Deliria-Italiano

Arkadin hat geschrieben:

buxtebrawler hat geschrieben:

Arkadin hat geschrieben:Ausser das man mal wieder lernt, dass Jodorowsky damals ein ziemliches Arschloch war, was er heute auch freimütig zugibt.

Inwiefern?

Bei "Fando y Lis" erzählt er, wie sehr er seinen Hauptdarsteller gehasst und ihn deshalb absichtlich gequält hat. Generell ist er wohl nicht gerade gut mit seinen Schauspielern umgegangen. Bei "El Topo" gibt es zudem noch diese Geschichte, dass er seinen Sohn gezwungen hat, seinen Teddy und das Bild seiner Mutter zu vergraben, was den Kleinen wohl ziemlich mitgenommen hat. Zudem sollen die Dreharbeiten für seinen Sohn wohl ziemlich traumatisch gewesen sein, was Jodorowsky damals egal war, was er heute aber sehr bereut.

Charmanterweise soll er auch mal behauptet haben, dass die Vergewaltigungsszene bei "El Topo" echt war...

@toppic:

Zusammen mit dem Onkel im Filmmuseum "Phenomena" gesehen - ich weiss dass der nicht überall gut ankommt, aber die gestrige Aufführung hat wieder gezeigt, dass ich den ziemlich dufte finde.

Yojimbo - 9/10

Das Gesetz bin ich - 6/10

RED STATE – FÜRCHTE DICH VOR GOTT! (RED STATE, USA 2011, Regie: Kevin Smith)

Hui – nach der Sichtung ist sehr gut nachvollziehbar, warum dieser Film die Meinungen der Rezipienten spaltet. Er beginnt klassisch – geradezu klischeehaft – und schlägt dann mehrmals in gänzlich andere Kerben um final eine völlig absurde Konstruktion offenzulegen, die gezielt mit Erwartungen spielt und diese auch bricht. Ein toller und letztlich auch augenzwinkernder Film über religiösen Wahn und separatistisches Sektentum im Deckmantel der Bibel. Kevin Smith hat hier kurz gänzlich anderes Genre-Terrain betreten, nur um es sich final doch zu unterwerfen. Gekonnt spielen ihm der stark gealterte John Goodman und sein filmischer Gegenspieler Michael Parks in die Karten und manövrieren den biblischen Kampf von Gut gegen Böse letztlich in eine Farce. Als Schlusswort kann man sich getrost beim Film bedienen: „Halt die Fresse!“ 8/10



NO ONE LIVES (NO ONE LIVES, USA 2012, Regie: Ryûhei Kitamura)

Hirnlose aber unfassbar deftige Schlachtplatte über einen Mann, der nicht nur über Leichen geht, sondern viel eher durch sie hindurch watet. Insgesamt wenig innovativ, aber als Snack für Gore-Aficionados dennoch ein klarer Tipp. Bisweilen ist es schier unglaublich, was hier abgeht. 7/10

Cowboy & Aliens - 5/10

"Irreversibel" als 35mm-Kopie. Auf großer Leinwand hat der Film eine heftige Wirkung. Das ganze Gewackele und Gedrehe zu Anfang hat in Verbindung mit zu viel Kaffee vorher (blöder Alkoholverzicht in der Fastenzeit ) dazu geführt, daß mir beinahe schlecht wurde. Bei meiner Freundin, welche den Film noch nicht kannte, führte es dazu, daß sie nur genervt war und ihr die 1. berüchtigte Szene deshalb sonstwo vorbeiging . Sie fragte, ob der Film "so nervig bleibt" und ich erwiderte: "nein, wird gleich besser"- da hatte ich mich getäuscht! Auf Fernsehdiagonale fällt das Ganze lange nicht so stark auf, aber es dauerte und dauerte. Mit der Kamera beruhigte sich schließlich aber auch meine Freundin, die vom Film dann letztendlich sehr beeindruckt war.

Zwei Reihen vor uns saßen 3 Angetrunkene, die zu den (sehr coolen) Trailern (Deadlock, Mann beißt Hund, Dead and buried, Enter the Void) eine Sektflasche knallen ließen und lachten und rumproleteten. "Ruhig bleiben, denen wird es schon noch vergehen", dachte ich mir- wieder ein Irrtum. Es gibt wohl (Un-)Bewußtseinszustände, in welchen man gar nichts mehr ernst nimmt. Oft war der Film aber so laut und ich so reizüberflutet, daß ich von den Typen nichts mehr mitbekam. "Le temps détruits tout" traf übrigens auch auf die Kopie zu, die für das relativ geringe Alter des Films teilweise überraschend stark verschmutzt war, was mich aber nicht störte.

