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Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 13. Feb 2011, 10:20
von jogiwan
Das Versteck - Narciso Ibánez Serrador
Madam Fourneau führt in einem abgelegenen Schloss ein Internat für verhaltensauffällige Mädchen. Damit diese nicht auf dumme Gedanken kommen, führt sie die Schule mit eiserner Hand und jegliches Fehlverhalten wird streng bestraft. Eines Tages kommt auch die junge und schüchterne Halbwaise Theresa auf die Schule und wird bald Zeuge von mysteriösen Begebenheiten...
Holla! Ganz großes Kino aus Spanien irgendwo zwischen "Mädchen in Uniform", "Psycho" und "Pieces", der absolut geil ausgefallen ist. Tolle Location, klasse Darsteller (allen voran Lilli Palmer und Cristina Galbo) und eine spannende Atmosphäre machen den Streifen zu einem eingentlich unverzichtbaren Filmereignis, dass dringend in würdiger Form veröffentlicht werden sollte. Toll, toll - supertoll! 09/10
Velvet Goldmine - Todd Haynes
Der Glam-Rockstar Brian Slade zieht sich am Höhepunkt seiner Karriere mit einem gefakten Schussattentat von der großen Bühne der Musikwelt zurück. Reporter Arthur, selbst einst ein glühender Verehrer des charismatischen Stars erhält zehn Jahre danach den Auftrag über die ganze Sache zu recherchieren und taucht während seiner Arbeit und Interviews mit ehemaligen Wegbegleitern tief in die Welt der Musik ein, die im Jahre 1974 noch voller Glitzer, Sex und Drogen war.
Todd Haynes fiktive Biografie zweier Rockstars aus den Siebzigern ist natürlich eindeutig an David Bowie und Iggy Pop angelehnt und überzeugt und liebevolles Setting und tollen Songs. Die Geschichte des Auf- und Abstiegs wird nicht linear, sondern durch unterschiedlichste Rückblenden erzählt und glänzt mit Stars wie Ewan McGregor, Jonathan Rhys-Meyers, Christian Bale und Toni Colette. Im Gegensatz zu vergleichbaren Werken, wie z.B. "Spinal Tab" steht hier jedoch nicht der Humor im Vordergrund, sondern ist insgesamt doch eher etwas dramatischer ausgefallen. Mag ich und daher sehr schöne 08/10 Punkten
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 13. Feb 2011, 16:46
von buxtebrawler
jogiwan hat geschrieben:Das Versteck - Narciso Ibánez Serrador
Madam Fourneau führt in einem abgelegenen Schloss ein Internat für verhaltensauffällige Mädchen. Damit diese nicht auf dumme Gedanken kommen, führt sie die Schule mit eiserner Hand und jegliches Fehlverhalten wird streng bestraft. Eines Tages kommt auch die junge und schüchterne Halbwaise Theresa auf die Schule und wird bald Zeuge von mysteriösen Begebenheiten...
Holla! Ganz großes Kino aus Spanien irgendwo zwischen "Mädchen in Uniform", "Psycho" und "Pieces", der absolut geil ausgefallen ist. Tolle Location, klasse Darsteller (allen voran Lilli Palmer und Cristina Galbo) und eine spannende Atmosphäre machen den Streifen zu einem eingentlich unverzichtbaren Filmereignis, dass dringend in würdiger Form veröffentlicht werden sollte. Toll, toll - supertoll! 09/10
Hui, das klingt ja gut!
Machste da 'nen Thread für auf?
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 13. Feb 2011, 17:28
von jogiwan
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 07:02
von jogiwan
Open your Eyes
Cesar ist ein Draufgänger aus reichen Hause und liebt Wein, Weib und hat eine Affäre mit Nuria. Als er eines Tages auf einer Party die attraktive Sofia kennenlernt, lässt er Nuria abblitzen und verbringt eine Nacht mit dem schüchternen Mädchen, das eigentlich mit seinem besten Freund liiert ist. Am nächsten Morgen wird er von Nuria aufgelauert, die ihn anbietet, ihn nach Hause zu bringen. Auf dem Weg dahin lenkt Nuria ihren Wagen jedoch über eine Böschung und bei dem Unfall erleidet Cesar schwerste Gesichtsverletzungen. Als er wieder zur Besinnung kommt, befindet sich der ehemalige Playboy in einer Gefängniszelle unter Mordverdacht und erzählt seinem Psychiater eine schier unglaubliche Geschichte...
