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Der unsichtbare Gast - Oriol Paulo (2016)

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 07:32
von jogiwan
Der unsichtbare Gast

Bild

Originaltitel: Contratiempo

Herstellungsland: Spanien / 2016

Regie: Oriol Paulo

Darsteller: Mario Casas, Ana Wagener, José Coronado, Bárbara Lennie

Story:

Der erfolgreiche und verheiratete Geschäftsmann Adrián wird dringend verdächtigt im Zimmer eines abgelegenen Hotels seine Geliebte Laura ermordet zu haben. Doch der smarte Mann beteuert seine Unschuld und schwört, dass zum Tatzeitpunkt eine weitere Person anwesend war und den Mord an Laura begangen hat und kurz vor Eintreffen der Polizei auf mysteriöse Weise verschwand. Da die Zimmertüre jedoch von innen versperrt war und sich auch die Fenster nicht öffnen lassen, hat Adrián vor der anstehenden Gerichtsverhandlung eine denkbar schlechte Position und versucht sich gemeinsam mit seiner Verteidigerin Virginia eine Taktik zu recht zu legen. Dabei werden sämtliche Ereignisse im Vorfeld sukzessive nochmals durchgegangen und die Puzzleteile neu zusammengesetzt um doch noch die Unschuld von Adrián zu beweisen.

Re: Der unsichtbare Gast - Oriol Paulo (2016)

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 07:34
von jogiwan
Sauspannender, spanischer Thriller von Regisseur Oriol Paulo, der ja bereits mit „The Body“ auf sich aufmerksam machte und einen gelungenen und vor allem unvorhersehbaren Krimi ablieferte. Mit „Der unsichtbare Gast“ dreht er aber nun so richtig auf und liefert einen Thriller ab, der nicht nur interessant erzählt ist, sondern auch die Gehirnzellen des Zuschauers ordentlich auf Trab hält. Die obige Inhaltsangabe ist ja bewusst sehr kurz gehalten und am besten ist es auch, wenn man sich im Vorfeld so wenig wie möglich über den Film informiert und auch Seiten wie die IMDB meidet. Im Zentrum des Filmes stehen jedenfalls zwei Personen und eine stylische Wohnung in Madrid, sowie zahlreiche Rückblenden, die ein mysteriöses Verbrechen in einem abgelegenen Hotel näher beleuchten. Dabei ist „Der unsichtbare Gast“ nicht nur toll gespielt, sondern auch ein Genuss für die Augen und Oriol Paulo hat für seinen Streifen ein paar sehr schmucke Handlungsorte ausgewählt. Architekturfans erfreuen sich am Torre Agbar und dem Barcelona-Pavillon von Ludwig Mies van der Rohe und auch die Szenen im dem Nationalpark, dessen Namen ich schon wieder vergessen haben, wissen als Kontrast dazu durchaus zu gefallen. Die Vergleiche mit Hitchcock und Brian De Palma sind jedenfalls berechtigt und „Der unsichtbare Gast“ ist auch für mich das bisherige Thriller-Highlight des Jahres. Einziges Manko: in einer guten Welt würde ein Film dieser Qualität auch im Kino laufen und nicht gleich direkt für den Heimkinomarkt veröffentlicht werden. Absolute Empfehlung!

Re: Der unsichtbare Gast - Oriol Paulo (2016)

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 20:56
von sergio petroni
Der muß also her..... :wart:

Re: Der unsichtbare Gast - Oriol Paulo (2016)

Verfasst: Mo 27. Mär 2017, 21:12
von jogiwan
sergio petroni hat geschrieben:Der muß also her..... :wart:
Ich will ja niemanden etwas vorschreiben, aber hier lautet die Antwort eindeutig JA! ;)

Re: Der unsichtbare Gast - Oriol Paulo (2016)

Verfasst: Di 18. Apr 2017, 02:25
von untot
Danke für diesen heißen Tipp Jogi.
Gerade gesichtet und ich bin begeistert, ein clever gemachter Thriller der Extraklasse, der einen mehr als einmal aufs Glatteis führt, mit traumhaften Lokations und einer wirklich ausgefeilten und bis ins kleinste Detail durchdachten Story.
Wirklich erst kurz vor dem Ende, wusste ich worauf es zusteuert.
Thrillerkost vom Allerfeinsten!

8/10

Re: Der unsichtbare Gast - Oriol Paulo (2016)

Verfasst: Di 18. Apr 2017, 09:27
von buxtebrawler
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Re: Der unsichtbare Gast - Oriol Paulo (2016)

Verfasst: Di 17. Apr 2018, 13:35
von Arkadin
Feiner, sehr gut gefilmter und gespielter spanischer Thriller mit tollem Soundtrack. Alles sehr edel, aber... in letzter Zeit scheinen alle Thriller aus Spanien sich vor allem um die sehr kunstvoll aufgebaute "überraschende Pointe" zu drehen. Mag das daran liegen, dass Regisseur/Drehbuchautor Oriol Paulo meistens seine Finger im Spiel hat, und ihm nichts anderes einfällt? Wie dem auch sei, leider habe ich eine der "Wendungen" gleich nach fünf Minuten gerochen und da war es dann ziemlich klar, weshalb die eingebaut wurde. So konnte ich immerhin entspannt dabei zusehen, wie Paulo seine Puzzelteile legte. Die passen auch alle zusammen, und es gibt auch immer wieder kleine Hinweise auf die Auflösung. Spannung stellte sich dadurch natürlich nicht unbedingt ein, aber schön anzusehen war es trotzdem. Vielleicht habe ich auch nur zu viele von diesen Dingern gesehen. Guter Film, keine Zeitverschwendung - aber auch sehr durchsichtig, wenn man Paulos bisheriges Werk kennt.