Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Moderator: jogiwan
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
8. Oktober 2018, Tower Bremen
Die anscheinend alleits beliebten (und mir unbekannten) japanischen Postrocker MONO kamen nach BRemen und wurden mir allerseits empfohlen.
Ich hatte allerdings noch gen abend zu tun, doch aufgrund von 2 Vorgruppen (die, wie man mir versicherte, ich zum Glück verpasste), kam ich zum Hauptact genau pünktlich.
Und so was hab ich auch noch nicht erlebt: Als das Licht ausging war es absolut still, auch zwischen den Liedern wurde zwar applaudiert aber so gar nicht geredet. Als ich diesen Umstand mit einem Freund diskutierte, gab es halbernste Psssts.
Auf der Bühne: Zwei Gitarristen, beide meist sitzend, ein Schlagzeuger, auch sitzend, eine Bassistin, zum Glück stehend, und so die einzige, die ich sah. Ab und an gab es noch Keyboard.
Sie fingen sehr pathetisch an: Im Gegensatz zu anderen Postrockern geht es bei MONO tatsächlich viel Metalliger vor, und bei den ersten beiden Songs gepaart mit Pathos. War nicht so ganz meins, aber danach war ich drin. Ähnliches Laut-Leise Prinzip wie bei Mogwai, aber eben mit eher schweren Riffs als mit TheCure-EInflüssen. Dazu immer wieder kleine fiese Melodien wie aus fiesen italienischen Filmen, dann hatten sie mich auch. Toll und mitreissend. ShoegazeMetal? Egal, wie man sowas nennt, das war groß. Wieder mal eine harte Instrumental Band (bis auf ein Song), seh ich in letzter Zeit häufiger und gefällt fast immer.
Die anscheinend alleits beliebten (und mir unbekannten) japanischen Postrocker MONO kamen nach BRemen und wurden mir allerseits empfohlen.
Ich hatte allerdings noch gen abend zu tun, doch aufgrund von 2 Vorgruppen (die, wie man mir versicherte, ich zum Glück verpasste), kam ich zum Hauptact genau pünktlich.
Und so was hab ich auch noch nicht erlebt: Als das Licht ausging war es absolut still, auch zwischen den Liedern wurde zwar applaudiert aber so gar nicht geredet. Als ich diesen Umstand mit einem Freund diskutierte, gab es halbernste Psssts.
Auf der Bühne: Zwei Gitarristen, beide meist sitzend, ein Schlagzeuger, auch sitzend, eine Bassistin, zum Glück stehend, und so die einzige, die ich sah. Ab und an gab es noch Keyboard.
Sie fingen sehr pathetisch an: Im Gegensatz zu anderen Postrockern geht es bei MONO tatsächlich viel Metalliger vor, und bei den ersten beiden Songs gepaart mit Pathos. War nicht so ganz meins, aber danach war ich drin. Ähnliches Laut-Leise Prinzip wie bei Mogwai, aber eben mit eher schweren Riffs als mit TheCure-EInflüssen. Dazu immer wieder kleine fiese Melodien wie aus fiesen italienischen Filmen, dann hatten sie mich auch. Toll und mitreissend. ShoegazeMetal? Egal, wie man sowas nennt, das war groß. Wieder mal eine harte Instrumental Band (bis auf ein Song), seh ich in letzter Zeit häufiger und gefällt fast immer.
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
02.10.2018, Menschenzoo, Hamburg:
ZUNAME + BOLANOW BRAWL
Ich bin ja noch ein paar Konzerttagebucheinträge schuldig, also geb‘ ich jetzt mal bischn Gas:
In der Nacht auf den sog. Tag der Deutschen Einheit bekamen wir die Gelegenheit, die russischen Folk-Streetpunks von ZUNAME (sprich: Tsunami) zu supporten. Auf ihrer letztjährigen Tour hatte ich sie mir erstmals im Menschenzoo angeschaut, um eine Woche später mit ihnen im Potsdamer Archiv die Bühne zu teilen. Daraus wurde eine großartige Party, auf der man sich anfreundete – umso geiler, dass sie dieses Jahr wieder eine großangelegte Herbsttour unternahmen und man im Menschenzoo fand, dass wir musikalisch gut zueinander passen würden. Dabei sah es kurzzeitig leider sogar danach aus, dass das Konzert evtl. gar nicht stattfinden würde können: Bassist Kostya war zwei Tage zuvor aus einem Hochbett gestürzt und derart böse auf dem Kopf gelandet, dass er im Krankenhaus behandelt und der Gig am nächsten Tag abgesagt werden musste. In Hamburg allerdings biss er schon wieder die Zähne zusammen und verbarg unter seiner Kapuze einen kopfumfassenden Verband, der ihn nicht daran hinderte, die weiteren Gigs durchzuziehen. Show must go on! Optimalerweise konnten wir ZUNAMEs gemietetes Tour-Equipment mitnutzen, sodass wir mit kleinem Gepäck zum Menschenzoo reisten. Dort legten ZUNAME einen sauberen Soundcheck hin, während unserer auf sich warten ließ, weil Ole herumtrödelte und erst kurz vorm Einlass dazustieß. Norman schleuste uns dann aber recht flott durch seine tausend Schieberegler und gab sein Ok, woraufhin sich die Schleusen öffneten und sich der Zoo langsam aber sicher füllte. Zeit für Verpflegung: ein reichhaltiger Eintopf erwies sich als wohltuend für Rachen, Hals und Plauze.
Als wir mit „Total Escalation“ in unser Set einstiegen, war die Bude verdammt gut besucht und nach ein paar Songs legte sich sogar ein kleiner, aber feiner Pogomob vor der Bühne ins Zeug, zu dem sich auch einer aus der Crew der Russen gesellte, der die Songs unserer EP lauthals mitsang. Das befeuert einen natürlich und der Alkoholgenuss hatte sein Übriges dazu beigetragen, dass zwischen den Songs wieder reichlich Humbug von meinen Bandkollegen abgesondert wurde, was immer noch besser ist als so’n eher steifes Auftreten wie zuletzt in Rotenburg. Wir wollten und konnten unser komplettes aktuelles Probeset durchzocken, haben uns am Ende aber entschlossen, die letzten beiden Songs zu tauschen – was Ole nicht so richtig mitbekommen hatte und schon nach der vorletzten Nummer seine Gitarre abstöpselte und einpackte. Später kommen und früher gehen – so nicht! Also kurzerhand den Mann zurückgepfiffen und ordnungsgemäß mit der Zugabe „Fame“ den Gig beendet, von dem Gar-nicht-mehr-so-neu-Zugang Keith – wie so oft nach Konzerten mit seiner Beteiligung – fand, er sei unser bisher bester gewesen. Soweit würde ich nun nicht gehen, einmal hab‘ ich mich verträllert und hier und da hat’s auch musikalisch etwas gehakt, z.B. bei der Livepremiere unseres jüngsten Songs „2 Day Session“. Dessen Text hatte ich mir noch als Spickzettel neben die Box gehängt, den sich gegen Ende interessanterweise jemand stibitzte, mit fragendem Gesichtsausdruck durchlas und schließlich gegen eine Setlist eintauschte. Besonders mit dem Publikumsandrang und den positiven Reaktionen hatte ich in diesem Ausmaß nicht gerechnet, insofern war ich vollauf zufrieden.
ZUNAME ließen im Anschluss nicht lange auf sich warten, die Umbaupause fiel recht kurz aus. Rechtzeitig zu ihrem ersten Song kam sogar noch ein ganzer Rutsch weiteren Publikums, das die Band verdientermaßen abfeierte. Astreiner, flotter, hymnischer Streetpunk mit rauem englischem und russischem Gesang, dem nötigen Maß an Aggression, dem Druck von zwei Klampfen und Marinas Dudelsackspiel als Alleinstellungsmerkmal, der für den unverkennbaren Celtic-Folk-Anteil sorgt. Vor der Bühne war viel Bewegung, ich irgendwann mittendrin, Pogo und Crowdsurfing, verschwitzte Körper, Biergespritze – perfekt! Und größter Respekt an Kostya, der absolut souverän sein Ding durchzog, als sei nichts gewesen. Ich hoffe, er ist mittlerweile wieder vollständig genesen und falls noch nicht, weiterhin gute Besserung! „Whisky Bottles“, einer von so vielen ZUNAME-Hits, wurde noch mal als Zugabe gespielt, bis die Band, die einmal mehr alles gegeben hatte (auch wenn’s wie eine blöde Floskel klingt – keine Spur von einem Tourkater o.ä.), in den verdienten Feierabend entlassen wurde. Diesmal hatte ich Glück am Merchstand und mein Lieblings-Shirtmotiv gab’s noch in meiner Größe. Zusammen mit der CD, einer schönen Zusammenstellung von Singles und Sampler-Beiträgen, gleich mal gesichert und es nicht bereut. Spitzenband, immer wieder gerne, und ein klasse Abend, bei dem wir mal wieder kein Ende fanden und noch die Nacht zum Tag machten.
Danke an die Menschenzoo-Wärterinnen und -Wärter, an ZUNAME, ans geile Publikum sowie natürlich wie immer an Flo für die Live-Schnappschüsse! На здоровье!
