
BD: Sunfilm
Battle of the Damned (Singapur, USA 2013, Originaltitel: Battle of the Damned)
Dolph! Zombies! Killer-Roboter!
Max Gatling (Dolph Lundgren) nimmt einen brisanten Auftrag an, die Tochter eines Bonzen soll aus einer verseuchten Stadt gerettet werden, freilich gegen gute Bezahlung. Tatsächlich kann Max die junge Dame aufspüren, diese zeigt sich jedoch nicht allzu glücklich über die Intervention ihres alten Herrn. Jude (Melanie Zanetti) hält sich im Kreis einer kleinen Gruppe Überlebender auf, scheint mit Reese (Matt Doran) eine Liebesbeziehung zu unterhalten. Duke (David Field) führt die Truppe an, aus taktischen Gründen zeigt sich Max zunächst von seiner kooperativen Seite. Bald fallen die Masken, nebenbei eskaliert die Lage unaufhörlich, Gefahr geht nicht nur von geifernden Zombies aus. Immerhin naht unerwartete Hilfe ...
Es ist kein Geheimnis, ich bin treuer Dolph Lundgren Fanboy, freue mich auf jeden Streifen mit meinem Schweden. "Battle of the Damned" lässt den Meister auf agile Zombies prallen. Dolph präsentiert uns mit Max Gatling einen comicartigen Held, stets kampfbereit und immer einen flotten Spruch auf den Lippen. So mangelt es weder an Action oder Humor, garniert mit Zombies. Die Mixtur aus Action und Horror erweist sich als verdammt schmackhafter Cocktail. Zwar schlägt das Pendel deutlich in Richtung Geballer und Prügel aus, doch die gelungene Optik der Untoten, dazu das sehr stimmungsvolle Umfeld, lassen den "Zombiefaktor" nicht zur Nebensache verkümmern. Später tauchen hilfreiche Roboter auf, bieten Dolph weitere Vorlagen für kleine Schmunzler. So sehr ich (auch) B-Action jüngeren Datums liebe, nicht immer sind digitale Effekte dort von brauchbarer Qualität. "Battle of the Damned" sorgt für positive Überraschung, hier waren tatsächlich engagierte Könner am Werk, übertreffen sämtliche FX meine Erwartungen deutlich!
Ohne viel Geplänkel stürzt der Zuschauer ins wüste Treiben. Max Gatling schlägt sich mit dem Rest seiner Einheit mühsam durch, ist wenig später auf sich allein gestellt. Dolph liefert eine herrlich selbstironische Vorstellung ab, längst ist der Actionheld auch zu einem vorzüglichen Schauspieler gereift, an körperlicher Fitness mangelt es sowieso nicht. In dieser Hinsicht beschreitet der Flick durchaus bodenständige Wege, wenn Max einstecken muss, hat er -zumindest kurzfristig- mit den Nebenwirkungen zu ringen. ... und eine Lesebrille gehört zur Pflichtausstattung des Söldners in den besten Jahren! Darüber hinaus zeigt sich das Drehbuch von jeglichem Pseudo-Tiefgang oder hinderlicher Logik befreit, führt das wüste Treiben angenehmerweise an der langen Leine. Dezente Gefühlsduseleien stören nicht, verleihen vor allem den Figuren Max und Jude mehr Liebenswürdigkeit. Klar, Dolph ist der Star, unbestrittener Platzhirsch auf dem Spielfeld der lebenden Leichen. Dennoch wäre es unangemessen die wichtigsten Nebendarsteller nicht kurz zu würdigen. Melanie Zanetti macht uns die freche Kampfgöre, driftet nie in nervige Gefilde, keine Selbstverständlichkeit. Matt Doran mutet neben Melanie Zanetti etwas unscheinbar an, gewinnt aber nach und nach Gewicht. Gegenläufiges passiert mit David Field in der Rolle des Duke, dessen Schrumpfprozess vom gönnerhaften Anführer zur hinterhätigen Luftpumpe über enormen Unterhaltungswert verfügt. Jen Sung und Lydia Look werden nicht allzu stark gefordert, vor allem Jen Sung unter Wert geschlagen. Oda Maria macht Dolph schöne Augen, viel mehr bekommen wir nicht von ihr zu sehen.
Matt Doran belehrt uns mehrfach über den Status der Gegner. Sie sind Infizierte, keine Zombies. Letztlich einigt man sich auf Zombies, die übrigens bei Bedarf von Schlurfer auf Rakete umschalten, sich folglich wie "moderne Untote" über den Bildschirm bewegen. Gern weise ich erneut auf das bestens aufgestelle Umfeld hin, so sieht ein urbaner Albtraum aus! Leute, Max Gatling wurde Dolph Lundgren auf den Leib geschneidert, bitte schenkt uns einen weiteren Auftritt! "Max Gatling vs. Michael Myers" oder "Max Gatling fights the satanic sluts from hell"! Herr Luzifer, her damit!!! Vor lauter Begeisterung hätte ich fast Regisseur und Autor Christopher Hatton unterschlagen, der die -diesmal überwiegend hilfreichen- Roboter aus seinem Vorgängerwerk "Robotropolis" übernommen hat (Notiz: Schnellstmöglich entsprechende BD beschaffen). Vielen Dank für das Date mit Dolph, Zombies und Robotern, Ruinen und Mettgut, vielen Dank für knapp 90 Minuten kurzweilige Unterhaltung! Ihr wollt zumindest ansatzweise Gemecker? Vielleicht mutet die Kameraarbeit hier und da etwas zu nervös an, glücklicherweise kein Dauerszustand. Unvermeidlich die momentan angesagte Reduktion der Farbpalette, aus meiner Sicht unnötig, zumindest wurde nicht übertrieben.
In meiner Sammlung steht die BD aus dem Hause Sunfilm. Geboten wird gute Qualität, leider gibt der Bonusbereich nur diverse Trailer her. Gutes gibt es über die deutsche Synchronisation zu berichten. Dolph wird vom bewährten Manfred Lehmann gesprochen, der fast so überzeugend wie das Original tönt. Alternativ ist der Streifen im englischen Originalton enthalten, dem ich insgesamt knapp den Vorzug erteile. Klare Kaufempfehlung!
Dicke 7,5/10 (gut bis sehr gut) ... ich muss los, beim Amt meine Umbenennung in Max Gatling beantragen ...
Lieblingszitat:
"Er wird uns allen den Arsch retten!"