Karl or Karla goes to Cinema
Moderator: jogiwan
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
JOHNNY SUEDE (1991) im City 46, gut gefüllt um 21 Uhr.
Regie: Tom DiCillo, Darsteller: Brad Pitt, Catherine Keener, Calvin Levels, Nick Cave, Samuel L Jackson, Alison Moir, Peter McRobbie, Musik: Jim Farmer/Link Wray
Gezeigt wurde dieser Film aus Preisverleihungsgründen an die Schweizer Produzentin Ruth Waldberger, die dann auch ein paar interessante Worte ins Publikum vor dem Film schickte.
Es geht um einen jungen Mann in New York mit einer unglaublichen Tolle, der gerne Schlager Rock n Roll (im Style von Rickie Nelson) werden will. Eines Tages fallen auf einer Telefonzelle ein Paar Wildlederschuhe, er hat endlich seinen Künstlernamen gefunden und jetzt scheint es loszugehen, die Schuhe geben ihm Selbstbewußtsein und scheinen zumindest bei den Frauen anzukommen. So begleiten wir den hübschen, aber doch auch naiven jungen Mann, wie er sich so durch NY Brooklyn durchschlägt.
Tom DiCillos Debut ist ein typischer leicht undergroundiger (aber kein Kunst- oder Experimentalfilm) Film seiner Zeit und seines Ortes. Später drehte der Regisseur zB Living in Oblivion oder die Doors Doku When You're Strange.
Ich fühl mich in sowas ja immer total wohl, die Atmosphäre, die tolle Stadt, hier auch die Musik (man hört fast die ganze Zeit Link Wray Tunes) und die Story mit Johnnys auf und ab interessiert einen auch. Also Jarmusch sehr ähnlich, und einmal dachte, ah da isser ja auch, dann drehte er sich um, und huch, es war Nick Cave mit weißen und toupiertem Haar. Und wen wir noch alles Bekanntes entdecken. Neben Brad Pitt in seiner ersten Hauptrolle (und er macht das wirklich richtig gut) kurz auch Samuel L Jackson (prä-Tarantino) und die anderen hat man später auch immer wieder in Nebenrollen gesehen, so dass einem der Cast irgendwie auch heimisch vorkommt.
Das alles ist schön gedreht, die Atmosphäre der Stadt ist gut eingefangen, die straighte Story wird immer wieder angenehm durch surreale Traumszenen durchbrochen. Und Johnnys Verhältnis zu seinen Schuhen wird schön erzählt.
Also für Freunde des frühen Jarmusch oder des 90er europäischen kunstigen Kinos (Kaurismäki u ä) fast en Pflichtfilm.
PS: Rein bin ich da, weil meine Frau den vor 12 Jahren in einer mittelgroßen Stadt in der Schweiz sah, und mir den unbedingt empfahl und auch wieder mitkam (Sie war froh, mir ein Film zu empfehlen, der mir völlig unbekannt war) Warum der damals in dem Kino lief, lies sich leider nciht mehr ermitteln, aber die ausgezeichnete Produzentin ist immerhin auch Schweizerin.
PPS: In diesem Film sieht man Ausschnitte aus dem vom Kessler hochgelobten Western TERROR OF TINY TOWN
Regie: Tom DiCillo, Darsteller: Brad Pitt, Catherine Keener, Calvin Levels, Nick Cave, Samuel L Jackson, Alison Moir, Peter McRobbie, Musik: Jim Farmer/Link Wray
Gezeigt wurde dieser Film aus Preisverleihungsgründen an die Schweizer Produzentin Ruth Waldberger, die dann auch ein paar interessante Worte ins Publikum vor dem Film schickte.
Es geht um einen jungen Mann in New York mit einer unglaublichen Tolle, der gerne Schlager Rock n Roll (im Style von Rickie Nelson) werden will. Eines Tages fallen auf einer Telefonzelle ein Paar Wildlederschuhe, er hat endlich seinen Künstlernamen gefunden und jetzt scheint es loszugehen, die Schuhe geben ihm Selbstbewußtsein und scheinen zumindest bei den Frauen anzukommen. So begleiten wir den hübschen, aber doch auch naiven jungen Mann, wie er sich so durch NY Brooklyn durchschlägt.
Tom DiCillos Debut ist ein typischer leicht undergroundiger (aber kein Kunst- oder Experimentalfilm) Film seiner Zeit und seines Ortes. Später drehte der Regisseur zB Living in Oblivion oder die Doors Doku When You're Strange.
Ich fühl mich in sowas ja immer total wohl, die Atmosphäre, die tolle Stadt, hier auch die Musik (man hört fast die ganze Zeit Link Wray Tunes) und die Story mit Johnnys auf und ab interessiert einen auch. Also Jarmusch sehr ähnlich, und einmal dachte, ah da isser ja auch, dann drehte er sich um, und huch, es war Nick Cave mit weißen und toupiertem Haar. Und wen wir noch alles Bekanntes entdecken. Neben Brad Pitt in seiner ersten Hauptrolle (und er macht das wirklich richtig gut) kurz auch Samuel L Jackson (prä-Tarantino) und die anderen hat man später auch immer wieder in Nebenrollen gesehen, so dass einem der Cast irgendwie auch heimisch vorkommt.
Das alles ist schön gedreht, die Atmosphäre der Stadt ist gut eingefangen, die straighte Story wird immer wieder angenehm durch surreale Traumszenen durchbrochen. Und Johnnys Verhältnis zu seinen Schuhen wird schön erzählt.
Also für Freunde des frühen Jarmusch oder des 90er europäischen kunstigen Kinos (Kaurismäki u ä) fast en Pflichtfilm.
PS: Rein bin ich da, weil meine Frau den vor 12 Jahren in einer mittelgroßen Stadt in der Schweiz sah, und mir den unbedingt empfahl und auch wieder mitkam (Sie war froh, mir ein Film zu empfehlen, der mir völlig unbekannt war) Warum der damals in dem Kino lief, lies sich leider nciht mehr ermitteln, aber die ausgezeichnete Produzentin ist immerhin auch Schweizerin.
PPS: In diesem Film sieht man Ausschnitte aus dem vom Kessler hochgelobten Western TERROR OF TINY TOWN
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
- karlAbundzu
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Sonntag nachmittag 14 Uhr, Cinedings Kristallpalast, gut gefüllt,
DER HOBBIT 3 - Schlacht der fünf Armmes in 2D! Ohne Pause!!
Regie: Peter Jackson, Darsteller: Martin Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage, Ken Stott, Graham McTavish, John Callen, Peter Hambleton, Aidan Turner, Dean O'Gorman, Mark Hadlow, Jed Brophy, Adam Brown, William Kircher, James Nesbitt, Stephen Hunter, Luke Evans, Orlando Bloom, Evangeline Lilly, Stephen Fry, Lee Pace, Benedict Cumberbatch, John Tui, in Minirollen: Dracula, Mr. Smith und Elizabeth I., Musik: Howard Shore.
Der Hobbit geht zu Ende, sehr nah am Buch verfilmt, so weit ich mich erinner.
Story: Drachen zerstört Stadt, Katastrophe schlimm, Drachentöter wird Chef wider Willen (so ein bißchen), Schatz vergiftet Zwerg, Krieg doof, Elben arrogant und sauer, Orks böse, Krieg doch ok, wenn auch schlimm mit den Opfern. Noch ein Zwerg mit Armee kommt, Krieg geht richtig ab, noch mehr Orks, Orks aber erstaunlich schwach und dumm, Hobbits unsympatisch ausser Bilbo.