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/02-10-201 ... now-brawl/
ZUNAME + BOLANOW BRAWL
Ich bin ja noch ein paar Konzerttagebucheinträge schuldig, also geb‘ ich jetzt mal bischn Gas:
In der Nacht auf den sog. Tag der Deutschen Einheit bekamen wir die Gelegenheit, die russischen Folk-Streetpunks von ZUNAME (sprich: Tsunami) zu supporten. Auf ihrer letztjährigen Tour hatte ich sie mir erstmals im Menschenzoo angeschaut, um eine Woche später mit ihnen im Potsdamer Archiv die Bühne zu teilen. Daraus wurde eine großartige Party, auf der man sich anfreundete – umso geiler, dass sie dieses Jahr wieder eine großangelegte Herbsttour unternahmen und man im Menschenzoo fand, dass wir musikalisch gut zueinander passen würden. Dabei sah es kurzzeitig leider sogar danach aus, dass das Konzert evtl. gar nicht stattfinden würde können: Bassist Kostya war zwei Tage zuvor aus einem Hochbett gestürzt und derart böse auf dem Kopf gelandet, dass er im Krankenhaus behandelt und der Gig am nächsten Tag abgesagt werden musste. In Hamburg allerdings biss er schon wieder die Zähne zusammen und verbarg unter seiner Kapuze einen kopfumfassenden Verband, der ihn nicht daran hinderte, die weiteren Gigs durchzuziehen. Show must go on! Optimalerweise konnten wir ZUNAMEs gemietetes Tour-Equipment mitnutzen, sodass wir mit kleinem Gepäck zum Menschenzoo reisten. Dort legten ZUNAME einen sauberen Soundcheck hin, während unserer auf sich warten ließ, weil Ole herumtrödelte und erst kurz vorm Einlass dazustieß. Norman schleuste uns dann aber recht flott durch seine tausend Schieberegler und gab sein Ok, woraufhin sich die Schleusen öffneten und sich der Zoo langsam aber sicher füllte. Zeit für Verpflegung: ein reichhaltiger Eintopf erwies sich als wohltuend für Rachen, Hals und Plauze.
Als wir mit „Total Escalation“ in unser Set einstiegen, war die Bude verdammt gut besucht und nach ein paar Songs legte sich sogar ein kleiner, aber feiner Pogomob vor der Bühne ins Zeug, zu dem sich auch einer aus der Crew der Russen gesellte, der die Songs unserer EP lauthals mitsang. Das befeuert einen natürlich und der Alkoholgenuss hatte sein Übriges dazu beigetragen, dass zwischen den Songs wieder reichlich Humbug von meinen Bandkollegen abgesondert wurde, was immer noch besser ist als so’n eher steifes Auftreten wie zuletzt in Rotenburg. Wir wollten und konnten unser komplettes aktuelles Probeset durchzocken, haben uns am Ende aber entschlossen, die letzten beiden Songs zu tauschen – was Ole nicht so richtig mitbekommen hatte und schon nach der vorletzten Nummer seine Gitarre abstöpselte und einpackte. Später kommen und früher gehen – so nicht! Also kurzerhand den Mann zurückgepfiffen und ordnungsgemäß mit der Zugabe „Fame“ den Gig beendet, von dem Gar-nicht-mehr-so-neu-Zugang Keith – wie so oft nach Konzerten mit seiner Beteiligung – fand, er sei unser bisher bester gewesen. Soweit würde ich nun nicht gehen, einmal hab‘ ich mich verträllert und hier und da hat’s auch musikalisch etwas gehakt, z.B. bei der Livepremiere unseres jüngsten Songs „2 Day Session“. Dessen Text hatte ich mir noch als Spickzettel neben die Box gehängt, den sich gegen Ende interessanterweise jemand stibitzte, mit fragendem Gesichtsausdruck durchlas und schließlich gegen eine Setlist eintauschte. Besonders mit dem Publikumsandrang und den positiven Reaktionen hatte ich in diesem Ausmaß nicht gerechnet, insofern war ich vollauf zufrieden.
ZUNAME ließen im Anschluss nicht lange auf sich warten, die Umbaupause fiel recht kurz aus. Rechtzeitig zu ihrem ersten Song kam sogar noch ein ganzer Rutsch weiteren Publikums, das die Band verdientermaßen abfeierte. Astreiner, flotter, hymnischer Streetpunk mit rauem englischem und russischem Gesang, dem nötigen Maß an Aggression, dem Druck von zwei Klampfen und Marinas Dudelsackspiel als Alleinstellungsmerkmal, der für den unverkennbaren Celtic-Folk-Anteil sorgt. Vor der Bühne war viel Bewegung, ich irgendwann mittendrin, Pogo und Crowdsurfing, verschwitzte Körper, Biergespritze – perfekt! Und größter Respekt an Kostya, der absolut souverän sein Ding durchzog, als sei nichts gewesen. Ich hoffe, er ist mittlerweile wieder vollständig genesen und falls noch nicht, weiterhin gute Besserung! „Whisky Bottles“, einer von so vielen ZUNAME-Hits, wurde noch mal als Zugabe gespielt, bis die Band, die einmal mehr alles gegeben hatte (auch wenn’s wie eine blöde Floskel klingt – keine Spur von einem Tourkater o.ä.), in den verdienten Feierabend entlassen wurde. Diesmal hatte ich Glück am Merchstand und mein Lieblings-Shirtmotiv gab’s noch in meiner Größe. Zusammen mit der CD, einer schönen Zusammenstellung von Singles und Sampler-Beiträgen, gleich mal gesichert und es nicht bereut. Spitzenband, immer wieder gerne, und ein klasse Abend, bei dem wir mal wieder kein Ende fanden und noch die Nacht zum Tag machten.
Danke an die Menschenzoo-Wärterinnen und -Wärter, an ZUNAME, ans geile Publikum sowie natürlich wie immer an Flo für die Live-Schnappschüsse! На здоровье!
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Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
06.10.2018, Sauerkrautfabrik, Hamburg:
VIOLENT INSTINCT + BOLANOW BRAWL
06.10.2018, Menschenzoo, Hamburg:
LUCIFER STAR MACHINE
Am 03.10., also einen Tag nach unserem Gig mit ZUNAME im Menschenzoo, hatte mich René von VIOLENT INSTINCT gefragt, ob wir am Samstag für die Band mit dem originellen Namen EDGAR ALLAN POGEN einspringen könnten, die mit ihnen in der Harburger Sauerkrautfabrik hätte spielen sollen – aber leider krankheitsbedingt absagen musste. Ab und zu klappt‘s bei uns spontan und so entschlossen wir uns, dem von uns bisher komplett vernachlässigten Süderelbebereich mal einen Besuch abzustatten und dafür auf die für den Sonntag geplante vorletzte gemeinsame Probe vorm Irland-Ausflug zu verzichten. Und in der Sauerkrautfabrik zu spielen hatte ich ohnehin schon lange mal Bock. Inmitten Harburgs werden dort selbstverwaltet und unkommerziell in lockerer, angenehmer Atmosphäre alternative Kultur, ein Treffpunkt sowie ein Infoladen, für dessen Ausbau es sich um ein Solikonzert handelte, geboten.
Als ich mit Ole vor Ort eintraf – der Rest kam mit der Bahn hinterher –, hat VI-Drummer Stefan gleich kräftig mitangepackt, um unser Equipment in den Laden zu wuchten und schließlich auch geholfen, unseren Banner anzubringen. Danke, Keule – kollegial wie immer! VI-Chanteuse Aga hatte leider mit einer fiesen Erkältung zu kämpfen, die sie jedoch nicht vom Gig abhielt. Als ich ihr eine Gelo Revoice anbot, entgegnete sie, sie habe bereits sieben (!) intus…
Nach einem stärkenden Seitangulasch (seltsamerweise ohne Sauerkraut) machten wir uns an den Bühnenaufbau. Bis auf die Gesänge wurde nichts abgenommen und letztere mussten wir uns selbst über ein lüttes Mischpult in der Drummer-Ecke regeln. Anfänglich skeptisch von uns beäugt, entpuppte sich diese Lösung als völlig ausreichend und herrlich unkompliziert. Der ungefilterte Soundcheck klang gut und anschließend konnten wir uns in Ruhe ein paar Pilsetten reinschrauben und zusehen, wie sich die Bude nach und nach füllte. Ein Frühkonzert wie ursprünglich angedacht wurd’s dann doch nicht, aber ziemlich pünktlich um 21:00 Uhr fingen wir an. Wir spielten das gleiche Set wie am Dienstag im Menschenzoo, inklusive unseres jüngsten Ergusses „2 Day Session“. Die Chancen standen gut, diesen diesmal pannenfrei zu präsentieren, doch irgendwie schaffte ich es, mir selbst das Mikro aus der Hand zu reißen, indem ich versehentlich mit dem Fuß am Kabel zog oder so… Und passenderweise verpatzte Christian seinen Einstieg in „Brainmelt“, einem Song über alkoholbedingte Ausfallerscheinungen, mehrfach. Irgendwas ist halt immer. Alles andere dürfte aber ganz gut geflutscht haben und das Publikum war gut drauf, bekam seine Zugabe und konnte sich im Anschluss mit uns auf VIOLENT INSTINCT freuen.
