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In einem Motel außerhalb von Rom treffen sich gutsituierte Männer und Frauen mit Partnern zu sexuellen Vergnügungen. Auch der Geschäftsmann Rinaldo Cortesi (Enzo Fisichella) meldet sich eines Tages auf eine der Zeitungsanzeigen und trifft sich wenig später mit der Prostituierten Loredana (Marina Hedman) zu frivolen Spielen. Einige Tage später bekommt er jedoch einen Erpresser-Brief mit komprimierenden Fotos und alarmiert seinen Anwalt, der dummerweise ein Verhältnis mit der Ehefrau seines Klienten hat. Dadurch erfährt auch Luisa Cortesi (Patrizia Behn) von der Erpressung und geht mit den Bildern schnurstracks zur Polizei und landet im Büro von Inspektor de Sanctis (Anthony Steffen).
Luisa wird bei dem Versuch den Erpresser zu enttarnen im Motel ermordet wird und ihr Leichnam kurzerhand im Wagen des frisch-verliebten Pärchens Roberto (Ray Lovelock) und Patrizia (Anna Maria Rizzoli) entsorgt. Als dieser entdeckt wird und Inspektor de Sanctis vom schauspielerischen Talent der Beiden erfährt, engagiert er das Pärchen um verdeckt im Motel zu ermitteln. Und tatsächlich entdecken die beiden einige Tage später eine Industriellengattin mit einem bekannten Pornoverleger Liguori (Marino Masé) und dem Fotografen Willy (Mario Cutini) im Schlepptau, der vom Nebenzimmer aus die Fotos anfertigt. Als sich Patrizia tags darauf in dessen Atelier fotografieren lässt und ein weiterer Mord geschieht, gerät das Pärchen ins Visier der Erpresser und somit in tödliche Gefahr…
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Ende der Siebziger waren die Glanzzeiten des Giallos längst vorbei und das Kinopublikum interessierte sich eher für Kannibalen oder Untote und wesentlich brutalere Geschichten. In dieser Zeit entstanden dann auch noch Spät-Gialli, die sich dann entweder mit viel Sex und/oder herber Gewalt ins das Blickfeld des Zuschauers rücken mussten. Neben Mario Landis „Giallo a Venezia“ ist auch Mario Gariazzos „Play Motel“ in dieser Zeit entstanden und bietet neben einer kleinen giallo-esken Kriminalstory vor allem zu Beginn recht viel sleazige Szenen mit kurzen HC-Inserts, die eigentlich voll und ganz auf das männliche Hetero-Publikum zugeschnitten sind.
Die Kriminal- bzw. Erpressungsgeschichte in „Play Motel“ ist ja eigentlich vollkommen zu vernachlässigen und die Mordszenen sind ebenfalls wenig explizit ausgefallen. So etwas wie Spannung kommt ja zu keiner Sekunde auf und über die seltsamen Ermittlungsmethoden und noch seltsameren Umgang mit Tatverdächtigen, sollte man ebenfalls nicht zu sehr nachdenken. Dafür punktet der Film vor allem an der Sleaze-Front und bietet allerlei Detailaufnahmen des weiblichen Körpers und eine Handvoll lustiger Szenen im eingangs erwähnten Motel, bei denen wieder einmal das Klischee genährt wird, dass sich vor allem reiche und konservative Männer gerne mal perversen Rollenspielchen hingeben.
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Regisseur Mario Gariazzo ist ja auch nicht unbedingt für sein qualitativ-hochwertiges Output bekannt und zeichnet sich auch noch für den grandios-grottigen und unfassbar schlechten Sci-Fi-Schnarcher „Terror“ mit Robert Hoffmann verantwortlich, der seinem Titel zumindest in Punkto Zuschauerunterhaltung wahrlich gerecht wird. Bekanntestes seiner Werke dürfte neben seinen diversen Softsex-Filmchen dann am ehesten „Amazonia – Kopfjagd in Regenwald“ sein, der auch unter dem Titel „Cannibal Holocaust 2 – The Cathrine Miles Story“ vermarktet wurde. Inszenatorisch ist „Play Motel“ – was ich anhand meiner schlechten Fassung erahnen kann – aber ohnehin eher durchschnittlich und zeugen neben einem schwachen Drehbuch vor allem durch eher kostengünstige Machart.
Darstellerisch gibt es in „Play Motel“ dann ein Wiedersehen mit recht bekannten Gesichtern. Allen voran natürlich Ray Lovelock als Schauspieler und Hobby-Ermittler Roberto, der dem Leser vor allem durch seine Auftritte in zahlreiche Genre-Filme wie z.B. „Das Leichenhaus der lebenden Toten“ und „Deadly Trap“ und „Oben ohne – unten Jeans“ bekannt sein dürfte. Anthony Steffen muss man ebenfalls nicht mehr groß vorstellen, auch wenn seine Rolle als Ermittler eher auf ein Minimum reduziert wurde. Anna Maria Rizzoli ist ebenfalls hübsch anzusehen und darf die Vorzüge ihres Körpers auch ausgiebig präsentieren. Abgerundet wird der Cast mit Marino Masé („…a tutte le auto della polizia“) als schmieriger Pornoverleger und Mario Cutini („Das süsse Leben der Nonne von Monza“) als Fotograf Willi.
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Unterm Strich kann man den spannungsfreien „Play Motel“ wohl neben „Giallo a Venezia“ zum absoluten Bodensatz des Genres rechnen. Während „Giallo a Venezia“ aber vor allem durch seine brutalen Morde von sich reden macht, gibt es in „Play Motel“ kurze HC-Inserts, die den Film zumindest für Freunde von gepflegtem Sleaze interessant macht. Gute und interessante Filme sehen aber definitiv anders aus und auch wenn im „Play Motel“ immer was los ist, ordentlich gepempert wird und auch der Soundtrack mit poppigen Songs durchaus punkten kann, so ist Mario Gariazzos Streifen wohl doch nur den Giallo-Komplettisten und Sleaze-Freunden zu empfehlen. 4/10 Punkten
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