Karl or Karla goes to Cinema

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Moderator: jogiwan

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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

Besser kann ich es wohl nicht schreiben
https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/ki ... jtCOI2yD0M
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

Aber persönlicher kann ich es versuchen:
15.2.19, 14 Uhr, Cinemaxx Bremen
ALITA: BATTL ANGEL (2019) 2D
R: Robert Rodriguez; D: Rosa Salazar, Christoph Waltz, Keean Johnson, Eiza González, Jennifer Connelly, Michelle Rodriguez, Mahershala Ali, Casper Van Dien, Ed Skrein, Jeff Fahey, Lana Condor, Marko Zaror, Idara Victor, Jackie Earle Haley, Jorge Lendeborg Jr., Leonard Wu, Edward Norton; M: Tom Holkenborg
Alita war ja eine meiner ersten Mangaerfahrungen. Klar, erst kamen die Animes Akira und Ghost in the Shell (ich lasse mal die Kinderserien weg, obwohl mich KIMBA schwer beeindruckte), und die dicken Akira-Bücher mußten auch ran und überzeugten. Ich mochte den rohen Schwarz Weiß Strich; bei anderen, die ich entdeckte, faszinierten ich meist groteske Monster, echte Science Fiction oder rasante Samuraikämpfe. Dann Alita, bei einem 2001 Billig-Block, glaube ich und ich war sofort hin und weg. Die gespiegelten ersten deutschen Ausgaben wurden bald ersetzt von kommentierten Ausgaben vom Autor Kishiro, und die nachfolgenden Serien Last Order und Mars Chroniken sind auch dran. Ich mochte nicht nur die faszinierende Frauenfigur, sondern auch diese Mixtur, die ich in klassischer SciFI auch mag: Dystopie, Technik-Utopie, soziales und Philosophisches.
James Cameron kaufte schon sehr früh die Rechte an der Serie, hielt es aber für technisch lange unmöglich, es so umzusetzen, wie er es im Kopfe hat. Avatar zeigte ihm, dass einiges möglich ist und galt lange als Fingerübung für Alita. Cameron kam und kam nicht dazu und gab die Regie ab. Rodriguez hält sich hier an die erste Comic-Serie. Und trifft vieles sehr gut, doch erst kurz zur Story:
Dr Cyborgarzt findet auf der Suche nach Ersatzteilen den Kopf eines Cyborgs, peppelt ihn mit anderen Körperteilen auf, und Alita erwacht, kann sich aber an nichts erinnern. Sie lebt wie eine Jugendliche in der multiklturellen Stadt Iron City, verliebt sich in Yugo, und bei einem zufälligen Kampf entdeckt sie ihre Fähigkeiten und langsam kommen die Erinnerungen zurück.
Die Erweckung eines menschenähnlichen Wesens und die Cyborgs erinnern an Frankenstein, Blade Runner, Robocop, ist aber sehr eigen, gerade was die Vielfalt an Cyborgs angeht einerseits, da haben wir auch schon die groteken Monster, andererseits auch, was den Cyborgs an menschlichen Ähnlichkeiten zugesprochen wird. Das Tochter-Vater-Verhältnis von Ido zu Alita, das Allzumenschliche in Zorn, Liebe, Eitelkeit, Wut bei allen Cyborgs, egal, wie absurd sie aussehen. Dazu das Philosophische: Mensch?
Und das sozialpolitsche: Iron City ist auf eine größtenteils durch Krieg zerstörten Erde, über ihnen der Sehnsuchtsort der meisten: Zalem. Die allerdings Niemanden hineinlassen und nur durch Versorgungsleitungen miteinander verbunden sind. Und ihren Müll einfach hinunterwerfen. Die Paralellen Erst Welt zu asugebeuteter Welt sind überdeutlich. Das größte Vergnügen sind überbrutale Sportveranstaltungen, die eine Weiterentwicklung von Rollerball sind.
Und Technikutopie: es wird schön durchgespielt, was alles möglich ist. Gerade jedoch in diesem Punkt ist der Film sehr viel detailärmer als die Comics. Keine Kritik, dem Medium geschuldet.
Das ist alles sehr charmant, rasant und mit sehr großen Posen inszeniert. Das kann der Rodriguez ja, ohne lächerlich zu werden. Passt hier halt sehr gut.
Die Action (Hauptsächlich Kämpfe) ist schnell und intensiv gedreht und funktioniert auch in 2D sehr gut. Die Schauspieler sind prima, Waltz eine Bank, Jeff Fahey mal wieder zu sehen, und Rosa Salazar computerüberarbeitet zwar aber toll.
Was noch? Junkie XL / Holstenberg liefert gut ab.
Der einzige negative Punkt meines Erachtens ist der Look Iron Citys, der eher wie ein halbgentrifizierter Multikultureller Stadtteil wie ein gefährliches Ghetto mit dreckigen Arbeitermüllhalden daherkommt, so dass die allgemeine Sehnsucht nach Zalem nicht ganz so hundertprozentig ist.
Nun gut.
Toller Film!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