Der Hauptaugenmerk wird hier tatsächlich auf die namensgebende Schlacht gelegt, wobei ich häufiger Zählen mußte, um auf fünf zu kommen. Diese ist dann aber gar nicht so hübsch inszeniert, wie wir es vom HDR Standard gewohnt sind, aber die Zweikämpfe machen richtig Spaß und gehen halt auch sehr lang.
Sehr traurig sind ein paar Unerwartete Todesfälle, fast zu Tränen gerührt sah ich mich, positiv auch, dass Herr Jackson das in unter 2,5 Stunden schafft. Animiert ist das auch gut, die Monster fies (obwohl die Erdwürmer ein nur sehr sehr kurzen Auftritt haben), der Score nicht ganz so nervig wie im HDR.
Negativ: die einzig toughe Frau muß dann doch wieder als "Frau in Not muß gerettet werden"-Klischee herhaltn, die Hobbits am Ende sind auch sehr eindimensional spiessig, nicht vollzogene Liebe zwischen Elbin und Zwerg (der einzige ohne dicke Nase nebenbei) wird mit dem Tode bestraft, der Hinweis auf Streicher kommt zeitlich irgendwie nicht hin. Die Dialoge (oder die Synchro) sind dann doch zu flach.
Gut auch: die gluabwürdige Darstellungen trotz allem der gesamten Riege, Freeman sei mal hervorgehoben, hatte aber auch am meisten zu tun.
Ach ja, insgesamt ein pro Haare Film, alle guten Völker haben Haare noch und nöcher, alle bösen kaum welche....
DER HOBBIT 3 - Schlacht der fünf Armmes in 2D! Ohne Pause!!
Regie: Peter Jackson, Darsteller: Martin Freeman, Ian McKellen, Richard Armitage, Ken Stott, Graham McTavish, John Callen, Peter Hambleton, Aidan Turner, Dean O'Gorman, Mark Hadlow, Jed Brophy, Adam Brown, William Kircher, James Nesbitt, Stephen Hunter, Luke Evans, Orlando Bloom, Evangeline Lilly, Stephen Fry, Lee Pace, Benedict Cumberbatch, John Tui, in Minirollen: Dracula, Mr. Smith und Elizabeth I., Musik: Howard Shore.
Der Hobbit geht zu Ende, sehr nah am Buch verfilmt, so weit ich mich erinner.
Story: Drachen zerstört Stadt, Katastrophe schlimm, Drachentöter wird Chef wider Willen (so ein bißchen), Schatz vergiftet Zwerg, Krieg doof, Elben arrogant und sauer, Orks böse, Krieg doch ok, wenn auch schlimm mit den Opfern. Noch ein Zwerg mit Armee kommt, Krieg geht richtig ab, noch mehr Orks, Orks aber erstaunlich schwach und dumm, Hobbits unsympatisch ausser Bilbo.
Der Hauptaugenmerk wird hier tatsächlich auf die namensgebende Schlacht gelegt, wobei ich häufiger Zählen mußte, um auf fünf zu kommen. Diese ist dann aber gar nicht so hübsch inszeniert, wie wir es vom HDR Standard gewohnt sind, aber die Zweikämpfe machen richtig Spaß und gehen halt auch sehr lang.
Sehr traurig sind ein paar Unerwartete Todesfälle, fast zu Tränen gerührt sah ich mich, positiv auch, dass Herr Jackson das in unter 2,5 Stunden schafft. Animiert ist das auch gut, die Monster fies (obwohl die Erdwürmer ein nur sehr sehr kurzen Auftritt haben), der Score nicht ganz so nervig wie im HDR.
Negativ: die einzig toughe Frau muß dann doch wieder als "Frau in Not muß gerettet werden"-Klischee herhaltn, die Hobbits am Ende sind auch sehr eindimensional spiessig, nicht vollzogene Liebe zwischen Elbin und Zwerg (der einzige ohne dicke Nase nebenbei) wird mit dem Tode bestraft, der Hinweis auf Streicher kommt zeitlich irgendwie nicht hin. Die Dialoge (oder die Synchro) sind dann doch zu flach.
Gut auch: die gluabwürdige Darstellungen trotz allem der gesamten Riege, Freeman sei mal hervorgehoben, hatte aber auch am meisten zu tun.
Ach ja, insgesamt ein pro Haare Film, alle guten Völker haben Haare noch und nöcher, alle bösen kaum welche....
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) (2014) um 12 Uhr mittags in der wenig besetzten kleinen Schauburg.
Regie: Alejandro González Iñárritu, Darsteller: Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton, Naomi Watts, Zach Galifianakis, Andrea Riseborough, Amy Ryan, Merritt Wever, Lindsay Duncan; Musik: Antonio Sanchez
Alterner Schauspieler, der mal bekannt für seine Superheldendarstellung BAT, äh, BIRDMAN war, versucht sich am Broadway als Autor, Regisseur und Schauspieler. Eigentlich ist er auf der Suche nach Anerkennung durch die Kunst-Theater-Szene New Yorks, durch seine alten Fans, durch die jungen Leute und will nebenbei och ein guter Vater sein. Sein altes Alter Ego schaut ihm dabei über die Schulter und versucht ihn, auf einen anderen Pfad zu führen.
Es gibt natürlich viele Hinweise auf die aktuellen Superheldenverfilmungen, bzw. direkt eingeflochten in die Handlung, Berichte über Robert Downey Jr, Superman-Plakat, George Clooney (Keatins Nachfolger bei Batman), und auch schönes zu den Superhelden überhaupt, die Superman-mäßige Anfangssequenz, der Titel, usw usf.
Aber eigentlich ist es einerseits eine Hollywood-inside Story und um das Selbstverständnis der Schauspieler, andererseits ein Film über einen total verunsicherten Mann, der seinen Weg such, falsche Entscheidungen trifft, und doch das Richtige passiert.
Die Schauspieler sind großartig, ist ja auch ein guter Cast, manchmal ist es wie in einem Ensemble Film a la Altman, aber dann bleibt die Story doch immer bei Keaton. Apropos Story: Vieles bleibt in dem Film unbestimmt, zB die Superheldenkräfte, geht es jetzt ums Theaterstück oder um die eigenen Geschichten der Leute und ähnliches. Das ist dann auch super kameratechnisch aufgelöst, die den Film unabhängig von Zeitspannen voranbringt. Sowieso tolle Kameraarbeit, wie sie fliegt, dann wieder stillsteht und ruht, und sich manchmal fast davonstiehlt.
Musik auch super, meist Getrommel on einem wilden Jazzdrummer.
Fazit: Wieder mal ein prima Film vom Inarritu. Neben den typischen eigenen Stil wurde ich hier an Altman und Polanski erinnert, nichts schlechtes also. Und trotz der Nabelschau mit wenig Sarkasmus ist das spannend und die Figuren hochinteressant, dazu die oben erwähnten Künstler (Kamera, Musik, Schauspieler) ergibt ein tollen Film. Und da ja beim Oscar sic die Berufsstände selber wählen, hat Keaton meines Erachtens gute Chancen auf das Goldmännchen.
