Der aktuelle Newsletter:
Liebe Purschen, Chelme und Widerporste,
die Meteorologen haben für den gesamten April Regen, Schnee und faustdicke Hagelkörner vorhergesagt, also zieht eure Wintermäntel über, klebt euch falsche Bärte an und kommt ins Metropolis zum Showdown der Bizarre-Cinema-Saison. Wir werfen wieder einen Blick auf die Schattenseiten des Lebens und präsentieren für alle nach visueller Erlösung Suchenden einen bunten Strauß Steinigungen, Kreuzigungen, Prügeleien und Seuchen.
Besucht Bizarre Cinema! Zur Steinigung könnt ihr schließlich jeden Tag gehen.
Sonntag, 1.4.: Keine Bizarre-Cinema-Vorführung, denn vom 30.3. bis zum 1.4. hängt das gesamte Team von Bizarre Cinema beim "Monster machen mobil"-Festival ab. Ray Harryhausen, Roger Corman, Caroline Munro, der Infra-Superman und viele mehr, wie immer in 35 Millimetern!
http://www.vintagemonsters.de/festival2012.htm
Sonntag, 8.4., 14.30 Uhr: DAS LEBEN DES BRIAN
GB 1979, Terry Jones, 90 Min., mit Graham Chapman, Michael Palin, John Cleese
Bei der Monty-Python-Truppe bringt sogar lateinische Grammatik Spaß: Ein Lehrer wie John Cleese, der einen Satz wie "Römer, geht nach Hause!" messerscharf analysiert und seinem Schüler vor Aufregung das Herz klopfen lässt, sorgt jedenfalls für unvergessliche Lektionen. Danach verwechselt niemand mehr Ablativ und Akkusativ, sondern schaut stets fröhlich und entspannt auf die helle Seite des Lebens. Zur Kreuzigung? Letzte Tür rechts, jeder nur ein Kreuz...
Text & Einführung: Hans-Arthur Marsiske
Sonntag, 15.4.. Kein BC wegen
http://www.dokfilmwoche.com
Sonntag, 22.4., 14.30 Uhr: REBELLEN IN LEDERJACKEN
USA 1967, Daniel Haller, 84 Min.
Im Original heißt dieser Film "Devil’s Angels", und schon hat man eine Ahnung davon, was der Produzent im Schilde führte: Der Erfolg von Roger Cormans "Wild Angels" (mit Peter Fonda und Nancy Sinatra) aus dem Jahr zuvor ließ ihm einfach keine Ruhe. Die Handlung dreht sich um eine Motorradbande, die sich mit einem Provinzsheriff anlegt und rachehalber eine Kleinstadt in ihre Einzelteile zerlegt. "Their god ist violence… Lust is the law they live by!" posaunte damals die Werbung. Der Anführer der Biker-Gang wird übrigens von niemand Geringerem als John Cassavetes (1929-1989) gespielt, einem der wichtigsten Independent-Filmer des US-Kinos. Unvergessen sein "Mord an einem chinesischen Buchmacher" oder "Eine Frau unter Einfluss". Mit Filmen wie diesem "cheap and sleazy fare", wie der Videohound abfällig konstatiert, verdiente er sich das nötige Kleingeld, um sein eigenes Ding zu machen. Ein Schicksal, das er mit dem großen Orson Welles teilte.
Text & Einführung: Michael Ranze
Sonntag, 29.4., 14.30 Uhr: THE CRAZIES
USA 1973, R: George A. Romero, 103 Min., OV, mit Lane Carroll, Will MacMillan, Lynn Lowry, Harold Wayne Jones
Nach einem Flugzeugabsturz in der Nähe von Evans City, Pennsylvania, verhängt das US-Militär sofort den Ausnahmezustand. Der Grund: An Bord befand sich der biologische Kampfstoff "Trixie", der Menschen bei Kontakt den Verstand verlieren und zu aggressiven Bestien mutieren lässt. Schwer bewaffnet und mit weißen Schutzanzügen und Gasmasken ausgestattet, treiben Soldaten die Bewohner zusammen – und schießen im Kampf gegen die Seuche auf alles, was sich bewegt. Eine kleine Gruppe von Nichtinfizierten versucht dem Wahnsinn zu entkommen. Romeros gnadenlose Abrechnung mit Vietnamkrieg und Militarismus kann als Bindeglied zwischen "Night of the Living Dead" und "Dawn of the Dead" verstanden werden. – "Ein kleines Meisterwerk des Polit- und Paranoia-Thrillers." (Marcus Stiglegger)
Text & Einführung: Jochen Oppermann
Romanes eunt domus!
Weiter mit dem Kleinen Latinum des Trashkinos geht es dann am selben Ort zur selben Zeit ab nächsten Oktober,
euer Team von Bizarre Cinema