Im Gegensatz zu mir hielt sich Aga gar nicht erst mit dem begrenzten Platz auf der Bühne auf, sondern gesellte sich zum Mob davor. Von ihrer Erkältung war nichts zu hören, absolut souverän sang sie sich durch die hauptsächlich deutschsprachigen Oi!-Punk-Hits des Debütalbums, unter die sich nun aber auch die englischen Songs der kurz vor der Veröffentlichung stehenden neuen EP mischten. Was starke, direkt ins Ohr gehende Melodien betrifft, stehen diese dem älteren Material in nichts nach, stilistisch wirken sie auf mich noch etwas stärker im klassischen UK-Punk verwurzelt. Wird man nichts mit falsch machen können, wenn die Scheiblette aus der Presse kommt! Seit VI die Kraft der zwei Klampfen haben, ist der Sound auch live stets schön drückend. Stefan peitscht die Schießbude wie eh und je kräftig durch und liefert dabei auch was fürs Auge, Ätzer am Bass rollt versiert den Tieftonteppich dazu aus. Sackstarke Band, die die Meute zu Recht zum Tanzen und Mitsingen brachte, während Teile meiner Band schon wieder versuchten, mich kräftig abzufüllen. Dabei hatte ich doch noch was vor, schließlich hatte ich schon vor der Gig-Zusage dem Menschenzoo versprochen, dort heute aufzulegen…
Dorthin hatte die Turbojugend Hamburger Berg die Bands THE BEASTS, POISON HEART und LUCIFER STAR MACHINE zitiert und offenbar nicht gerade übertrieben früh zum Angriff geblasen, denn als ich eintraf, wurde ich noch Zeuge eines fast kompletten LUCIFER-STAR-MACHINE Gigs. Nach zweijähriger Pause sind Tor & Co. wieder am Start, spielen weiterhin ihren Bad-Ass-Death-Punk’n’Roll und tragen verdammt dick auf. Teile des Publikums im recht gut ge-, aber nicht überfüllten Keller-Etablissements hatten natürlich schon kräftig einen im Tee und wirkten nicht mehr allzu aufnahmefähig, aber Tor tat alles, um die Meute noch mal kräftig anzustacheln – z.B. per TURBONEGRO-Cover „Good Head“. Ein weiteres in Form von GG ALLINs „I Kill Everything I Fuck“ war ebenso zu vernehmen wie eigenes Material à la „Eat Dust“, dem für mich vielleicht herausragendsten LCF-Song (ohne mit ihrem Werk bis ins Detail vertraut zu sein). Das LCF-Zeug tritt live allgemein ganz gut Arsch, macht Laune und ist hübsch asozial, wenn auch mir persönlich etwas zu sehr auf Badboy-Macker-Image gebürstet, wobei ich sowat wie ‘ne selbstironische Distanz etwas vermisse. Solange aber immer noch genügend Asi-PUNK-Charme durchblitzt und sich die Band musikalisch voll ins Zeug legt, kann ich da live schon Spaß mit haben. Den hatten LCF offenbar, denn man ließ sich nicht lumpen und brachte noch diverse Zugaben unters Volk, das ich anschließend mit meiner Musikauswahl noch ‘ne Weile in der Kneipe halten konnte. Eigentlich hatten sich noch drei meiner Bandkollegen, teilweise mit Begleitung, angekündigt, doch nach der Equipment-Rückfuhr machten die Luschen kollektiv ‘nen Abknicker… Um kurz nach 4:00 Uhr oder so war dann Feierabend nach einer sehr ausgefüllten Nacht – viel mehr geht nicht.
P.S.: Fotos aus der Sauerkrautfabrik gibt’s hier keine, da ich den Wunsch der Betreiberinnen und Betreiber respektiere, dort keine zu schießen. Danke an alle, die den dortigen Gig ermöglicht haben – gerne wieder!
VIOLENT INSTINCT + BOLANOW BRAWL
06.10.2018, Menschenzoo, Hamburg:
LUCIFER STAR MACHINE
Am 03.10., also einen Tag nach unserem Gig mit ZUNAME im Menschenzoo, hatte mich René von VIOLENT INSTINCT gefragt, ob wir am Samstag für die Band mit dem originellen Namen EDGAR ALLAN POGEN einspringen könnten, die mit ihnen in der Harburger Sauerkrautfabrik hätte spielen sollen – aber leider krankheitsbedingt absagen musste. Ab und zu klappt‘s bei uns spontan und so entschlossen wir uns, dem von uns bisher komplett vernachlässigten Süderelbebereich mal einen Besuch abzustatten und dafür auf die für den Sonntag geplante vorletzte gemeinsame Probe vorm Irland-Ausflug zu verzichten. Und in der Sauerkrautfabrik zu spielen hatte ich ohnehin schon lange mal Bock. Inmitten Harburgs werden dort selbstverwaltet und unkommerziell in lockerer, angenehmer Atmosphäre alternative Kultur, ein Treffpunkt sowie ein Infoladen, für dessen Ausbau es sich um ein Solikonzert handelte, geboten.
Als ich mit Ole vor Ort eintraf – der Rest kam mit der Bahn hinterher –, hat VI-Drummer Stefan gleich kräftig mitangepackt, um unser Equipment in den Laden zu wuchten und schließlich auch geholfen, unseren Banner anzubringen. Danke, Keule – kollegial wie immer! VI-Chanteuse Aga hatte leider mit einer fiesen Erkältung zu kämpfen, die sie jedoch nicht vom Gig abhielt. Als ich ihr eine Gelo Revoice anbot, entgegnete sie, sie habe bereits sieben (!) intus…
Nach einem stärkenden Seitangulasch (seltsamerweise ohne Sauerkraut) machten wir uns an den Bühnenaufbau. Bis auf die Gesänge wurde nichts abgenommen und letztere mussten wir uns selbst über ein lüttes Mischpult in der Drummer-Ecke regeln. Anfänglich skeptisch von uns beäugt, entpuppte sich diese Lösung als völlig ausreichend und herrlich unkompliziert. Der ungefilterte Soundcheck klang gut und anschließend konnten wir uns in Ruhe ein paar Pilsetten reinschrauben und zusehen, wie sich die Bude nach und nach füllte. Ein Frühkonzert wie ursprünglich angedacht wurd’s dann doch nicht, aber ziemlich pünktlich um 21:00 Uhr fingen wir an. Wir spielten das gleiche Set wie am Dienstag im Menschenzoo, inklusive unseres jüngsten Ergusses „2 Day Session“. Die Chancen standen gut, diesen diesmal pannenfrei zu präsentieren, doch irgendwie schaffte ich es, mir selbst das Mikro aus der Hand zu reißen, indem ich versehentlich mit dem Fuß am Kabel zog oder so… Und passenderweise verpatzte Christian seinen Einstieg in „Brainmelt“, einem Song über alkoholbedingte Ausfallerscheinungen, mehrfach. Irgendwas ist halt immer. Alles andere dürfte aber ganz gut geflutscht haben und das Publikum war gut drauf, bekam seine Zugabe und konnte sich im Anschluss mit uns auf VIOLENT INSTINCT freuen.
Im Gegensatz zu mir hielt sich Aga gar nicht erst mit dem begrenzten Platz auf der Bühne auf, sondern gesellte sich zum Mob davor. Von ihrer Erkältung war nichts zu hören, absolut souverän sang sie sich durch die hauptsächlich deutschsprachigen Oi!-Punk-Hits des Debütalbums, unter die sich nun aber auch die englischen Songs der kurz vor der Veröffentlichung stehenden neuen EP mischten. Was starke, direkt ins Ohr gehende Melodien betrifft, stehen diese dem älteren Material in nichts nach, stilistisch wirken sie auf mich noch etwas stärker im klassischen UK-Punk verwurzelt. Wird man nichts mit falsch machen können, wenn die Scheiblette aus der Presse kommt! Seit VI die Kraft der zwei Klampfen haben, ist der Sound auch live stets schön drückend. Stefan peitscht die Schießbude wie eh und je kräftig durch und liefert dabei auch was fürs Auge, Ätzer am Bass rollt versiert den Tieftonteppich dazu aus. Sackstarke Band, die die Meute zu Recht zum Tanzen und Mitsingen brachte, während Teile meiner Band schon wieder versuchten, mich kräftig abzufüllen. Dabei hatte ich doch noch was vor, schließlich hatte ich schon vor der Gig-Zusage dem Menschenzoo versprochen, dort heute aufzulegen…
Dorthin hatte die Turbojugend Hamburger Berg die Bands THE BEASTS, POISON HEART und LUCIFER STAR MACHINE zitiert und offenbar nicht gerade übertrieben früh zum Angriff geblasen, denn als ich eintraf, wurde ich noch Zeuge eines fast kompletten LUCIFER-STAR-MACHINE Gigs. Nach zweijähriger Pause sind Tor & Co. wieder am Start, spielen weiterhin ihren Bad-Ass-Death-Punk’n’Roll und tragen verdammt dick auf. Teile des Publikums im recht gut ge-, aber nicht überfüllten Keller-Etablissements hatten natürlich schon kräftig einen im Tee und wirkten nicht mehr allzu aufnahmefähig, aber Tor tat alles, um die Meute noch mal kräftig anzustacheln – z.B. per TURBONEGRO-Cover „Good Head“. Ein weiteres in Form von GG ALLINs „I Kill Everything I Fuck“ war ebenso zu vernehmen wie eigenes Material à la „Eat Dust“, dem für mich vielleicht herausragendsten LCF-Song (ohne mit ihrem Werk bis ins Detail vertraut zu sein). Das LCF-Zeug tritt live allgemein ganz gut Arsch, macht Laune und ist hübsch asozial, wenn auch mir persönlich etwas zu sehr auf Badboy-Macker-Image gebürstet, wobei ich sowat wie ‘ne selbstironische Distanz etwas vermisse. Solange aber immer noch genügend Asi-PUNK-Charme durchblitzt und sich die Band musikalisch voll ins Zeug legt, kann ich da live schon Spaß mit haben. Den hatten LCF offenbar, denn man ließ sich nicht lumpen und brachte noch diverse Zugaben unters Volk, das ich anschließend mit meiner Musikauswahl noch ‘ne Weile in der Kneipe halten konnte. Eigentlich hatten sich noch drei meiner Bandkollegen, teilweise mit Begleitung, angekündigt, doch nach der Equipment-Rückfuhr machten die Luschen kollektiv ‘nen Abknicker… Um kurz nach 4:00 Uhr oder so war dann Feierabend nach einer sehr ausgefüllten Nacht – viel mehr geht nicht.
P.S.: Fotos aus der Sauerkrautfabrik gibt’s hier keine, da ich den Wunsch der Betreiberinnen und Betreiber respektiere, dort keine zu schießen. Danke an alle, die den dortigen Gig ermöglicht haben – gerne wieder!
