Die Bestie aus dem Weltraum - Alfonso Brescia (1980)
Verfasst: Di 3. Mai 2011, 07:44
Die Bestie aus dem Weltraum
Originaltitel: La Bestia nello spazio
Alternativtitel: Beast in Space
Herstellungsland: Italien / 1980
Regie: Alfonso Brescia (als Al Bradley)
Darsteller: Sirpa Lane, Vassili Karis, Lucio Rosato, Claudio Undari, Umberto Ceriani, Maria D'Alessandro
Al Bradley hat wieder zugeschlagen, und er ist nicht allein! Für das Drehbuch waren nämlich Alfonso Brescia und ein gewisser Aldo Crudo zuständig! Die Musik (natürlich wieder Giombini) wird in den Credits einem gewissen PLUTOKENNEDY zugeschrieben. Noch Fragen?
Es beginnt alles in einer Weltraumkneipe, die so abgespaced aussieht, dass man sie sich gut in einem heutigen gentrifizierten Stadtviertel einer Studentenstadt vorstellen kann. Captain Larry Madison, Kommandant der Raumflotte (Vassili Karis) gerät in eine Prügelei mit dem Händler Juan Cardoso (Venantino Venantini), der sich an die schöne Sandra (Sirpa Lane) rangemacht hat, schließlich will Larry selbst Sandra vernaschen und er hat die ultimative Aufreißerfrage parat: „Hast du schon mal den Arsch von einem Pavian gesehen?“ Die Methode erweist sich jedenfalls als wirkungsvoll, denn es folgt eine Sexszene. Ja, nach vier SF-Trashern kam Onkel Al auf die grandiose Idee, die Weltraumthematik mit nackten Körpern anzureichern. Danach hat Sandra einen Alptraum, in dem sich durch einen Birkenwald läuft, während Giombini seinen Synthi quält. Sandra beginnt, ausführlich (!) von ihrem Traum zu erzählen, wobei Larry kurzerhand wieder einschläft. Sandra: „und ich bräuchte so viel Liebe!“
Madison wird auf den Planeten Lorrigon geschickt, um von dort Autalium zu besorgen, ein seltenes Metall, das für den Bau von Neutronenbomben gebraucht wird, denn Cardoso hatte eine Ampulle Autalium bei sich. Daher soll Cardoso vorher noch zur Basis gebracht und verhört werden. Madison geht deshalb wieder in die Space-Bar und ordert harte Getränke: „Bring mir eine Uranusmilch!“ „OK, gebongt!“ Die Festnahme Juans misslingt jedoch.
Also geht es ab ins Raumschiff, wo sowohl auf Larry als auch auf den Zuschauer eine Überraschung wartet. Larry ist verdutzt, denn Sandra gehört als Navigationsoffizierin zu seiner Crew. Der Zuschauer ist geplättet von den Badekappen des Grauens, die die Raumfahrer tragen und kann sich kaum vorstellen, dass die Gage angemessen genug war, sich in diesem Outfit zu präsentieren…
Sandra hat an Bord wieder einen Alptraum, in dem sie die Crew beim Sex sieht und dann sieht sie da noch…
Das Raumschiff gerät unterdessen in Rotation, sprich Alfonso lässt die Kamera rotieren, wobei auch hier wieder die überragende Tricktechnik der Italiener zu loben ist. Wahrscheinlich ILM…
Auf jeden Fall schafft es Madison doch noch, nach Lorrigon zu gelangen. Nachdem die Landefähre dort gelandet ist, beginnt die Crew mit der Erkundung des Planeten, gekleidet in die roten oder grünen Latexanzüge aus „Krieg der Roboter“ und ausgestattet mit Autaliumsuchdetektoren. Dann passiert es, es erscheint ZOKOR! Ja, dies ist nicht mehr Sandras Alptraum, dies ist die Realität. Auf der Suche nach dem Autalium in eine Grotte geführt, tauchen dort dann die goldenen Androiden wieder auf, Onkel Al war schon ein Meister des Recyclings. Die Crew findet sich unterdessen im Birkenwäldchen wieder, wo sich alle ganz merkwürdig fühlen („Ich hätte Lust auf alles zu schießen, obwohl ich eine totale Trägheit verspüre“), wo der Film guerillamäßig von einer Pferdesexszene überfallen wird, worauf sich die weiblichen Crewmitglieder lustvoll über die Möpse streicheln („Hier fängt die Sache an, ernst zu werden!“) Zur Klarstellung sollte erwähnt werden, dass in der Pferdeszene ein Hengst und eine Stute zu sehen sind (zum Glück ist dies kein Film von Onkel Joe…), zumal zur Crew Marina Lotar/Frajese/Hedman of „Das Sex-Taxi“-Fame (Rollenname: Frieda Henkel!) gehört, und über Marina kursieren böse Gerüchte, was den Umgang mit Pferden angeht… Die dritte Frau im All nennt sich Erika Grant und wird Maria D’Alessandro gespielt, die mir sonst unbekannt ist, aber optisch überzeugt.
