Deliria-Italiano

Insel der Lüste



Originaltitel: Mykonos, ou le pays gay

Alternativtitel: Flucht nach Mykonos

Herstellungsland: Frankreich / 1980

Regie: Herbert Stend

Darsteller: Julia Renoir, Laurent Cabouret, Jean-Marc Rossi, Théo Kaboulos

Story:

Durch ihren Freund Sakos gerät das Fotomodell Colette in Paris auf die schiefe Bahn und wird neben fragwürdigen Fotos und Drogen auch zur Prostitution gedrängt. Als sie Sakos daraufhin verlassen möchte, kommt es zum Streit, in dem Colette ihren Zuhälter erschießt. Statt zur Polizei zu gehen, flüchtet sich jedoch zu Freunden nach Mykonos und versucht in der sommerlichen und sexuell aufgeladenen Atmosphäre der Insel ihre dunkle Vergangenheit zu vergessen. Als sie den ebenfalls etwas zwielichtig erscheinenden Paul kennenlernt scheint das Glück auch perfekt, doch als sich ein Erpresser am Telefon meldet, wird rasch klar, dass sich die alten Geister nicht so einfach abschütteln lassen.

Belangloser, französischer Fleischfilm, der seine unerotischen Szenen mit einer kleinen Alibihandlung verbindet und dabei Mykonos als Sehnsuchtsort der dauergeilen Aussteiger inszenieren möchte. Leider ist „Insel der Lüste“ aber beileibe kein Aushängeschild für Mykonos, sondern wirkt eher, als hätte man den Streifen an den hässlichsten Orten der Insel gedreht um so eher eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Auch die Handlung entpuppt sich als hauchdünnes Süppchen über ein Fotomodell aus dem Rotlichtmilieu mit einem unverbesserlichen Händchen für falsche Männer. Lustig sind auch die Dialoge, die teils völlig wirr von sich gegeben werden und auch die eher unerotisch inszenierten Sexszenen scheinen willkürlichen zusammengeschnitten. Und weil das alles noch nicht reicht, wird die ohnehin spärliche Handlung am Ende auch noch mit dem finalen Cumshot irgendwie völlig abgewürgt, damit auch noch der letzte Zuschauer vergrämt wird. Warum gerade dieses Werk gleich mehrfach veröffentlicht wurde, erschließt sich mir jetzt ja nicht unbedingt und etwas FKK, eine Prise Lesben-Sex das nervtötende Gitarrengezupfe und die vermeintliche (aber natürlich nicht vorhandene) Mitwirkung von Anette Haven rechtfertigen kaum den Erwerb dieser Graupe.

Der wurde einst auf den Namen EROTIC NIGHTMARE getauft. Anette Haven hat da nicht mitgewirkt, die war zu der Zeit eine ganz andere Hausnummer und hätte sich für einen solchen Film gar nicht hergegeben. Da neben den Griechen auch die Franzosen ihre Finger im Spiel hatten, haben die Franzosen (wahrscheinlich war es nur einer) eine phantasiereiche Darstellerliste erstellt, um die Leute in die Kinos zu locken.