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Shadow - in der Gewalt des Bösen - F. Zampaglione (2009)
Verfasst: Di 1. Feb 2011, 10:14
von jogiwan
Shadow - in der Gewalt des Bösen - Federico Zampaglione
Originaltitel: Shadow
Herstellungsland: Italien / 2009
Regie: Federico Zampaglione
Darsteller: Jake Muxworthy, Karina Testa, Nuot Arquint, Ottaviano Blitch, Chris Coppola, u.a.
Story:
Der Kriegsveteran Davin macht eine Mountain-Bike-Tour durch die Alpen um die Gräuel des Irak-Krieges zu vergessen. Dort trifft er nicht nur auf die sympathische Angeline, sondern auch noch auf ein paar tumbe Jäger, die schon wenig später Jagd auf die Beiden machen. Und als David glaubt, dass es nicht mehr schlimmer kommen könne, gerät er auch noch die Hände eines Einsiedlers mit Affinität zu Kriegsverbrechern, der ganz grausige Sachen mit ihm vor hat...
Re: Shadow - in der Gewalt des Bösen (Federico Zampaglione)
Verfasst: Di 1. Feb 2011, 10:14
von jogiwan
Italienische Horrorfilme mag ich ja sowieso recht gerne und Federico Zampagliones Streifen ist in Form, Farbe und Musikuntermalung eine tiefe Verneigung vor Regisseuren wie Argento und Bava. Die Geschichte aus einer Mischung von Backwood-Slasher und Mad-Scientist in den Bergen ist sicherlich nix Besonderes, überzeugt aber durch kritische Untertöne und einem netten Plot-Twist am Ende, der auch über einige Ungereimtheiten hinweg sehen lässt. Kein Highlight, aber doch gelungene Genre-Unterhaltung im mittleren Gore-Bereich und sympathischen Darstellern, das Lust auf mehr macht. 6,5/10 Punkten.
Re: Shadow - in der Gewalt des Bösen (Federico Zampaglione)
Verfasst: Fr 5. Aug 2011, 15:23
von horror1966
Mit "Shadow" hat das italienische Kino endlich einmal wieder einen sehr gelungenen Genre-Beitrag abgeliefert, der wirklich alles beinhaltet, was einen sehenswerten Horror / Thriller ausmacht. Dabei hat Regisseur Federico Zampaglione die traumatischen Kriegserlebnisse eines jungen Mannes gekonnt mit Elementen eines waschechten Backwood-Slashers verbunden und zudem noch einige Passagen eingebaut, die so manchem Folter-Horrorfilm alle Ehre machen würden. Das eigentliche Kunststück daran ist der Aspekt, das alle drei Thematiken in einer Laufzeit von gerade einmal knapp 75 Minuten bearbeitet werden und jeder Thematik-Anteil recht gut ausgearbeitet wird. Dabei beginnt die Geschichte eigentlich eher ruhig, denn in den ersten Minuten wird man hauptsächlich mit herrlichen Landschaftsaufnahmen konfrontiert, befindet sich die Hauptfigur David doch in einem Biker-Paradies in Italien, um dort sein Kriegstrauma zu vergessen. Ziemlich schnell wird diese Idylle jedoch zerstört, denn um einer jungen Frau beizustehen legt sich David mit zwei skrupellosen Jägern an, die sich fortan an die Fersen des jungen Päärchens heften.
Nun kommt es in dieser Phase der Geschichte noch nicht dazu, das der wahre Horror in den Vordergrund tritt, hier muss man sich noch etwas in Geduld üben und die zweite Filmhälfte abwarten, dennoch erkennt man schon jetzt den äusserst gelungenen Spannungsaufbau der Geschehnisse, der sich im weiteren Verlauf immer weiter steigern-und bis zur letzten Einstellung halten soll. Auch die Temposteigerung der Erzählweise ist unübersehbar, fast schon ruckartig wird das Szenario immer rasanter und eine Menge Action-Passagen halten Einzug in den Plot. Nachdem sich Jäger und Gejagte dann eine erbitterte Verfolgungsjagd geliefert haben, tritt dann auch der pure Horror in Erscheinung, erscheint doch auf einmal ein offensichtlicher Sadist auf der Bildfläche, der abartige Foltermethoden an Menschen ausprobiert. Mit einemmal veränderst sich die Situation vollkommen, werden doch aus Gegnern Leidensgefährten, die sich zusammentun, um den furchtbaren Gegner in seine Schranken zu weisen.
