Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen?

[purgatorio]

DIE KLASSE (ENTRE LES MURS, Frankreich 2008, Regie: Laurent Cantet)

Dokumentarisch, unkommentiert, ohne Ausblick, schlicht, kühl, nüchtern: Jeder Zuschauer ist gezwungen sich durch den erhabenen Blick von außen über das Entstehen von Konflikten Gedanken zu machen – Woran scheitert die Kommunikation zwischen Jung und Alt? Welche kleine Bemerkung, welche Geste löst die Eskalation aus? Welche Verhaltensstörungen werden als Bedrohung empfunden, welche als Frechheit? Stört es mich als passiven Zuschauer auch?

DIE KLASSE ist ein sehr eindringlicher Film mit nachvollziehbaren Problemaufrissen. Weder Polemik noch konstruierte Wendungen fernab der Realität stehen der Geschichte im Weg. 7/10

[purgatorio]

ATOR II – Der Unbesiegbare (ATOR 2 – L’invincibile Orion, Italien 1984, Regie: Joe D‘Amato)

„Die Übungen mit den Felsbrocken sind gut – Ja wirklich, ich spüre es hier in meinen Bauchmuskeln!“

…es ist unglaublich, wie scheiße dieser Film ist! Also Radkappe auf die Brust geschnallt und ab ins Abenteuer: Da findet einer Namens AKRONOS die Macht in den kleinsten Teilchen (Atomenergie!). Da er befürchtet, dass diese missbraucht werden könnte schickt er seine Tochter MILA los. Diese soll seinen ehemaligen Schüler ATOR, „(…)eine Lichtgestalt von kolossaler Kraft und Schönheit (…)“ (VHS Rückentext) suchen, damit er sich der Macht annehmen kann…

So weit, so blöd. Offenbar hat es Herr D’Amato einmal mehr fertig gebracht mit unfassbar wenigen Mitteln unfassbar wenig Film abzuliefern und das Ergebnis auch noch erfolgreich zu vermarkten. Zu sehen gibt es einen Wald, eine Burgruine, ein Hauch von Dorf und eine, jeweils individuell, mittels einiger variierender Einrichtungsgegenstände angepasste, Touristenhöhle – 4 Drehorte reichen ja vollkommen aus. Auf einen Ansatz von Spielfilmlänge wurde der Nonsens dann Mittels Archivmaterial gestreckt. Hier gibt es einiges an Szenen aus dem ersten ATOR-Film und ein paar Luftaufnahmen der bayrischen Alpenlandschaft. Schön, wenn die zu stürmende Festung ein Schloss unter bayrischer Flagge ist.

ATOR selbst prügelt sich zum obligatorischen Bud Spencer-Backschellengeräusch durch die wenig umfangreichen Reihen der Gegner. Wenn die Kopfnuss nicht mehr ausreicht bedient er sich handelsüblicher Samurai-Schwerter. Die riesige Gummischlange wird mit bloßer Hand und einem Kiesel verdroschen – herrlich und stupide zugleich. Nebenbei möchte ATOR tatsächlich auch noch eine Warnung vor dem Missbrauch der Kernspaltung sein. Botschaft und Unsinn, danke Herr D’Amato.

Prädikat: besonders scheiße, darum sehenswert! Ein erstklassiger 1/10-Kandidat, den man unter äußerst ungünstigen Bedingungen auch einmal anschauen sollte.

[purgatorio]

CHRONICLE – Wozu bist du fähig? (CHRONICLE, Großbritannien, USA 2012, Regie: Josh Trank): 8/10

[DrDjangoMD]

Im Kino: "Das Bildnis der Doriana Grey" - Wenn man "Romays Schambereich - The Movie" allein in seiner kleinen einsamen deprimierenden Wohnung ansieht, könnte man es vielleicht als unteres Mittelmaß abstempeln. Aber in einem Kino, randgefüllt mit Leuten, die auf Franco und seine Art vom Filmemachen stehen, ist dieser Film einfach nur absolut grandios!!!

