Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson (1972)
Moderator: jogiwan
Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson (1972)
Originaltitel: Dracula A.D. 1972
Herstellungsland: Großbritannien / 1972
Regie: Alan Gibson
Darsteller: Christopher Lee, Peter Cushing, Stephanie Beacham, Christopher Neame, Caroline Munro u. A.
Dieser Film muss mit einem eigenen Thread gewürdigt werden. Ich habe eine älteren Kurzkommentar ausgegraben:
Bei einem wilden Kampf im Jahre 1872, kommen Graf Dracula (Christopher Lee) und sein Widersacher Prof. Van Helsing (Peter Cushing) ums Leben. Ok, der Graf zerfällt natürlich zu Staub, tot ist er ja gewissermaßen schon. Ein Zeitsprung ins Jahr 1972. Jessica Van Helsing feiert in London wilde Parties mit ihren Freunden. Als Boss der Clique spielt sich Johnny Alucard auf. Während einer schwarzen Messe erweckt er seinen Meister per Blutspende erneut zum Leben. Dracula sinnt nach Rache an der Famile Van Helsing. Doch ein Nachfahre seines damaligen Bezwingers stellt sich ihm in den Weg...
Zum sechsten Mal gab Christopher Lee in "Dracula A.D. 1972" für die Hammer Studios den blutsaugenden Grafen. Endlich steht ihm wieder Peter Cushing gegenüber. Ein Freudenfest für alle Hammerianer! Dazu gibt es tanzende, bekiffte Hippies in herrlich geschmacklosen Klamotten. Der deutsche Titel ist mal wieder völlig Banane, aber gerade deswegen irgendwie kultig.
Diesen Film liebte ich schon als kleiner Pimpf. Ich liebe diesen Klassiker noch heute. Vielleicht mehr denn jemals zuvor!
10/10
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- Nello Pazzafini
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Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson
ich mag den auch total, dieses 70er feeling ist einfach super und diese wiedererweckens runde mit den minirock weibern, einfach super! hat was ganz eigenes der film!
- Nello Pazzafini
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Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson
auch ein geiles artwork hamm se gemacht zwecks bewerbung dieses tollen draculas
Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson
Ein wahrer Eikätscher!Nello Pazzafini hat geschrieben:auch ein geiles artwork hamm se gemacht zwecks bewerbung dieses tollen draculas
Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson
Darauf wäre jede Kirmesbude stolz. Den "Künstler sollte man zur Belohnung vierteilen.
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- Nello Pazzafini
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Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson
das nennen sie pop art oder so ähnlich.....
hier noch ein schönes teil!
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- buxtebrawler
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Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson
„Schließt den Teufelskreis!“
Christopher Lee als Graf Dracula jagt hier nicht etwa Liliputanerinnen, sondern, zumindest in der Phantasie des deutschen Verleihs, Backfische in knappen Beinkleidern. Im Original hört Lees vorletzter Auftritt als Standard-Dracula der britischen „Hammer Film Productions“ auf den Titel „Dracula A.D. 1972“ und aus eben jenem Jahr stammt dieser Film, bei dem Alan Gibson die Regie führte. Offensichtlich wollte man weg vom klassischen Gothic-Horror und hat versucht, das Dracula-Thema durch Ansiedelung in der damaligen Gegenwart (bzw. dem, was man bei Hammer dafür hielt) zu modernisieren. Um es gleich vorwegzunehmen: Das ging ziemlich in die Hose, möchte man „Dracula A.D. 1972“ als ernsthaften Horrorfilm betrachten. Doch auch wer glaubt, ordentlich Sleaze in Form nackter Haut gejagter Mädchen geboten zu bekommen, irrt. Was den Erotik- wie leider auch den Blut- und Gewaltfaktor betrifft, präsentiert sich Gibsons Film enttäuschend zahm und angepasst, kein Vergleich zum vorausgegangen „Dracula – Nächte des Entsetzens“, der uns mit Dracula in blutiger Raserei erfreute. Doch – endlich – ist der lange Zeit schmerzlich vermisste Peter Cushing wieder als van Helsing mit von der Partie, allerdings… was hat man bloß aus seiner Rolle gemacht? Sicherlich, Cushing spielt hier lediglich einen Nachfahren des originalen van Helsing, aber dass dieser stellenweise gar etwas trottelig wirkt, wäre bei „Dracula“ anno 1958 noch undenkbar gewesen und ist dem Drehbuch geschuldet, gegen das Cushing tapfer anzuspielen versucht. Nun war ich 1972 zwar noch nicht einmal geplant, erlaube es mir aber trotzdem, den Realismusgehalt der feierwütigen, frechen und sich zu einem satanischen Ritual überreden lassenden Jugendlichen stark anzuzweifeln und vermute ihn auf dem Niveau, was seit „Freitag, der 13.