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Metamorphosis - Glenn Takakjian (Trash Collection # 16)

Verfasst: Di 15. Dez 2009, 17:57
von jogiwan
Metamorphosis - Glenn Takakjian (Trash Collection # 16)

Bild

Originaltitel: Metamorphosis: The Alien Factor

Herstellungsland: USA / 1990

Regie: Glenn Takakjian

Darsteller: Matt Kulis, Patrick Barnes, Tara Leigh, Dianna Flaherty, u.a.

Story:

In den Forschungslabors der Talo-Corporation wird mit Genen von Aliens experimentiert. Anhand der Ergebnisse mit Versuchstieren kann man erahnen, was passiert, wenn ein Mensch mit diesen Zellen in Berührung kommt.
Als sich bei einem Experiment ein Arzt verletzt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Langsam aber sicher mutiert er zu einer bluthungrigen Bestie. Der skrupellose Direktor des Institutes denkt nicht daran, die Öffentlichkeit zu informieren. Stattdessen heuert er zwei Männer an, um diese Mutation einzufangen. Die Töchter des verschollenen Arztes trauen den fragwürdigen Aussagen des Direktors nicht und lassen sich heimlich ins Labor einschleußen, um selbst zu erfahren, was mit ihrem Vater geschehen ist. Doch die grausame Wahrheit hätten sie sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht auszumalen gewagt...

Keiner kann den „Alien-Faktor“ aufhalten!

Re: Metamorphosis - Glenn Takakjian (Trash Collection # 16)

Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 14:18
von jogiwan
Das Leben eines aufgeschlossenen Horrorfilmfans birgt ja immer wieder für die ein- oder andere Begegnung der etwas anderen Art. Besonders dann, wenn wieder einmal eine bislang ungesichtete Ausgabe der Trash-Collection aus dem Hause CMV-Laservision in den aufgeregt-zittrigen Händen des ausgeschlossenen Filmfreundes landet. Und ehrlich gesagt, habe ich mir angesichts der eher miesen Bewertungen auf der OFDB und IMDB, dem wenig verheißungsvollen Entstehungsjahr und auch anhand des unscheinbaren Covers sicher nicht einen derartigen Sci-Fi-Horrorkracher der kurzweiligen Sorte erwartet, der neben jeder Menge handgemachter Effekte dann auch noch Schleim und Schmodder am laufenden Band liefert.

Zugegeben, die Geschichte ist natürlich kompletter Müll und bietet reihenweise seltsame Ereignisse und Entwicklungen am laufenden Band. Mit außerirdischen Genen sollte man halt auch nicht experimentieren, vor allem, weil es in der Talo-Cooperation mit irgendwelchen Sicherheitsvorschriften oder dergleichen überhaupt nicht so genau genommen wird. Da wird ohne Schutz an mutierten und gefährlichen Wesen herumgedoktert und auch wenn die einzelnen Forscher bereits auf ungustiöseste Weise mutieren, scheint das die Kollegen nicht sonderlich zu alarmieren. Auch mit den Berechtigungen für den Hochsicherheitstrakt wird es nicht so genau genommen und Kopien auf Ausweisen liegen gleich reihenweise herum. Und weil das alles noch nicht reicht, bietet auch die deutsche Synchronisation für den technisch-aufgeschlossenen Zuschauer so allerlei Überraschungen. So studiert unsere tapfere Heldin eine ominöse Studienrichtung namens „Microkreisentwicklung & Ingenieurswesen“, was mir bislang noch nicht zu Ohren gekommen wäre. Und das mit niederfrequentierter Elektrizität auch Erfrierungen verursachen kann und Schwefelsäure gegen außerirdische Genübernahme hilft, war mir bislang auch so noch nicht geläufig.

