Alternativer Titel: The Big Boss
Produktionsland: Hongkong, Thailand
Produktion: Golden Harvest
Erscheinungsjahr: 1971
Regie: Lo Wei
Drehbuch: Bruce Lee, Lo Wei
Kamera: Chen Ching Chu
Schnitt: Fan Chia Kun
Musik: Peter Thomas
Länge: ca. 96 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller:
Bruce Lee: Cheng Li
Maria Yi: Chow Mei
James Tien: Hsiu Chien
Han Ying-chieh: Mr. Mi
Cheng findet in der Firma von Mister Mi einen Arbeitsplatz, der ihm durch seine Freunde vermittelt wurde. Dass hinter der vermutlichen Eisfirma, noch Rauschgiftschmuggel und Mädchenhandel steckt, erfährt Cheng erst, nachdem es zu einigen Vermissten und Toten kommt.
Es war die Nachtigal und nicht die Lerche. Besser gesagt es ist nicht die Schere im Kopf. Nein, es ist die Säge im Kopf. Eine Szene innerhalb des Films, die bis heute verschollen ist und somit „Die Todesfaust des Cheng Li“ zum ewigen Mythos erklärt. Denn es wird auf Grund dieser Tatsache niemals eine Uncut Version dieses Films geben und die Diskussionen in Fankreisen werden auf immer bestehen bleiben. Aber auch ohne diese eine, uns allen nicht bekannte Szene, handelt es sich bei „Die Todesfaust des Cheng Li“ um einen sehr guten Eastern, der sich seinen Kultstatus verdient hat.
Der erste von vier, letztendlich auch fertig gestellten, Material Arts Filmen, mit Bruce Lee in der Hauptrolle, hat nämlich so einiges zu bieten. Gerade das Finale des Films ist ein Quell an guten Kampfszenen, in denen Bruce Lee richtig gut präsent ist. Die Szenen sind, in Anbetracht des Produktionsjahrs: 1971, auch nicht gerade ohne und es geht mit einigen Messereinsätzen recht gut zur Sache. Der finale Kampf zwischen Cheng und Mister Mi, bietet diesbezüglich einige Brutalitäten und eine, perfekt in Szene gefasste, Action. Bei allen Lobeshymnen auf Bruce Lees einzigartigen Kampfstil, der von einigen Schlaumeiern mit Gewaltverherrlichung gleichgestellt wurde, muss angesprochen werden, dass der Film zum Ende die Message ausgibt, dass Gewalt die falsche Lösung ist. Cheng Li ist ein Charakter, der sich vom Ärger distanzieren will und an ein normales Leben ohne Gewalt denkt. Sein geplanter Rachefeldzug, wird in einem Monolog, von Cheng Li selbst in Frage gestellt.
„Die Todesfaust des Cheng Li“ baut auch weitere kritische Momente ein. Hier sind Arbeitsbedingungen und das Verhältnis Arbeiter- Vorgesetzter angesprochen. Es gelingt Lo Wei somit, eine kritische Note zu verabreichen. Der Unterschied der Lebensverhältnisse zwischen der Arbeiterschicht und der reichen Bevölkerung, findet ebenfalls seinen Anklang. Dieses sei allerdings als Randnotiz angegeben, dain erster Linie, Material Arts im Vordergrund stehen soll und dazu ist Bruce Lee einfach prädestiniert. Der einzigartige Kampfstil, weiß auch nach mittlerweile 40 Jahren voll zu überzeugen. Leider kommt die Action innerhalb des Films, im Vergleich zu den anderen Bruce Lee Filmen, ein wenig zu kurz. Dieses wird allerdings durch einige, bereits angesprochene Brutalitäten, innerhalb der Kämpfe ein wenig aufgewogen.
Fazit: „Die Todesfaust des Cheng Li“ hat nicht die Klasse von „Todesgrüße aus Shanghai“, „Die Todeskralle schlägt wieder zu „oder „Der Mann mit der Todeskralle“, weiß aber dennoch zu überzeugen und dieses liegt zweifelsohne an einem großartigen Bruce Lee.
8,5/10