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
- FarfallaInsanguinata
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Was ich nun auch wieder einigermaßen beeindruckend finde, da es mir zeigt, wie sehr ich mich in meinem menschenfeindlichen Gespinst zurückgezogen habe. Deine Band tritt in meinem Kaff auf und ich kriege absolut nix davon mit. Aber eben auch konsequent, von daher.buxtebrawler hat geschrieben:08.09.2018, Villa, Rotenburg (Wümme):
HEIAMANN + THE HAERMORRHOIDS + BOLANOW BRAWL
Freud und Leid lagen rund um dieses Konzert nah beieinander: Aufs Urlaubszeitende bedingte Leid folgte die Vorfreude auf dieses Konzert, verbunden mit eingerosteten musikalischen Fähigkeiten und einem allgemeinen Ungeprobtsein, worunter der Gig zu leiden drohte. Immerhin hatten die Mitglieder meiner kleinen Stimmungskapelle so rechtzeitig ihren Müßiggang beendet, dass man zumindest noch ein einziges Mal zum Proben zusammenfand. Erfreulich war, dass die ganze Lala noch ganz gut saß. Zu einer leidvollen Erfahrung wurde wiederum der berüchtigte innerstädtische Stau Hamburgs, der uns nur wenige Kilometer vom Probebunker entfernt auf dem Weg gen Niedersachsen aufhielt. Die Freude wiederum war umso größer, dass wir trotzdem sogar noch deutlich vor der Zeit am Ort des Geschehens eintrafen. In das Konzept der sich diametral gegenüberstehenden Emotionen passt dann auch, dass es einen freudigen Anlass zu feiern gab – den jeweils 30. Geburtstag unserer sich natürlich wesentlich jünger gehalten habenden Gastgeberinnen Julia und Nelly –, der jedoch zugleich die letzte Veranstaltung überhaupt in der altehrwürdigen Rotenburger Villa sein sollte: Das Gemäuer wird in Kürze dem Erdboden gleichgemacht und die Zukunft für D.I.Y.-Konzerte in der Region ist ungewiss.
Vor Ort begrüßten wir neben Nelly den Wedeler Mario, der beim Banneraufhang helfend zur Hand ging, und konnten die ersten Getränke zu uns nehmen. Kurz darauf nahm Nelly alle Hungrigen an die Hand, wahlweise zum Anatol oder zum Ostasiaten, und sorgte für volle Mägen. Das Leid meldete sich, als man uns eröffnen musste, dass der Soundmischer kurzfristig absagen hatte müssen. Dafür sollte jedoch ein Freund des Hauses einspringen und sein Bestes versuchen. Das tat der gute Mann auch, hatte mit einem Mischpult, mit dem er nicht vertraut war und das zudem offenbar technische Macken aufwies, jedoch sicherlich nicht das allergrößte Los gezogen. Dabei ging’s eigentlich „nur“ um den Gesang, der Rest brauchte ohnehin nicht abgenommen werden. Nach einem sich hinziehenden Sound- und Linecheck inklusive zahlreichen Kabel- und Mikrotauschs und unter tatkräftiger Mithilfe der HAERMORRHOIDS hatte ich dann endlich einen Hauptgesang, den sowohl ich und meine Musikanten ein bisschen, der Mob vor der Bühne jedoch laut und deutlich vernehmen konnte. „Die spielen als Erste, die wollen saufen!“, hieß es über uns – soweit korrekt. Naja, und außerdem hatte ich bisher die Erfahrung gemacht, dass in Rotenburg der jeweils ersten Band die meiste Aufmerksamkeit zuteilwird. Konnte ja niemand ahnen, dass es diesmal umgekehrt sein würde: Locker die Hälfte aller Anwesenden ignorierte uns geflissentlich und zog es vor, im Erdgeschoss am Tresen bei DJ Sascha, Kickertisch und Dartscheibe zu feiern. Alle anderen bekamen jedoch elf Mal BOLANOW BRAWL, denen sie vielleicht auch noch etwas die Sommerpausenhüftsteife anmerkten. Zwar saßen Mucke und Texte weitestgehend, als Frontsau war ich aber sicherlich schon mal lockerer und schlagfertiger und wir als Band insgesamt kommunikationsfreudiger. Laune gemacht hat’s trotzdem! Schade, dass es für unseren jüngsten Song „Two Day Session“ noch nicht ganz zur Live-Premiere gereicht hatte – vielleicht am 02.10. im Menschenzoo?
THE HAERMORRHOIDS, ebenfalls aus Hamburg, zogen dann im Anschluss einige Leute mehr. Das Trio zockt QUEERSigen, NOFXigen, RAMONESken, garagigen Pop-Punk US-amerikanischer Prägung, gern flott und kurz, aber prägnant. Drummer und Gitarrist wechselten sich am Gesang ab und wenn der Bassist ‘ne Ansage machte, klang’s durch die P.A., als würde er gerade anrufen – zum Amüsement des Publikums. Gecovert wurde „Havana Affair“ vonne RAMONES. Diese alte schnörkellose One-two-three-four-Let’s-Go!-Schule macht nach wie vor Spaß, sorgt für Kurzweil und geht ins Bein. Die melodischen Refrains kamen bisweilen mehrstimmig, ließen sich schnell mitsingen – und sämtliche drei Akkorde wurden so oft neu arrangiert, dass es für drölfzig Songs reichte, die die Band allesamt auf ein Tape gezwängt hat, das ich mir im Tausch gegen eine unserer EPs sicherte und vielleicht auch endlich mal hören kann, sobald sich unser Merchbeutel und ich wieder zeitgleich im Proberaum befinden.
HEIAMANN schließlich wollten dann alle sehen, die noch stehen konnten. Die Band um ex-VOLXSTURM-, ex-SMEGMA-Stahmer sowie SMALL-TOWN-RIOT-/ex-SUICIDE-QUEENZ-Klampfer Endorsement-Andy spielt nun auch schon seit ein paar Monden ihren melodischen deutschsprachigen Streetpunk, kreuzte, wie’s manchmal eben so ist, bisher aber noch nicht meine Konzertwege. Umso gespannter war ich auf mein „erstes Mal“, zumal ich mir das jüngst veröffentlichte Album „Wir sind nicht zum Spaß hier“ noch gar nicht angehört hatte. Tja, Aller, dass die Jungs das nicht zum ersten Mal machen, merkte man ihnen vom ersten Song an an. Zwei spielfreudige Gitarren zaubern eine eingängige Melodie nach der anderen aus dem Hut, Bass und Drums machen Druck und Stahmer übernimmt den aufgekratzten Hauptgesang, unterstützt von den genreimmanenten Chören in den dominanten Refrains. Im Gegensatz zu mancher für meinen Geschmack zu gesetzt und abgeschmackt klingenden zeitgenössischen Band dieses Bereichs haben HEIAMANN noch ordentlich Pfeffer im Arsch und verstehen es auch, diesen aufs Publikum zu übertragen. Ok, so ca. ab der Hälfte war ich eh nicht mehr wirklich zurechnungsfähig und befand mich fest im Griff meines euphorisierenden Lieblingsgetränks – Freibier! –, beschloss aber kurzerhand, die Platte einfach mal mitzunehmen, allein schon, um meinen Eindruck auch mal nüchtern und in Ruhe überprüfen zu können. Doch die Freude über den Neuerwerb währte nicht allzu lang, denn als irgendwann kollektiver Ortswechsel anstand, fiel mir noch ein, dass ich meine Plünnen noch im Abrissgebäude stehen habe, fand den HEIAMANN-Dreher aber nicht mehr. Die fiese Type, die mir stets heimlich folgt und sich aus meinen liegengelassenen oder verlorenen Tonträgern eine eigene Sammlung aufbaut, dürfte um ein weiteres Exemplar reicher sein.
Wo wir hinwollten, war übrigens zu. Teile meiner Band waren aufgrund von Krankheit (Christian spielte mit 100 °C Fieber und TBC) oder leichtfertig getätigten Zusagen fürs weitere Wochenende leider schon frühzeitig abgehauen oder taten es spätestens jetzt , also begaben Flo und ich uns lediglich zusammen mit Sascha in den Garten unserer freundlichen Herbergsdame, der wir vermutlich noch ein bisschen auf die Nerven gingen, bis irgendwann echt kein Bier mehr in uns hineinpasste und wir uns in die Horizontale begaben. Bei allem beschriebenen Leid überwog definitiv die Freude über die geile Party. Danke noch mal an die Geburtstagskinder, alle, die organisiert und mitgefeiert haben, unsere Herbergsdame für die luxuriöse Unterkunft sowie Flo für die Schnappschüsse unseres Gigs! Außerdem an alle, die sich so großzügig bei der Spendensammlung für die Bands gezeigt haben, dass sogar noch bischn wat für die Bandkasse rumkam! Bleibt zu hoffen, dass sich schnell ein adäquater Ersatz für die Villa findet – alles andere wäre verdammt traurig.
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/08-09-201 ... now-brawl/
Die Villa sagt mir natürlich was.
Vor einigen Jahren hatte ich die Symptomatik bereits, da hatten mir Leute aus HH sogar kundgetan, eine von ihnen befreundete Band würde in der Villa auftreten. Ich sollte gefälligst meinen Hintern dahin bewegen. Und ich kenne tatsächlich auch Leute, die da involviert sind. Tat ich dann aber trotzdem nicht. Wetter zu schlecht, persönlich indispioniert, zu faul etc.
Schade. Deine Band hätte mich dann doch interessiert. Wenn auch nur, um dich mal persönlich kennenzulernen und zu nerven.
Die Haemorrhoids hatte ich tatsächlich bereits im Hafenklang gesehen und fand sie nicht sooo toll. Und Volxsturm hatte ich auch schon live gesehen mit durchaus positiven Erinnerungen. Aber wie irgendwas Skinhead-kompatibles sich mit meinem Kaff anfreunden sollte, wäre mir dann nicht wirklich klar. Bin ich jetzt nicht mehr der böse Nazi, den alle anspucken dürfen, weil sie ja so gute Menschen sind? Dann hab ich offensichtlich was falsch gemacht.