In „Metamorphosis“ passieren ja so allerlei haarsträubende Dinge, die auf den ersten und vermutlich jeden weiteren Blick nicht so ganz logisch und schlüssig erscheinen. Aber wen interessiert schon die Einhaltung physikalische Grundsätze, wenn in dem Streifen nach Herzenslust geschmoddert und geschreddert wird. Die zahlreich vorhandenen Logiklöcher werden dann mit allerlei tollen Effekten kompensiert, die auch keine Wünsche offen lassen. Der Zuschauer bekommt ja allerlei Grauslichkeiten präsentiert und der Schleim-, Blut- und Gorefaktor ist definitiv im oberen Bereich angesiedelt. Wer mit Spritzen auf Kriegsfuß steht, wird mit dem Film auch keine große Freude haben.

Ebenfalls positiv zu vermerken ist die Tatsache, dass im Gegensatz zu anderen Werken aus der Mottenkiste schlechter Zukunftsvisionen auf schlechte CGI größtenteils verzichtet wird. Das Hauptaugenmerk von „Metamorphosis“ ist auch eindeutig auf die Special-Effects gelegt. Die Effekte und Kreaturen sind allesamt handgemacht und teils auch durch sympathische Stop-Motion-Techniken realisiert. Das Hauptmonster sieht zwar irgendwie aus wie der in letzter Zeit sehr bekannt gewordene ostafrikanische Trend-Nager namens Nacktmull oder weniger wohlwollend bezeichnet wie ein Pimmel mit Zähnen, aber selbst das tut der guten Laune keinen Abbruch. Die Effekte find ich jedenfalls richtig gut und sollte Fans von der Oldskool-FX-Fraktion kaum enttäuschen.

Darstellerisch darf man sich bei einem derartigen Werk wohl ebenfalls nicht viel erwarten. Eigentlich sind die auch allesamt sehr unglaubwürdig, während Tara Leigh und Dianna Flaherty halt eher optischer Aufputz als schauspielerische Bereicherung sind. Katherine Romaine und Allen Lewis Rickman sind systemerhaltend, während man mit Marcus Powell als Dr. Viallini wohl einer der uncharismatischen Bösewichte der Filmgeschichte ausgesucht hat. Anbetracht der Effekte sind die darstellerischen Leistungen aber sowieso egal und insgesamt gesehen gehen die Leistungen für einen trashigen Horrorstreifen ja auch in Ordnung. Schade jedenfalls, dass Regisseur Glenn Takajian die Filmwelt nicht mit weiteren Streifen bereichert hat.

"Metamorphosis" ist und bleibt ein spaßiges Sci-Fi-Filmchen der härteren Sorte, der Fans von trashigen Alien-Horror auch kaum enttäuschen wird. Hier mutiert, saftelt und sabbert es an allen Ecken und was dem Drehbuch an Tiefe fehlt, wird mit roten Lebenssaft und seltsamen Entwicklungen wieder wett gemacht. Die Dialoge sind ebenfalls zum Schreien und auch die Darsteller geben sich redlich Mühe, damit man das kurzweilige Werk auch zu keiner Sekunde ernst nehmen muss. „Metamorphosis“ ist ungefähr so, wie wenn John Carpenters „Ding aus einer anderen Welt“ auf Jim Hensons Puppenkiste trifft und dabei einmal durch die Frischfleischtheke der örtlichen Tierkörperverwertung wildert. Glenn Takajians goriger Beitrag ist auf jeden Fall eine kurzweilige Angelegenheit, rockt jede Nerd-Party und zeigt und das, was uns die Macher von „Akte X“ und die Regierung sowieso immer vor uns verheimlichen wollten. Auf der Trash-Skala gibt es dann auch auf jeden Fall die volle Wertung und sowieso und überhaupt bräuchte das Universum noch mehr von diesen sympathischen Schmodderfilmen der extraterrestrischen Art.