Definitiv eine Erfahrung, den Film mal im Kino zu sehen, allerdings so fordernd, daß das nicht mal "so zwischendurch" geht (ist natürlich auch auf DVD keine Partykomödie, das ist klar, aber so ist es echt nochmal eine andere Liga).

S-VHS (V/H/S 2, USA, Kanada, Indonesien 2013, Regie: Simon Barrett, Jason Eisener, Gareth Evans, Gregg Hale, Eduardo Sánchez, Timo Tjahjanto)

Dem Schema des Vorgängers anstandslos folgend präsentiert S-VHS eine Reihe kleiner Horrorepisoden, eingebettet in eine flache Rahmenhandlung. Insgesamt bietet der Film eine Vielzahl völlig abgefahrener Storys von durchwachsener Qualität (nachhaltig bleibt mir wohl die Sekten-Camp-Episode im Gedächtnis, sehr schräge Sache!).

Rahmenhandlung: TAPE 49 (Regie: Simon Barrett)
Privatschnüffler finden die Tapes und sehen sie sich nacheinander an. Als Rahmenhandlung in Ordnung, kommt schließlich schnell zum Punkt.

CLINICAL TRIALS (Regie: Adam Wingard)
Netter Opener, aber insgesamt weder schlüssig noch sonderlich motiviert. Vertanes Potenzial, aber gruselig.

A RIDE IN THE PARK (Regie: Greg Hale)
Schöne Zombieepisode, die durch den Point of View des untoten Amokläufers besticht. Penibel wurde innerhalb der kurzen Laufzeit auf alle elementaren Zutaten zum Genre geachtet, gefiel mir gut!

SAFE HAVEN (Regie: Timo Tjahjanto)
Dokumentarfilm über eine Sekte abseits der Zivilisation. Gefiel mir ausgesprochen gut. Sehr abgefahrener Stoff und die Spannungskurve ist auch nicht zu unterschätzen! Leider auch die Episode, mit den meisten Anschlussfehlern. Dennoch ziemlich cool!

ALIEN ABDUCTION SLUMBER PARTY (Regie: Jason Eisener)
Handwerklich in Ordnung, aber arm an Überraschungen. Inhaltlich wenig überzeugend, aber ordentlich pulstreibend.

Insgesamt bietet S-VHS eine schöne Zusammenstellung von abgedrehtem Stoff in angenehm altmodischer Optik. Für Episoden- und Wackel-Cam-Freunde durchaus empfehlenswert, wenn auch nicht vollends überzeugend. Wahrscheinlich hätte man hier nicht zu schnell schießen sollen sondern das Konzept der einzelnen Segmente noch etwas ausfeilen und verbessern. Naja, unterhaltsam ist es trotzdem: 7/10

Planet des Schreckens (7/10)

"Im August in Osage County" - Überraschend unamerikanisches Drama, das echt wirkt. 09/10
"Grand Budapest Hotel" - Ebenfalls spitze - unglaublich tolle Ideen, sehr farbig, aber mit den Stilmitteln eines Stummfilms gedreht, echt originell. 09/10

Zusammen mit "Phenomena" drei (!) 09/10-Filme an einem Wochenende!

BLACK EMANUELLE – STUNDEN WILDER LUST (EMANUELLE NERA IN AMERICA, Italien 1977, Regie: Joe D’Amato)

Die Enthüllungsjournalistin Emanuelle will die geheimen Sexspielchen der Reichen untersuchen und betreibt dabei mehr Enthüllung als Enthüllungsjournalismus.

Wirre Aneinanderreihung von ziemlich soften Softsexszenen in der High Society. OK, ewiglich bleiben sie nicht „soft“, denn Herr D’Amato zieht im weiteren Verlauf auch gerne mal kurze Hardcore-Szenen dazwischen (und die Sache mit Pferd… warum?). Bestechend bleibt das Ganze letztlich nur durch die liebreizende Laura Gemser. Und erinnerungswürdig bleibt dieser Flickenteppich schmutziger Fantasien nur durch die wirklich sehr heftigen Pseudosnuff-Szenen. Im Kontext zum vorher eingefügten Hardcoresex, der klar als echt erkennbar war, wirken diese Foltersequenzen unglaublich intensiv (Theorie von Schnitt und Montage anyone?). Zuletzt verschenkt Herr D’Amato noch die Möglichkeit eine ansprechende Metaebene über Fiktion und Realität von Film (speziell seiner eigenen) zu eröffnen und blendet lieber vom Sonnenaufgang in den Abspann – ja gut, dann war es das halt. 4/10