Rupture - Überwinde Deine Ängste
Rupture
USA / Kanada 2016
Regie: Steven Shainberg
Noomi Rapace, Peter Stormare, Kerry Bishé, Michael Chiklis, Ari Millen, Lesley Manville, Morgan Kelly, Sergio Di Zio, Percy Hynes White, Paul Popowich, Jonathan Potts, Joel Labelle, Jean Yoon, Brendan Jeffers

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OFDB
Die alleinerziehende Mutter Renee wird auf offener Straße entführt. Das volle Programm: Elektroschocker zum Betäuben, Klebeband um den Kopf, schnell in einen Van gesteckt, anketten an Händen und Füßen, und dann eine endlos lange Reise mit unbekanntem Ziel. In einem seltsamen Industriekomplex findet Renee sich wieder an eine Trage geschnallt und einer medizinischen und psychischen Terrorbehandlung ausgesetzt die darauf abzielt, dass sie sich ihren tiefsten Ängsten stellen muss. Sie soll sich, so drücken die „Ärzte“ es aus, nicht zu Tode ängstigen, sondern darüber hinaus gehen …
Wieso tue ich mir eigentlich immer wieder solche Filme an? Ich meine, ich liebe alte(!) Krimis und Thriller, Western, Gangster- und Polizeifilme, und ich habe ein ganz großes Herz für den deutschen Film, sowohl vor als auch nach dem Krieg. Was in drei Teufels Namen hat mich geritten, einen Film auszuleihen, der eine klaustrophobische Terrorhandlung mit Science-Fiction-Elementen mischt? Wahrscheinlich nur meine Verehrung zu Noomi Rapace, die hier verschwitzt und im Tanktop als MacGyver im CUBE eine wie immer erstklassige Figur macht.
Und ich gebe auch gerne zu, dass RUPTURE im Prinzip ordentliche Unterhaltung ist, die ein schmutzig-herabgekommenes Setting mit einer Terrorhandlung des neuen Filmjahrtausends kombiniert und daraus eine nette Idee mit einem nicht absehbaren Ende zieht. So wie HOSTEL ohne Blut und Schmerz, sondern eben mehr der bereits erwähnte MacGyver, aber mit einem sehr vorsichtigen Hang zum Ausloten von Grenzbereichen. Die Sache mit den Spinnen ist eklig, zumindest wenn man Spinnen eklig findet, das mit dem Ertrinken war bei DAS BOURNE ULTIMATUM extremer und eindringlicher dargestellt, und die Lüftungsschächte, durch die Renee gefühlt stundenlang kriecht, sind angenehm sauber und rattenfrei. Ein mainstreamiger Klaustrophobie- und Terrorfilm also, der sich selber dadurch immer wieder selber schadet, dass eben zu wenig Atmosphäre eingesetzt wird um die bedrückte Stimmung aus Angst und Ängsten glaubwürdig rüberzubringen, der aber auf der anderen Seite sauber und stringent erzählt wird und sinnlose Nebenhandlung weitgehend vermeidet. Nicht jeder Versuch eines Blockbusters muss zweieinhalb Stunden lang sein, man kann solche rudimentären Geschichten, kaum zu glauben, tatsächlich auch kürzer und zielgenauer erzählen!
Aber der Verdacht liegt nahe, dass ich einfach nicht die Zielgruppe für solche Filme bin. Mit meinen oben dargelegten filmischen Schwerpunkten sollte ich von sowas tunlichst die Finger lassen. Wer weiß, vielleicht werde ich ja auch einmal entführt und mit Popcorn-Filmen der Jahre nach 2000 gefoltert, bis sich irgendwann etwas in meinem Körper verändert. Ja, auch solche Ängste können einen Menschen fertig machen. Und einen Maulwurf erst …
5/10