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Nach einem tödlichen Sturz seines Kollegen Mr. Willis übernimmt der strenge Mr. John auf einer renommierten High-School dessen Klasse. Dass dem neuen Lehrer jegliche Gefühlsregungen ein Graus sind, bekommt neben seiner hübschen Gattin Elisabeth insbesondere der Schüler Billy zu spüren, der mit provokanten Aussagen zum Thema Drogen die Aufmerksamkeit seines Lehrers erweckt. John ist überzeugt, dass Billy drogensüchtig ist und mit seiner Abhängigkeit den Namen der Schule, sich selbst und auch seine Mitschüler immer weiter in den Abgrund zieht. John plant daher mit seinen Schülern und seiner Gattin einen Ausflug in ein italienisches Anwesen, an dem jedoch durch einen Trick schlussendlich nur sein Vertrauter Henry, der Drogensüchtige Billy und seine Frau Elizabeth teilnehmen.
Mit diesem Trick will John den jungen Billy mit seiner Sucht konfrontieren und danach heilen. Doch alles kommt anders als geplant und seine labile Frau wird von Billy ebenfalls mit Heroin in Verbindung gebracht. Diese dreht im Drogenrausch auch voll auf und rebelliert gegen ihren gestrengen und gefühlskalten Ehemann. Doch dieser hat durch im Haus vorhandene Abhöranlagen und die seltsame Verwandlung natürlich mitbekommen, dass ihn seine Frau mit dem jungen Billy betrogen hat und stellt beide zur Rede. Billy versucht auf eigene Faust einen Entzug und fesselt sich ans Bett, wird kurze Zeit später von John jedoch neuerlich mit einer Spritze Heroin versorgt. Als auch Elizabeth die Folgen des Entzugs zu spüren bekommt, steuert alles einem tragischen Höhepunkt entgegen…
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Der aufgeschlossene Filmfreund erlebt ja dank italienischer Regisseure immer wieder mal die ein- oder andere Überraschung der besonderen Art, aber was Roberto Loyola unter seinem Pseudonym John W. Shadow bzw. dem sperrigen Titel und auch einzigem Werk „Microscopic liquid subway to oblivion“ auf die Zuschauer los lässt, spottet wohl jeglicher Beschreibung. Was sich in der kurzen Inhaltsangabe ja noch halbwegs normal anhört, ist in Wirklichkeit wohl eines der obskursten Filmchen, die mir jemals vor die Linse gekommen ist. Was uns der Regisseur mit seinem 1970 entstandenen Film eigentlich sagen will, hat sich mir auch nicht wirklich erschlossen und das metaphorische Ende spottet eigentlich jeglicher Beschreibung.
Leicht macht es Loyola dem Zuschauer ja wirklich nicht und schon nach den ersten Filmminuten wird klar, dass der Regisseur zu höheren, künstlerischen Weihen berufen ist. So lässt er Dialoge im lauten Soundgewand untergehen, mischt psychedelische Großaufnahmen mit ähm… verstörenden Slow-Motion-Bildern und lässt eine Horde junger Menschen auf Schweinejagd gehen und Strohpuppen verbrennen. Auch die Kamera nimmt mitunter seltsame Positionen ein und lässt nichts unversucht, den Zuschauer zusätzlich die Abgründe der Drogensucht des Schülers und die Gefühlskälte des Professors näher zu bringen. Doch irgendwie funzt das Duell der beiden ungleichen Männer irgendwie gar nicht und so ist es wenig verwunderlich, dass schon bald auch andere unter die Räder kommen.
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Es kann aber natürlich auch gut sein, dass ich einige Elemente der Geschichte wie z.B. den Tod des Lehrers Willis und das seltsame Verhalten seiner Gattin dann dank der seltsamen Inszenierung, der vorliegenden Fassung und der mitunter schlecht verständlichen Dialoge einige Aspekte der Geschichte nicht so ganz mitbekommen habe. Irgendwie hab ich die Handhabung von Heroin auch noch anders in Erinnerung, wie es in dem Streifen gezeigt wird, aber dennoch sollte hier jetzt nicht der Eindruck entstehen, als handle es sich bei dem Film um ein schlechtes Werk. Vielmehr ist „Microscopic liquid subway to oblivion“ wohl einer der Streifen, den man schon gesehen haben muss, um seine Existenz überhaupt zu glauben.
Darstellerisch ist das Werk dann auch ein reines Vier-Personen-Stück, wobei den männlichen Fan vor allem die Mitwirkung der blutjungen Ewa Aulin interessieren dürfte. Die war bei den Dreharbeiten so um die 20, sehr hübsch anzusehen und eigentlich auch viel zu jung für ihre Rolle als Professorengattin. Dieser wiederum wird von Alex Rebar gespielt, den der aufmerksame Zuschauer vielleicht auch noch als dahin schmelzender Astronaut aus „The incredible Melting Man“ a.k.a. „Planet Saturn lässt schön grüßen“ kennt. Eugene Pomeroy hat leider danach nur noch in einem weiteren Film mitgespielt, während Carlo de Mejo noch in zahlreichen Filmen von Lucio Fulci und Bruno Mattei noch kleinere Rollen übernommen hat.
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Unterm Strich bleibt ein sehr obskurer und seltsamer Film, der es mühelos geschafft hat, mich knapp 90 Minuten lang in eine Mischung aus fassungslosem Erstaunen und ungläubigem Entsetzen zu versetzen. „Mircoscopic subway to oblivion“ hat nicht nur einen sperrigen Nonsens-Titel, sondern ist auch ansonsten absolut unpackbar ausgefallen. Drogendrama trifft auf Experimental-Kino und feiert mit psychedelischen Szenen und flotter Musik ein fröhliches Stelldichein. Dass der Zuschauer sowie das Verständnis dabei auf der Strecke bleibt, muss da wohl in Kauf genommen werden. Dennoch macht der Streifen er großen Spaß und kann den aufgeschossenen Italofans unter uns wohl auch nur empfohlen werden kann. Ach ja, bevor ich es vergesse - den schlechtesten Titelsong aller Zeiten gibt es nebenher auch noch. Spaßig!
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