“ gängige Slasherkost an vergnügungssüchtigen Dumpfbacken so anbietet. Nach dem eigentlich stimmigen, Erwartungen weckenden Prolog, der einen Kampf zwischen van Helsing und Dracula in der Vergangenheit suggeriert, der nur leider überhaupt nichts mit den vorausgegangenen x Dracula-Filmen aus dem Hause „Hammer“ zu tun hat, wird der Zuschauer jedenfalls erst einmal verdammt lang mit der Londoner Jugendkultur der Gegenwart (bzw. dem, was man dafür hielt) konfrontiert, bis es endlich nach einer höchst amüsanten schwarzen Messe mit Erscheinen Draculas zum fröhlichen Anachronismus kommt. Doch auch, wenn schon mal ein Küsschen angedeutet und stattdessen in den Hals gebissen wird, ist das alles in erster Linie unfreiwillig komisch, unblutig und bis auf van-Helsing-Nichte Jessicas (Stephanie Beacham) herrlich tiefen Ausschnitt sittsam inkl. fragwürdiger Dialoge, trashiger Szenen und einem unspektakulären Ende, unterlegt von einem fetzigen 70er-Funk-Disco-Soundtrack. Das hat zwar durchaus seinen seltsamen Charme, ist leicht konsumierbar und weiß zu unterhalten, aber eben in erster Linie unter Gesichtspunkten, die bestimmt nicht freiwilliger Natur waren… „Ich sehe gar nichts. Ich bin nur ein einfacher Polizeibeamter!“ heißt es im Film, ich hingegen sehe alles, sogar „Dracula A.D. 1972“ und habe meinen Spaß.
Christopher Lee als Graf Dracula jagt hier nicht etwa Liliputanerinnen, sondern, zumindest in der Phantasie des deutschen Verleihs, Backfische in knappen Beinkleidern. Im Original hört Lees vorletzter Auftritt als Standard-Dracula der britischen „Hammer Film Productions“ auf den Titel „Dracula A.D. 1972“ und aus eben jenem Jahr stammt dieser Film, bei dem Alan Gibson die Regie führte. Offensichtlich wollte man weg vom klassischen Gothic-Horror und hat versucht, das Dracula-Thema durch Ansiedelung in der damaligen Gegenwart (bzw. dem, was man bei Hammer dafür hielt) zu modernisieren. Um es gleich vorwegzunehmen: Das ging ziemlich in die Hose, möchte man „Dracula A.D. 1972“ als ernsthaften Horrorfilm betrachten. Doch auch wer glaubt, ordentlich Sleaze in Form nackter Haut gejagter Mädchen geboten zu bekommen, irrt. Was den Erotik- wie leider auch den Blut- und Gewaltfaktor betrifft, präsentiert sich Gibsons Film enttäuschend zahm und angepasst, kein Vergleich zum vorausgegangen „Dracula – Nächte des Entsetzens“, der uns mit Dracula in blutiger Raserei erfreute. Doch – endlich – ist der lange Zeit schmerzlich vermisste Peter Cushing wieder als van Helsing mit von der Partie, allerdings… was hat man bloß aus seiner Rolle gemacht? Sicherlich, Cushing spielt hier lediglich einen Nachfahren des originalen van Helsing, aber dass dieser stellenweise gar etwas trottelig wirkt, wäre bei „Dracula“ anno 1958 noch undenkbar gewesen und ist dem Drehbuch geschuldet, gegen das Cushing tapfer anzuspielen versucht. Nun war ich 1972 zwar noch nicht einmal geplant, erlaube es mir aber trotzdem, den Realismusgehalt der feierwütigen, frechen und sich zu einem satanischen Ritual überreden lassenden Jugendlichen stark anzuzweifeln und vermute ihn auf dem Niveau, was seit „Freitag, der 13.“ gängige Slasherkost an vergnügungssüchtigen Dumpfbacken so anbietet. Nach dem eigentlich stimmigen, Erwartungen weckenden Prolog, der einen Kampf zwischen van Helsing und Dracula in der Vergangenheit suggeriert, der nur leider überhaupt nichts mit den vorausgegangenen x Dracula-Filmen aus dem Hause „Hammer“ zu tun hat, wird der Zuschauer jedenfalls erst einmal verdammt lang mit der Londoner Jugendkultur der Gegenwart (bzw. dem, was man dafür hielt) konfrontiert, bis es endlich nach einer höchst amüsanten schwarzen Messe mit Erscheinen Draculas zum fröhlichen Anachronismus kommt. Doch auch, wenn schon mal ein Küsschen angedeutet und stattdessen in den Hals gebissen wird, ist das alles in erster Linie unfreiwillig komisch, unblutig und bis auf van-Helsing-Nichte Jessicas (Stephanie Beacham) herrlich tiefen Ausschnitt sittsam inkl. fragwürdiger Dialoge, trashiger Szenen und einem unspektakulären Ende, unterlegt von einem fetzigen 70er-Funk-Disco-Soundtrack. Das hat zwar durchaus seinen seltsamen Charme, ist leicht konsumierbar und weiß zu unterhalten, aber eben in erster Linie unter Gesichtspunkten, die bestimmt nicht freiwilliger Natur waren… „Ich sehe gar nichts. Ich bin nur ein einfacher Polizeibeamter!“ heißt es im Film, ich hingegen sehe alles, sogar „Dracula A.D. 1972“ und habe meinen Spaß.