28.2.2019, 20:30 City 46, Großer Saal
SUSPIRIA (2018)
Besetzung und so siehe oben. Fast wie ein Klassentreffen, unser alter Mann vom 46 war da, Jan Vorführer und Abreisser und WX-Macher und Freunde. Schön!
So, nach der Zweitsichtung: Da past immer noch vieles sehr gut: Die oben angesprochene RAF Story als Spieelung der Zerrissenheit im Hexenhau, bzw. als Entschiedungswald, in dem Patrizia sich befindet. Der Soundtrack wirkt immer besser. Die feministischen Statemnts.
Nur eins bin ich immer noch am rätseln: Die ganze Hintergrundgeschichte Klemperers (!) mit Datascha, Frau und Juden dient dann ja nur, um ihn als Zeugen zu kriegen. Hm, passt gar nicht, wo doch die anderen Sachen, inklusive der Mutter von Susie.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

7.3.19, 18:45, Schauburg, großer Saal
VICE - DER ZWEITE MANN (2018)
R: Adam McKay, D: Christian Bale, Amy Adams, Steve Carell, Sam Rockwell, Tyler Perry, Alison Pill, Jesse Plemons, Shea Whigham, LisaGay Hamilton, Lily Rabe, Justin Kirk, Bill Camp, Eddie Marsan, Jillian Armenante, Kirk Bovill, Cailee Spaeny, Alfred Molina, Naomi Watts; M: Nicholas Britell
Bio-Pic über den Vizepräsidenten der USA zu Zeiten George W Bush. Prominent besetzt: Meine beiden momentanen USA Lieblinge Christian Bale (obwohl eigentlich Wales) und Sam Rockwell, dazu Amy Adams und Steve Carell in Hauptrollen. Und in Winzigollen Naomi Watts und Alfred Molina :shock:
Die Erzählweise ist interessant, ein Stimme aus dem Off, die nach und nach ein Gesicht und eine Geschichte bekommt, erzählt das Leben von Dick Cheney vom Alkoholiker bis zum Vizepräsidenten. Dabei wird sich immer wieder an den Zuschauer gewandt und Zusammenhänge erklärt. Dies erinnerte stark an BIG SHORT voom selben Regisseur, auch mit Bale und Carell.
Spannend, wie schmierig und skrupellos und irgendwie auch logisch der Aufstieg von Cheney und letztlich auch seiner Frau Lynn (bei der Maske übrigens die einzige, die nicht so stark verändert wurde, Stichwort: entzückende Nase). Wie eigentlich inhaltsleer er agiert, er nur seine Frau stolz machen will und möglichst viel Macht bekommen will. Und Lynn hat schon Ideale, versucht sich am Spagat Starker Frau Pro-Feministin und Erzkonservativ. Auch gut erzählt die Story um die lesbische Tochter. Inklusive bitterem Schluß.
Auch die anderen bekannten Gesichter gut: Condoleezza Rice, Colin Powell, Kissinger, Albright. Und ganz vorne Rockwell als Bush jr, und Carell als ekliger Rumsfeld mit diesem fiesen Grinsen!
Und noch was gelernt: Der Zusammenhang mit den Lügen der Bush-Regierung nach dem 11. September und dem Erstarken der IS war mir so nicht klar.
Aber auch was weggelassen, oder anders erzählt, als ich es in Erinnerung habe: Statt Alkohol dachte ich, dass er bunte Pillen bevorzugte, dass er hervorragend in der Schule war, und das wichtigste: Das zu erst Lynn Cheney als Vizepräsidentin im Gespräch war.
Alles in allem guter Film, der einem den Ekel vor der Kaste Macht-Politiker wieder hochkommen läßt. Und nicht nur diese Skrupelosigkeit über tausende von Leichen wundert einen, sondern auch, wie leicht die US-Amis manipulierbar sind. Und ich hatte kurz den Wunsch, mein Organspendeausweis zu vernichten nach dem Film.

