Die Polizei erhält einen Notruf aus dem Hotel "Zum verunglückten Alpinisten". Daraufhin wird Inspektor Glebski zu
dem offenbar in den französischen Alpen gelegenen Hotel geschickt. Dort angekommen, stellt sich heraus,
daß der Notruf anscheinend ein Fehler war. Dennoch muß Glebski eine Nacht in dem Hotel verbringen.
Somit lernt er die anderen Gäste kennen. Von Berufs wegen mißtrauisch, nutzt Glebski das gemeinsame
Abendessen, um die doch recht eigentümlich erscheinenden Gäste zu befragen. Dabei treten einige Unstimmigkeiten zutage.
Und die folgende Nacht birgt weitere Unbill. Ein Lawinenabgang schneidet das Hotel von
der Außenwelt ab, und einer der Bewohner hat die Nacht nicht überlebt. Somit muß Inspektor Glebski,
wenn auch verspätet, doch noch seinem Beruf nachgehen. In akribischer Detektivarbeit
versucht er die vergangene Nacht nachzustellen, und damit den Verdächtigenkreis einzugrenzen.
Doch seine Nachforschungen führen zu Erkenntnissen, die ihn an seinem Verstand zweifeln lassen......
Regisseur Grigori Kromanov drehte diesen Science-Fiction-Streifen 1979 als eigentlich estnische Produktion,
offiziell natürlich sowjetischer Provenienz. Drehort war wohl ein Bergzug in Kasachstan, wo auch das "Hotelgebäude"
steht. Natürlich fällt einem sofort die Diskrepanz zwischen dem extravaganten, aber räumlich doch recht
kleinen Gebäude und seinem weitläufigen Innenleben auf. Was wenig wundert, wurden die Innenaufnahmen
in einer entsprechend eingerichteten Turnhalle gedreht.
Inspektor Glebski erzählt den Inhalt des Films rückblickend aus dem Gedächtnis. Dabei zweifelt er immer
wieder an seinen Wahrnehmungen und der Richtigkeit seiner damaligen Entscheidungen. Genauso wird
der Zuschauer in die widersprüchlichen, surrealen Ereignisse hineingezogen.
Widersprüchlich auch das außen immer gleißend scheinende Sonnenlicht, und die im modernistischen, mit allerlei
Kunstwerken bestückten Gebäude ständig herrschende Düsternis. Dem Betrachter begegnen Doppelgänger,
Personen, die nur aus einer Hülle zu bestehen scheinen, ein Ingenieur, der mehrmals Erich von Däniken
beschimpft, ein Hund, der Gepäck auf's Zimmer trägt, und, und, und......
Nimmt man noch die sphärischen Klänge von Sven Grünberg hinzu, entsteht ein fast hypnotisches Filmerlebnis.
Die Macher wollten bewußt auf der damals recht erfolgreichen Science-Fiction-Welle mitreiten.
Daß es dann am Ende heißt
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"gute Aliens gegen böse Verbrecher, die auch noch vom Staat gedeckt werden"
kann durchaus als subversiv gewertet werden. Hier spielt natürlich die estnische Herkunft eine Rolle.
8,5/10