Diktatur der Toleranz
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
Die Zeit listete den Film in einem Jahresrückblick als einen der schlechtesten des Kinojahres 2023. Besonders bemängelt wurden dabei die Sexszenen, die von der Rezensentin als „pornografisch“ und „lächerlich“ bezeichnet wurden.
- karlAbundzu
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN Greatest Hits Tour
22.11.18
Musical Theater Brmen
Die Neubauten. Zu dritt sind wir dahin, einerseits aus nostalgischen Gründem, aber auch , weil wir die immer noch gut und wichtig finden. Ich selbst sah sie vor Ewigkeiten im Schlachthof und Modernes. Die neue Liedersammlung bezieht ich auf die letzten 15 Jahre, wo ich sie nicht so intensiv verfolgte.
Die Bühne war schön leer, also Instrumente und allerlei Gerümpel, nicht ganz so viel wie früher, aber interessantes. Dahinter eine große Leinwand, die während des Konzertes uni eingefärbt wurde. Oder nur mit Strahlern von vorne, was schöne Schatten ergab. Die Situation im Publikum war ja zwangssitzend, also normal Theaterbestuhlung. Komisch. Die Neubauten, auch in ihren langsamen und leiseren Songs sind für mich eine körperliche Musik, ich mus nicht rumzappeln, aber ich hätte mich stehend und halbwegs frei bewegend wohler geführt.
Blixa, natürlich weit weg vom irren Junkiechic, an Gewicht und an Grandseigneur-ness zugenommen, dirigiert durch den Abend. Alexander Hacke am Bass in eher Rockposen und wie Blixa barfuß (so kommunizieren sie auf der Bühne durch die Schwingungen im Boden, habe ich im Interview gelesenn),und Unruh an diversen Geräten und Krachmaschinen, zur Hilfe Johen Arbeit und Rudolf Moser an Gitarre und Drum und Kach, auch schon seit 1997 und einen Keyboarder.
Bis auf Haus der LÜge viel aus dn 0er Jahren, fand ich toll, gerade aus einer Zeit nämlich, die mir nicht so präsent ist und ich so einige Neues hörte. Und das gefiel. Anscheinend sind sie sehr Basslastig geworden, oft auch still, aber Industrial Anflüge gibt es auch immer noch. Blixa war gut aufgelegt, fing irgendwann sogar an Anekdoten zu erzählen. Bei den letzten Konzerten wurde ja schon mal Publikum rausgeschmisen oder abgebrochen, wenn viel zu laut in den leisen Stellen gequatscht wurde. Das passierte hier nicht, lag aber vielleicht auch am Ort. Nach 2 Stunden inklusive Zugaben war es vorbei.
War toll, lohnt!
22.11.18
Musical Theater Brmen
Die Neubauten. Zu dritt sind wir dahin, einerseits aus nostalgischen Gründem, aber auch , weil wir die immer noch gut und wichtig finden. Ich selbst sah sie vor Ewigkeiten im Schlachthof und Modernes. Die neue Liedersammlung bezieht ich auf die letzten 15 Jahre, wo ich sie nicht so intensiv verfolgte.
Die Bühne war schön leer, also Instrumente und allerlei Gerümpel, nicht ganz so viel wie früher, aber interessantes. Dahinter eine große Leinwand, die während des Konzertes uni eingefärbt wurde. Oder nur mit Strahlern von vorne, was schöne Schatten ergab. Die Situation im Publikum war ja zwangssitzend, also normal Theaterbestuhlung. Komisch. Die Neubauten, auch in ihren langsamen und leiseren Songs sind für mich eine körperliche Musik, ich mus nicht rumzappeln, aber ich hätte mich stehend und halbwegs frei bewegend wohler geführt.
Blixa, natürlich weit weg vom irren Junkiechic, an Gewicht und an Grandseigneur-ness zugenommen, dirigiert durch den Abend. Alexander Hacke am Bass in eher Rockposen und wie Blixa barfuß (so kommunizieren sie auf der Bühne durch die Schwingungen im Boden, habe ich im Interview gelesenn),und Unruh an diversen Geräten und Krachmaschinen, zur Hilfe Johen Arbeit und Rudolf Moser an Gitarre und Drum und Kach, auch schon seit 1997 und einen Keyboarder.
Bis auf Haus der LÜge viel aus dn 0er Jahren, fand ich toll, gerade aus einer Zeit nämlich, die mir nicht so präsent ist und ich so einige Neues hörte. Und das gefiel. Anscheinend sind sie sehr Basslastig geworden, oft auch still, aber Industrial Anflüge gibt es auch immer noch. Blixa war gut aufgelegt, fing irgendwann sogar an Anekdoten zu erzählen. Bei den letzten Konzerten wurde ja schon mal Publikum rausgeschmisen oder abgebrochen, wenn viel zu laut in den leisen Stellen gequatscht wurde. Das passierte hier nicht, lag aber vielleicht auch am Ort. Nach 2 Stunden inklusive Zugaben war es vorbei.
War toll, lohnt!
jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Da habe ich mich lange geärgert, dass ich es nicht rechtzeitig auf die Reihe bekommen habe, mir eine Karte zu besorgen. Im Endeffekt aber mein Glück, da wir an dem Tag eine wichtige Firmenveranstaltung (Anwesenheitszwang) mit Übernachtung in Hamburg hatten, ich dementsprechend eh nicht hätte teilnehmen können und die Karten wieder hätte weggeben müssen. Ich glaube, das hätte dann noch mehr geschmerzt, als erst gar keine Karten bekommen zu haben.karlAbundzu hat geschrieben:EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN Greatest Hits Tour
22.11.18
Musical Theater Brmen
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
09.11.2018, Zollkantine, Bremen
BETASTONE / TASKETE!
Hurrah.. endlich mal wieder ein Konzert. Und zugleich das erste "Rock"-Konzert, welches ich zusammen mit meiner lieben Frau besucht habe. Sonst finden wir ja eher bei Jazz und Klassik zusammen.
Die Jungs von BETASTONE habe ich jetzt in diesem Jahr bereits das dritte Mal gesehen (nach deren Record-Release-Party in Schlachthof und dem Überseefestival) und sie gefallen mir jedes Mal besser.
Im Januar schrieb ich:
Danach TASKETE! Das ist ein Duo bestehend aus Aren (Gesang und Gitarre. Sänger bei "Harmful" - die ich nicht kenne - und auch öfters Solo als Singer/Songwriter unterwegs) und Flo (Schlagzeug, "Sportfreunde Stiller" - die kenne ich ). Unglaublich, was die Beiden da für einen Sound und eine Wucht raus holen. Die Musik ist laut und druckvoll, aber auch sehr melodisch. Die Songs gehen sofort ins Ohr und bleiben da dann auch einige Wochen. "Noise Power Duo" habe ich irgendwo gelesen. Trifft es und auch wieder nicht. Aren ist auf jeden Fall eine Rampensau vor dem Herren und macht gut Stimmung. Dass er gesundheitlich angeschlagen war und das Konzert in Schwerin am nächsten Tag ausfallen musste, merkte man an diesem Abend noch nicht. Flo ist mindestens ebenso extrovertiert auf der Bühne und die Beiden werfen sich gut die Bälle zu. Die Vinyl des Debüts habe ich mir auch geholt und die besitzt gutes Suchpotential. Auch wenn die Songs im Vergleich zur explosiven Live-Performance etwas zurückhaltender wirken. Am Ende gab es noch eine schöne Coverversion von Seals "Killer", die sich leider nicht auf dem Album findet.
Nach dem Konzert gab es in der Zollkantine noch etwas Gelegenheit zum Schnacken, und ich muss sagen, dass die beiden Jungs auch ziemlich sympathisch sind. Etwas verstörend fand ich, dass für die "After-Show-Party" nach dem BETASTONE- und TASKETE!-Brettern dann 80er Jahre Pop aufgelegt wurde. Was aber ganz gut ankam.
BETASTONE / TASKETE!
Hurrah.. endlich mal wieder ein Konzert. Und zugleich das erste "Rock"-Konzert, welches ich zusammen mit meiner lieben Frau besucht habe. Sonst finden wir ja eher bei Jazz und Klassik zusammen.
Die Jungs von BETASTONE habe ich jetzt in diesem Jahr bereits das dritte Mal gesehen (nach deren Record-Release-Party in Schlachthof und dem Überseefestival) und sie gefallen mir jedes Mal besser.
Im Januar schrieb ich:
Letzteres muss ich revidieren. Was möglicherweise eben daran liegt, dass ich die jetzt so häufig live gesehen habe und auch die Platte sehr oft gehört habe. Die Songs hängen jetzt zumindest gut zwischen den Synapsen. Und ich meine auch technisch einen Fortschritt wahrzunehmen. Sprich: Die werden immer besser. Besonders gilt dies für den großartigen Gitarristen Hoschi (der etwas krankheitsgeschwächt war) bei dem ich meinte, Blues-Wurzeln heraushören zu können. Nach dem Konzert habe ich dann erfahren, dass er eine Ausbildung an der klassischen Gitarre hat. Also, ich fand den ganzen Auftritt super, die Stimmung war am Kochen und so gut hatte ich BETASTONE tatsächlich noch nicht erlebt.MeMyselfAndI hat geschrieben:Betastone zeichnen sich durch harte, aggressive Musik aus. Der Sound ist sehr kompakt und knallt wie eine Faust nach vorne. Man wird förmlich von einem wütenden Orkan überrollt. Was etwas zu Lasten der Wiedererkennbarkeit der Songs geht. Nach dem ersten Hören bleiben nicht viele Melodien oder Riffs hängen.