Re: Metamorphosis - Glenn Takakjian (Trash Collection # 16)

Verfasst: Sa 15. Jan 2011, 18:32
von buxtebrawler
jogiwan hat geschrieben:Besonders dann, wenn wieder einmal eine bislang ungesichtete Ausgabe der Trash-Collection aus dem Hause CMV-Laservision in den aufgeregt-zittrigen Händen des ausgeschlossenen Filmfreundes landet.
Ja, die Vorliebe für solche Filmchen führt leider nur allzu häufig zu gesellschaftlichem Ausschluss und sozialer Isolation... :?
jogiwan hat geschrieben:Und weil das alles noch nicht reicht, bietet auch die deutsche Synchronisation für den technisch-aufgeschlossenen Zuschauer so allerlei Überraschungen. So studiert unsere tapfere Heldin eine ominöse Studienrichtung namens „Microkreisentwicklung & Ingenieurswesen“, was mir bislang noch nicht zu Ohren gekommen wäre. Und das mit niederfrequentierter Elektrizität auch Erfrierungen verursachen kann und Schwefelsäure gegen außerirdische Genübernahme hilft, war mir bislang auch so noch nicht geläufig.
Und da sage noch mal einer, diese Filme wären nich pädagogisch wertvoll. Man lernt eben nie aus! :D
jogiwan hat geschrieben:„Metamorphosis“ ist ungefähr so, wie wenn John Carpenters „Ding aus einer anderen Welt“ auf Jim Hensons Puppenkiste trifft und dabei einmal durch die Frischfleischtheke der örtlichen Tierkörperverwertung wildert.
:D :thup:

Sehr schöne Kritik, jogi. Auch mir hat "Metamorphosis" gut gefallen, was meine alte Notiz belegt:

Semi-Amateur-Nachfolger des Trash-Heulers "The Deadly Spawn". Wieder tolles Creature-Design und einiges an Gore und Blut, Story natürlich nebensächlich. Die Effekte sind ordentlich und man griff sogar auf die Stop-Motion-Technologie zurück, was den Film nur noch charmanter macht. Für Fans blutigen Sci-Fi-B-Horrors sicherlich empfehlenswert.

Metamorphosis

Verfasst: Do 7. Mär 2013, 15:30
von horror1966
Bild




Metamorphosis
(Metamorphosis: The Alien Factor)
mit Matt Kulis, Patrick Barnes, Tara Leigh, Dianna Flaherty, Katherine Zomaine, Marcus Powell, Tony Gigante, Greg Sullivan, George C. Colluci, Allen Lewis Rickman, Michael D'Andrea
Regie: Glenn Takakjian
Drehbuch: Glenn Takakjian
Kamera: John Corso / Phil Gries
Musik: keine Information
juristisch geprüft
USA / 1990

In einem amerikanischen Labor wird mit Genen von Aliens experimentiert. An Versuchstieren kann man erahnen, was passiert, wenn man mit diesen Zellen in Berührung kommt. Man mutiert zu einem schrecklichen Monster! Als sich bei einem Experiment ein Arzt verletzt, nimmt das Schicksal seinen Lauf: Langsam aber sicher mutiert er zu einer hungrigen Bestie. Der skrupellose Direktor des Institutes denkt gar nicht daran, die Öffentlichkeit zu informieren. Statt dessen heuert er zwei Männer an, die Mutation zu fangen. Die Töchter des Arztes trauen den unsicheren Aussagen des Chefs nicht und schleusen sich heimlich ins Labor ein, um selbst zu erfahren, was mit ihrem Vater geschehen ist. Doch die Wahrheit hätten sie sich in ihren schlimmsten Alpträumen nicht auszumalen gewagt...