Die weitere Autaliumsuche führt in eine Art Schloss, wo man sich mit Kopfschmerzen an einer festlich gedeckten Tafel wieder findet, zusammen mit Juan Cardoso und einem Typen namens Onaf (Robert Hundar), der sich als Herrscher des Kontinents vorstellt, aber doch nur ein Erfüllungsgehilfe von ZOKOR ist. ZOKOR ist ein vor langer Zeit außer Kontrolle geratener Computer („solides Vorkriegsmodell“), der seiner Energie aus dem Autalium gewinnt. Das Gelage weiter sich zur Orgie aus, bei der Onaf für eine körperliche Überraschung sorgt.
Anschließend folgt ein Angriff der goldenen Androiden, der wieder mit dem „Marsch-Beat“ (siehe „Krieg der Roboter“) unterlegt wurde, und auch hier klingen die Laserschwerter merkwürdig metallisch. Dann muss der große ZOKOR noch unschädlich gemacht, was nicht ungefährlich ist, denn in dem Moment, in dem ZOKOR „in die totale Havarie eintrete, wird der Planet explodieren!“ Aber natürlich wird alles gut, und Sandra findet trotz der extremen Zeitnot (schließlich droht jeden Moment die Zerstörung des Planeten) noch Zeit, sich zweimal umzuziehen! Das schafft ja nicht mal Madonna bei ihren Halbplayback-Shows…
Freunde hochklassigen SciFi-Entertainments waren bei Don Alfonso noch nie an der richtigen Adresse, seine Ausflüge ins Weltall waren immer schon Beispielfälle für beinharte Trashologen, an denen man allenfalls bemängeln ihre Jugendfreiheit bemängeln konnte. Zum Abschluss seiner 5teiligen SF-Reihe zeigte Brescia ein Einsehen und serviert neben dem üblichen Trash dem geneigten Zuschauer jede Menge Sleaze.
Wobei die Produzenten dann wieder etwas übers Ziel hinausschossen, denn zumindest in den USA ist seit ein paar Jahren eine Version mit Hardcore-Einsprengseln erhältlich, was den Film jedoch nicht zu Zusatzpunkten verhilft. Spätestens anhand einiger deleted scenes wird deutlich, dass diese Szenen eh mit ganz anderen Darstellern gedreht wurden, und angeblich nicht einmal von Brescia selbst stammen sollen.
In Deutschland kam die „Bestie“ (wie auch Andrea Bianchis „Der geheimnisvolle Killer“ und Polsellis „Das Grauen kam nachts“) beim wunderbaren EXQUISIT-Label heraus, und das natürlich wieder in zwei unterschiedlichen Fassungen, die eine 70, die andere 75 Minuten lang. Noch mehr zu sehen, nämlich 81 Minuten, gab auf dem Tape der Fa. Rowo Video, doch sind davon gerade mal 2 Exemplare bekannt. Eine DVD, inclusive des xxx-Materials, ist von X-Cess angekündigt. Ich hätte aber trotzdem lieber eine Brescia-SF-Komplettbox mit allen 5 Filmen und Giombinis Soundtracks aus dem Hause Camera Obscura…
Auf eine Kuriosität sei noch hingewiesen: In der IMDB erhalten sämtliche SciFi-Brescias ja ziemlich katastrophale Bewertungen, die „Bestie“ liegt mit einem Schnitt von 4/10 noch am besten, „Krieg der Roboter“ und „Star Odyssey“ kriegen gerade mal 2,4/10. Ziemlich abstrus ist allerdings, wie sich die Anzahl der User-Reviews verteilt:
Da liegt „Krieg der Roboter“ mit 27 (!) ganz klar vorne, der in Deutschland nicht gelaufene „Anno Zero – guerra nello spazio“ kommt auf 18 Reviews, „Battle of the stars“ auf 16 und „Star Odyssey“ immerhin noch auf 10. Die „Bestie“ kommt hingegen trotz der beiden US-DVDs gerade mal auf 2! Anscheinend sind in den Staaten einige Brescias in einem 50-Filme-DVD-Paket verbraten worden, und diese Scheiben sind offenbar nur Leuten in die Hände gefallen, die sich dann beklagen „the costumes are crappy and cheap, the acting wooden (at best) and the special effects were bad for a 50s sci-fi film – let alone one from 1977. This really is a wretched film all around and not worth even a peek. Avoid it at all costs”, während die “Bestien”-Freunde nicht den Weg zur IMDB finden. Ignorantes Ami-Pack!
Aber es gibt natürlich auch Bradley-Fans in den Staaten:
Originaltitel: La Bestia nello spazio
Alternativtitel: Beast in Space
Herstellungsland: Italien / 1980
Regie: Alfonso Brescia (als Al Bradley)
Darsteller: Sirpa Lane, Vassili Karis, Lucio Rosato, Claudio Undari, Umberto Ceriani, Maria D'Alessandro
Al Bradley hat wieder zugeschlagen, und er ist nicht allein! Für das Drehbuch waren nämlich Alfonso Brescia und ein gewisser Aldo Crudo zuständig! Die Musik (natürlich wieder Giombini) wird in den Credits einem gewissen PLUTOKENNEDY zugeschrieben. Noch Fragen?