Danach TASKETE! Das ist ein Duo bestehend aus Aren (Gesang und Gitarre. Sänger bei "Harmful" - die ich nicht kenne - und auch öfters Solo als Singer/Songwriter unterwegs) und Flo (Schlagzeug, "Sportfreunde Stiller" - die kenne ich ). Unglaublich, was die Beiden da für einen Sound und eine Wucht raus holen. Die Musik ist laut und druckvoll, aber auch sehr melodisch. Die Songs gehen sofort ins Ohr und bleiben da dann auch einige Wochen. "Noise Power Duo" habe ich irgendwo gelesen. Trifft es und auch wieder nicht. Aren ist auf jeden Fall eine Rampensau vor dem Herren und macht gut Stimmung. Dass er gesundheitlich angeschlagen war und das Konzert in Schwerin am nächsten Tag ausfallen musste, merkte man an diesem Abend noch nicht. Flo ist mindestens ebenso extrovertiert auf der Bühne und die Beiden werfen sich gut die Bälle zu. Die Vinyl des Debüts habe ich mir auch geholt und die besitzt gutes Suchpotential. Auch wenn die Songs im Vergleich zur explosiven Live-Performance etwas zurückhaltender wirken. Am Ende gab es noch eine schöne Coverversion von Seals "Killer", die sich leider nicht auf dem Album findet.
Nach dem Konzert gab es in der Zollkantine noch etwas Gelegenheit zum Schnacken, und ich muss sagen, dass die beiden Jungs auch ziemlich sympathisch sind. Etwas verstörend fand ich, dass für die "After-Show-Party" nach dem BETASTONE- und TASKETE!-Brettern dann 80er Jahre Pop aufgelegt wurde. Was aber ganz gut ankam.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
Komischerweise waren doch einige Plätze leer. Zu erst, weil doch einige zu spät kamen, man durfte keine Getränke mitnehmen und sie fingen ziemlich pünktlich an, so um 10 nach Acht. Doch einige Plätze wurden ga nicht beetzt, ob das ältere gesetzte Publikum sich Karten kauft, um die Möglichkeit zu haben, hinzugehen? Fände ich ein wenig strange, für mich war das das teuerste Konzert bisher.Arkadin hat geschrieben:Da habe ich mich lange geärgert, dass ich es nicht rechtzeitig auf die Reihe bekommen habe, mir eine Karte zu besorgen. Im Endeffekt aber mein Glück, da wir an dem Tag eine wichtige Firmenveranstaltung (Anwesenheitszwang) mit Übernachtung in Hamburg hatten, ich dementsprechend eh nicht hätte teilnehmen können und die Karten wieder hätte weggeben müssen. Ich glaube, das hätte dann noch mehr geschmerzt, als erst gar keine Karten bekommen zu haben.karlAbundzu hat geschrieben:EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN Greatest Hits Tour
22.11.18
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jogiwan hat geschrieben: solange derartige Filme gedreht werden, ist die Welt noch nicht verloren.
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
03.11.2018, Gängeviertel, Hamburg:
NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN + MISSSTAND + DR. ULRICH UNDEUTSCH
Die Qual der Wahl: Zu WHISKY PRIESTS im Monkeys? Zur HARBOUR-REBELS-Release-Party in die Fanräume? Oder zur NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN ins Gängeviertel? Die PRIESTS hätten mein Budget gesprengt; letztlich wurd’s ein Stechen zwischen den Fanräumen und dem von Beyond Borders organisierten Konzert im Gängeviertel, das aus einem Bauchgefühl heraus den Zuschlag bekam. Es sollte der Tourabschluss der NOTGEMEINSCHAFT sein, die mit ihrem neuen selbstbetitelten Album durch die Lande getingelt war. Da war ich schon ein bisschen neugierig. Als wir in der geräumigen Fabrique eintrafen, hatten DR. ULRICH UNDEUTSCH gerade begonnen. Die Sachsen hatte ich letztes Jahr an selber Stelle erstmals gesehen und war damals nicht sonderlich angetan von ihrem spröden, monotonen HC-Punk. Diesmal allerdings traten die Helden in Strumpfhosen mit zwei Gitarren an, was dem Sound mehr Druck verlieh. Generell schien man mir diesmal deutlich mehr auf die Kacke zu hauen. Zwar ist mir das auf Dauer immer noch etwas zu gleichförmig, aber ich war durchaus positiv überrascht. Beim vorletzten Song fiel leider der Bass aus und die letzte Nummer war wohl ein Coversong, den ich nicht erkannt habe.
Die Ösis von MISSSTAND waren mir schon länger nicht mehr vor die Flinte gekommen; an ihren gemeinsamen Gig mit den SHITLERS im Menschenzoo dereinst hatte ich grundsätzlich gute, jedoch nur noch arg verschwommene Erinnerungen. Diese wurden mit dem Vorschlaghammer aufgefrischt, denn MISSSTAND legten mit Vollgas los. Manchmal etwas arg plakativer, ansonsten aber veritabler „Deutschpunk“, wenn man’s denn so nennen will: Schnelle Songs, gutes Aggressionslevel, ausreichend Melodie, um sich festzukrallen und Refrains, die sich gut mitbrüllen lassen. Die ausgiebige Tourerfahrung merkte man der extrem souveränen Band an, da saß jeder Ton. Der Drummer fiel mir mit einigen geilen Fills auf, NPP-Stemmen musste zwischendurch als Drum-Technician einspringen. „Sag mir wo!“ erinnerte mich thematisch stark an COCK SPARRERs „Where Are They Now?“. Das aktuelle Album „I Can‘t Relax In Hinterland“ kenne ich noch gar nicht, der Quasi-Titeltrack „Hinterland“ wurde als vorerst letzter Song gespielt und ließ mich zweifeln: „Es gibt kein ruhiges Hinterland“ lässt sich natürlich prima mitsingen, hat mit der Realität aber nichts mehr zu tun, die Nazis haben schon lange breite Landstriche für sich erobert. „Heimat zu Asche“ wurde dann noch als Zugabe kredenzt und zwischendurch gab’s gesangliche Unterstützung von Stemmen und RilRec/Plastic-Bomb/Filmemacher-Lars. MISSSTAND hatten es geschafft, für Bewegung zu sorgen, die ein sich unwirsch durch die Reihen pflügender Typ anfangs noch zu erzwingen versucht hatte. Schön aufstachelnder Gig!
Das neue NPP-Album hatte ich bisher genauso wenig gehört wie den aktuelles MISSSTAND-Dreher, man kommt ja zu nix. Umso gespannter war ich, wie viele neue Songs man spielen und wie sich diese ins Set einfügen würden. Mit „Helikoptereltern“ griff man ein eher Punk-untypisches Ärgernis auf, vermutlich der erste Punksong über dieses Phänomen überhaupt - und zwar ein durchaus gelungener, der live auch gut zündete. „Steuertrick 17“ über die Steuerflucht von Konzernen und Superreichen war ein weiterer, textlich sehr stimmiger Song der neuen Langrille, ebenso „Kleben und kleben lassen“ über Walter Josef Fischer, zu dem man laut Sänger/Gitarrist Stemmen in Hamburg nicht erklären müsse, um wen es sich handelt: natürlich niemand Geringeren als Graffiti-Legende OZ. Eine schöne Hommage mit angenehm provokantem Text. Apropos Text: Stemmen hatte anfangs angekündigt, diesmal nicht so viel zu quatschen und machte auch einen – vermutlich tourbedingt – leicht abgekämpften Eindruck. Nach den ersten Songs war davon jedoch nichts mehr zu merken und alsbald fand er auch wieder zum gewohnten Redefluss zurück. Egal ob neues oder bekannteres Material, die Notis waren supertight und gaben sich keinerlei Blöße. Vor der Bühne herrschte stets beste Stimmung, wie es bei einem Heimspiel nicht anders zu erwarten war. Etwas zu kurz war mir die diesmal gespielte „Kellerkinder“-Version, umso feierlich wurd’s aber bei „Kleine Motivationshilfe“, jenem neuen Song, mit dem man sich vor denjenigen verneigt, die durch ihre außerparlamentarische, politisch antifaschistische Arbeit die Welt ein wenig besser machen. Diverse Freundinnen und Freunde bzw. Verwandte der Band gesellten sich – angelockt von ‘nem Gratis-Pfeffi – auf der Bühne dazu und sangen im Chor lautstark mit. Irgendeine Nummer fiel mir laut meinen knappen Notizen noch mit seinen Oho-Chören positiv auf, einem Stilmittel, auf das die Band m.E. gern öfter zurückgreifen dürfte. Gegen Ende coverte man einen MISSSTAND-Song zusammen mit MISSSTAND und die eine oder andere Zugabe gab’s auch noch. Trotzdem verging die Zeit wie im Flug, was sowohl fürs musikalische Abwechslungsreichtum der Band als auch den inhaltlichen Gehalt von Stemmens Ansagen und Statements spricht. Und wie gut Drummer Mario die Gesangs-/Schlagzeugspiel-Doppelbelastung meistert, rang mir mal wieder Respekt ab. Der sich zwischen ihm und Stemmen abwechselnde Hauptgesang macht mit den Reiz dieser sich stets sehr engagiert, politisch hellwach und aktionistisch gebenden und um positive Ausstrahlung bemühten Band aus, die ein gewohnt starkes Konzert gespielt hat, das durch die Hinzunahme diverser neuer Songs auf mich etwas gezügelter wirkte als vergangene Gigs. Zwischen jenem Abend und diesem Bericht habe ich es immerhin einmal geschafft, mir das neue Album anzuhören. NPP versuchen sich damit an einem gewagten Spagat zwischen Radikalität und Provokation auf der einen und der Erweiterung ihres Publikums durch das explizit politisch motivierte Ansprechen der Mittelschicht via niedrigschwelligen, an Vernunft und Menschenverstand appellierenden Texten, an die sich leicht anknüpfen lässt und die dadurch eine höhere Reichweite erlangen könnten, auf der anderen Seite. Inwieweit das von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten; zumindest ich bin zu desillusioniert, um derartige Hoffnungen zu hegen und fühle mich vom einen oder anderen Song kaum angesprochen. Glücklicherweise finden sich auch diverse Höhepunkte auf der Platte, ein paar habe ich bereits erwähnt – und da das hier keine Plattenrezension werden soll, breche ich an dieser Stelle ab, hoffe, dass das Aftershow-Austrinken der Jupibar meine Erinnerungen an den Konzertabend nicht allzu sehr getrübt hat und freue mich, in einer gerade etwas arg fordernden und stressigen Phase meines Alltags zwischen Lohnarbeit und Studium endlich diesen Tagebucheintrag niedergeschrieben zu haben.
