wie zusätzliches Öl, dass hier noch ins Feuer gegossen wird. Ein hübsch provokantes und düsteres Werk, das zurecht als Klassiker gilt.