PS: was mir noch auffiel, war der dezente, fast ganz auf Piano gespielte Score, neben der einen oder anderen Liedeinspielung. Schön.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

10.3.19, Cinema Ostertor, 20 Uhr, Weird Xperience präsentiert
DAS HAUS AN DER FRIEDHOFMAUER (1981)
R: Lucio Fulci, D: atriona MacColl, Paolo Malco, Ania Pieroni, Giovanni Frezza, Silvia Collatina, Dagmar Lassander, Giovanni De Nava, Daniela Doria, Giampaolo Saccarola, Carlo De Mejo, Kenneth A. Olsen, Teresa Rossi Passante, M: Walter Rizzati
Ist ja noch nicht sooooooooo lange her, dass wir den im Lagerhaus zeigten, aber wo wir wieder im richtigen Kino mit einsA Technik sind, dachten wir, wir zeigen den noch Mal. Und es lohnte sich, superbe Qualität.
Meiner letzten Kritik habe ich eigentlich kaum etwas hinzuzufügen, außer das mir noch mehr Surrealismus aufgefallen ist, es gibt auch hübsche Erinnerungsszenen, die durch den Schnitt anderen Personen zugeordnet werden, was entweder auf falsche Erinnerungen, übertragene Erinnerungen oder auf irgendeine Verbindung zwischen den Personen deutet. Was gerade bei der Kombination Lucy Boyle und Mae Freudstein spannend ist.
Ansonsten: Gut besucht trotz fiesem Wetter, bekannte nette Gesichter!
Danke.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

14.3.19, 19 Uhr, Cinemaxx Bremen.
CAPTAIN MARVEL (2019) 2D
R: Ryan Fleck, Anna Boden; D: Brie Larson, Samuel L. Jackson, Jude Law, Ben Mendelsohn, Clark Gregg, Lee Pace, Djimon Hounsou, Lashana Lynch, Annette Bening, Gemma Chan; M: Pinar Toprak