Regie: Alejandro González Iñárritu, Darsteller: Michael Keaton, Emma Stone, Edward Norton, Naomi Watts, Zach Galifianakis, Andrea Riseborough, Amy Ryan, Merritt Wever, Lindsay Duncan; Musik: Antonio Sanchez
Alterner Schauspieler, der mal bekannt für seine Superheldendarstellung BAT, äh, BIRDMAN war, versucht sich am Broadway als Autor, Regisseur und Schauspieler. Eigentlich ist er auf der Suche nach Anerkennung durch die Kunst-Theater-Szene New Yorks, durch seine alten Fans, durch die jungen Leute und will nebenbei och ein guter Vater sein. Sein altes Alter Ego schaut ihm dabei über die Schulter und versucht ihn, auf einen anderen Pfad zu führen.
Es gibt natürlich viele Hinweise auf die aktuellen Superheldenverfilmungen, bzw. direkt eingeflochten in die Handlung, Berichte über Robert Downey Jr, Superman-Plakat, George Clooney (Keatins Nachfolger bei Batman), und auch schönes zu den Superhelden überhaupt, die Superman-mäßige Anfangssequenz, der Titel, usw usf.
Aber eigentlich ist es einerseits eine Hollywood-inside Story und um das Selbstverständnis der Schauspieler, andererseits ein Film über einen total verunsicherten Mann, der seinen Weg such, falsche Entscheidungen trifft, und doch das Richtige passiert.
Die Schauspieler sind großartig, ist ja auch ein guter Cast, manchmal ist es wie in einem Ensemble Film a la Altman, aber dann bleibt die Story doch immer bei Keaton. Apropos Story: Vieles bleibt in dem Film unbestimmt, zB die Superheldenkräfte, geht es jetzt ums Theaterstück oder um die eigenen Geschichten der Leute und ähnliches. Das ist dann auch super kameratechnisch aufgelöst, die den Film unabhängig von Zeitspannen voranbringt. Sowieso tolle Kameraarbeit, wie sie fliegt, dann wieder stillsteht und ruht, und sich manchmal fast davonstiehlt.
Musik auch super, meist Getrommel on einem wilden Jazzdrummer.
Fazit: Wieder mal ein prima Film vom Inarritu. Neben den typischen eigenen Stil wurde ich hier an Altman und Polanski erinnert, nichts schlechtes also. Und trotz der Nabelschau mit wenig Sarkasmus ist das spannend und die Figuren hochinteressant, dazu die oben erwähnten Künstler (Kamera, Musik, Schauspieler) ergibt ein tollen Film. Und da ja beim Oscar sic die Berufsstände selber wählen, hat Keaton meines Erachtens gute Chancen auf das Goldmännchen.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Sonntag, der 8.2.15 im Metropolis Hamburg, Bizarre Cinema rief und auch ein paar Forianer sind anwesend!
DAS AUGE DE BÖSEN (1972) Regie: Ferdinando Merighi, D: Evelyne Kraft, Howard Vernon, Rosalba Neri, Barbara Bouchet, Renato Romano, Peter Martell, Rolf Eden, Anita Ekberg, Robert Sacchi, M: Bruno Nicolai, Cut: Bruno Mattei
Eine Story um einen Massagesalon, oder halt ein Haus der Termine, wie es der Originaltitel sagt, mit einer Puffmutter, die sich zurücksehnt in die goldenen 50er, obwohl sie wissen muß, dass da der Trevibrunnen schwarzweiß war. Ein kurzer Film über einen Mann, der sich in eine Prostituierte verliebt, diese als Nutte beschimpft, in folge dann einen Polizisten als Bullen beschimpft, und einen Sessel als alte Sau. Der zu Fuß flieht wie in einem Tanzfilm. und auf dem Motorrad kopflos wird. Ein Film über einen unüberlegt ausgestossenen Fluch und düsteres befehlende Augen. (wie der deutsche Titel sagt) Ein Film über Morde an hübschen Frauen und häßliche Männer, die alle Sex haben und sich in Frankreich aufhalten (wie der englische Verleihtitel French Sex Murders richtig aussagt). Ein Film mit 5 Weltstars (wie er damals beworben wurde).
Leider aber auch nichts davon. Das Script kann sich nicht Recht entscheiden. Und wenn es niht weiterweiß, ibt es halt ein bißchen Sex. Die Schauspieler sind sich nicht ganz einig, wer in welchem Film ist (aber eigentlich alle für sich gut, über Peter Martells Overacting kann man streiten, passt aber zur Borderline-Rolle), die Musik wird immerhin geschmackssicher zusammengeklaubt, die Kamera ist toll, und es gibt Rolf Eden, der Rolf Eden spielt. Und den Mann mit dem Bogart Gesicht. Der den Mann mit den Bogart Gesicht spielt.
Bis auf die paar Längen zwishendurch war es eine launige Angelegenheit für einen gepflegten Sonntagnachmittag!
Danke Bizarre.
PS: Ich fand jetzt die schwarze Silhouette, die den Eifelturm herunterfällt, gar nicht so schlimm, war irgendwie eine Hitchcock-Hommage. Eher femd, verwirrend oder schlecht, dass die eine oder andere Szene gleich viermal hintereinander gezeigt wurde. Aber nun gut, man kann ja gar nicht oft genug sehen, wie Anita Ekberg unter einer Lampe leiden muß. Und, erstaunlich fit, der alternde Professor W (nicht M)!
DAS AUGE DE BÖSEN (1972) Regie: Ferdinando Merighi, D: Evelyne Kraft, Howard Vernon, Rosalba Neri, Barbara Bouchet, Renato Romano, Peter Martell, Rolf Eden, Anita Ekberg, Robert Sacchi, M: Bruno Nicolai, Cut: Bruno Mattei
Eine Story um einen Massagesalon, oder halt ein Haus der Termine, wie es der Originaltitel sagt, mit einer Puffmutter, die sich zurücksehnt in die goldenen 50er, obwohl sie wissen muß, dass da der Trevibrunnen schwarzweiß war. Ein kurzer Film über einen Mann, der sich in eine Prostituierte verliebt, diese als Nutte beschimpft, in folge dann einen Polizisten als Bullen beschimpft, und einen Sessel als alte Sau. Der zu Fuß flieht wie in einem Tanzfilm. und auf dem Motorrad kopflos wird. Ein Film über einen unüberlegt ausgestossenen Fluch und düsteres befehlende Augen. (wie der deutsche Titel sagt) Ein Film über Morde an hübschen Frauen und häßliche Männer, die alle Sex haben und sich in Frankreich aufhalten (wie der englische Verleihtitel French Sex Murders richtig aussagt). Ein Film mit 5 Weltstars (wie er damals beworben wurde).
Leider aber auch nichts davon. Das Script kann sich nicht Recht entscheiden. Und wenn es niht weiterweiß, ibt es halt ein bißchen Sex. Die Schauspieler sind sich nicht ganz einig, wer in welchem Film ist (aber eigentlich alle für sich gut, über Peter Martells Overacting kann man streiten, passt aber zur Borderline-Rolle), die Musik wird immerhin geschmackssicher zusammengeklaubt, die Kamera ist toll, und es gibt Rolf Eden, der Rolf Eden spielt. Und den Mann mit dem Bogart Gesicht. Der den Mann mit den Bogart Gesicht spielt.
Bis auf die paar Längen zwishendurch war es eine launige Angelegenheit für einen gepflegten Sonntagnachmittag!
