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Die Achtziger waren ja schon ein lustiges Jahrzehnt. Die Klamotten schlecht, die Frisuren auch und hatte ein Filmemacher eine Idee, wurde diese munter von anderen Filmemachern kopiert. Und wer jetzt glaubt, dass nur die Italiener munter abgekupfert haben, der kennt die Mexikaner noch nicht. Die haben sich nämlich auch schon immer gerne an den Ideen anderer Leute bedient und lustige Filme unters Volk geschmissen. Und „Don´t panic“ ist auch einer dieser unzähligen Streifen, die in der damaligen Zeit das Licht der Welt erblickt haben. Grob gefasst könnte man sagen, dass es sich bei diesem Streifen aus dem Jahre 1987 um eine Mischung aus übernatürlichen Thriller und herkömmlichen Slasher. Ein paar Teenie-Probleme dazu und noch eine Prise Okkultes obendrauf und fertig ist das solide Genre-Flickwerk für den kleinen Hunger zwischendurch.
Die Geschichte bzw. die darin vorkommenden Charaktere sind ja schon etwas sonderlich. Denn wie schon bei Ruben Galindo Jr. Vorgängerwerk „Friedhof der Zombies“ hat man irgendwie das Gefühl, der Streifen ist doch für ein jüngeres Publikum gedreht worden. Warum sonst sollten sich erwachsene Schauspieler als Teenies ausgeben und mit Saurier-Pyjama und BMX-Rad durch die Gegend brettern. Das macht für einen Erwachsenen-Slasher ja auch nur wenig Sinn und wirkt auch alles andere als authentisch. Allerdings sind auch in „Don´t Panic“ die Morde so brutal und blutig ausgefallen, dass das Teil in Deutschland schon in gekürzter Form auf dem Index gelandet ist. Und das macht ja dann eigentlich noch weniger Sinn.
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Jedenfalls geht es wie üblich um ein paar Teenager, die mit Hilfe eines Hexenbrettes, im Film liebevoll „witchy-board“ genannt, einen bösen Geist namens Virgil beschwören. Doch anstatt ein paar leichte Fragen zu beantworten schaltet der Geist auf stur und ergreift lieber von einem anwesenden Teenager Besitz um dann reihenweise Leute aufzuschlitzen. Dummerweise sieht Michael diese bereits im Vorfeld und seine Augen färben sich blutrot, was auch seiner Umgebung nicht verborgen bleibt. Doch wie so oft in diesem Alter werden alle Befürchtungen des Heranwachsenden nicht ernstgenommen und der böse Geist hat beim Morden natürlich ein leichtes Spiel. Und erst als sich die Leichenberge türmen und das Blut Hektoliter-weise verpritschelt wurde, beginnt man, dem Jungen seine Geschichte auch tatsächlich zu glauben.
Doch brutale Morde und Besessenheit waren Regisseur und Drehbuchautor Ruben Galindo Jr. offensichtlich nicht genug, sodass er für seinen Film noch weitere heiße Themen angepackt hat. So gibt es eindrucksvoll weitere Probleme zu sehen, mit denen Heranwachsende zu kämpfen haben. Suchtproblematik, Scheidungskriege, Mobbing in der Schule und das berühmte erste Mal. Tja, würde man „Ferris macht blau“ mit „Nightmare on Elm Street“ gekreuzt, es würde wohl so etwas Spaßiges wie „Don´t Panic“ herausgekommen. Und auch wenn die Geschichte etwas unentschlossen zwischen Teenie-Drama und Okkult-Slasher hin- und herpendelt – bei den Gore-Szenen werden keine Gefangenen gemacht. Die Morde sind teilweise sehr blutig ausgefallen und wenn der rote Saft einmal fliesst, gibt’s auch kein Halten mehr. Besonders gelungen ist die Ermordung von John, die in ihrer Fiesheit an eine berühmte Szene aus Dario Argentos „Opera“ erinnert. Der ist natürlich rein zufällig ein Jahr zuvor in den Kinos gelaufen. Und wenn sich aus dem Fernseher ein Gesicht formt, ist das zwar auch ein toller optischer Effekt, aber schlussendlich auch bei den beliebten Freddy-Filmen abgekupftert.
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Was den Trashfreund neben der hanebüchenen Story natürlich gefallen wird, ist die Tatsache, dass erwachsene Darsteller wieder einmal Teenager mimen müssen, was natürlich voll in die Hose geht. Jon Michael Bischoff wie alle anderen natürlich viel zu alt für seine Rolle als 17jähriger Michael. Da hilft es auch nichts, dass er einen Gutteil seiner Rolle in einem quietsch-bunten Pyjama bestreiten darf, auf dem lustige Dinosaurier aufgedruckt sind. Wer ein bisschen genauer hinsieht findet unlogische Momente und Anschlussfehler im Minutentakt und kommt sowieso nicht mehr aus dem Lachen heraus. Trotzdem stimmt das Tempo des Streifens und Freunde von trashigen 80er-Jahren-Filmen kommen mit „Don´t Panic“ sicherlich voll auf ihre Kosten.
CMV-Laservision bringt diesen mexikanischen Film aus dem Jahre 1987 im Rahmen der beliebten Trash-Collection zum ersten Mal ungekürzt auf den deutschen Markt. Die Nummer 71 aus der von mir geschätzten Reihe bietet den kurzweiligen Film in durchschnittlicher Bild- und Tonqualität, was für diese Art von Film jedoch vollkommen in Ordnung geht. Neben der englischen Sprachfassung, in welcher diese amerikanische Co-Produktion offensichtlich gedreht wurde, gibt es auch noch eine gelungene deutsche Synchronisation. Neben der obligatorischen Bildergalerie, gibt es noch weitere Trailer aus der Mexico-Ecke wie z.B. „Blutgericht am Amazonas“, „Tornado“ und „S.O.S. Bermuda Dreieck“. Warum es allerdings der Trailer von Ruben Galindo Jr. Vorgängerwerk „Friedhof der Zombies“, der ja ebenfalls in der Trash-Collection erschienen ist, nicht auf den Silberling geschafft hat, ist doch etwas verwunderlich.
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„Don´t Panic“ ist ein unterhaltsamer Okkult-Teenie-Slasher mit teils derben Morden, bei dem der Zuschauer alles Zutaten vor die Linse geknallt werden, die auch schon bei anderen Filmen aus dem gleichen Jahrzehnt gut funktioniert haben. Die Darsteller sind durch die Bank mies, die Synthie-Gedudel Ohrkrebs-verdächtig und die Story natürlich billig mit fremden Ideen zusammengeschustert. Die Inszenierung hingegen geht definitiv in Ordnung und das Einzige was es eventuell zu bemängeln gäbe ist die Tatsache, dass der Film leider etwas zu hochgeschlossen daherkommt. Will heißen, ein paar Titten und Ärsche hätten dem Streifen sicherlich nicht geschadet. Aber auch so macht er gehörig Laune und wird die geneigte Filmrunde auch nicht enttäuschen. Das Genre wird zwar nicht neu erfunden, aber immerhin systemerhaltend weitergeführt. Am besten gleich mit einer eingekühlten Kiste Bier im Doppelpack mit „Friedhof der Zombies“ gucken. Mexikanische Filme machen einfach Spaß und so gebe ich auch für den soliden „Don´t Panic“ gut und gerne 6,5 von 10 Punkten.
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