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Maulwurf hat geschrieben: ↑Di 6. Mai 2025, 08:15
Nachdem es gesundheitlich endlich wieder bergauf geht, habe ich auch wieder Lust Musik zu hören. Nur das Tanzen geht leider noch nicht wieder, was mir beim Hören dieses Albums ein paar Mal verdammt gefehlt hat.
Sehr schön. Weiterhin gute Besserung.
Was The Cure anbelangt, kann ich mit (fast) allen Alben viel anfangen. "Boys don't cry" gehört zwar nicht zu meinen Lieblingen, macht aber durchaus Laune. Was mir hier jedoch ein wenig fehlt, je nach Stimmung auch sehr fehlt, ist die Tiefe der nachfolgenden Werke. Bis einschließlich "Pornography" wurden die Alben immer finsterer und intensiver, herrlich.
Nach "Pornography" wurde es zeitweise poppiger. Auch eine gute Entscheidung, da man sich sonst vermutlich in eine Sackgasse manövriert hätte. Überhaupt finde ich The Cure recht vielschichtig.
Blap hat geschrieben: ↑Di 6. Mai 2025, 09:07
Was The Cure anbelangt, kann ich mit (fast) allen Alben viel anfangen. "Boys don't cry" gehört zwar nicht zu meinen Lieblingen, macht aber durchaus Laune. Was mir hier jedoch ein wenig fehlt, je nach Stimmung auch sehr fehlt, ist die Tiefe der nachfolgenden Werke. Bis einschließlich "Pornography" wurden die Alben immer finsterer und intensiver, herrlich.
Nach "Pornography" wurde es zeitweise poppiger. Auch eine gute Entscheidung, da man sich sonst vermutlich in eine Sackgasse manövriert hätte. Überhaupt finde ich The Cure recht vielschichtig.
Spannend! Das empfinde ich absolut genauso. Bei The top sehe ich eine Neuorientierung, mit der ich nie wirklich richtig warm geworden bin, die aber sicher notwendig war. Jetzt bin ich auf die nächsten Platten erst recht gespannt ...
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
buxtebrawler hat geschrieben: ↑Di 6. Mai 2025, 08:55
"Boys Don't Cry" dürfte das einzige The-Cure-Album sein, das ich durchgehend geil finde, wenngleich es mehr Compilation-Charakter hat: Gleich acht Songs stammen vom Debüt (weshalb es wohl auch nicht weiter wild ist, dass du "Three Imaginary Boys" nicht besitzt).
Na ja, hat halt was mit Komplettismus zu tun. Zumindest bis zu einem bestimmten Punkt Mitte der 80er ...
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass ohne A forest die Entwicklung des Dark Wave anders verlaufen wäre. Der dominante Bass (mit dem genialen und stilbildenden Flanger als Effekt), die grazile Melodie, das ganze flott und gut tanzbar - Musik, die den Rest des Jahrzehnts die Tanzflächen stürmte, und die (zumindest bei Ewiggestrigen wie mir) heute immer noch zu Begeisterungsstürmen führt. Die B-Seite, ein Instrumental, führt dieses Konzept noch weiter aus, und bleibt mit seiner eingängigen Melodie trotz deutlichem B-Seiten-Status auf jeden Fall einige Zeit im Kopf hängen.
Man merkt auch, dass THE CURE sich beginnen zu entwickeln. Dass die Nervosität des Wave mit der Melancholie des Robert Smith eine perfekte Symbiose eingeht und einen der großen Hits der frühen 80er generiert, der bis heute im Internet Radio zu hören ist. So schöne Musik ...
The Cure - A forest
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
buxtebrawler hat geschrieben: ↑Di 6. Mai 2025, 08:55
"Boys Don't Cry" dürfte das einzige The-Cure-Album sein, das ich durchgehend geil finde, wenngleich es mehr Compilation-Charakter hat: Gleich acht Songs stammen vom Debüt (weshalb es wohl auch nicht weiter wild ist, dass du "Three Imaginary Boys" nicht besitzt).
Na ja, hat halt was mit Komplettismus zu tun. Zumindest bis zu einem bestimmten Punkt Mitte der 80er ...
Die fehlenden Songs lohnen meines Erachtens schon. Aber ich bin tatsächlich Cure Alles Hörer. Es gibt nur eine Maxi B Seite, die mir nicht so gefällt.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Mit Schrecken musste ich feststellen, dass der Komplettismus-Wahn bei CURE nicht so ausgeprägt war wie bei anderen Bands wie etwa BAUHAUS. Die Lücken vor allem bei den Singles und Maxis sind groß, sogar ein paar wenige Longplayer fehlen. Karl ist sicher kompletter als ich. Na gut, die Suchliste wurde entsprechend aktualisiert ...