Ziemlich schräges Filmchen des spanischen Regisseurs Alejandro Amenábar, der mich mit seinem Vorgängerfilm "Tesis" ja schon sehr begeistert hat und das einige Jahre später unter dem Namen "Vanilla Sky" nochmals glattgebügelt in die Kinos kam. Das Original ist aber ein richtig guter Mystery-Psychothriller voller Falltüren, bei dem sich der Zuschauer nie sicher sein kann, ob das Gesehene auch tatsächlich real ist, oder nur der Fantasie eines psychisch-gestörten und traumatisierten Menschen entsprungen ist. Für Otto-Mainstream-Zuschauer mag "Open your eyes" vielleicht zu lang, zu verwirrend und zu behäbig erzählt sein, aber ich mag sowas einfach gerne. Genau mein Dings und mit Spanien-Bonus auch gut und gerne: 8,5/10
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 07:14
von jogiwan
Severance (2006)
Eine Handvoll Angestellter des Rüstungskonzerns Palisade werden kurzerhand über ein Wochenende nach Osteuropa zur Teambildung geschickt. Diese sind davon jedoch allesamt wenig begeistert und durch einen umgefallenen Baum muss die Truppe den letzten Rest des Weges auch noch zu Fuß absolvieren. Am vermeintlichen Zielort angekommen, entpuppt sich die als luxuriös angepriesene Hüttel als heruntergekommenes Behausung, was abermals dafür sorgt, dass die Stimmung endgültigi in den Keller sinkt. Leider hat man jedoch im Eifer des Gefechts die falsche Hütte bezogen und schon bald kehren die eigentlichen Bewohner zurück, mit denen auch gar nicht zu spassen ist...
Haha, was für ein Spass! Ein Betriebsausflug zur Teambildung, der leider gehörig in die Hose geht, als sich die Angestellten der Rüstungsfirma auf einmal mit ehemaliger Kundschaft auseinander gesetzt sieht, die noch dazu im Gebrauch von Waffen wenig zimperlich ist. Zum Glück ist dieses "Kriegsverbrecher vs. Bürohengste" aber alles andere als ernst, sondern immer so schwarzhumorig inszeniert, dass man trotz erhöhtem Härtegrad kaum aus dem Lachen rauskommt. Am Allerbesten ist dabei natürlich die Szene mit dem Flugzeug! Absolut herrlich und daher auch der ideale Film nach einem harten Tag im Büro! 8/10
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Do 17. Feb 2011, 19:13
von jogiwan
Geschichten aus der Schattenwelt
Menno... das volle Star-Aufgebot mit Julianne Moore, Christian Slater und Konsorten, Stephen King und George A. Romero an der Schreibmaschine und dann kommen unterm Strich drei halbgare Geschichten heraus, die durch eine vierte mit Deborah Harry als Hexe mehr schlecht als recht verbunden werden. Wäre nicht der etwas erhöhte Gore-Gehalt der zweiten Geschichte, würde das Teil glatt als TV-Produktion durchgehen. Die erste Geschichte mit der Mumie funzt gar nicht, die Zweite mit der Katze ist doof und vorhersehbar und das dritte Filmchen mit "Warrior" James Remar ist bei "Kwaidan" abgekupfert! Nö, das war wohl nix! Unispiriert und leider ziemlich langweilig! 4-5/10
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Sa 19. Feb 2011, 15:08
von jogiwan
The Loved Ones (2009)
Der durch einen Autounfall traumatisierte Brent wird am Tage des Abschlussballes von der schüchternen Lola gefragt, ob dieser sie nicht begleiten möchte. Doch Brent hat das bereits seiner verständnisvollen Freundin Holly versprochen. Doch Lola lässt sich nicht von dem Mädchenschwarm vor den Kopf stossen und so findet sich Brent wenig später gefesselt an einem Sessel in Lolas etwas seltsamen Elternhaus wieder. Wie sich wenig später herausstellt, ist Lola mächtig sauer und auch zu allem bereit und erhält dabei noch tatkräftige Unterstützung ihres nicht minder degenerierten Daddys...
"the Loved Ones - Pretty in Blood" ist ein interessanter und eigentlich sympathischer Teenie-Folter-Film, irgendwo zwischen John Waters und Eli Roth, der zwar seinen Lorbeeren im Vorfeld nicht ganz gerecht wird, aber dennoch ganz gut ausgefallen ist. „The Loved Ones“ beginnt als eine Art Coming-of-Age-Streifen und kippt alsbald in Richtung bitterböser Horrorfilm, der trotzdem auch augenzwinkernd um die Ecke biegt und die grausigsten Szenen auch der Fantasie des aufgeschlossenen Zuschauers überlässt. Nichtsdestotrotz ist der Streifen trotz kleinerer Mängel und einer paar Logiklöchern dank toller Darsteller und wendungsreichen Drehbuch ganz gut gelungen, temporeich, blutig und sollte den Fan von modernen Horrorstreifen auch kaum enttäuschen. 7/10 Punkten!
