Re: bux t. brawler - Sein Filmtagebuch war der Colt
Verfasst: Di 5. Apr 2011, 13:24
Blood Deep
„Blood Deep“ ist das leider reichlich misslungene Regiedebüt des US-Amerikaners Todd S. Kniss, das im Jahre 2005 veröffentlicht wurde. Es handelt sich dabei um eine wenig ausgegorene Mischung aus Mystery-Thriller und Slasher, die nicht so recht funktionieren will.Nachdem ihre geliebte Großmutter gestorben ist, die sie an Stelle der bei einem Unfall umgekommenen Eltern großgezogen hat, kehrt Katie Spencer in ihre kleine Heimatstadt zurück. 19 Jahre ist sie nicht mehr hier gewesen, denn sie hat nicht nur gute Erinnerungen an ihre Kindheit: 1985 wurde einer ihrer Freunde ermordet und verbrannt aufgefunden; den Täter hat man nie gefasst.
Die noch lebenden Freunde sind freilich hoch erfreut über Katies Erscheinen und organisieren sogleich eine Wiedersehensfeier im Haus der Großmutter. Cal, ein trauriger Peter Pan, der nie erwachsen wurde, erscheint mit Gattin Allison, ohne aus seiner Zuneigung zu Katie einen Hehl zu machen. Das gilt auch für Will, der sich frustriert als Wachmann durchschlägt. Sean und Jacob haben unter ungeklärten Umständen ihren Vater und Jacob hat dabei sein Gedächtnis verloren. Robin, Wills Schwester, ist eine hoffnungslose Langzeit-Studentin. Zur Feier bringt sie ihre Zimmergenossin Eliza mit, die sich auf Hypnose versteht, was sie umgehend unter Beweis stellen muss.
Dabei beginnt sich in Jacobs Gehirn die Blockade zu lösen, unter der seine Erinnerung begraben liegt. Plötzlich sieht es so aus, als habe er den Vater ermordet. Verzweifelt ringt Jacob um Klarheit. Das schreckt den wahren Mörder auf, der – so will es das Drehbuch – ebenfalls anwesend ist und seine Entlarvung fürchten muss. Da er (oder sie) sowieso einige Schrauben locker hat, heißt die Lösung Massenmord. Einer nach dem anderen fallen die Freunde dem Killer zum Opfer. Im Wettlauf mit der Zeit müssen die Überlebenden klären, was vor 19 Jahren zum Auslöser des Wahnsinns wurde, um den Täter zu identifizieren, bevor er mit seinem Messer hinter ihnen steht ... (Quelle: http://powermetal.de/video/review-1510.html)
Was grundsätzlich mit einer Rückblende in die Kindheit der Protagonisten (allesamt Twens) interessant beginnt, wird anschließend hoffnungslos von den viel zu vielen eingeführten und weitestgehend uninteressanten Charakteren zerlabert, so dass man als Zuschauer bald sowohl die Orientierung als auch das Interesse verliert. Die Morde hingegen hat man in vielen anderen reinrassigen Slashern auch schon wesentlich kreativer und vor allem expliziter gesehen und dass der Grund für den pathologischen Schaden des Killers in einer Familientragödie zu finden ist, ist nun auch alles andere als innovativ.
Dennoch kann ich mir gut vorstellen, dass man aus der Grundidee einen durchaus soliden und unterhaltsamen Genrebeitrag hätte machen können, hätte man gewusst, wie so etwas geht. Dieses Ergebnis hinterlässt aber den Eindruck, als hätte man ein an sich stimmiges Konzept gehabt, das in ein spannendes Drehbuch umzusetzen und gekonnt zu inszenieren man mangels Erfahrung nicht in der Lage war. Schade, denn die Kameraarbeit beispielsweise weiß tatsächlich zu überzeugen und ist dadurch noch der größte Pluspunkt dieses Films.
Fazit: Gewisse Ambitionen sind erkennbar, zu einem zumindest durchschnittlichen Filmerlebnis reicht das allein aber (noch) nicht (ganz).