Oh ja, das habe ich auch schon auf dem Schirm!karlAbundzu hat geschrieben: Der NIederländer E. Kriek nimmt sich hier fünf Murder Ballads (alte und neue) aus der Americana vor (und den Hit von Nick Cave und Kylie), und erzählt es in hervorragender Comic-Form. Lovecraft hat er ja auch schon in Bildern erzählt, auch toll.
Ganz toller Stil und super erzählt.
Dazu gibt es eine CD, die sozusagen den Soundtrack einspielten, Sehr Gute Bluegrass Musik!
Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR-LOUNGE
Moderator: jogiwan
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
PATRICIA HIGHSMITH - TIEFE WASSER Neu ungekürzte Übersetzung
Von kaum einer Autorin hab ich mehr Verfilmungen gesehen wie von Patricia Highsmith. Und das auf meist hohem Niveau. Da wurde es doch mal Zeit einen Roman von ihr zu lesen. Ausgesucht einen, den ich noch nicht in Filmversion sah.
Es geht um einen angesehen Bürger einer Kleinstadt, der in Wohlstand lebt und ein paar Spleens hat (Oldtimer fahren, Schnecken züchten...). Jeder wundert sich, dass seine Ehefrau sich hier und und immer wieder Geliebte hält oder sich zumindest sehr häufig mit anderen Männern trifft. Dann nutzt er eine Gelegenheit und bringt einen Nebenbuhler um, alle halten es für einen Unfall.
Spannend geschriebener Thriller, der eprsonale Erzähler bleibt ganz bei der Hauptperson, wir sind in seinem kopf und sehen alles aus seiner Sicht, merken aber doch, das die nicht unbedingt der Realität entspricht, bzw. seine Einschätzungen der anderen Menschen und Umstände oft richtig, aber in wichtigen Punkten von seiner Arroganz verzerrt werden. Auch seine Eiseskälte ist nicht pur, er wundert sich dann selbst.
Toll erzählt , wunderbar konstuiert, empfehlenswert, da schau ich mir noch mehr an.
Verfilmungen davon gibt es scheints zwei, eine französische von 1981, und eine deutsche TV-Produktion von 1982, bei pidax, könnte was für mich sein.
Von kaum einer Autorin hab ich mehr Verfilmungen gesehen wie von Patricia Highsmith. Und das auf meist hohem Niveau. Da wurde es doch mal Zeit einen Roman von ihr zu lesen. Ausgesucht einen, den ich noch nicht in Filmversion sah.
Es geht um einen angesehen Bürger einer Kleinstadt, der in Wohlstand lebt und ein paar Spleens hat (Oldtimer fahren, Schnecken züchten...). Jeder wundert sich, dass seine Ehefrau sich hier und und immer wieder Geliebte hält oder sich zumindest sehr häufig mit anderen Männern trifft. Dann nutzt er eine Gelegenheit und bringt einen Nebenbuhler um, alle halten es für einen Unfall.
Spannend geschriebener Thriller, der eprsonale Erzähler bleibt ganz bei der Hauptperson, wir sind in seinem kopf und sehen alles aus seiner Sicht, merken aber doch, das die nicht unbedingt der Realität entspricht, bzw. seine Einschätzungen der anderen Menschen und Umstände oft richtig, aber in wichtigen Punkten von seiner Arroganz verzerrt werden. Auch seine Eiseskälte ist nicht pur, er wundert sich dann selbst.
Toll erzählt , wunderbar konstuiert, empfehlenswert, da schau ich mir noch mehr an.
Verfilmungen davon gibt es scheints zwei, eine französische von 1981, und eine deutsche TV-Produktion von 1982, bei pidax, könnte was für mich sein.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
John Waters: CarSick
John Waters trampt quer durch Amerika
1. Story: Wie es am besten laufen würde
2. Story Was schlimmstenfalls passieren könnte
3. Story: Wie es war.
EIne sehr schöne Idee und Fantastareien über eine fast ausgestorbene Fortbewegungsart. John Waters erzählt gut aufgelegt und launig und man bekommt viel von seinem Wesen mit.
