OK, extra für euch die beiden nächsten Veranstaltungen
Freitag, 23.2.2024 – 20 Uhr
Die gnadenlose Welt des Italowestern Nr. 111 + 112 – Eintagsfliegen
Der Italowestern war ein Serienprodukt, viele Hauptdarsteller und Regisseure blieben dem Genre über Jahre treu und erschufen ganze Filmreihen. Aber heute zeigen wir zwei Eintagsfliegen:
FÜR 1000 DOLLAR PRO TAG
(PER MILLE DOLLARI AL GIORNO)
I/E 1966 – DF – 77 Min. – 35mm – CS – TC
Regie Silvio Amadio
Buch Silvio Amadio, Tito Carpi, Luciano Gregoretti
Kamera Mario Pacheco – Musik Gino Peguri
Mit Zachary Hatcher, Mimmo Palmara, José Calvo, Mirko Ellis, Rubén Rojo u.v.a.
Scott Bakers Eltern werden von skrupellosen Gangstern ermordet, die sich auch gleich die Ländereien unter den Nagel reißen. Um seinen Rachefeldzug starten zu können, muss Scott jedoch erst einmal die Schießkunst bei einem ehemaligen Pistolero erlernen…
Hauptdarsteller Zachary Hatcher kam – zumindest unter diesem Pseudonym – nur in diesem Film zum Einsatz. Regisseur Silvio Amadio hinterließ hingegen in allen Spielarten des italienischen Films seine Spuren. Mit FÜR 1000 DOLLAR PRO TAG erschuf er zwar einen kleinen, aber interessanten Beitrag zum Italowestern. Denn hinter der vermeintlich üblichen Rachegeschichte verbirgt sich ein intelligenter Plan, den es in einer schönen Technicolorkopie zu entdecken gilt.
IM STAUB DER SONNE
(SPARA, GRINGO, SPARA)
I/F 1968 – DF – 94 Min. – 35mm CS
Regie Bruno Corbucci
Buch Bruno Corbucci, Mario Amendola
Kamera Fausto Zuccoli – Musik Sante Maria Romitelli
Mit Brian Kelly, Fabrizio Moroni, Keenan Wynn, Rik Battaglia, Erika Blanc u.v.a.
Der Revolverheld Chad Stark gerät in die Gefangenschaft eines mexikanischen Gutsherrn. Um sein Leben zu retten, nimmt er den Auftrag an, den flüchtigen Sohn des Gutsherrn aufzuspüren und zurückzubringen …
Brian Kelly drehte nur diesen einen Italowestern. 1970 musste er nach einem schweren Motorradunfall seine Schauspielkarriere aufgeben, konnte sich aber danach als Produzent einen Namen machen. Regisseur Bruno Corbucci stand immer im Schatten seines Bruders Sergio und konzentrierte sich vorrangig auf Komödien.
IM STAUB DER SONNE ist jedoch ambitioniert und ernst geraten. Zu seiner hintergründig ausgearbeiteten Story und seiner soliden Regie darf man ihm gratulieren.
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Freitag, 8.3.2024 – 20 Uhr
Die gnadenlose Welt des Italowestern Nr. 113 + 114
Christliche Passion trifft griechische Tragödie
Wir freuen uns, zwei Klassiker des Italowestern aufzuführen, die bei jedem Genrefan für Freudentränen sorgen dürften.
KEOMA
(KEOMA)
I 1976 – DF – 93 Min. – 35mm – CS
Regie Enzo G. Castellari
Buch Mino Roli, Nico Ducci, Luigi Montefiori, Enzo G. Castellari
Kamera Aiace Parolin – Musik Guido & Maurizio de Angelis
Mit Franco Nero, William Berger, Woody Strode, Olga Karlatos, Donald O`Brien
Halbblut Keoma kehrt aus dem Bürgerkrieg zu seinem Adoptivvater zurück. Dort muss er sich nicht nur mit einem ehemaligen Südstaatenoffizier und dessen Bande herumschlagen, sondern auch mit seinen drei Halbbrüdern, die ihm mit Hass und Rassismus begegnen…
Enzo G. Castellari gelang es mit KEOMA, dem bereits totgeglaubten Genre noch einmal kurz neues Leben einzuhauchen. Sein bildgewaltiger Western adaptiert und zitiert sowohl zahlreiche Bibelstellen als auch Sequenzen aus früheren Italowestern.
Fast zwangsläufig avancierte KEOMA zum Kultfilm und blieb es bis heute.
SEINE KUGELN PFEIFEN DAS TODESLIED
(IL PISTOLERO DELL’AVE MARIA)
I/E 1969 – DF – 83 Min. – 35mm – CS
Regie Ferdinando Baldi
Buch Ferdinando Baldi, Piero Anchisi, Vincenzo Cerami, Mario Di Nardo, Federico De Urrutia
Kamera Mario Montuori – Musik Roberto Pregadio
Mit Leonard Mann, Peter Martell, Luciana Paluzzi, Alberto de Mendoza, Pilar Velàzquez
Als Kind muss Sebastian – Sohn eines mexikanischen Generals — nach einem Massaker an seinem Vater und dessen Leuten aus seiner Heimat fliehen. Viele Jahre später erhält er Besuch von einem ehemaligen Freund, der ihn über die Hintergründe aufklärt und zu einem Rachefeldzug bewegt…
Basierend auf der griechischen Tragödie „Orestie“ von Aischylos erschuf Ferdinando Baldi einen hochdramatischen Film, der den Italowestern nur als Rahmen für die tiefgründige Geschichte verwendet. Fans und Kritiker zeig(t)en sich begeistert.
»[Ein] Übermaß an Liebe, Leidenschaft, Verrat und Rache, all die typischen Gefühle, die die menschlichen Handlungen vorwärtstreiben.«
(Ulrich P. Bruckner – Für ein paar Leichen mehr)
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