Danke Bizarre.
PS: Ich fand jetzt die schwarze Silhouette, die den Eifelturm herunterfällt, gar nicht so schlimm, war irgendwie eine Hitchcock-Hommage. Eher femd, verwirrend oder schlecht, dass die eine oder andere Szene gleich viermal hintereinander gezeigt wurde. Aber nun gut, man kann ja gar nicht oft genug sehen, wie Anita Ekberg unter einer Lampe leiden muß. Und, erstaunlich fit, der alternde Professor W (nicht M)!
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
INHERENT VICE - NATÜRLICHE MÄNGEL (2015)
Regie: Paul THomas Anderson, D: Joaquin Pjoenix, Josh Brolin, Owen Wilson, Reese Witherspoon, Benicio del Toro, Katherine Waterston, Jena Malone, Joanna Newson, Martin Short, Mic-hael K. Williams, Michelle Sinclair, Eric Roberts, M: Jonny Greenwood
Die wilden 70er, Kalifornien am Strand. Ein Privatdetektiv versucht im Fall einer alten Freundin zu ermitteln, es sind Immobilienhändler, die arische Bruderschaft, das FBI, die Staatsanwaltschaft und wahrscheinlich noch Geheimere involviert. Das strickt sich alles zu einem tendenziellen paranoiden Gemisch zusammen, in dem sowohl der Privatdetektiv und der Hardliner-Bulle ihre Position und die Wahrheit versuchen zu finden.
Eine Thomas Pynchon Verfilmung, eine verkiffte Kriminalgeschichte, in der nicht alles restlos aufgeklärt wird. Eine Story über die 70er, sehr stil- und inhaltssicher, mit angedeuteter Kritik an dem, was damals so anfing (z.B. der wuchernde Immobilienmarkt, der andere immer mehr an den Rand verdrängt, und irgendwann zusammenfiel), und auch an dem Lebensgefühl von damals (Hinweis: Manson, Heroin, Gutes tun vs. Geldscheffeln usw.). Das ist eigentlich ganz intelligent gemacht und auch gut gespielt, ist ja auch ein schönes Ensemble: Joaquim Phoenix und Josh Brolin vor allem in den genannten Rollen, aber auch die mir bisher unbekannten Damen in den Nebenrollen der Ex-Freundin und Erzählerin sind glaubwürdig; und Reese Witherspoon, Benicio del Toro, Martin Short und Owen Wilson in weiteren Nebenrollen machen ihre Sache prima. Noch positiv zu erwähnen sei hier die Musik-Auswahl, nicht die gängigen 70er Hits, sondern schöne Country-, Surf- und Psychedelik- Songs.
Leider ist eine Art Authentizität auch genau das Problem: Da das meiste dialogisch erzählt wird (was an sich meist schon eine Schwäche darstellt) sind auch die meisten bekifften Dialoge eben so, wie sie in echt sind. Manchmal lustig, manchmal interessant paranoid, aber meist doch öde, wenn man nicht gerade selbst drauf ist. Und das funktioniert als Nebenton, aber nicht über 150 Minuten. Schade. Interessant hingegen die Steigerung der Intensität, als an zwei Stellen der leichte komische Kifferstil von einer ernsten gewalttätigen Stimmung verdrängt wird (einmal plötzlich, als seine Ex sich nackt zu Phoenix aufs Sofa setzt und einmal sich steigernd, als er von Kriminellen festgesetzt wird). Und natürlich herrlich durchgeknallte Szenen wie die Drogenübergabe (Vielleicht die beste überhaupt). So etwas hätte vielleicht häufiger passieren sollen. Aber Phoenix driftet sonst mehr wie eine Mischung vom Dude und Peter Fonda durchs Geschehen.
Ich hätte mir das alles mehr abgedrehter, ja psychedelischer gewünscht. Also mehr LSD statt Marihuana.
Was bleibt sind die sehenswerten Leistungen des Ensembles, ein wohliges Eintauchen in die 70er (mit dem Wissen, das auch nicht alles Spaß wahr) und für Nerds das Erkennen aller möglicher popkultureller Anspielungen auch außerhalb des Jahrzehnts. Da wird auch mal ein Vorhees Meyers erwähnt.
Insgesamt aber enttäuschend!
Regie: Paul THomas Anderson, D: Joaquin Pjoenix, Josh Brolin, Owen Wilson, Reese Witherspoon, Benicio del Toro, Katherine Waterston, Jena Malone, Joanna Newson, Martin Short, Mic-hael K. Williams, Michelle Sinclair, Eric Roberts, M: Jonny Greenwood
Die wilden 70er, Kalifornien am Strand. Ein Privatdetektiv versucht im Fall einer alten Freundin zu ermitteln, es sind Immobilienhändler, die arische Bruderschaft, das FBI, die Staatsanwaltschaft und wahrscheinlich noch Geheimere involviert. Das strickt sich alles zu einem tendenziellen paranoiden Gemisch zusammen, in dem sowohl der Privatdetektiv und der Hardliner-Bulle ihre Position und die Wahrheit versuchen zu finden.
Eine Thomas Pynchon Verfilmung, eine verkiffte Kriminalgeschichte, in der nicht alles restlos aufgeklärt wird. Eine Story über die 70er, sehr stil- und inhaltssicher, mit angedeuteter Kritik an dem, was damals so anfing (z.B. der wuchernde Immobilienmarkt, der andere immer mehr an den Rand verdrängt, und irgendwann zusammenfiel), und auch an dem Lebensgefühl von damals (Hinweis: Manson, Heroin, Gutes tun vs. Geldscheffeln usw.). Das ist eigentlich ganz intelligent gemacht und auch gut gespielt, ist ja auch ein schönes Ensemble: Joaquim Phoenix und Josh Brolin vor allem in den genannten Rollen, aber auch die mir bisher unbekannten Damen in den Nebenrollen der Ex-Freundin und Erzählerin sind glaubwürdig; und Reese Witherspoon, Benicio del Toro, Martin Short und Owen Wilson in weiteren Nebenrollen machen ihre Sache prima. Noch positiv zu erwähnen sei hier die Musik-Auswahl, nicht die gängigen 70er Hits, sondern schöne Country-, Surf- und Psychedelik- Songs.
Leider ist eine Art Authentizität auch genau das Problem: Da das meiste dialogisch erzählt wird (was an sich meist schon eine Schwäche darstellt) sind auch die meisten bekifften Dialoge eben so, wie sie in echt sind. Manchmal lustig, manchmal interessant paranoid, aber meist doch öde, wenn man nicht gerade selbst drauf ist. Und das funktioniert als Nebenton, aber nicht über 150 Minuten. Schade. Interessant hingegen die Steigerung der Intensität, als an zwei Stellen der leichte komische Kifferstil von einer ernsten gewalttätigen Stimmung verdrängt wird (einmal plötzlich, als seine Ex sich nackt zu Phoenix aufs Sofa setzt und einmal sich steigernd, als er von Kriminellen festgesetzt wird). Und natürlich herrlich durchgeknallte Szenen wie die Drogenübergabe (Vielleicht die beste überhaupt). So etwas hätte vielleicht häufiger passieren sollen. Aber Phoenix driftet sonst mehr wie eine Mischung vom Dude und Peter Fonda durchs Geschehen.
Ich hätte mir das alles mehr abgedrehter, ja psychedelischer gewünscht. Also mehr LSD statt Marihuana.