Insgesamt muss man mit seiner (Film-)Welt sich ein wenig auskennen, und mit seiner ironischen Arroganz klarkommen, aber dann macht es Laune!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Habe ich auch gelesen und schliesse mich dem an:karlAbundzu hat geschrieben:
John Waters: CarSick
Mit dem Begriff „Kult-Regisseur“ wird (viel zu) oft um sich geworfen. Doch es gibt einen Mann, der dieses Prädikat mit vollem Recht für sich beanspruchen kann: John Waters. Waters ist beinahe schon selbst ein eigenes Filmgenre, und insbesondere seine frühen Filme kann man mit Fug und Recht als „einzigartig“ betiteln. Mit dem Mitternachtskino-Erfolg „Pink Flamingos“ und den darauf folgenden „Female Trouble“ und „Desperate Living“ verschob er die Grenzen des guten Geschmacks so sehr, dass die Filme für manchen zu echten Belastungstests wurden. Wer einmal das „singende Arschloch“ aus „Pink Flamingos“ oder die berühmte Szene, in der Divine hinter einem Hund herläuft, um dessen Exkremente zu verspeisen gesehen hat, der weiß, wovon ich rede. Erst Anfang der 80er wurde Waters etwas ruhiger. Nach dem Übergangswerk „Polyester“ (wieder mit seiner Muse Divine und der netten Erfindung Odorama – einer Rubbelkarte, die einen für die jeweilige Filmszene speziellen – und nicht immer feinen – Geruch verströmt) kam er mit dem für seine Verhältnisse enorm erfolgreichen Film „Hairspray“ beim Mainstream an. Wobei Mainstream vielleicht schon zu hoch gegriffen ist, da sich Waters auch hier kontroverser Themen und einiger wunderbaren Entgleisungen bediente – dies aber sehr viel massenkompatibler als in seinen vorangegangenen Filme. Mit wunderbaren, leichter verdaulichen, aber immer noch gerne fest zubeißenden Filmen ging es weiter. In „Cry Baby“ gab er dem jungen Johnny Depp eine erste Kino-Hauptrolle, in „Serial Mom“ durfte Kathleen Turner als „perfekte Mutter“ Leute morden, die ihren Müll nicht ordnungsgemäß trennen. Mit seinem bislang letzten Film „A Dirty Shame“ – einer Farce um Sexsüchtige – wandte er sich dann wieder mehr seinen Wurzeln zu, allerdings weigehend ohne deren ungeheuerlichen Geschmacklosigkeiten. In den USA ist John Waters durch zahlreiche TV-Auftritte, seine herausragende Rolle als unermüdlicher Kämpfer für die Rechte Homosexueller, Bücher und Stand-Up-Comedy-Shows sehr viel bekannter als hierzulande. Eine Tatsache, die einem erst so richtig bewusst wird, wenn man sein jüngstes Buch, „Carsick“ gelesen hat. Interessanterweise erst sein drittes Buch, welches auf deutsch veröffentlicht wurde (nach „Schock“ von 1982 und „Abartig“ von 1997).
Für „Carsick“ unternahm John Waters ein Experiment. Er fuhr per Anhalter von seinem Zuhause in Baltimore zu seinem Appartement in San Francisco. Um sich geistig auf diese Fahrt vorzubereiten entwarf Waters vorher zwei Szenarien, die er mit „Das Beste, was mir passieren kann“ und „Das Schlimmste, was mir passieren kann“ überschrieb. Diese beiden Novellen stehen dem realen Erlebnisbericht vor und geben einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Filmemachers. Zudem streut Waters einige nette Anekdoten über seine Schauspieler und Kollegen in die fiktiven Geschichten. Am Ende des Buches dankt Waters seinen Sekretärinnen und schreibt, eine von ihnen hat ihm gestanden, dass sie nicht so ganz den Unterschied zwischen dem „Besten“ und dem „Schlimmsten“ erkannt hätte. Und tatsächlich wimmelt es in beiden Novellen nur so vor Wahnsinnigen, Mördern und „Perversen“. Mit dem feinen Unterschied, dass diese in dem „Besten“ Figuren sind, die direkt aus Waters Filmen entsprungen sein können. Da gibt es masturbierende Bankräuber, einen magischen Anus, Pillen einwerfende Polizisten, Waters hat Sex mit einem Crashcar-Fetischisten und am Ende erwartet ihn eine neue Liebe. Bei dem „Schlechtesten“ Dingen kreuzen zwar ebenfalls skurrile und bizarre Gestalten seinen Weg, doch dies sind die Töchter von sadistischen Mädchenmörderinnen, wahnsinnige Kindesentführer oder fanatische Fans. Unterhaltsam sind beide Novellen, nur besitzt die zweite einen stark beunruhigenden Unterton, der einen zutiefst frösteln lässt. Letztendlich zeigen beide Novellen aber auch sehr eindrücklich, wo für Waters der Unterschied zwischen Gutem (lebensbejahender Irrsinn) und Schlechtem (lebensverneinender Irrsinn) liegt.
