Re: Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?
Verfasst: Fr 15. Feb 2013, 08:45
LOOPER (LOOPER, USA 2012, Regie: Rian Johnson)
Leider nur durchschnittlicher Sci-Fi-Thriller, der großartige Ansätze nicht weiter ausbaut.
In der Zukunft sind Zeitreisen möglich, jedoch auch verboten. Die großen Verbrecherkartelle nutzen die Technologie dennoch für Exekutionen und Leichenbeseitigung. Der Proband wird gefesselt und geknebelt in die Vergangenheit zu einem bereits wartenden Looper geschickt, dieser exekutiert ihn und beseitigt die Leiche – die Zukunft kennt folglich keine sterblichen Überreste von Zeugen oder unliebsamen Kartellmitgliedern. Eines Tages sitzt bei Joe (Joseph Gordon-Levitt) plötzlich sein eigenes älteres Ich (Bruce Willis) auf dem Präsentierteller zur Exekution bereit. Joe zögert…
LOOPER erzählt eine ebenso spannende wie interessante Geschichte. Rasante Action und nachdenkliche Töne wechseln regelmäßig. Jedoch kränkeln die Details. Warum konnte der Film nicht in unserer Gegenwart angesiedelt sein? Musste es 2044 sein? Wegen der Telekinese bei 10% der Bevölkerung? Das empfand ich schon als etwas ärgerlich, zumal man sich nicht viel Mühe dabei gab, die Gegenwart, die für uns schon die Zukunft ist, gesellschaftlich aufzuschlüsseln und zu erklären. Auf die Technik fliegender Motoräder hätte man nämlich auch gut verzichten können und die zweite Generation der Telekinetiker in Form des „Regenmachers“ wäre auch erklärbar geblieben. Ergo erscheint mir die vollständige Verortung in einem Zukunftsszenario als unnötig und distanzierend.
Die Erzählstruktur des Films ist im ersten Drittel wesentlich ansprechender, wird zum Ende hin jedoch mehr und mehr stringent. Sonderlich viele Twists gibt es dann nicht mehr, zu sehr verlässt sich Regisseur Johnson auf den Look, zu wenig steuert er noch Faszination und Neugier durch die Geschichte. Die wirklichen Knallerideen werden im ersten Drittel verbraten (wie fängt man einen Zukunftslooper in der Gegenwart? Man bearbeitet sein Gegenwarts-Ich – sehr spektakuläre und Szene! Absolut sehenswert, auch wenn die Erkenntnis über das, was dort gerade passiert, bei einigen Übelkeit auslösen könnte).
LOOPER ist interessant, LOOPER ist gut gespielt und sieht gut aus, LOOPER ist dennoch nur Durchschnitt, da viel Potenzial verschenkt wird und der Look des Films zu viel Vertrauen und Zuschauerbegeisterung allein tragen muss – symptomatisch für Hollywood: 6-7/10
Leider nur durchschnittlicher Sci-Fi-Thriller, der großartige Ansätze nicht weiter ausbaut.
In der Zukunft sind Zeitreisen möglich, jedoch auch verboten. Die großen Verbrecherkartelle nutzen die Technologie dennoch für Exekutionen und Leichenbeseitigung. Der Proband wird gefesselt und geknebelt in die Vergangenheit zu einem bereits wartenden Looper geschickt, dieser exekutiert ihn und beseitigt die Leiche – die Zukunft kennt folglich keine sterblichen Überreste von Zeugen oder unliebsamen Kartellmitgliedern. Eines Tages sitzt bei Joe (Joseph Gordon-Levitt) plötzlich sein eigenes älteres Ich (Bruce Willis) auf dem Präsentierteller zur Exekution bereit. Joe zögert…
LOOPER erzählt eine ebenso spannende wie interessante Geschichte. Rasante Action und nachdenkliche Töne wechseln regelmäßig. Jedoch kränkeln die Details. Warum konnte der Film nicht in unserer Gegenwart angesiedelt sein? Musste es 2044 sein? Wegen der Telekinese bei 10% der Bevölkerung? Das empfand ich schon als etwas ärgerlich, zumal man sich nicht viel Mühe dabei gab, die Gegenwart, die für uns schon die Zukunft ist, gesellschaftlich aufzuschlüsseln und zu erklären. Auf die Technik fliegender Motoräder hätte man nämlich auch gut verzichten können und die zweite Generation der Telekinetiker in Form des „Regenmachers“ wäre auch erklärbar geblieben. Ergo erscheint mir die vollständige Verortung in einem Zukunftsszenario als unnötig und distanzierend.
Die Erzählstruktur des Films ist im ersten Drittel wesentlich ansprechender, wird zum Ende hin jedoch mehr und mehr stringent. Sonderlich viele Twists gibt es dann nicht mehr, zu sehr verlässt sich Regisseur Johnson auf den Look, zu wenig steuert er noch Faszination und Neugier durch die Geschichte. Die wirklichen Knallerideen werden im ersten Drittel verbraten (wie fängt man einen Zukunftslooper in der Gegenwart? Man bearbeitet sein Gegenwarts-Ich – sehr spektakuläre und Szene! Absolut sehenswert, auch wenn die Erkenntnis über das, was dort gerade passiert, bei einigen Übelkeit auslösen könnte).
LOOPER ist interessant, LOOPER ist gut gespielt und sieht gut aus, LOOPER ist dennoch nur Durchschnitt, da viel Potenzial verschenkt wird und der Look des Films zu viel Vertrauen und Zuschauerbegeisterung allein tragen muss – symptomatisch für Hollywood: 6-7/10