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Baby Driver - Edgar Wright (2017)

Verfasst: Mi 5. Jul 2017, 16:01
von jogiwan
Baby Driver

Bild

Originaltitel: Baby Driver

Herstellungsland: Großbritannien, USA / 2017

Regie: Edgar Wright

Darsteller: Ansel Elgort, Lily James, Jamie Foxx, Jon Hamm

Story:

Seit einem Unfall in Kindertagen leidet Baby an einem Tinnitus, was ihn jedoch nicht daran hindert, zu einem der besten Fahrer seines Alters zu werden. Um sein Leiden zu übertönen hört Baby den ganzen Tag Musik mit seinem IPod, auch dann wenn er für Doc und seine Truppe nach brutalen Überfällen die Fluchtfahrzeuge lenkt und die Beute samt Verbrecher auf kreative Weise durch die Straßen in Sicherheit bringt. Als er jedoch die hübsche Kellnerin Debora kennenlernt und aus dem Geschäft aussteigen möchte, muss Baby auf die harte Tour lernen, dass es bei diesem Geschäft keine Ausstiegsklausel gibt. Doc nötigt Baby zu einem weiteren Auftrag, in dessen Verlauf jedoch einiges schief läuft und als auf Freund auch noch Feind wird, hat Baby nicht nur ein paar ungemütliche Typen im Nacken, sondern auch die halbe Stadt, die hinter ihm und seiner Freundin her sind.

Re: Baby Driver - Edgar Wright (2017)

Verfasst: Mi 27. Dez 2017, 07:26
von jogiwan
Der Name Edgar Wright lässt ja normalerweise dem Genre-Fan ja das Wasser im Mund zusammenlaufen, Erwartungshaltungen in die Höhe schnellen und „Baby Driver“ ist dann auch der durchaus lobenswerte Versuch die Coolness von 70er- und 80er-Jahre-Heist-Filmen wie „Driver“ ins neue Jahrtausend zu verlegen. Leider bin ich nach meiner Sichtung aber nicht so wirklich begeistert und obwohl der Streifen über eindrucksvolle Verfolgungsjagden verfügt und die temporeichen Bilder perfekt auf den Beat des Soundtracks geschnitten sind, wollte sich die große Freude einfach nicht einstellen. Das liegt einerseits an den bis zur Karikatur und darüber hinaus völlig überzeichneten und furchtbaren Charakteren inklusive einem völlig unerträglichen Jamie Foxx, der soulig-/rockigen Musik, die ich größtenteils thematisch stimmig, aber viel zu lahm empfand, als auch an den zahlreichen Zugeständnissen an popkulturelle (Kurzzeit-)Phänomene wie z.B. das Auftauchen der Sewell-Zwillinge oder Flea von den RHCP, der so aussieht, als hätte er sich einfach in der Tür geirrt und die für den weiteren Verlauf eigentlich keine Rolle spielen. Dass Wright in seinen Streifen auch noch Kevin Spacey auftreten lässt, nachdem dieser mittlerweile ja endgültig zum Kassengift mutiert ist, fällt da ja eigentlich gar nicht mehr so sehr ins Gewicht. Die etwas bemüht erscheinende Mischung aus Alt und Neu und sonstigen Gegensätzen funzte bei mir jedenfalls nicht und fast erscheint es auch so, als hechle Wright fast & furious mit seinem prolligen Werk den filmischen Trends hinterher, die er früher selbst gesetzt hat. Trotz des furiosen Finales insgesamt auch eher ein enttäuschender, wenn auch PS-technisch aufgemotzter Genre-Mix mit angezogener Handbremse!