Was bleibt sind die sehenswerten Leistungen des Ensembles, ein wohliges Eintauchen in die 70er (mit dem Wissen, das auch nicht alles Spaß wahr) und für Nerds das Erkennen aller möglicher popkultureller Anspielungen auch außerhalb des Jahrzehnts. Da wird auch mal ein Vorhees Meyers erwähnt.
Insgesamt aber enttäuschend!
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
Samtag, 28.2.15 im Cinemaxx um 17 Uhr
THE INTERVIEW (2014)
R: Evan Goldberg, Seth Rogen, D: James Franco, Seth Rogen, Diana Bang, Lizzy Caplan, Randall Park, M: Henry Jackman
Auch bekannt durch die Vorweihnachtliche Zurückziehung, und dann doch Kino-Aufführung Diskussion. Und wäre ich Kim-Jong Un wäre ich auch angesäuert.
Story: Boulevardjournalist und -Moderator bekommen die Chance den nordkoreanischen Diktator Kim-Jong Un zu interviewen und sollen ihn dabei im Auftrag vom CIA umbringen.
Die Charaktere sind ein Griff in die geraden klaren Klischees: der hohle hedonistische naive Moderator; der Redakteur, der den Rausch liebt, aber doch lieber ein richtiger Journalist wär, der Diktator mit Vaterkomplex, und die kritische koreanische Medienbeauftragte, die sich auf allen Ebenen befreien wil, und die scharfe CIA-Agentin.
Uns so vorhersehbar ist es dann auch. Ein Film mit wenig Überraschungen, aber auch mit viel Witz und ein bißchen guten Slapstick. Hier als einziger wirklich großartig: James Franco in seiner überzogenen Art als naiver ungebildeter aber schmierig-charmanter Moderator.
Toll auch ein paar Szenen vor dem Koreaflug aus der Sendung, zB das Interview mit Eminem und Rob Lowe. Auch immer wieder gute Witze zwischendurh und lustige Szenen. Aber insgesamt ist die Story zu vorhersehbar, es werden manche Ansätze fallengelassen, und dann viel zu viel Fäkalhumor für die 12jährigen. Für die ist der Film gegen Ende hin aber auch irgendwie zu blutig. Die Musikauswahl ist auch sehr passend.
Also weder eine fundierte Nordkoreakritik (Klar: eine Kim-Jong Un Verarsche) noch eine bissige Mediensatire, sondern eine 08/15 Komödie mit leicht satirischen Anklängen.
OK.
THE INTERVIEW (2014)
R: Evan Goldberg, Seth Rogen, D: James Franco, Seth Rogen, Diana Bang, Lizzy Caplan, Randall Park, M: Henry Jackman
Auch bekannt durch die Vorweihnachtliche Zurückziehung, und dann doch Kino-Aufführung Diskussion. Und wäre ich Kim-Jong Un wäre ich auch angesäuert.
Story: Boulevardjournalist und -Moderator bekommen die Chance den nordkoreanischen Diktator Kim-Jong Un zu interviewen und sollen ihn dabei im Auftrag vom CIA umbringen.
Die Charaktere sind ein Griff in die geraden klaren Klischees: der hohle hedonistische naive Moderator; der Redakteur, der den Rausch liebt, aber doch lieber ein richtiger Journalist wär, der Diktator mit Vaterkomplex, und die kritische koreanische Medienbeauftragte, die sich auf allen Ebenen befreien wil, und die scharfe CIA-Agentin.
Uns so vorhersehbar ist es dann auch. Ein Film mit wenig Überraschungen, aber auch mit viel Witz und ein bißchen guten Slapstick. Hier als einziger wirklich großartig: James Franco in seiner überzogenen Art als naiver ungebildeter aber schmierig-charmanter Moderator.
Toll auch ein paar Szenen vor dem Koreaflug aus der Sendung, zB das Interview mit Eminem und Rob Lowe. Auch immer wieder gute Witze zwischendurh und lustige Szenen. Aber insgesamt ist die Story zu vorhersehbar, es werden manche Ansätze fallengelassen, und dann viel zu viel Fäkalhumor für die 12jährigen. Für die ist der Film gegen Ende hin aber auch irgendwie zu blutig. Die Musikauswahl ist auch sehr passend.
Also weder eine fundierte Nordkoreakritik (Klar: eine Kim-Jong Un Verarsche) noch eine bissige Mediensatire, sondern eine 08/15 Komödie mit leicht satirischen Anklängen.
OK.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
22.3.15 Xavoy 13 bis 19:30 Fantasy Film Nights
MARSHLAND (2014) OmeU,
R: Alberto Rodríguez, D: Raúl Arévalo, Javier Gutierrez, Antonio de la Torre, Nerea Barros, Jesús Castro, Salva Reina, Manolo Solo, Jesús Ortiz, Jesús Carroza, M: Julio de la Rosa
Andalusien, Anfang der 80er Jahre. Zwei Ermittler, eigentlich aus Madrid, müssen das Verschwinden zweier Mädchen aufklären und kommen in einem ländlichen Sumpf aus Kinderprostitution, Drogenhandel, Landflucht, Erpressung und Serienmord.
Allein die Eingangsszene zieht uns in eine spezielle Stimmung: ein Überflug über die surreal anmutende Flußdelta-Landschaft, die aus Farben und geometrischen Formen besteht, die eher an ein abstraktes Kunstwerk erinnern würde, wenn nicht auch immer Vögel durchs Bild fliegen würden oder man irgendwo ein Traktor oder ein kleines Haus entdecken würde. Dazu kommt ein Kameralicht, dass einem die heiße schwüle Atmosphäre dort förmlich körperlich spüren lässt. Ähnliches kennt man ja sonst nur aus Südstaaten-Hollywood-Filmen der 60er/70er Jahre.
Hier ermitteln nun zwei sehr unterschiedliche Kommissare. Der eine mit Frau und kleinem Kind zu Hause, der deswegen wieder dringend in Madrid arbeiten möchte, sich aber mit seiner kritisch-demokratischen Handlung unbeliebt gemacht hat. Also eine erfolgreiche Aufklärung des Falles nicht ganz uneigennützig braucht. Der andere mit einer düsteren Vergangenheit im Francoregime, wo er einer Art Killer-Einheit angehörte, der aber sehr klug ermittelt und auch ungewöhnliche Arten der Aufklärung verfolgt. Und einen starken Hang zur unnötigen Gewalt hat.
Der Fall, zu dem ich hier nicht viel verraten will, ist wirklich spannend, manchmal heftig und überraschend konstruiert, bekommt an den richtigen Stellen Drive. Höchst verständlich, dass die meisten Jugendlichen dort einfach nur weg wollen.
Die beiden Hauptdarsteller sind großartig besetzt, spielen zusammen sehr gut, zwischen Kumpelsein, Misstrauen beiderseits und mit ihren eigenen Problemen behaftet. Dazu bekommen sie einen Side-Kick in Form eines leicht tumben, aber bauernschlauen Wilderer als Ortskundigen, der eine gewisse Würze mit hineinbringt. Das ganze Ensemble sind eher einzigartige Charaktere, kaum dem Klischee anfällig.