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
Diese Filme sind züchisch krank!
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Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson
Erscheint voraussichtlich am 29.07.2016 beim neuen Label Omega als Blu-ray/DVD-Kombination im Mediabook:
Bemerkungen:
- Mediabook im DVD-Format mit 2 Single Trays und Booklet
- 1 BD / 1 DVD
- Auflage: 999
Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=72711
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- Mediabook im DVD-Format mit 2 Single Trays und Booklet
- 1 BD / 1 DVD
- Auflage: 999
Quelle: http://www.ofdb.de/view.php?page=fassun ... &vid=72711
Ein-Mann-Geschmacks-Armee gegen die eingefahrene Italo-Front (4/10 u. 9+)Onkel Joe hat geschrieben:Die Sicht des Bux muss man verstehen lernen denn dann braucht man einfach viel weniger Maaloxan.
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Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson (1972)
Lang ist es her, dass ich Draculas Angriff auf die Gegenwart zuletzt sah. Es ist so lange her, dass es noch auf VHS war. Es ist sogar so lange her, dass mir damals Caroline Munro noch gar kein Begriff war.
Nun sollte man freilich keinen klassischen gothic horror erwarten, wenn man den Grafen in das Jahr 1972 transformiert. Vielmehr macht gerade die Tatsache, dass Dracula A.D. 1972 komplett auf den Zeitgeist-Zug aufspringt, seinen Reiz aus. Gewiss, der Graf hätte mehr Screentime haben können, und die Synchro hätte manchmal etwas zurückgenommener sein können. Dennoch, das Früh-70er-Feeling macht hier wirklich alles wett, und Johnny Alucard gibt bei der schwarzen Messe wahrlich alles.
Unterhaltsam, hochgradig.
Nun sollte man freilich keinen klassischen gothic horror erwarten, wenn man den Grafen in das Jahr 1972 transformiert. Vielmehr macht gerade die Tatsache, dass Dracula A.D. 1972 komplett auf den Zeitgeist-Zug aufspringt, seinen Reiz aus. Gewiss, der Graf hätte mehr Screentime haben können, und die Synchro hätte manchmal etwas zurückgenommener sein können. Dennoch, das Früh-70er-Feeling macht hier wirklich alles wett, und Johnny Alucard gibt bei der schwarzen Messe wahrlich alles.
Unterhaltsam, hochgradig.
The more I see
The less I know
About all the things I thought were wrong or right
& carved in stone
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Re: Dracula jagt Mini-Mädchen - Alan Gibson (1972)
Den habe ich zuletzt vor Jahrzehnten im TV gesehen, damals war ich vom wenig gruseligen Setting nicht begeistert.
Für mich mach(t)e gerade die Gothic-Atmo das besondere an den Dracula-Werken der Hammer-Studios aus. Den müsste ich mir mal wieder anschauen, leider habe ich ihn nicht auf DVD, das (überteuerte) MB kommt für mich nicht in Frage.
Für mich mach(t)e gerade die Gothic-Atmo das besondere an den Dracula-Werken der Hammer-Studios aus. Den müsste ich mir mal wieder anschauen, leider habe ich ihn nicht auf DVD, das (überteuerte) MB kommt für mich nicht in Frage.
Zuletzt geändert von Il Grande Silenzio am Sa 13. Aug 2016, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.