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/03-11-201 ... undeutsch/
NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN + MISSSTAND + DR. ULRICH UNDEUTSCH
Die Qual der Wahl: Zu WHISKY PRIESTS im Monkeys? Zur HARBOUR-REBELS-Release-Party in die Fanräume? Oder zur NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN ins Gängeviertel? Die PRIESTS hätten mein Budget gesprengt; letztlich wurd’s ein Stechen zwischen den Fanräumen und dem von Beyond Borders organisierten Konzert im Gängeviertel, das aus einem Bauchgefühl heraus den Zuschlag bekam. Es sollte der Tourabschluss der NOTGEMEINSCHAFT sein, die mit ihrem neuen selbstbetitelten Album durch die Lande getingelt war. Da war ich schon ein bisschen neugierig. Als wir in der geräumigen Fabrique eintrafen, hatten DR. ULRICH UNDEUTSCH gerade begonnen. Die Sachsen hatte ich letztes Jahr an selber Stelle erstmals gesehen und war damals nicht sonderlich angetan von ihrem spröden, monotonen HC-Punk. Diesmal allerdings traten die Helden in Strumpfhosen mit zwei Gitarren an, was dem Sound mehr Druck verlieh. Generell schien man mir diesmal deutlich mehr auf die Kacke zu hauen. Zwar ist mir das auf Dauer immer noch etwas zu gleichförmig, aber ich war durchaus positiv überrascht. Beim vorletzten Song fiel leider der Bass aus und die letzte Nummer war wohl ein Coversong, den ich nicht erkannt habe.
Die Ösis von MISSSTAND waren mir schon länger nicht mehr vor die Flinte gekommen; an ihren gemeinsamen Gig mit den SHITLERS im Menschenzoo dereinst hatte ich grundsätzlich gute, jedoch nur noch arg verschwommene Erinnerungen. Diese wurden mit dem Vorschlaghammer aufgefrischt, denn MISSSTAND legten mit Vollgas los. Manchmal etwas arg plakativer, ansonsten aber veritabler „Deutschpunk“, wenn man’s denn so nennen will: Schnelle Songs, gutes Aggressionslevel, ausreichend Melodie, um sich festzukrallen und Refrains, die sich gut mitbrüllen lassen. Die ausgiebige Tourerfahrung merkte man der extrem souveränen Band an, da saß jeder Ton. Der Drummer fiel mir mit einigen geilen Fills auf, NPP-Stemmen musste zwischendurch als Drum-Technician einspringen. „Sag mir wo!“ erinnerte mich thematisch stark an COCK SPARRERs „Where Are They Now?“. Das aktuelle Album „I Can‘t Relax In Hinterland“ kenne ich noch gar nicht, der Quasi-Titeltrack „Hinterland“ wurde als vorerst letzter Song gespielt und ließ mich zweifeln: „Es gibt kein ruhiges Hinterland“ lässt sich natürlich prima mitsingen, hat mit der Realität aber nichts mehr zu tun, die Nazis haben schon lange breite Landstriche für sich erobert. „Heimat zu Asche“ wurde dann noch als Zugabe kredenzt und zwischendurch gab’s gesangliche Unterstützung von Stemmen und RilRec/Plastic-Bomb/Filmemacher-Lars. MISSSTAND hatten es geschafft, für Bewegung zu sorgen, die ein sich unwirsch durch die Reihen pflügender Typ anfangs noch zu erzwingen versucht hatte. Schön aufstachelnder Gig!
Das neue NPP-Album hatte ich bisher genauso wenig gehört wie den aktuelles MISSSTAND-Dreher, man kommt ja zu nix. Umso gespannter war ich, wie viele neue Songs man spielen und wie sich diese ins Set einfügen würden. Mit „Helikoptereltern“ griff man ein eher Punk-untypisches Ärgernis auf, vermutlich der erste Punksong über dieses Phänomen überhaupt - und zwar ein durchaus gelungener, der live auch gut zündete. „Steuertrick 17“ über die Steuerflucht von Konzernen und Superreichen war ein weiterer, textlich sehr stimmiger Song der neuen Langrille, ebenso „Kleben und kleben lassen“ über Walter Josef Fischer, zu dem man laut Sänger/Gitarrist Stemmen in Hamburg nicht erklären müsse, um wen es sich handelt: natürlich niemand Geringeren als Graffiti-Legende OZ. Eine schöne Hommage mit angenehm provokantem Text. Apropos Text: Stemmen hatte anfangs angekündigt, diesmal nicht so viel zu quatschen und machte auch einen – vermutlich tourbedingt – leicht abgekämpften Eindruck. Nach den ersten Songs war davon jedoch nichts mehr zu merken und alsbald fand er auch wieder zum gewohnten Redefluss zurück. Egal ob neues oder bekannteres Material, die Notis waren supertight und gaben sich keinerlei Blöße. Vor der Bühne herrschte stets beste Stimmung, wie es bei einem Heimspiel nicht anders zu erwarten war. Etwas zu kurz war mir die diesmal gespielte „Kellerkinder“-Version, umso feierlich wurd’s aber bei „Kleine Motivationshilfe“, jenem neuen Song, mit dem man sich vor denjenigen verneigt, die durch ihre außerparlamentarische, politisch antifaschistische Arbeit die Welt ein wenig besser machen. Diverse Freundinnen und Freunde bzw. Verwandte der Band gesellten sich – angelockt von ‘nem Gratis-Pfeffi – auf der Bühne dazu und sangen im Chor lautstark mit. Irgendeine Nummer fiel mir laut meinen knappen Notizen noch mit seinen Oho-Chören positiv auf, einem Stilmittel, auf das die Band m.E. gern öfter zurückgreifen dürfte. Gegen Ende coverte man einen MISSSTAND-Song zusammen mit MISSSTAND und die eine oder andere Zugabe gab’s auch noch. Trotzdem verging die Zeit wie im Flug, was sowohl fürs musikalische Abwechslungsreichtum der Band als auch den inhaltlichen Gehalt von Stemmens Ansagen und Statements spricht. Und wie gut Drummer Mario die Gesangs-/Schlagzeugspiel-Doppelbelastung meistert, rang mir mal wieder Respekt ab. Der sich zwischen ihm und Stemmen abwechselnde Hauptgesang macht mit den Reiz dieser sich stets sehr engagiert, politisch hellwach und aktionistisch gebenden und um positive Ausstrahlung bemühten Band aus, die ein gewohnt starkes Konzert gespielt hat, das durch die Hinzunahme diverser neuer Songs auf mich etwas gezügelter wirkte als vergangene Gigs. Zwischen jenem Abend und diesem Bericht habe ich es immerhin einmal geschafft, mir das neue Album anzuhören. NPP versuchen sich damit an einem gewagten Spagat zwischen Radikalität und Provokation auf der einen und der Erweiterung ihres Publikums durch das explizit politisch motivierte Ansprechen der Mittelschicht via niedrigschwelligen, an Vernunft und Menschenverstand appellierenden Texten, an die sich leicht anknüpfen lässt und die dadurch eine höhere Reichweite erlangen könnten, auf der anderen Seite. Inwieweit das von Erfolg gekrönt sein wird, bleibt abzuwarten; zumindest ich bin zu desillusioniert, um derartige Hoffnungen zu hegen und fühle mich vom einen oder anderen Song kaum angesprochen. Glücklicherweise finden sich auch diverse Höhepunkte auf der Platte, ein paar habe ich bereits erwähnt – und da das hier keine Plattenrezension werden soll, breche ich an dieser Stelle ab, hoffe, dass das Aftershow-Austrinken der Jupibar meine Erinnerungen an den Konzertabend nicht allzu sehr getrübt hat und freue mich, in einer gerade etwas arg fordernden und stressigen Phase meines Alltags zwischen Lohnarbeit und Studium endlich diesen Tagebucheintrag niedergeschrieben zu haben.
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/03-11-201 ... undeutsch/
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Euer nächstes/letztes Konzert bzw. Live-Event
14.11.2018, Monkeys Music Club, Hamburg:
TOPNOVIL + BOLANOW BRAWL
Geilo, endlich mal wieder im Monkeys zocken! Offenbar war das Konzert schon sehr lange geplant und die Kollegen von BATTLESHIP als Opener verpflichtet, sodass sie auf den Monkeys-Programmplakaten angekündigt wurden. Diese konnten letztlich dann doch nicht, hatten aber zeitig genug abgesagt, sodass man sich in aller Ruhe um eine Alternative bemühen konnte – die Wahl fiel auf uns. Ihre Tour führte die Australier TOPNOVIL an einem Mittwoch in die Hansestadt, was natürlich nicht gerade ideale Bedingungen sind. Aber was soll’s, ich freute mich aufs Bergfestfeiern und natürlich auf die legendäre Gastfreundschaft des Clubs – und wurde nicht enttäuscht. Was Betreiber und Fünfsternekoch Sam da wieder auftischte, erfreute meinen Gaumen in höchstem Maße, mit dem Bierkonsum hielt ich mich allerdings etwas zurück. Der Soundcheck mit dem neuen P.A.-Verantwortlichen lief ganz gut und als wir pünktlich um 21:00 Uhr mit „Total Escalation“ ins 45-minütige Set starteten, spielten wir vor 20-25 Nasen. Das hätten natürlich gern ein paar mehr sein dürfen; dafür befanden sich angenehmerweise doch einige bekannte Gesichter darunter. Diese wurden Zeuge, wie eine erschreckend nüchterne und dadurch etwas hüftsteife und maulfaule Band sich zumindest musikalisch wohl recht souverän durchackerte und dabei vom guten Bühnensound profitierte. Die Monkeys-Bühne zu bespielen macht einfach Spaß und denke, dass wir das auch ausgestrahlt haben. Nach „Fame“ war Schluss, Bühne frei für Oz‘ finest in Streetpunk.