Die Kameraarbeit wurde ja schon gelobt, auch ein sehr passender Score wurde eingearbeitet, der sowohl die Stimmung als auch die Handlung gut begleitet. Und der bei der tendenziell eher langsamen, vom Rhythmus meist gleichbleibenden Erzählweise trotzdem keine Langeweile aufkommen lässt, neben dem guten Drehbuch.
Leider fehlt mir die genauere Kenntnisse über die Zeit vom Ende des Franco-Regimes und der Beginn der Demokratie (oder aber sprachliche Kompetenz, bei den UT-Übersetzungen kann ja immer einiges verlorengehen), um viele politische Themen zu verstehen, oder auch manche Anspielungen richtig einzuordnen, vielleicht auch Handlungsstränge des eigentlichen Krimis/Thriller als politisches Bild zu deuten. Hinweise darauf gibt es meines Erachtens schon.
Die Jury vom spanischen Filmpreis Goya war auch begeistert und überhäufte den Film mit 10 Preisen.
Nach dem Film kam ich in ein sonniges St. Georg in einen Sumpf von Prostitution, Drogenhandel, Alkoholismus und schicken Cafes, die nach Gentrifizierung riechen.
AUTOMATA (USA/E 2014) OV
R: Gabe Ibáñez, D: Antonio Banderas, Robert Forster, Birgitte Hjort Sørensen, Melanie Griffith, Dylan McDermott, Tim McInnerny, Javier Bardem, M: Zacarías M. de la Riva
Roboterfilme sind scheinbar gerade in; es scheint eine Sehnsucht nach menschlicher Selbsterkenntnis zu geben, die man in einem seiner Spiegelbilder, dem humanoiden Roboter, abhandeln kann. Hier in Gestalt eines Endzeitfilms.
In naher Zukunft sorgt eine Katastrophe dafür, dass nur noch wenige Menschen leben. Um diese wenige vor giftigem Regen und radioaktiver Strahlung zu schützen entwickelt die Firma Reco Roboter, die einen Schutzschirm errichten sollen. Damit diese Maschinen nicht irgendwann zu einer Terminator-ähnlichen Gefahr werden, bekommen sie zwei Sicherheitsroutinen eingepflanzt, die sie unter keinen Umständen umgehen können: Sie dürfen kein Lebewesen in Gefahr bringen und sie dürfen sich nicht selbst reparieren. (Asimov, ick hör dir trapsen)
Nun, dass mit den Schutzschirm klappt nicht so ganz richtig, in manchen Städten sind die Menschen jedoch ausreichend geschützt. Dort fristen die Roboter ein Leben als Haushaltshilfen, Industriearbeiter, helfen Obdachlosen beim Betteln oder arbeiten im Untergrund sogar als Prostituierte.
In dieser Welt arbeitet die Hauptperson, gespielt von Antonio Banderas. Er geht Fällen nicht richtig funktionierender Roboter nach. Eigentlich träumt er aber davon, noch einmal ans Meer zu fahren oder sogar dort zu leben. Zu Hause wartet jedoch die hochschwangere Frau mit ihrem Anrecht auf Sicherheit, die in dieser Stadt trotz Dreck und Übersexualisierung wegen des Jobs ihres Mannes gegeben ist. Doch irgendwann entdeckt ein Polizist einen sich selbst reparierenden Roboter und richtet ihn hin.
Vieles in diesem Film ist richtig und gut gemacht, die Zukunftsstadtvision ist nachvollziehbar und von den Bauten toll, die Kamera leistet gute Arbeit, die Hitze der Außenwelt spürbar. Antonio Banderas spielt sehr nachvollziehbar den erst zerrissenen, dann den leidenden Charakter mit starker Entwicklung.
Aber das Script… Sowohl die ganzen philosophischen Dialoge um Menschsein, Individuum und Selbstbestimmung bleiben stark an der Oberfläche, ebenso wie der Actionanteil mit den bösen klischeehaften Killern des Kapitalismus. Auch hier wenig glaubhaft und doch sehr vorhersehbar. Interessante Nebenrollen wie der Underground-Programmiererin (Melanie Griffith) werden hier für kurze Stichworte verbraucht. Einzig hier interessant ist Dylan McDermotts Darstellung des zur Brutalität neigenden Cops. Die Flucht ist wenig spannend inszeniert und das Ende dann doch zu süßlich.
Schade.
A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT (2014)
Später genaures
MARSHLAND (2014) OmeU,
R: Alberto Rodríguez, D: Raúl Arévalo, Javier Gutierrez, Antonio de la Torre, Nerea Barros, Jesús Castro, Salva Reina, Manolo Solo, Jesús Ortiz, Jesús Carroza, M: Julio de la Rosa
Andalusien, Anfang der 80er Jahre. Zwei Ermittler, eigentlich aus Madrid, müssen das Verschwinden zweier Mädchen aufklären und kommen in einem ländlichen Sumpf aus Kinderprostitution, Drogenhandel, Landflucht, Erpressung und Serienmord.
Allein die Eingangsszene zieht uns in eine spezielle Stimmung: ein Überflug über die surreal anmutende Flußdelta-Landschaft, die aus Farben und geometrischen Formen besteht, die eher an ein abstraktes Kunstwerk erinnern würde, wenn nicht auch immer Vögel durchs Bild fliegen würden oder man irgendwo ein Traktor oder ein kleines Haus entdecken würde. Dazu kommt ein Kameralicht, dass einem die heiße schwüle Atmosphäre dort förmlich körperlich spüren lässt. Ähnliches kennt man ja sonst nur aus Südstaaten-Hollywood-Filmen der 60er/70er Jahre.
Hier ermitteln nun zwei sehr unterschiedliche Kommissare. Der eine mit Frau und kleinem Kind zu Hause, der deswegen wieder dringend in Madrid arbeiten möchte, sich aber mit seiner kritisch-demokratischen Handlung unbeliebt gemacht hat. Also eine erfolgreiche Aufklärung des Falles nicht ganz uneigennützig braucht. Der andere mit einer düsteren Vergangenheit im Francoregime, wo er einer Art Killer-Einheit angehörte, der aber sehr klug ermittelt und auch ungewöhnliche Arten der Aufklärung verfolgt. Und einen starken Hang zur unnötigen Gewalt hat.
Der Fall, zu dem ich hier nicht viel verraten will, ist wirklich spannend, manchmal heftig und überraschend konstruiert, bekommt an den richtigen Stellen Drive. Höchst verständlich, dass die meisten Jugendlichen dort einfach nur weg wollen.
Die beiden Hauptdarsteller sind großartig besetzt, spielen zusammen sehr gut, zwischen Kumpelsein, Misstrauen beiderseits und mit ihren eigenen Problemen behaftet. Dazu bekommen sie einen Side-Kick in Form eines leicht tumben, aber bauernschlauen Wilderer als Ortskundigen, der eine gewisse Würze mit hineinbringt. Das ganze Ensemble sind eher einzigartige Charaktere, kaum dem Klischee anfällig.
Die Kameraarbeit wurde ja schon gelobt, auch ein sehr passender Score wurde eingearbeitet, der sowohl die Stimmung als auch die Handlung gut begleitet. Und der bei der tendenziell eher langsamen, vom Rhythmus meist gleichbleibenden Erzählweise trotzdem keine Langeweile aufkommen lässt, neben dem guten Drehbuch.