Seventeen seconds also, das zweite Album, und bis heute mein Lieblingsalbum von THE CURE. Schon der Opener, dieses zarte Klanggeflecht, das wie ein Wassertropfen im Sonnenlicht schimmert, ist wunderbar. Die Zartheit geht dann in die Melodielinie des tanzbaren Play for today über, und zieht sich durch alle Stücke durch bis zum Ende, dem elegischen Titeltrack, der einen Ausblick auf zukünftige musikalische Welten ansteuert. Wie in Three verschiedene feinste Schichten Noise übereinander gelagert werden. Wie in M zwar eine kräftige Gitarre den Rhythmus vorgibt, aber sich spätestens mit dem entrückten Gesang Robert Smiths wieder hauchdünne Gespinste um die Basis legen. Und überhaupt dieser Minimalismus in der Instrumentierung und im Arrangement. Wie ein langsamer Tanz in einem traurigen Nebel, so wirkt Seventeen seconds, und die Ausstrahlung dieses Albums ist fast mystisch in ihrer, mit Händen zu greifenden, Einsamkeit. Chris Westwood schrieb im Record Mirror "a reclusive, disturbed Cure, sitting in cold, dark, empty rooms, watching clocks". Hab ich schon erwähnt, dass dies mein Lieblingsalbum von CURE ist?
Aufgenommen wurde die Platte in 7 Tagen mit einem Budget von 2000 bis 3000 Pfund, was zu Arbeitstagen mt 16 und 17 Stunden führte. In diesem Zusammenhang finde ich folgende Anekdote einfach herzallerliebst: "Smith stated that as a result, the track "The Final Sound", which was planned to be much longer, was cut down to 53 seconds because the tape ran out while recording and the band could not record it again."
The Cure - Secrets
Zuletzt geändert von Maulwurf am Fr 9. Mai 2025, 05:59, insgesamt 1-mal geändert.
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi
"Seventeen Seconds" ist ein großer Schritt nach vorn (in die Gruft), weitaus intensiver und weniger simpel als "Boys Don't Cry". Das folgende Album "Faith" mutet melancholischer an und liegt mir noch mehr am Herzen. Auf "Pornography" weicht die Melancholie der puren Depression mit Anflügen von Aggression. Großartig, aber nicht immer hörbar.
Vor den Aufnahmen von Seventeen seconds spielte Robert Smith zwei Monate bei den Banshees Gitarre, was nach eigener Aussage sein Verständnis seiner Musik komplett umkrempelte. Diese intensive Konzentration auf Bass und Schlagzeug, die von der Gitarrelinie in erster Linie nur untermalt werden, diese Beschränkung ist auf Seventeen seconds genauso deutlich zu hören wie auf dem Nachfolgealbum Faith. "Nur" dass zusätzlich noch Keyboards eingesetzt werden - Und was für Keyboards! Dessen Klänge tragen den Zuhörer förmlich in die Melancholie hinein, tief in eine verwunschene und düstere Welt. Da nimmt es nicht Wunder, dass zwei Stücke von Mervyn Peakes Ghormenghast-Trilogie inspiriert wurden, von der ich in erster Linie lange und beeindruckende Schilderungen einer Dachlandschaft eines gigantischen Schlosses einerseits, und verschlungene Anlagen unendlicher Geheimgänge andererseits in Erinnerung habe. Das Erhabene dieses Schlosses, diese Flucht nach oben, gleichzeitig aber auch das Klaustrophobische der unterirdischen Gänge, das ist hier alles enthalten, und stürzt, bei gleichzeitig spartanischer Instrumentierung, auf den Zuhörer ein. Ein Meisterwerk!! Auch wenn die beiden schnellen Rocknummern Primary und Doubt irgendwie fehl am Platze wirken durch ihre harsche Brutalität, und die Stimmung dieses majestätischen Selbstmitleids auf beiden Seiten des Albums rüde unterbrechen, so ist der einzige wirkliche Vorwurf, den ich Faith machen kann, der, dass All cats are grey 20 Minuten zu kurz ist ...
Ein großartiges Album, das irgendwie so ein bißchen den Musikstil Gothic miterfunden hat, auch wenn Robert Smith das niemals so sagen würde.
The Cure - Other voices
Was ist die Hölle? Ein Augenblick, in dem man hätte aufpassen sollen, aber es nicht getan hat. Das ist die Hölle ...
Jack Grimaldi