Heute bin ich übrigens wieder in selbigen Kino zum Doppelfeature "Tanz der Teufel" Teil 1 und 2

[sergio petroni]

Heute bin ich übrigens wieder in selbigen Kino zum Doppelfeature "Tanz der Teufel" Teil 1 und 2

Beneide Dich!

[dr. freudstein]

was für ein Sauglück mein Praxiskollege doch hat, Waaaahnsinn. Viel Spaß, kleiner Mann

[purgatorio]

ZOMBIE 3 (ZOMBI 3, Italien 1988, Regie: Lucio Fulci)
4-5/10

[buxtebrawler]

WarGames (7,5/10)

[purgatorio]

DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS (CREATURE FROM THE BLACK LAGOON, USA 1954, Regie: Jack Arnold)

Eine Amazonasexpedition entdeckt in einer weit abgelegenen Lagune eine menschenähnliche, amphibische Kreatur. Mehrere Versuche sie einzufangen scheitern und fordern Opfer unter den Abenteurern. Und plötzlich stellt man fest, dass man in der Lagune gefangen ist und vom Jäger zum Gejagten wurde…

DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS ist ein wegweisender Abenteuer- und Gruselfilm! Das Creaturedesign ist großartig, die Ansätze von Charakterzeichnung der Kreatur verleihen ihr zusätzliche Glaubwürdigkeit. Die zahlreichen Unterwasseraufnahmen sind beeindruckend und regelrecht atemberaubend. Gekrönt wird all dies noch durch ein zügiges Erzähltempo. Nichts erscheint unnötig, gedehnt oder zäh. Der Film ist im Ganzen rund und zeitlos faszinierend: 9/10

[purgatorio]

7 TOTE IN DEN AUGEN DER KATZE (LA MORTE NEGLI OCCHI DEL GATTO, Italien, Deutschland, Frankreich 1973, Regie: Antonio Margheriti)

Eine junge Dame, Corringa, kehrt in den Schulferien auf das alte Anwesen ihrer Familie in Schottland zurück. Hier tobt gerade eine Art Erbstreit, der alsbald erste Opfer fordert. Einziger Zeuge: Die Katze…

Antonio Margheriti lieferte mit 7 TOTE IN DEN AUGEN DER KATZE einen kleinen Genre-Bastard ab, der durchaus Qualitäten besitzt, wenn der Gesamteindruck auch eher unfertig ist. Hier wird klassischer Krimistoff (viele Leute auf engem Raum – wer ist der Mörder?) mit Standarthorrorelementen (von Ratten zerfressene Leichen), Gothic-Horror (Schloss als Schauplatz, Geheimgänge, Vampirthematik, Friedhof etc.), Giallo-Elementen (Lederhandschuh, Rasiermesser, teils raffinierte Setbeleuchtung) und Humbug (Typ im Gorilla-Kostüm ist gefährlicher Orang-Uthan) vermischt. Die einzelnen Segmente wirken für sich hervorragend! Bereits die extrem starke Eröffnungssequenz weiß hier zu begeistern und erfordert eine explizite Erwähnung! Die Setausstattung, die Beleuchtung, die Grundstimmung (auch dank der Musik von Riz Ortaloni), die Qualität der Spezialeffekte etc. sind allesamt beeindruckend und überzeugend. Jedoch wirkt das Gesamtwerk wie eine Art Flickenteppich von Ideen, die der Regisseur unbedingt mal ausprobieren wollte.

Da ich 8 Leichen zähle, Tiere gehören einfach dazu, und keine Ahnung habe, wer der erste Tote sein sollte, geschweige denn in welcher Zeit der Film spielen soll (man spricht von Autos, von Telefonen, von Partys und Tanzabenden etc., lebt aber ausschließlich in aristokratischen Verhältnissen des frühen 19. Jahrhunderts mit den entsprechenden Attributen) bekommt der Film 6/10 Punkten.