Das dritte offizielle Forentreffen aus Sicht eines delirierenden Buxianers
Freitag, 26.10.2012:
Direkt nach der Arbeit ging’s am Freitag los gen Bremen, unterwegs Santini und dr. freudstein eingesammelt und pünktlich um 19:04 Uhr war man auch schon da. Der überfüllte Zug sollte lediglich ein sanfter Hinweis darauf sein, was uns vor Ort erwarten würde: Unglaubliche Menschenmassen schoben sich Millimeter für Millimeter durch den Bahnhof Richtung Ausgang, wir mit Sack (Santini) und Pack (dr. freudstein) mittendrin. Wider Erwarten wollte der Mob nicht zum Forentreffen, sondern zum Freimarkt, der sich zu allererst darin äußerte, dass unmittelbar vorm Bahnhof die üblichen Buden mit überteuertem, ungesundem Fraß und einigen Karussells aufgebaut worden waren und sich der Pöbel auf sie stürzte, als wäre es DIE noch nie zuvor gesehene Attraktion schlechthin. Was für ein Wahnsinn! Also schnell ein Taxi zum Hotel geentert.
„Zollhaus? Kenn ich nich… Welche Straße? Am Kaffee-Quartier? Nie von gehört.“ Es stellte sich heraus, dass das Neubaugebiet weder im Navi des Taxifahrers, noch in dessen Oldschool-Faltplan verzeichnet war. Rücksprachen mit der Zentrale brachten aber alsbald Licht ins Dunkel und uns sicher zum Hotel. Nach den für Delirianer üblichen Eincheck-Konfusionen bezog man die Einzelzimmer, die sich als sehr platzsparend und pragmatisch eingerichtet erwiesen, bis auf die fehlende Seife aber eigentlich keine Wünsche offen ließen. Während eine beachtliche Anzahl Forenmitglieder sich bereits im Irish Pub verköstigen ließ, wurde kurzerhand fernmündlich Rücksprache mit Onkel Joe und jogiwan gehalten und sich kurz danach am Kino getroffen. Die Meute (die Filmmeute, nicht der Freimarkt-Wahnsinn!) folgte und es gab ein erstes großes Hallo. Die Weird-Xperience- und City-46-Crew führte uns in die heiligsten Gemächer des Gebäudes; im beeindruckenden Vorführraum mit angrenzendem Archiv lernten wir u.a. den unglaublichen Alfred sowie den Filmvorführer kennen, die sich als überaus nette Zeitgenossen entpuppten. Besonders mit Alfred wurde sofort über Trailer, 35-mm-Kopien etc. pp gefachsimpelt. Der Filmvorführer war derweil mit den Vorbereitungen beschäftigt und wurde von uns entsprechend in Beschlag genommen, um sämtliche Details für den kommenden Tag abzuklären. Selbstredend wurde das ehrwürdige Kino auch mit Originalplakaten und Aushangmaterial Santinis und des Onkels verschandelt. Anschließend teilte man sich auf: Während die einen in „Guitar Men“ gingen, der innerhalb der Weird-Xperience-Reihe gezeigt wurde und purgschis Debüt-Kurzfilm im Vorprogramm hatte, welcher übrigens selbigen dem anwesenden Publikum persönlich präsentierte, zog es andere bereits wieder in die nächste Pinte. Pünktlich zum Beginn der Vorstellung trafen sogar noch Reinifilm und Nello Pazzafini ein, die telefonisch ihr späteres Eintreffen avisiert und um leichte Hinauszögerung des Starts gebeten hatten.
Der Onkel, Santini, freudstein und meine Wenigkeit hingegen kehrten beim Italo-Türken um die Ecke ein, um in Ruhe den Ablauf des nächsten Tags einmal durchzusprechen. Über Details hülle ich an dieser Stelle den Mantel des Schweigens, nur so viel: Das Haake alias Hacke Beck begann auch für uns endlich zu fließen und ohne Lachflashs ging das „Arbeitsessen“ nicht über die Bühne. Selbst das Personal zeigte sich am Ende ganz interessiert und müsste mittlerweile optimal informiert sein über The Riffs, Mark Gregory und deliria-italiano.de…
Um mittlerweile 1:00 Uhr nachts wollten wir dann auch langsam mal zu den Anderen aufschließen und informierten uns telefonisch über den aktuellen Aufenthaltsort. Lagerhaus, aha, prima, kenn ich. Wo war das doch gleich? Egal, wir nehmen ein Taxi. Denkste! In unsere Richtung waren alle belegt und am Taxistand am Hauptbahnhof, zu dem wir extra zurückgingen, prügelten sich regelrecht die Freimarkt-Besucher um den nächsten Chauffeur. Als grandioser Joker in dieser Situation erwies sich Bonpensiero, der bereits von Anfang an als Fremdenführer aufgetreten war und nachdem er mir Orientierungslegastheniker vergeblich versucht hatte, den Weg zu erklären, mich immerhin auf die richtige Straße lotsen konnte, uns Wind und Wetter trotzend entgegenkam und sicher durch einige Schleichwege zum Ziel führte. Nicht nur dafür, sondern für deinen gesamten Einsatz an diesem Wochenende herzlichen Dank, Bonpschi!
Im Lagerhaus, einer großzügig geschnittenen Kneipe, die trotzdem mehr als gut gefüllt war, konnten wir uns endgültig ins feucht-fröhliche Vergnügen stürzen. Die Stimmung war gut und so verging die Zeit wie im Fluge. Das Unheil nahm seinen Lauf, als ein vernunftbetonter Neu-Delirianer die hervorragende Idee äußerte, zusammen ein Taxi zurück ins Hotel zu nehmen, da man am nächsten Tag ja schlecht bis nachmittags pennen könne.
„Ischa Freimaak, Taxi dauert mind. 40 Minuten, der Fahrer kommt zu euch inne Kneipe und winkt euch raus!“ Das hat natürlich hinten und vorne nicht geklappt und nach ich glaube über einer Stunde ging man zu Fuß auf Taxisuche und landete kurz vor 4:00 Uhr endlich im Hotel. Auf die Idee, das Frühstück statt wie geplant im Hotel einfach zu einem späteren Zeitpunkt woanders einzunehmen, kam ich nicht und stellte meinen Wecker pflichtbewusst auf 9:00 Uhr. Aus meinem hehren Vorsatz, diesmal genügend Schlaf vor der Veranstaltung zu finden, wurde also wieder nichts, aber das war eigentlich klar und fand ich noch mit Bier am Hals im Lagerhaus auch alles andere als schlimm.
Fortsetzung folgt…