Platz 10: Survivor – „EYE OF THE TIGER“
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Wie an den vorigen Plätzen zu sehen sein sollte, mag ich Videos, in denen besonders viel Zeugs geschieht. Das heutige Video ist eines der wenigen auf meiner Liste, welches nach dem Prinzip „Weniger ist mehr“ funktioniert. Und natürlich tut es das, der Song ist „Eye of the Tiger“, da braucht man keine Neglischee-Mädchen oder Miami-Vice-Szenen um das Video cool zu machen, egal was man sieht, solange dieser Song dazu läuft, wird es beeindruckend sein. Hier übrigens eine kleine Anekdote zum Song, die ich mal aufgeschnappt habe: Als er rauskam wurde er im Radio, wie man sich denken kann, rauf und runter gespielt. Es soll sogar vorgekommen sein dass, nachdem der Song gerade im Radio gelaufen ist, der DJ gesagt hat: „That was Eye of Tiger by Survivor, and just because it’s so freaking awesome, here it is again…“
Aber kommen wir zum Video: Die erste Minute ist, wo es absolut glänzt: Wir sehen die Band, wie sie sich auf einer nächtlichen Straße trifft und einfach in einer Gruppe diese Straße entlanggeht. Ich mag es hier besonders, wie sich jedes Mitglied zuerst verschwörerisch umsieht und sich dann in Bewegung setzt. Auch die Kombination von Kamerafahrt die seitlich neben der Band herläuft und Kamerafahrt direkt vor der Band, ist sehr zielführend.
Die Musiker selbst stecken alle in coolen Lederjacken, bis auf komischerweise den Keyboarder, der sich mit babyblauen Hemdchen zeigt. Gerade das bietet aber finde ich einen schönen Kontrast, dass dieser Typ so ohne weiteres in die kleine Peter-Fonda-Konvention aufgenommen wird.
Die Straße, die sie entlanggehen ist auch eine Beobachtung wert. Leider ist sie ziemlich dunkel und die weitere Umgebung ist nicht zu erkennen. Ich habe auch keine Informationen gefunden, welche Straße es genau ist, aber bedenkt man diese Menge an Amüsierlokalen könnte es durchaus die 42nd Street in New York sein. Darüber hätte ich nur halt gern Gewissheit, denn wenn es wirklich die 42nd Street ist, würde mir das eine wunderbare Gelegenheit bieten in dieser Rezension einige James-Glickenhaus-Referenzen zu machen.
Naja, schätze es ist doch eine andere Straße, denn wenn es die 42nd Street gewesen wäre, wären die Bandmitglieder längst von einer, von einem Zuhälter malträtierten, Prostituieren angesprochen worden, was darin resultieren würde, dass die Bandmitglieder Rache an besagtem Zuhälter nehmen…hm…das hört sich nach einem tollen Filmkonzept an…

Wie dem auch sei: Nach diesen tollen Einstellungen im Rotlichtviertel sieht man die Band einfach den Song performen, zuerst in einer Art Warenhaus und dann auf einer normalen Bühne. Damit ist das absolute Highlight zwar vorbei, aber auch diese Szenen sind durchaus solide gemacht. Die Kameraeinstellungen sind abwechslungsreich und die Band interagiert schön miteinander, erklären sich beim Spielen Zeugs, lächeln sich zu und das ist einfach schöner, als wenn sich jeder so wie in „Centerfold“ im Halbschlaf in seine eigene kleine Ecke zurückziehen würde.
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Es tut mir leid, aber nach dieser Auflistung brauche ich nächste Woche ein Video, welches einfach nur nett ist. Verzeiht mit also, wenn das nächste Mal ein wenig Kitsch-lastig ist…