Leider fehlt mir die genauere Kenntnisse über die Zeit vom Ende des Franco-Regimes und der Beginn der Demokratie (oder aber sprachliche Kompetenz, bei den UT-Übersetzungen kann ja immer einiges verlorengehen), um viele politische Themen zu verstehen, oder auch manche Anspielungen richtig einzuordnen, vielleicht auch Handlungsstränge des eigentlichen Krimis/Thriller als politisches Bild zu deuten. Hinweise darauf gibt es meines Erachtens schon.
Die Jury vom spanischen Filmpreis Goya war auch begeistert und überhäufte den Film mit 10 Preisen.
Nach dem Film kam ich in ein sonniges St. Georg in einen Sumpf von Prostitution, Drogenhandel, Alkoholismus und schicken Cafes, die nach Gentrifizierung riechen.
AUTOMATA (USA/E 2014) OV
R: Gabe Ibáñez, D: Antonio Banderas, Robert Forster, Birgitte Hjort Sørensen, Melanie Griffith, Dylan McDermott, Tim McInnerny, Javier Bardem, M: Zacarías M. de la Riva
Roboterfilme sind scheinbar gerade in; es scheint eine Sehnsucht nach menschlicher Selbsterkenntnis zu geben, die man in einem seiner Spiegelbilder, dem humanoiden Roboter, abhandeln kann. Hier in Gestalt eines Endzeitfilms.
In naher Zukunft sorgt eine Katastrophe dafür, dass nur noch wenige Menschen leben. Um diese wenige vor giftigem Regen und radioaktiver Strahlung zu schützen entwickelt die Firma Reco Roboter, die einen Schutzschirm errichten sollen. Damit diese Maschinen nicht irgendwann zu einer Terminator-ähnlichen Gefahr werden, bekommen sie zwei Sicherheitsroutinen eingepflanzt, die sie unter keinen Umständen umgehen können: Sie dürfen kein Lebewesen in Gefahr bringen und sie dürfen sich nicht selbst reparieren. (Asimov, ick hör dir trapsen)
Nun, dass mit den Schutzschirm klappt nicht so ganz richtig, in manchen Städten sind die Menschen jedoch ausreichend geschützt. Dort fristen die Roboter ein Leben als Haushaltshilfen, Industriearbeiter, helfen Obdachlosen beim Betteln oder arbeiten im Untergrund sogar als Prostituierte.
In dieser Welt arbeitet die Hauptperson, gespielt von Antonio Banderas. Er geht Fällen nicht richtig funktionierender Roboter nach. Eigentlich träumt er aber davon, noch einmal ans Meer zu fahren oder sogar dort zu leben. Zu Hause wartet jedoch die hochschwangere Frau mit ihrem Anrecht auf Sicherheit, die in dieser Stadt trotz Dreck und Übersexualisierung wegen des Jobs ihres Mannes gegeben ist. Doch irgendwann entdeckt ein Polizist einen sich selbst reparierenden Roboter und richtet ihn hin.
Vieles in diesem Film ist richtig und gut gemacht, die Zukunftsstadtvision ist nachvollziehbar und von den Bauten toll, die Kamera leistet gute Arbeit, die Hitze der Außenwelt spürbar. Antonio Banderas spielt sehr nachvollziehbar den erst zerrissenen, dann den leidenden Charakter mit starker Entwicklung.
Aber das Script… Sowohl die ganzen philosophischen Dialoge um Menschsein, Individuum und Selbstbestimmung bleiben stark an der Oberfläche, ebenso wie der Actionanteil mit den bösen klischeehaften Killern des Kapitalismus. Auch hier wenig glaubhaft und doch sehr vorhersehbar. Interessante Nebenrollen wie der Underground-Programmiererin (Melanie Griffith) werden hier für kurze Stichworte verbraucht. Einzig hier interessant ist Dylan McDermotts Darstellung des zur Brutalität neigenden Cops. Die Flucht ist wenig spannend inszeniert und das Ende dann doch zu süßlich.
Schade.
A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT (2014)
Später genaures
Zuletzt geändert von karlAbundzu am Fr 27. Mär 2015, 16:28, insgesamt 1-mal geändert.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
25.3. 14:30 Cinestar
ASTERIX IM LAND DER GÖTTER (2015)
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
A GIRL WALKS HOME ALONE AT NIGHT (USA 2014) farsiOmeU
R: Ana Lily Amirpour, D: Sheila Vand, Arash Marandi, Mozhan Marnò, Marshall Manesh, Dominic Rains, Rome Shadanloo, Milad Eghbali, Reza Sixo Safai, M: Kiosk, Federale, White Lies, Radio Tehran, Bei R, Farah, Dariush
Ein junger Mann im 50er-Modus, sein Vater, ein dirty old man und Junkie, eine Vampirin mit zum Cape verlängertem Kopftuch, ein Gangster im Ghetto-Style, eine Straßenhure, die reiche Hedonistin, ein kleiner Betteljunge und eine große Grube mit Leichen. Das sind auch schon fast alle Bewohner der Stadt Bad City, die wir im Laufe des Filmes sehen (außer in ganz kurzen Auftritten, auf einer Party sind natürlich noch mehrere Leute, es gibt zwei Drogenkunden, und ein Bettler als Vampiropfer; doch ansonsten sieht die Stadt immer erstaunlich leer aus.). Das gibt dem allen ein künstliches und gleichzeitig aus der Zeit gefallenes Flair.
Die Vampirin scheint eher eine nette neugierige zu sein. Einerseits in den 80ern hängen geblieben, andererseits hört sie aktuellste Musik (Anspieltipp: Kairo, White Lies) auf Vinyl. Sie tötet und ernährt sich vornehmlich von Unsympathen. Der schöne junge Mann hat ein gutes Herz, kümmert sich um seinen Junkievater, ist ansonsten ein James Dean Rebell, inklusive 50er Karre. Andererseits hat er auch kein Problem einem toten Gangster Geld und viele Drogen zu klauen, die er vertickt.
So erleben wir die Love Story in dieser unbestimmten Welt der beiden. Da gibt es sehr schöne und immer mit Hang zu Surrealem. Als die beiden sich kennenlernen ist er von einer Kostümparty als Dracula verkleidet und noch auf einem XTC-Trip und sie mit großen neugierigen Augen und verschleiert eigentlich ganz unvampirig. Schön. Und das ist alles so stimmig, so schön, manchmal heftig und erschreckend, aber trotzdem könnte man stundenlang in diese Welt schauen. Nun, die beiden wollen ihr aber doch irgendwann entflüchten. Man selbst will ja auch nur schauen und nicht da leben.
Ich weiß nicht genau was, aber ein wenig erinnerte das sowohl an Jarmusch als auch an Burton. Aber ganz viel an europäisches Kino, eher des artifiziellen der 70er. Oder auch an das aktuelle europäische Kunstkino, „Kaspar Hauser“ in der Vincent Gallo Version war nicht weit.
Aber vor allem sind das nur partielle leichte Vergleiche, an sich war der Film höchst eigenständig, das Ensemble mit den beiden Hauptdarstellern voran toll. Die Musik und die Songauswahl großartig und am Puls der Zeit. Das Schwarzweiße unterstreicht noch das „Aus der Zeit“-gefallene, und wirkt besser als in High End – Produktionen wie „The Artist“.
Unbedingt Empfehlung!