Eine Pilotin fliegt experimentelles mit einer Wissenschaftlerin, es kommt zu einem Zwischenfall, sie verliert ihr Gedächtnis,sie wird mitgenommen auf einem fremden Planeten, dort zu einer Kämpferin mit besonderen Fähigkeiten ausgebildet. Ein anderer Zwischenfall bringt sie zurück auf die Erde, Bruchstückhaft kommt ihre Erinnerung zurück und Freund und Feind sind nicht mehr leicht zu unterscheiden. SHIELD steht ihr dabei zur Seite.
Wenig erwartet, viel gesehen. Oberflächlich eine Superhedin Origin, eine am Ende sehr sehr Mächtige, Superman gleich. Und ein Weltraumkämpfe-Film, was bei mir meist gut ankommt. Aber bei guten FIlmen ist da ja noch einiges drunter. Damit meine ich nicht den ganzen Fanservice, der natürlich auch nett ist: Stan Lee liest in der Bahn das Mall Rats Script zB. Und wie hübsch die 90er dargestellt werden, im Grungeton.
In Vergleich zu Wonder Woman ist das hier ein ernsthafter feministischer Einschlag. Wo bei WW nur die Verfilmung als solcher bei einer Rolle, die in den 50ern eventuell feministisch gelesen werden könnte, der Film selbst aber beinah jeglicher feministischer Ansätze entledigt, ist das hier eine andere Nummer. Die Hauptfigur Carol wird nicht sexualisiert, trotz ihres guten Aussehen nach mainstream Gesichtspunkten. Keine Klamotten mit viel Haut bzw Kameraeinstellungn, die ihre körperlichen "Vorzüge" in das bestimmte Licht rücken. Entweder ihr körperenger (aber nicht im 7of9-Sinne) aber hochgeschlossener Raumanzug oder eben der entkörperlichter Grunge-Look. Und sie macht sich nicht von Mänern abhängig, Samual Jackson ist ein elativ ahnungs- und hilfloser Side Kick, Jude Law als ihr Ausbilder ist nie eine Vaterfigur oder Love Interest und wird auch komplikationslos überwunden. Dazu kommt gelebte Frauensolidarität zwischen ihr und ihrer besten Freundin ohne sich an Männern abzuarbeiten. Zur ausgesuchtn Musikauswahl: 90er Alternativrock und Pop, hier meist von Frauen gesungen, bei den beiden wichtigen Nummern von Männern handelt es sich um REM und Nirvana, die ja auch aktiv feministisch waren.
Auch noch Fortschrittlich, wer wann und warum als guter oder böser Ausserirdischer angesehen wird, das ist sehr klug und überraschend erzählt.
Nun, zum filüblichen: Brie Larsen, Ben Mendelson, Samuel Jackson, Lashana Lynch machen das sehr prima. Jude Law und Anette Benning bleiben blass. Neben der schon erwähnten gelungenen Songauswahl auch ein spannender Score mit Orchestertönen gemischt mit Elektrosounds.
Die Kämpfe rasant inszeniert ebenso wie die Weltraumszenen.
Ihr merkt schon, ich bin begeistert, und der Film wächst beim Drübernachdenken.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

16.3.2019, 20:30, City 46
MANN BEIßT HUND (199) OmU
R: Rémy Belvaux, André Bonzel, Benoît Poelvoorde; D: Benoît Poelvoorde, Jacqueline Poelvoorde-Pappaert, Nelly Pappaert,Hector Pappaert,Jenny Drye; M: Jean-Marc Chenut, Laurence Dufrene
Ein Killer (Später spielt der Benoit Poelvoorde auch mal Gott!) erklärt einem Kamerateam, wie er so arbeitet, eigentlich motiviert vom Geld, dass er sich bei den Toten holt, abe durchaus auch mit Lust am Töten. Nebenbei gibt er sich noch als Poet und Intelektueller, eher unglaubwürdig, aber entblößt sich auch als Trinker, Unsympath und Rassist.
Wir sehen dabei zu, alles aus der Sicht der Kamera des Teams. Es kommt zu einem Konflikt mit der hiesigen Mafia, das Kamerateam wird zu echten Mittätern bis ins ekligste Detail.
Es wird nicht viel erklärt: Wie das Kamerateam auf ihn stößt und warum und für wen sie drehen, warum sie immer mehr und anscheinend einfach so mitmachen, der Background des Killers hingegen wird zT mitgeliefert.
Rau, schnell, minimal.
Gestern endlich mal wieder gesehen, im Kino, OmU.
Irgendwo im look zwischen Jarmuschs und Kaurismäkis frühen Filmen, damals auch als Nachfolger von Henry betrachtet worden.
Zynische Satire. Wirklich rau und ein paar Untertöne zum Schmunzeln. Man fällt in den Film irgendwo mittendrin. Ansonsten eigentlich ein Found Footage Vorläufer.
Ich war bei dieser Wiedersicht nach Jahren überrascht, wie wenig motiviert das Mitwirken der Medienleuten erzählt wird. Ich hatte irgendwe in Erinnerung, dass die da nach und nach mit reingezogen werden. Aber eigntlich machen die einfach so mit bis zum Ekligsten.
Insgesamt war er natürlich nicht mehr so umhauend wie damals, wo er ein wirklich überrascht hat.
Gut!
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