Nach diesen beiden fiktiven Fahrten wird es ernst und Waters stellt sich tatsächlich an die nächste Straße und hält den Daumen raus. Und natürlich hat die Realität wenig mit seiner überbordenden Fantasie zu tun. Tatsächlich besteht die meiste Zeit aus Warten. Nur selten hält ein Auto an und nimmt Waters mit. Und wenn, dann ist es auch häufig jemand, der ihn erkannt wurde. Man darf davon ausgehen, dass es einem Anhalter aus der anonymen Masse da noch schlechter ergangen wäre. Trotzdem beschreibt Waters auch diesen Abschnitt des Buches humorvoll, immer interessant und auch sehr entlarvend. Waters macht keinen Hehl daraus, dass er sich gegenüber seinen aus der Ferne auf ihn aufpassenden Sekretärinnen wie eine Primadonna verhält, zu Panikattacken neigt und jedem versucht unter die Nase zu reiben, wer er ist. Inklusive einer leichte Enttäuschung, wenn man ihn nicht kennt. Aber diese Schwächen machen ihn nur sympathisch und so ist dieser Abschnitt des Buches – auch wenn der actionreiche Wahnsinn der beiden Novellen komplett fehlt – der spannendste Teil des Buches. Denn die Leute, die Waters mitnehmen, sind real und allesamt sehr freundlich und aufgeschlossen. Und es ist höchst interessant zu lesen, dass sie zwar im Gegensatz zu Waters fiktiven Autofahrern ganz normal sind und trotzdem absolut einzigartig. Man kann mit Waters Augen einen kleinen Blick in ihr Leben werfen, bevor sie dann wieder auf dem Highway des Lebens verschwinden. Ob Waters es schafft, im wahren Leben San Francisco zu erreichen, sei an dieser Stelle nicht verraten. Wohl aber, das „Carsick“ ein Buch ist, welches Spaß macht und insbesondere in den ersten beiden Teilen das unendliche Warten auf einen neuen John-Waters-Film erleichtert. Auch, wenn mir der letzte, eher unspektakuläre Teil sogar noch besser gefallen hat.
http://www.filmforum-bremen.de/2016/01/ ... s-carsick/
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Über das wunderbare filmforum bremen bin ich auch drauf gekommen
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
ist wohl ein Tipp, dieses ominöse Filmforum, ja?karlAbundzu hat geschrieben:Über das wunderbare filmforum bremen bin ich auch drauf gekommen
Im Prinzip funktioniere ich wie ein Gremlin:
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
purgatorio hat geschrieben:ist wohl ein Tipp, dieses ominöse Filmforum, ja?karlAbundzu hat geschrieben:Über das wunderbare filmforum bremen bin ich auch drauf gekommen
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Bukowski auf Fahrt durch Frankreich und Europa.
Betrunken, beleidigend, rührselig, sentimental, nachdenklich und unverschämt.
Auszüge aus seinem Tagebuch während der Reise, sehr schön bebildert mit Fotos mit Fotos von Michael Montfort.
Das macht Spaß, ist interessant für Bukowski - Liebhaber. Ich habs verschlungen, noch mehr mag ich allerdings seine Gedichte und seine Geschichten, die ich mal wieder hervorholen könnte.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Eher straighte Liebes- und Erwachsenwerden - Geschichte von Murakami, von dem man Surrealeres gewohnt ist.
Hier geht es um einen jungen Mann und seiner Zeit in den 60ern in Japans Studentenszene. Dabei ist er in zwei Frauen verliebt, die psychisch kranke Naoko, die zu seiner Vergangenheit gehört, und die lebenslustige Midori aus dem Jetzt.
Beeindruckt hat mich das Wohl auch, weil es viel mit meiner eigenen Biographie zu tun hat (vieles aber auch meilenweit weg ist). Aber Murakami (bzw. seine deutschen Übersetzer) schreiben auch einen wirklich guten Stil.
Verwirrt bin ich noch vom letzten Absatz, und das nirgendwo auf den Anfang referiert wird, macht es ein wenig unrund. Aber auf alle Fälle empfehlenswert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Die gemütliche DELIRIA-LITERATUR LOUNGE
Die Prämisse las sich interessant: Ein Mann, der unter mysteriösen Umständen geboren wurde, kommt in die Musikszene und bringt die Künstler um, wenn sie anfangen, abzuflauen. Um sie so unsterblich zu machen. Dabei altert er selbst kaum.
Auch der Name Hollow Skai, ehemaliger NO FUN Macher und Journalist mit den Füßen im Punk, versprach was. Und mit Wissen ist das Buch auch voll: Eigentlich nämlich eine kleine Zeitreise durch die Rockmusik.
Aber leider weicht er von der Story als solches zu oft ab, verbiegt die Prämisse, und die Story des Rock n Roll sozusagen geht jetzt auch nicht so in die Tiefe, dass für Leute, die schon einiges wissen, viel neues zu Tage getragen wird. Am schlimmsten eigentlich, dass es zum Ende immer mehr ein Porno im Hausfrauenstil wird. Da lebt wohl ein älter werdender Mann seine simplen Phantasien aus. oje.
Von Hollow Skai hatte ich mehr erwartet, seine Sachbücher zu Punk und NDW sind durchaus lesenswert. Hier ist nur das Cover hübsch.
Falls es jemand braucht....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.