Und dann wieder St. Georg, den Schritt zum Bahnhof ob des Zeitdrucks zum abfahrenden Zug beschleunigend, trotzdem von einigen Sexarbeiterinnen am Bordstein angesprochen worden, A Girl Walks Home Alone At Night…
R: Ana Lily Amirpour, D: Sheila Vand, Arash Marandi, Mozhan Marnò, Marshall Manesh, Dominic Rains, Rome Shadanloo, Milad Eghbali, Reza Sixo Safai, M: Kiosk, Federale, White Lies, Radio Tehran, Bei R, Farah, Dariush
Ein junger Mann im 50er-Modus, sein Vater, ein dirty old man und Junkie, eine Vampirin mit zum Cape verlängertem Kopftuch, ein Gangster im Ghetto-Style, eine Straßenhure, die reiche Hedonistin, ein kleiner Betteljunge und eine große Grube mit Leichen. Das sind auch schon fast alle Bewohner der Stadt Bad City, die wir im Laufe des Filmes sehen (außer in ganz kurzen Auftritten, auf einer Party sind natürlich noch mehrere Leute, es gibt zwei Drogenkunden, und ein Bettler als Vampiropfer; doch ansonsten sieht die Stadt immer erstaunlich leer aus.). Das gibt dem allen ein künstliches und gleichzeitig aus der Zeit gefallenes Flair.
Die Vampirin scheint eher eine nette neugierige zu sein. Einerseits in den 80ern hängen geblieben, andererseits hört sie aktuellste Musik (Anspieltipp: Kairo, White Lies) auf Vinyl. Sie tötet und ernährt sich vornehmlich von Unsympathen. Der schöne junge Mann hat ein gutes Herz, kümmert sich um seinen Junkievater, ist ansonsten ein James Dean Rebell, inklusive 50er Karre. Andererseits hat er auch kein Problem einem toten Gangster Geld und viele Drogen zu klauen, die er vertickt.
So erleben wir die Love Story in dieser unbestimmten Welt der beiden. Da gibt es sehr schöne und immer mit Hang zu Surrealem. Als die beiden sich kennenlernen ist er von einer Kostümparty als Dracula verkleidet und noch auf einem XTC-Trip und sie mit großen neugierigen Augen und verschleiert eigentlich ganz unvampirig. Schön. Und das ist alles so stimmig, so schön, manchmal heftig und erschreckend, aber trotzdem könnte man stundenlang in diese Welt schauen. Nun, die beiden wollen ihr aber doch irgendwann entflüchten. Man selbst will ja auch nur schauen und nicht da leben.
Ich weiß nicht genau was, aber ein wenig erinnerte das sowohl an Jarmusch als auch an Burton. Aber ganz viel an europäisches Kino, eher des artifiziellen der 70er. Oder auch an das aktuelle europäische Kunstkino, „Kaspar Hauser“ in der Vincent Gallo Version war nicht weit.
Aber vor allem sind das nur partielle leichte Vergleiche, an sich war der Film höchst eigenständig, das Ensemble mit den beiden Hauptdarstellern voran toll. Die Musik und die Songauswahl großartig und am Puls der Zeit. Das Schwarzweiße unterstreicht noch das „Aus der Zeit“-gefallene, und wirkt besser als in High End – Produktionen wie „The Artist“.
Unbedingt Empfehlung!
Und dann wieder St. Georg, den Schritt zum Bahnhof ob des Zeitdrucks zum abfahrenden Zug beschleunigend, trotzdem von einigen Sexarbeiterinnen am Bordstein angesprochen worden, A Girl Walks Home Alone At Night…
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Karl or Karla goes to Cinema
ASTERIX IM LAND DER GÖTTER (F,2014)
R: Louis Clichy, Alexandre Astier, deutsche Sprecher: Milan Peschel, Charly Hübner, Martin Umbach, Thomas Rau, M: Philippe Rombi
Story: Die Trabantenstadt, sprich: das bekannte Dorf der Unbeugsamen soll die römische Vorstadtkultur weichgekocht werden.
Stil: Animiert. Es sieht ein wenig aus, als wären Plastikfiguren zum Leben erweckt worden. Das ist ganz niedlich, es sieht nicht so over the top 3D aus, wie es zum Teil inzwischen im Kinderprogramm läuft und so gar nicht meins ist. Aber ich hab ja auch in 2D geschaut. Die Hintergründe, das Dorf und die Bauten waren alle sehr schön gezeichnet, sehr nah am Original und hübsch detailreich.
Apropos nah am original: Die Story war das auch, da wurde etwas dazugedichtet, verändert und es gab mehr Figuren, aber insgesamt atmete es den unaufgeregten, lustigen, z.T. kultur- sozialkritischen Humor. Da wird die Vorstadtkultur hochgenommen, die Arbeiterklasse inklusive Gewerkschaftsbewegungen, wie schnell man sich zivilisatorische Neuerungen aneignet, wie stark die Marktmechanismen funktionieren. Auf der moralischen Habenseite stehen Freundschaft, Zusammenhalt und Individualität. Auch popkulturelle Anspielungen kommen vor (Godzilla).
Das ist alles ganz lustig, zum schmunzeln, man fühlt sich wohl, ist auch nach dem überkandidelten Realverfilmungen angenehm einfach. Aber halt auch nichts Weltbewegendes und dann auch altmodisch (auch in seinen satirischen Momenten).
Den paar Kindern im Kino (für die es auch eine Kinderfigur gibt) schien es auch zu gefallen.
Also: Ganz schön, und gut, um das alte Asterix Gefühl zu beschwören, wenn man gerade die Comics nicht zur Hand hat.
R: Louis Clichy, Alexandre Astier, deutsche Sprecher: Milan Peschel, Charly Hübner, Martin Umbach, Thomas Rau, M: Philippe Rombi
Story: Die Trabantenstadt, sprich: das bekannte Dorf der Unbeugsamen soll die römische Vorstadtkultur weichgekocht werden.
Stil: Animiert. Es sieht ein wenig aus, als wären Plastikfiguren zum Leben erweckt worden. Das ist ganz niedlich, es sieht nicht so over the top 3D aus, wie es zum Teil inzwischen im Kinderprogramm läuft und so gar nicht meins ist. Aber ich hab ja auch in 2D geschaut. Die Hintergründe, das Dorf und die Bauten waren alle sehr schön gezeichnet, sehr nah am Original und hübsch detailreich.
Apropos nah am original: Die Story war das auch, da wurde etwas dazugedichtet, verändert und es gab mehr Figuren, aber insgesamt atmete es den unaufgeregten, lustigen, z.T. kultur- sozialkritischen Humor. Da wird die Vorstadtkultur hochgenommen, die Arbeiterklasse inklusive Gewerkschaftsbewegungen, wie schnell man sich zivilisatorische Neuerungen aneignet, wie stark die Marktmechanismen funktionieren. Auf der moralischen Habenseite stehen Freundschaft, Zusammenhalt und Individualität. Auch popkulturelle Anspielungen kommen vor (Godzilla).
Das ist alles ganz lustig, zum schmunzeln, man fühlt sich wohl, ist auch nach dem überkandidelten Realverfilmungen angenehm einfach. Aber halt auch nichts Weltbewegendes und dann auch altmodisch (auch in seinen satirischen Momenten).
Den paar Kindern im Kino (für die es auch eine Kinderfigur gibt) schien es auch zu gefallen.
Also: Ganz schön, und gut, um das alte Asterix Gefühl zu beschwören, wenn man gerade die Comics nicht zur Hand hat.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.