Der Einzug haltende Härtegrad nimmt nun sichtlich zu und der Film wartet mit einigen wirklich derben Momenten auf, ohne jedoch den üblichen Rahmen sprengen, dennoch gibt es einige Szenen, bei denen man unwillkürlich zusammenzuckt. Das herausragende ist jedoch die sich entfaltende Atmosphäre, war diese im ersten Teil des Filmes streckenweise schon äusserst dicht-und bedrohlich, so erhält sie nun auch noch einen richtig dreckigen-und siffigen Anstrich, was dem bis hierhin gewonnenen Gesamteindruck noch einmal noch einmal zusätzlich unterstreicht und aufwertet. Wer nun allerdings denkt, das sich die Geschichte nun geradlinig zum Ende hinzieht, wird mit einer großen Überraschung konfrontiert, hat Zampaglione dem Szenario doch zum Ende hin eine Wendung beigefügt, die man beim besten Willen nicht vorhersehen konnte. Die bis zu diesem Zeitpunkt eher sporadisch in Erscheinung tretenden Kriegstrauma-Passagen bekommen nun eine ganz andere Gewichtung und kristallisieren sich sogar als Hauptbestandsteil der Story heraus. Das gesamte Geschehen wie auch die einzelnen Charaktere werden nun ganz anders betrachtet, wodurch eine komplett neue Sichtweise des Ganzen entsteht.
Letztendlich kann man "Shadow" nur ein überdurchschnittlich gutes Gesamturteil ausstellen, offenbart sich doch ein sehr spannender und atmosphärischer Genre-Vertreter, dessen absoluter Höhepunkt die Wendung am Ende des Szenarios ist. Dort wied der Zuschauer mit einem waschechten Aha-Effekt konfrontiert, der sämtliche Ereignisse förmlich auf den Kopf stellt und in keiner Phase des Filmes vorhersehbar war. Allerdings wirkt dieser Plottwist lediglich bei der ersten Sichtung, dennoch handelt es sich bei "Shadow" um ein Werk, das man sich auch mehrmals anschauen kann.
Fazit:
"Shadow - In der Gewalt des Bösen" ist ein überdurchschnittlich guter Horrorfilm, der in einer verhältnismäßig kurzen Gesamtspielzeit mehrere Genres sehr gut miteinander verbindet. Ein dramaturgisch erstklassiger Geschichtsaufbau, eine dichte-und bedrohliche Grundstimmung und ein nicht vorhersehbares Ende sorgen für ein Filmvergnügen, das man sich sehr gut anschauen kann. Auch im darstellerischen Bereich gibt es keinerlei Grund zur Klage, oscarreifes Schauspiel sollte man allerdings nicht erwarten. Dafür sind sämtliche Figuren der Geschichte mit äusserst authentischen Darstellern besetzt, die allein schon optisch den jeweiligen Charakteren entsprechen. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann den Film bedenkenlos weiterempfehlen.
7,5/10
Re: Shadow - in der Gewalt des Bösen (Federico Zampaglione)
Verfasst: Do 9. Okt 2014, 07:52
von Adalmar
Zampagliones Horrorstreifen folgt leider in weiten Teilen der abgestandenen Folterwelle und insbesondere ein lächerlich zusammengestelltes Nazi-Mengele-Devotionalienkabinett des Bösewichts lässt den Klischeepegel hochschnellen. Garniert wurde das Ganze mit einem "unvorhersehbaren" Schluss, der mich doch sehr an
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Jacob's Ladder
erinnert hat. Ganz nett aber die bisweilen gar rhythmisch komplex prog-rockende Musik von Zampagliones eigener Band.
Re: Shadow - in der Gewalt des Bösen (Federico Zampaglione)
Verfasst: Mo 20. Okt 2014, 16:39
von untot
Durchaus unterhaltsame Genre Kost aus Bella Italia, ich mochte den Streifen, besonders das unerwartete und fiese Ende.
7/10