Da ich momentan nicht so recht Lust auf ausführliche Besprechungen und Klein-Analysen habe, erst mal die Kurzkritiken als Kopie hier:
Monster machen mobil, Kurzfassungen:
Alle FIlme mit lanigen Einleitungen und guten 35mm Kopien (ausser Feuer und Eis):
VAMPIRO (1957)
Mexikanischer Vampirfilm, empfohlen von Benicio del Toro.
Sehr atmosphärischer unheimlicher Vampirfilm in schwarz-weiß.
Und dann eine andere Geschichte als die Dracula-RipOffs, hier mit Erbschaftsintrige, Toten und Scheintoten, schönen Effekten. Unheimlich und spannend. Und ohne Luchas.
Überraschend und sehr gut.

JACK THE RIPPER - DER DIRNENMÖRDER VON LONDON
Francos Ripper-Version mit Kinski in der Titelrolle. Von beiden jeweils eine der besten Leistungen, Kinski eher zurückgenommen, auch mal unterwürfig, und dann wieder fies. Kennt ihr wahrscheinlich, finden alle gut, oder?

FRANKENSTEINS TODESRENNEN
Bartel/Cormans Satire Klassiker, der voll drauf und drüber geht. Inklusive Topleistungen von Stallone und Carradine. Ganz großes Unterhaltungskino. Und in seinen Aussagen immer noch aktuell.

DIE FLIEGENDEN MONSTER VON OSAKA
Ein Kaiju aus der Zeit vor der kindgerechten Veralberung des Genres. Perrys Namengebers erster Film, der große Rodan fliegt. Doch bevor er auftaucht bekommen wir noch fiese Monster-Käfer-Raupen zu sehen, die ein Grubendorf terrorisieren.
Herrlich, auch in den Details der Modelle, wie es damals noch ging.
Pflicht für Monsterfans.

FEUER UND EIS
Da anstatt des Bakshis kam der Bogner auf 35mm an. Also die BluRay eingworfen und bei diesem Fantasy-Film ist eine große Leinwand schon toll. Man muss halt den Style mögen. Ich mag diese Art der Animationen und Franzetta kann auch was. Klar, die Story ist eher eindimensional und noch einmal hätte die Entkommen/Gefangen-Storyline sich nicht wiederholen dürfen. Aber es macht Spaß zu gucken. Diese superdetaillierten Hintergründe. Und die Orks hatten ausgefeilte DIaloge, die wir noch den ganzen Abend zitierten.

DAS TIER
Dantes Film über die Werwolf Community.
Medienkritik, Sex am Lagerfeuer und die Werwülfe tauchen recht spät auf. Das alles großartig gemacht und gefilmt, zum Teil unangenehm, und mit Fanservice wie Forris auftaucht. Und vielen schönen Details. Der Look der Werwölfe wurde dann auch stilbildend. Super.

DIE BESTIE VON SCHLOß MONTE CHRISTO
Unbekannter italienischer Grusler.
Geisterbahn mit S/M Folterkeller. Haunted House mit buckligen Fiesling. Hier wird nach ein paar Tagen die Ehe angetragen und der Beischlaf (im off) vollzogen. Ein Inder glaubt natürlich an Reinkarnation wie der englische Cop Rassist ist.
Klar, nicht alles durchdacht und perfekt, aber sehr gute Grusel-Unterhaltung!

NUR VAMPIRE KÜSSEN BLUTIG
der zweite der Karnstein Trilogie, lose angelehnt an Sheridan Le Fanus Vampirkurzgeschichte, die ich sehr liebe.
Und hier halt später Hammer: Vampirgrusel mit Sex (und, wie es Fanu schon anlehnt, gerne auch lesbisch) und Blut in sehr bunt.
Ich mag ja die Hammers. Hier war es mir in manchen Momenten etwas zu fluffig, aber insgesamt guter Film mit hübschen Darstellerinnen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von karlAbundzu »

