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Re: Django - Sergio Corbucci
Verfasst: Do 26. Sep 2013, 20:27
von CamperVan.Helsing
buxtebrawler hat geschrieben:jogiwan hat geschrieben:Überraschend kurzweiliges und herrlich niederträchtiges Männer-Western-Märchen mit einem schweigsamen (Anti-)Helden namens Django, der mit Sarg als Accessoire durch den Dreck und Schlamm der Nachkriegszeit watet und Amerikaner und Mexikaner scheinbar gegenseitig auspielt. Neben ungewöhnlich brutalen Momenten und einem Bodycount jenseits von Gut und Böse ist "Django" aber auch ziemlich schwarzhumorig ausgefallen und da neben dem Rache-Motiv die Motivation der Titelfigur nicht so wirklich zu erahnen ist, bleibt es auch für den Zuschauer bis zum Ende spannend. Die Geschichte, die auch eher an eine griechische Tragödie erinnert, ist ebenfalls hübsch von obligatorischen Western-Mythen, -Stereotypen und Strickmustern entrümpelt und bietet neben der ambivalenten Titelfigur auch Elemente, die andererseits so auf die Spitze getrieben sind, dass ich neidlos zugestehen muss, dass mir der durchaus dramatische Streifen von Sergio Corbucci wirklich sehr gut gefallen hat.
PS: das QT aus der hervorragenden Vorlage so einen Drecksfilm gezimmert hat, ist nun aber doppelt ärgerlich!
jogschi hat einen neuen Top-1-Western! Es besteht also doch noch Hoffnung
jogschi hat einen neuen Top-1-Western! Es besteht also doch noch Hoffnung
Re: Django - Sergio Corbucci
Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 10:33
von purgatorio
DJANGO (Italien, Spanien 1966, Regie: Sergio Corbucci)
Also eines muss ich ja positiv hervorheben: Corbucci hat hier eine unfassbare Zahl an sehr eindrucksvollen, beeindruckenden und künstlerischen Bildkompositionen gefunden. Allein unter dem rein ästhetischen Gesichtspunkt ist der Film eine absolute Wucht und zwingend sehenswert!
Auf der anderen Seite frage ich mich aber auch, was der Film mir eigentlich sagen wollte und worum es überhaupt ging? Da wackelt dieser Typ also mit seinem Sarg durch die Wüste (tolle Szene!), kommt in ein Dorf, killt mal eben über 40 Leute (!), verbrüdert sich mit Mexikanern, rüstet sie aus, unterstützt ihren Überfall, bei dem mal eben wieder Menschen im dreistelligen Bereich sterben, nur um sie dann zu beklauen und… ja und was eigentlich? Keine Ahnung… Aber immerhin ist das alles extrem dreckig, sehr gut ausgestattet und – ich kann es nicht oft genug betonen – hochgradig ästhetisch. Naja… 6-7/10
Re: Django - Sergio Corbucci
Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 12:33
von dr. freudstein
Re: Django - Sergio Corbucci (1966)
Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 14:19
von karlAbundzu
Nun, Purge schrieb ja, dass ihm der Inhalt. Seh ich aber anders. Nur ist der ein wenig verklausulierter als bei Tarantinos Version.
Im Prinzip tritt Django hier gegen Klanis und rechtsgerichtete an, auch das Thema kalter krieg spielt eine Rolle, für eine genauere Analyse müßt ich mir den noch mal angucken, inwieweit meine Einschätzung von meiner Erinnerung oder vom Wissen, das Corbucci ja tendentiell auch eher links war, beeinflußt ist.
Meine Sichtung ist lange er, ich weiß allerdings auch noch, dass ich vor allem ebenso ästhetisch begeistert war. Nur so ganz den Inhalt kann man ihn auch nicht absprechen.
Re: Django - Sergio Corbucci
Verfasst: Sa 18. Apr 2015, 16:11
von DrDjangoMD
Re: Django - Sergio Corbucci
Verfasst: So 19. Apr 2015, 06:59
von purgatorio
DrDjangoMD hat geschrieben: Erst nach der Treibsand-Episode (Campbell und Vogler würden vielleicht gleich von einer Auferstehung oder Wiedergeburt reden) wird er geläutert (...)
hui, du hast jetzt endlich Campbell gelesen
Re: Django - Sergio Corbucci (1966)
Verfasst: Mo 30. Nov 2015, 13:24
von buxtebrawler
Erscheint voraussichtlich am 11.12.2015 bei '84 Entertainment noch einmal als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook:
Cover A, limitiert auf 444 Exemplare
Cover B, limitiert auf 444 Exemplare
Cover C, limitiert auf 333 Exemplare
Extras:
• Dokumentationen „Django – The One And Only“ & „Franco Nero – Back In The Saddle“
• Interview mit Franco Nero
• Filmografien
• Trailershow
• 16-seitiges Booklet mit Text von Kai Naumann
Re: Django - Sergio Corbucci (1966)
Verfasst: Do 3. Dez 2015, 09:34
von Die Kroete
Uuuhhoooarr!
...mal wieder was Neues aus der Kategorie:
Es kommen immer die selben Filme!
Re: Django - Sergio Corbucci (1966)
Verfasst: Di 14. Jun 2016, 17:29
von Dick Cockboner
Django/IT 1966
Das erste mal habe ich Corbuccis Django als adoleszente Pickelfresse gesehen und war schwer beeindruckt und begeistert.Die staubige Prärie der Western die ich bis dahin kannte wich einem Meer aus Schlamm und Dreck,Django hatte wenig von dem was John Wayne hatte und auch die Zahl der abgeknallten Strauchdiebe war dermassen hoch-ich war sofort verliebt.(das passiert ja in dem Alter öfters
)
Es macht immer wieder Spass,sich diesen Film anzusehen!(und,fast nüchtern, das Titellied als miesester Tennessee Ernie Ford-Imitator mitzuschmettern)
Volle Punktzahl!
Re: Django - Sergio Corbucci (1966)
Verfasst: Di 14. Jun 2016, 18:38
von Il Grande Silenzio
Oh, zu DJANGO habe ich ja noch gar nichts geschrieben!
Spektakuläre Kindheitserinnerungen kann ich nicht beisteuern, da ich ihn relativ spät das erste Mal gesehen habe. Wenn man älter ist, findet man DJANGO zwar schwer unterhaltsam, prägend ist er dann aber nicht mehr. Kaum jemand ist cooler als Franco Nero in dieser Rolle, die Action ist blutig und der Tod allgegenwärtig.
Die Story ist allerdings nicht die beste, da finde ich Corbuccis LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG deutlich mitreißender und aufgrund des Endes sogar bewegender.
8/10