"Metamorphosis" zählt sicherlich nicht zu den Filmen, die durch Innovation und neuen Ideen von sich reden machen, denn die hier erzählte Geschichte hat man so oder in ähnlicher Form schon oft genug zu sehen bekommen. Dennoch offenbart sich dem Betrachter eine recht kurzweilige Story, die eine gelungene Mixtur aus SCI/FI-und Horror darstellt. Wirklich ernst sollte man den Film jedoch nicht nehmen, erscheint das Ganze doch in einem ziemlich trashigen Gewand, was allerdings für einen äußerst hohen Unterhaltungsfaktor sorgt. Schaut man sich nur einmal die Kreaturen an die durch verschiedene Experimente auf den Plan treten, dann kann man sich diverse Schmunzler kaum verkneifen. Die Darstellung der Alien-Wesen erscheint nämlich schon recht primitiv und die anhaftende Künstlichkeit der Wesen ist absolut unübersehbar. Andererseits entfaltet sich so aber ein ganz spezieller Charme, der insbesondere den Freunden des skurrilen Films nicht verborgen bleiben dürfte.

Trotz der Vorhersehbarkeit der Ereignisse entwickelt sich durchaus eine gewisse Spannung, zudem wird das Geschehen von einer sehr ordentlichen-und manchmal sogar etwas bedrohlichen Grundstimmung begleitet, so das man sich im Bezug auf diese Dinge nicht weiter beschweren kann. Viel eher fällt das äußerst schlechte Schauspiel der Akteure ins Auge, ist doch größtenteils ein fast schon extremes Overacting zu beobachten. Für eine Trash-Granate dieser Art ist dies aber andererseits sogar ziemlich passend und fügt dem Szenario eine ordentliche Portion unfreiwilligen Humor bei. Und so sollte der Zuschauer von Beginn an darauf vorbereitet sein was hier auf ihn zukommt, nämlich ein kurzweiliger Genre-Mix, der aber auf keinen Fall an seiner Ernsthaftigkeit gemessen werden sollte, da diese im Prinzip überhaupt nicht vorhanden ist.

Dafür bekommt man jedoch einige nette Passagen geboten, in denen es auch ein wenig blutiger zugeht. Dabei bewegt sich aber alles in einem doch überschaubaren Rahmen, so das es kaum nachzuvollziehen ist, warum dieser Film denn nun indiziert ist. Eine 16er Freigabe erscheint vollkommen ausreichend, denn nach heutigen Maßstäben kommt die Geschichte doch geradezu harmlos daher. Ob Regisseur Glenn Takakjian sein Werk bewusst unfreiwillig komisch gestaltet hat oder ob die trashigen Elemente dem offenbar geringen Budget geschuldet sind mag man nur erahnen, auf jeden Fall ist hier ein B-Movie entstanden, der dem Zuschauer eine Menge Spaß bereiten kann, wenn man denn seine Freude an teils grotesken Szenarien hat.

Nach filmischen Maßstäben fällt die Bewertung dieser Produktion sicherlich recht niedrig aus, geht man jedoch nach dem reinen Unterhaltungs-Faktor, dann kann man auch gern den ein oder anderen Punkt mehr verteilen. Dafür sprechen auch die größtenteils dümmlichen Verhaltensweisen der Protagonisten und die etlichen Klischees, die reihenweise bedient werden. Das hanebüchene Ende ist dann sogar als absoluter Höhepunkt anzusehen und setzt einen äußerst gelungenen Schlusspunkt für ein wahres Sammelsurium an Skurrilitäten, an denen man sich wunderbar erfreuen kann.


Fazit:


Es muss nicht immer die ganz große Filmkunst sein, denn manchmal reicht es auch vollkommen aus wenn man einfach nur nett und kurzweilig unterhalten wird. Also einfach mal den Kopf ausschalten und sich von den hanebüchenen Ereignissen berieseln lassen, die hier in geballter Form auf einen einprasseln.


6/10

Re: Metamorphosis - Glenn Takakjian (Trash Collection # 16)

Verfasst: Sa 9. Mär 2013, 11:35
von Die Kroete
Den hatte ich mal auf VHS :nick:

Starker Tobak, nur für hartgesottene Trash-Freunde zu empfehlen! :geek:

....davon existiert auch noch ein Teil 2 :twisted: