Handlung:
Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald, es war recht sonnig doch wahrscheinlich auch kalt; sie kamen an Entführer, das fanden sie nicht fein; was mag die Rache der beiden Gören sein?
Kritik:
Es gibt vier Arten von Filmen: Da gibt es gute Filme; dann gibt es schlechte Filme, die wahnsinnig unterhaltend sind (z.B. „Zombies unter Kannibalen“, „Pieces“,…); dann gibt es schlechte Filme, die nicht unterhaltend sind und mich einfach kalt lassen (z.B. „Porno Holocaust“, „Camp Blood“,…); und dann gibt es „Die Saat des Teufels“, einen Film so schlecht, dass er nicht mehr lustig ist, so schlecht, dass er mich nicht mehr kalt lässt, so schlecht, dass er mich einfach nur verärgert.
Das Traurige daran ist, dass dieses „Ding“ von niemand anderem als dem großen Lucio Fulci stammt, einem Mann, so genial, dass ich bis jetzt alle seine Filme (Ja, selbst „Sodomas tödliche Rache“) genießen konnte. Wenigstens ist als zweiter Regisseur ein gewisser Simonelli eingetragen, ein armer Teufel, der für mich als Sündenbock herhalten werden muss, damit der Name Lucios nicht mit „Die Saat des Teufels“ befleckt wird.
Fulci Simonelli merkte offenbar selbst, dass sein Werk eine langweilige Gurke ist, weswegen er über ein Dutzend Mordszenen hineingeschnitten hat, teilweise musste er kurzfristig neue, bis dato vollkommen unbekannte, Charaktere einfügen, nur um sie dann gleich ins Jenseits zu befördern. Doch hier ist ein Tipp: Mordszenen gehen nicht unter die Haut, wenn uns die Sterbenden vollkommen egal sind, und ich vergieße sicher keine Träne für zufälligen Idiotengehilfen Nr. 8!
Außerdem: Die große Oberschurkin gleich am Anfang aus dem Film hinauszumorden macht sich nicht bezahlt.
Es tut meistens gut, den Film über eine Figur zu haben, die wir hassen können und deren Ende wir dann voller Schadenfreude erwarten wie beispielweise Captain Rhodes aus „Zombie 2“ oder jeder Bond-Bösewicht den es jemals gab. Nachdem uns dieses personifizierte Böse genommen wurde, ist es uns EGAL was mit deren Gehilfen geschieht!!! Stellt euch einfach beispielsweise vor Django hätte Major Jackson nach zehn Minuten erschossen und den restlichen Film damit verbracht einen seiner Untergebenen nach dem anderen umzubringen…das hätte selbst „Django“ zu einem schlechten Film gemacht! Am Ende haben wir als „Höhepunkt“ nur noch den Ehemann der Oberschurkin übrig, der eigentlich unschuldig ist, aber…keine Ahnung…Oh Mann, ich bin so gespannt wie sich die Kinder an diesem schlimmen Finger rächen (SARKASMUS!).
Mit den Bösen geht
Fulci Simonelli also äußerst dämlich um, doch was ist mit unseren Helden? Filme wie „Einer gegen das Imperium“ oder „Star Crash“ sind sicher keine Meisterwerke, doch sie sind äußerst amüsante Filme unter anderem weil wir so liebenswerte Helden haben. Hier bekommen wir zwei Polizisten. Die eine ist so professionell, dass sie den bösen Buben, die einer nach dem anderen ermordet werden, stets in weinerlicher Stimme sagt, wie böse sie nicht sind, ohne sie a) deswegen zu verhaften oder b) in Schutzhaft zu nehmen.
Der andere Polizist ist so professionell, dass er nicht mal die Gesetzte kennen muss, um ein höherer Beamter zu werden (Zitat: „Ich habe nur den Waffenkurs besucht, die Gesetzesfragen waren mir zu kompliziert!“
). Die einzige Szene in der ich solche Cops sehen möchte ist die Todesszene Murphys aus „RoboCop“!!!
Logisches Handeln oder schauspielerisches Können darf man von niemanden erwarten sie alle sind ausnahmslos…Paul Muller, was machst du in diesem Film? Du hast Talent, du solltest nicht hier sein. Aber kaum beginnt Muller den Film mit seiner spaßigen Fratze fast zu retten, da bemerken wir, dass er praktisch nur einen Gastauftritt hat und er lässt uns wieder allein mit Inspektor Idiotin und Inspektor Waffennarr.
Auch vom rein technischen Aspekt her ist der Film aller letzte Sau: Er sieht aus, als hätte man ihn mit einer Heimkamera gefilmt und die deutsche Synchronisation ist so unsagbar mies, so von Grund auf falsch und dämlich, dass ich seitenweise darüber berichten würde, wüsste ich nicht genau, dass es meinem Herzen besser tut, wenn ich mich nicht über dieses Verbrechen an der Kunst aufrege.
Am Ende versuchte der Film intelligent
zu sein und warf die Theorie auf, dass es die Geisterkinder vielleicht gar nicht gab und sich die Verbrecher im Wahn ihrer Schuld selbst umgebracht haben…und das hätte funktionieren können! Ich hätte glauben können, dass sich der UNSCHULDIGE am Schluss selbst in den Tod stürzt, ich hätte glauben können, dass der eine Typ seinen Mähdrescher anmacht und dann „versehentlich“ darunter fällt, ich hätte selbst glauben können, dass die eine ihr Duschwasser verhext, dass es ihr innerhalb von 20 Sekunden tödliche Brandwunden zufügt, ABER ICH WERDE NIE GRUND DAFÜR FINDEN, WARUM DIE KINDER DANN AUCH DER POLIZISTIN ERSCHIENEN SIND!!!
Die Szenen, in denen sie mit den Geisterkindern redet sind übrigens die schlimmsten des Filmes.
Mal abgesehen davon, dass es sie völlig kalt lässt, dass plötzlich zwei Geister in ihrem Zimmer stehen, sie tut auch so, als wären die MASSENMORDENDEN Kinder ach sooo arme Wesen und die Leute, dessen Morde sie eigentlich aufdecken soll, seien sooo böse böse Menschen.
Nein, das reicht, diese Polizistin ist der hassenswerteste dümmste verabscheuungswürdigste Charakter, den ich jemals irgendwann in irgendeinem Film gesehen habe (vielleicht ausgenommen „Demon Night“, aber das ist auch wirklich schwer zu toppen). Und deshalb konnte ich den Film nicht mal auf trashigem Niveau genießen, weil mir diese Person so unsagbar unerträglich war!
Ich hätte diesem Film deswegen gerne diesmal Minuspunkte gegeben (ich tat das schon einmal, ich würde es wieder tun), aber glücklicherweise ist der Soundtrack ganz OK, weswegen der Film einer Negativbewertung entgeht.
Fazit: Dämlicher Film, der durch die hassenswerten „Helden“ nicht mal trashig zu genießen ist. Schäm dich,
Fulci Simonelli und schäm auch du dich Schauspielerin der Polizistin, die so schlecht ist, dass ich nicht mal ihren Namen nachgesehen habe, schämt euch beide! 0/10