Die Todesparty (1986)
Durch einen Aprilscherz der grausamen Art wird der Streber Marty schwer verletzt, grausam entstellt und findet sich alsbald auf der geschlossenen Abteilung wieder. Währenddessen geht für die Verursacher das Leben weiter und so denkt sich niemand etwas dabei, als alle Jahre später eine Einladung zu einem Klassentreffen in der mittlerweile geschlossenen Schule bekommen. Dort angekommen werden die Männer und Frauen jedoch wie von Geisterhand eingesperrt und sind dort brutalen Attacken hilflos ausgeliefert. Einem zerplatzt der Bauch und die nächste wird im Säurebad aufgelöst. Die verbliebenen Ex-Schüler versuchen panisch das Gebäude zu verlassen und sind dennoch dem grausigen Treiben hilflos ausgeliefert, dass immer weitere Opfer fordert...
Hehe, herrlich! Typischer 80er-Jahre Teenie-Slasher, der genau das bietet, was man sich von einen derartigen Streifen erwartet. Hübsche Mädels, toughe Jungs und krasse Kills, die eigentlich ganz blutig ausgefallen sind. Die Geschichte ist wie die Auflösung natürlich Sondermüll aus der untersten Schublade der abgelehnten Drehbücher. Dennoch rockt "Die Todesparty" dennoch die Hütte und überzeugt mit dem ehemaligen Bondgirl Caroline Munroe und anderen Knallchargen, die sich natürlich laut Drehbuch immer komplett falsch verhalten. Mit der richtige Getränkebegleitung natürlich ein Kracher, aber auch so macht der Streifen durchaus Laune. 7/10 Punkten und Pflichtprogramm für unseren 80er-verwöhnten Bux
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 20. Feb 2011, 12:30
von jogiwan
Microscopic liquid subway to oblivion
ohne Wertung!
siehe hier:
http://deliria-italiano.org/phpbb/trash ... tml#p21292
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: So 20. Feb 2011, 19:54
von jogiwan
Mondo Erotico
Der internationale Superstar Amanda Lear nimmt den aufgeschlossenen Zuschauer mit auf eine Reise durch eine faszinierende Welt voller Sexualität und Musik. Erotische Tanzdarbietungen aus allen Ecken der Erde und Erotik-Zauberer versetzen uns in eine aufreizende Stimmung voller aufgeladener Lust und prickelnder Geilheit. Und dazwischen erfahren wir neben den Abgründen der menschlichen Sexualität auch mehr über den sympathischen Megasuperüberdrüberdiscostar und ihrem Hang zu Luxus und großen Dingen...
Nach dem Kracher "Microscopic liquid subway to oblivion" gabs ja noch Zeit für das nächste obskure Teil, in Form von Joe Tomatoes Erotik-Tanzbericht namens "Mondo Erotica" mit einer gut gelaunten und lasziven Amanda Lear, die aus dem Nähkästchen plaudert. Lieblos zusammegestoppelte Sequenzen über strippende Girls, Erotik-Zauberern, Perverse mit Hang zu Nekrophilie und einem prüden Paar, dass sich auf offener Bühne begattet gibts immer wieder Szenen mit der von mir sehr geschätzten Amanda Lear, die jedoch leider leider keines (!!!) ihrer Lieder zum Besten gibt. Trotzdem super-spassiger Mondo der harmlosen Variante mit viel nackter Haut von Männlein und Weiblein, unfreiwillig lustigen Szenen und einem funky Disco-Sounddreck, der die Hütte erzittern lässt. Das ist Saturday Night Fever der besonderen Sorte, bei dem ich auch die schlechten Bewertungen nicht ganz nachvollziehen kann. Die Welt ist halt immer noch voller konservativen Menschen. Super-trashy-filthy Fun und 7/10 Punkten!
Re: Friedhof ohne Kreuze - das Jess Rollin-Tribute-Filmtagebuch
Verfasst: Mo 21. Feb 2011, 09:09
von jogiwan
Logic Room - der Tod ist unberechenbar (2007)
Hübsch vertrackter und doppelbödiger Thriller aus Spanien, der zum Glück wesentlich mehr an Agathe Christies "Da warens nur noch neun" als an den am Cover zitierten "Saw" erinnert. Die Geschichte ist voller Plottwists und wird auch Nicht-Mathematiker begeistern, denen die Goldbach´sche Vermutung kein Begriff ist. Die Geschichte ist zwar recht ruhig erzählt, steigert sich jedoch in Punkto Spannung von Minute zu Minute. Zwar gibts auch ein paar Logiklöcher und die mathematischen Aufgaben werden Kenner der Materie wohl hoffnungslos unterfordern - doch das kann man in Anbetracht des Gesamtergebnisses doch gerne verzeihen. Die Darsteller sind jedenfalls top und auch die sehr solide Inszenierung wird Thriller-Freunde kaum enttäuschen: 7-8/10 Punkten