11.4.2019, 20:45, Cinema Ostertor
BORDER (2018)
R: Ali Abbasi, D: Eva Melander, Eero Milonoff, Jörgen Thorsson, Sten Ljunggren, Ann Petrén, Viktor Åkerblom, Rakel Wärmländer, Matti Boustedt, M: Christoffer Berg, Martin Dirkov
Eine Verfilmung einer Kurzgeschichte von John Ajvide Lindqvist, der uns ja schon mit So finster die Nacht (Låt den rätte komma in) bglückte. Er arbeitete auch am Drehbuch mit.
Da ich von der Story sehr wenig wußte, meine Begleitung sehr viel, will ich mal versuchen, nicht zu spoilern. Obwohl: Wir beiden hatten einen guten Filmabend.
Es geht um die 40jährige TIna, die nicht nur ungewöhnlich und jenseits dem mainstream Geschmack aussieht, sondern auch eine Fähigkeit hat: SIe kann menschliche Gefühle riechen, und zwar so genau, dass sie jeden Schmuggler im Zoll entdeckt. Und in den Ermittlungen gegen einen Kinderpornoring miteinbezogen wird. Auch hat sie eine besondere Beziehung zum Wald und seinen tierischen Bewohnern.
Sie lebt in einer lieblosen Beziehung, bis sie einen ungewöhnlichen Menschen kennenlernt, der ihr sehr ähnelt.
So weit erst mal. Es dreht sich dann noch ins fantastische, bliebt aber auch im hier und jetzt. Also Richtung fantastischer Realismus. Und erzählt ist das alles super: Sehr gute Hauptdarsteller, Kamera schön inklusive Farben, und ruhig aber auch mit immer wieder beunruhigenden Untertönen im Tempo. Der Score, der allerdings eher in Richtung Sounddesign geht, ist abgefahren.
Und: Eine ziemlich beeindruckende Sexszene!
Insgesamt wieder mal tolles aus dem Norden!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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jogiwan
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Registriert: So 13. Dez 2009, 10:19
Wohnort: graz / austria

Re: Karl or Karla goes to Cinema

Beitrag von jogiwan »

karlAbundzu hat geschrieben:11.4.2019, 20:45, Cinema Ostertor
BORDER (2018)
R: Ali Abbasi, D: Eva Melander, Eero Milonoff, Jörgen Thorsson, Sten Ljunggren, Ann Petrén, Viktor Åkerblom, Rakel Wärmländer, Matti Boustedt, M: Christoffer Berg, Martin Dirkov
Eine Verfilmung einer Kurzgeschichte von John Ajvide Lindqvist, der uns ja schon mit So finster die Nacht (Låt den rätte komma in) bglückte. Er arbeitete auch am Drehbuch mit.
Da ich von der Story sehr wenig wußte, meine Begleitung sehr viel, will ich mal versuchen, nicht zu spoilern. Obwohl: Wir beiden hatten einen guten Filmabend.
Es geht um die 40jährige TIna, die nicht nur ungewöhnlich und jenseits dem mainstream Geschmack aussieht, sondern auch eine Fähigkeit hat: SIe kann menschliche Gefühle riechen, und zwar so genau, dass sie jeden Schmuggler im Zoll entdeckt. Und in den Ermittlungen gegen einen Kinderpornoring miteinbezogen wird. Auch hat sie eine besondere Beziehung zum Wald und seinen tierischen Bewohnern.
Sie lebt in einer lieblosen Beziehung, bis sie einen ungewöhnlichen Menschen kennenlernt, der ihr sehr ähnelt.
So weit erst mal. Es dreht sich dann noch ins fantastische, bliebt aber auch im hier und jetzt. Also Richtung fantastischer Realismus. Und erzählt ist das alles super: Sehr gute Hauptdarsteller, Kamera schön inklusive Farben, und ruhig aber auch mit immer wieder beunruhigenden Untertönen im Tempo. Der Score, der allerdings eher in Richtung Sounddesign geht, ist abgefahren.
Und: Eine ziemlich beeindruckende Sexszene!
Insgesamt wieder mal tolles aus dem Norden!
Den Text lese ich durch, wenn ich den Film gesehen hab. Auf den bin ich auch schon sehr neugierig. Lobende Worte allerorts! :nick:
it´s fun to stay at the YMCA!!!



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