Von TOPNOVILs Qualitäten hatte mich bereits überzeugen können, als ich mit meiner Krawallcombo DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS für die nur schwer zu überbietende Troika aus TOTAL CHAOS, THE CASUALTIES und eben TOPNOVIL vor zwei Jahren am selben Ort eröffnete. Auch heute mündete der Gig in eine Lehrstunde in Sachen Spielfreude und Spielwitz: Den recht offensichtlich von den flotteren RANCID-Nummern beeinflussten US-Style-Streetpunk peitschte man Nummer für Nummer durch, ließ nicht mal ansatzweise Tourmüdigkeit o.ä. erkennen und holte aus beiden Klampfen das Maximum heraus: Auf die rhythmischen Riffs legte man eine feine Melodie nach anderen, die direkt ins Ohr gingen und keine Scheu vor hymnenhaften Refrains zeigten. Manche Songs kamen wiederum mit nur einer Gitarre aus, dadurch gewann der Sänger zwischenzeitlich an Bewegungsfreiheit. Dieses Zeug hätte eigentlich von einem in dreistelliger Stärke angetretenen Publikum abgefeiert werden müssen – an einem Mittwoch ist aber wohl nicht jedem danach, sich zu diesem Sound in die Glückseligkeit zu trinken und zu tanzen. „Nice Boys Don’t Play Rock’n’Roll“ der australischen Hardrock-Kollegen ROSE TATTOO weiß auch in der TOPNOVIL-Version zu gefallen, das Bier lief längst gut die Kehle hinunter. Nach dem nominell letzten Song hatte ich nicht auf Zugaben zu hoffen gewagt, doch man strafte mich Lügen: Die nimmermüde Band kredenzte zwei weitere Song, darunter das RANCID-Cover „Radio“. Saugeiler, gut arschtretender Gig, der mich schwer begeistert zurückließ und in den Pub-Bereich führte, wo ich mir endlich ein Monkeys Red gönnte. Bis auf Keith waren die anderen Brawler schon wieder aufgebrochen: Ole z.B. musste nach Kiel zurück und Christian sogar nach Dänemark (!), wo er eigens fürs Konzert seinen Urlaub unterbrochen hatte. Keith und ich smalltalkten („Wie talkst du?!“) noch etwas mit den sympathischen Aussies und Sam bedankte sich ausgiebig für unser Einspringen, was ich meinerseits mit Danksagungen für Auftrittsmöglichkeit, Speis & Trank sowie Bandkassenobolus erwiderte. Außerdem klagte er mir sein Leid bzgl. der ausufernden Bürokratie, die solch ein Liveclub mit sich bringt und um die er wahrlich nicht zu beneiden ist. Hinsichtlich Gema-Abwicklung & Co. besteht echt mal Reformbedarf, watt’n Papierkriech… Dummerweise habe ich vergessen, mir mal TOPNOVIL-Vinyl mitzunehmen – aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben und ich hoffe, die Band bald wieder in HH zu sehen, vorzugsweise an einem Wochenende.
Mit einem alten Kumpel verköstigte ich in beinahe unvernünftiger Weise noch ein paar Pilsetten, bevor sich meine Selbstdisziplin durchsetzte und mich ins Schlafgemach trieb, denn der nächste Tag war mitnichten frei. Danke auch an TOPNOVIL, dass wir deren Tourequipment mitbenutzen durften und uns somit diesmal keinen Bruch beim Transport aus/in dem/n sechsten Stock zu heben brauchten sowie an Wolfie & Ute für die Fotos und Videos! Nächster BOLANOW BRAWL: 28.12.2018 im Molotow – Jahresausklang, gewissermaßen.
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/14-11-201 ... now-brawl/
TOPNOVIL + BOLANOW BRAWL
Geilo, endlich mal wieder im Monkeys zocken! Offenbar war das Konzert schon sehr lange geplant und die Kollegen von BATTLESHIP als Opener verpflichtet, sodass sie auf den Monkeys-Programmplakaten angekündigt wurden. Diese konnten letztlich dann doch nicht, hatten aber zeitig genug abgesagt, sodass man sich in aller Ruhe um eine Alternative bemühen konnte – die Wahl fiel auf uns. Ihre Tour führte die Australier TOPNOVIL an einem Mittwoch in die Hansestadt, was natürlich nicht gerade ideale Bedingungen sind. Aber was soll’s, ich freute mich aufs Bergfestfeiern und natürlich auf die legendäre Gastfreundschaft des Clubs – und wurde nicht enttäuscht. Was Betreiber und Fünfsternekoch Sam da wieder auftischte, erfreute meinen Gaumen in höchstem Maße, mit dem Bierkonsum hielt ich mich allerdings etwas zurück. Der Soundcheck mit dem neuen P.A.-Verantwortlichen lief ganz gut und als wir pünktlich um 21:00 Uhr mit „Total Escalation“ ins 45-minütige Set starteten, spielten wir vor 20-25 Nasen. Das hätten natürlich gern ein paar mehr sein dürfen; dafür befanden sich angenehmerweise doch einige bekannte Gesichter darunter. Diese wurden Zeuge, wie eine erschreckend nüchterne und dadurch etwas hüftsteife und maulfaule Band sich zumindest musikalisch wohl recht souverän durchackerte und dabei vom guten Bühnensound profitierte. Die Monkeys-Bühne zu bespielen macht einfach Spaß und denke, dass wir das auch ausgestrahlt haben. Nach „Fame“ war Schluss, Bühne frei für Oz‘ finest in Streetpunk.
Von TOPNOVILs Qualitäten hatte mich bereits überzeugen können, als ich mit meiner Krawallcombo DISILLUSIONED MOTHERFUCKERS für die nur schwer zu überbietende Troika aus TOTAL CHAOS, THE CASUALTIES und eben TOPNOVIL vor zwei Jahren am selben Ort eröffnete. Auch heute mündete der Gig in eine Lehrstunde in Sachen Spielfreude und Spielwitz: Den recht offensichtlich von den flotteren RANCID-Nummern beeinflussten US-Style-Streetpunk peitschte man Nummer für Nummer durch, ließ nicht mal ansatzweise Tourmüdigkeit o.ä. erkennen und holte aus beiden Klampfen das Maximum heraus: Auf die rhythmischen Riffs legte man eine feine Melodie nach anderen, die direkt ins Ohr gingen und keine Scheu vor hymnenhaften Refrains zeigten. Manche Songs kamen wiederum mit nur einer Gitarre aus, dadurch gewann der Sänger zwischenzeitlich an Bewegungsfreiheit. Dieses Zeug hätte eigentlich von einem in dreistelliger Stärke angetretenen Publikum abgefeiert werden müssen – an einem Mittwoch ist aber wohl nicht jedem danach, sich zu diesem Sound in die Glückseligkeit zu trinken und zu tanzen. „Nice Boys Don’t Play Rock’n’Roll“ der australischen Hardrock-Kollegen ROSE TATTOO weiß auch in der TOPNOVIL-Version zu gefallen, das Bier lief längst gut die Kehle hinunter. Nach dem nominell letzten Song hatte ich nicht auf Zugaben zu hoffen gewagt, doch man strafte mich Lügen: Die nimmermüde Band kredenzte zwei weitere Song, darunter das RANCID-Cover „Radio“. Saugeiler, gut arschtretender Gig, der mich schwer begeistert zurückließ und in den Pub-Bereich führte, wo ich mir endlich ein Monkeys Red gönnte. Bis auf Keith waren die anderen Brawler schon wieder aufgebrochen: Ole z.B. musste nach Kiel zurück und Christian sogar nach Dänemark (!), wo er eigens fürs Konzert seinen Urlaub unterbrochen hatte. Keith und ich smalltalkten („Wie talkst du?!“) noch etwas mit den sympathischen Aussies und Sam bedankte sich ausgiebig für unser Einspringen, was ich meinerseits mit Danksagungen für Auftrittsmöglichkeit, Speis & Trank sowie Bandkassenobolus erwiderte. Außerdem klagte er mir sein Leid bzgl. der ausufernden Bürokratie, die solch ein Liveclub mit sich bringt und um die er wahrlich nicht zu beneiden ist. Hinsichtlich Gema-Abwicklung & Co. besteht echt mal Reformbedarf, watt’n Papierkriech… Dummerweise habe ich vergessen, mir mal TOPNOVIL-Vinyl mitzunehmen – aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben und ich hoffe, die Band bald wieder in HH zu sehen, vorzugsweise an einem Wochenende.
Mit einem alten Kumpel verköstigte ich in beinahe unvernünftiger Weise noch ein paar Pilsetten, bevor sich meine Selbstdisziplin durchsetzte und mich ins Schlafgemach trieb, denn der nächste Tag war mitnichten frei. Danke auch an TOPNOVIL, dass wir deren Tourequipment mitbenutzen durften und uns somit diesmal keinen Bruch beim Transport aus/in dem/n sechsten Stock zu heben brauchten sowie an Wolfie & Ute für die Fotos und Videos! Nächster BOLANOW BRAWL: 28.12.2018 im Molotow – Jahresausklang, gewissermaßen.
Reich bebildert auch hier:
http://www.pissedandproud.org/14-11-201 ... now-brawl/
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!