Es beginnt alles in einer Weltraumkneipe, die so abgespaced aussieht, dass man sie sich gut in einem heutigen gentrifizierten Stadtviertel einer Studentenstadt vorstellen kann. Captain Larry Madison, Kommandant der Raumflotte (Vassili Karis) gerät in eine Prügelei mit dem Händler Juan Cardoso (Venantino Venantini), der sich an die schöne Sandra (Sirpa Lane) rangemacht hat, schließlich will Larry selbst Sandra vernaschen und er hat die ultimative Aufreißerfrage parat: „Hast du schon mal den Arsch von einem Pavian gesehen?“ Die Methode erweist sich jedenfalls als wirkungsvoll, denn es folgt eine Sexszene. Ja, nach vier SF-Trashern kam Onkel Al auf die grandiose Idee, die Weltraumthematik mit nackten Körpern anzureichern. Danach hat Sandra einen Alptraum, in dem sich durch einen Birkenwald läuft, während Giombini seinen Synthi quält. Sandra beginnt, ausführlich (!) von ihrem Traum zu erzählen, wobei Larry kurzerhand wieder einschläft. Sandra: „und ich bräuchte so viel Liebe!“
Madison wird auf den Planeten Lorrigon geschickt, um von dort Autalium zu besorgen, ein seltenes Metall, das für den Bau von Neutronenbomben gebraucht wird, denn Cardoso hatte eine Ampulle Autalium bei sich. Daher soll Cardoso vorher noch zur Basis gebracht und verhört werden. Madison geht deshalb wieder in die Space-Bar und ordert harte Getränke: „Bring mir eine Uranusmilch!“ „OK, gebongt!“ Die Festnahme Juans misslingt jedoch.
Also geht es ab ins Raumschiff, wo sowohl auf Larry als auch auf den Zuschauer eine Überraschung wartet. Larry ist verdutzt, denn Sandra gehört als Navigationsoffizierin zu seiner Crew. Der Zuschauer ist geplättet von den Badekappen des Grauens, die die Raumfahrer tragen und kann sich kaum vorstellen, dass die Gage angemessen genug war, sich in diesem Outfit zu präsentieren…
Sandra hat an Bord wieder einen Alptraum, in dem sie die Crew beim Sex sieht und dann sieht sie da noch…
Das Raumschiff gerät unterdessen in Rotation, sprich Alfonso lässt die Kamera rotieren, wobei auch hier wieder die überragende Tricktechnik der Italiener zu loben ist. Wahrscheinlich ILM…
Auf jeden Fall schafft es Madison doch noch, nach Lorrigon zu gelangen. Nachdem die Landefähre dort gelandet ist, beginnt die Crew mit der Erkundung des Planeten, gekleidet in die roten oder grünen Latexanzüge aus „Krieg der Roboter“ und ausgestattet mit Autaliumsuchdetektoren. Dann passiert es, es erscheint ZOKOR! Ja, dies ist nicht mehr Sandras Alptraum, dies ist die Realität. Auf der Suche nach dem Autalium in eine Grotte geführt, tauchen dort dann die goldenen Androiden wieder auf, Onkel Al war schon ein Meister des Recyclings. Die Crew findet sich unterdessen im Birkenwäldchen wieder, wo sich alle ganz merkwürdig fühlen („Ich hätte Lust auf alles zu schießen, obwohl ich eine totale Trägheit verspüre“), wo der Film guerillamäßig von einer Pferdesexszene überfallen wird, worauf sich die weiblichen Crewmitglieder lustvoll über die Möpse streicheln („Hier fängt die Sache an, ernst zu werden!“) Zur Klarstellung sollte erwähnt werden, dass in der Pferdeszene ein Hengst und eine Stute zu sehen sind (zum Glück ist dies kein Film von Onkel Joe…), zumal zur Crew Marina Lotar/Frajese/Hedman of „Das Sex-Taxi“-Fame (Rollenname: Frieda Henkel!) gehört, und über Marina kursieren böse Gerüchte, was den Umgang mit Pferden angeht… Die dritte Frau im All nennt sich Erika Grant und wird Maria D’Alessandro gespielt, die mir sonst unbekannt ist, aber optisch überzeugt.
Die weitere Autaliumsuche führt in eine Art Schloss, wo man sich mit Kopfschmerzen an einer festlich gedeckten Tafel wieder findet, zusammen mit Juan Cardoso und einem Typen namens Onaf (Robert Hundar), der sich als Herrscher des Kontinents vorstellt, aber doch nur ein Erfüllungsgehilfe von ZOKOR ist. ZOKOR ist ein vor langer Zeit außer Kontrolle geratener Computer („solides Vorkriegsmodell“), der seiner Energie aus dem Autalium gewinnt. Das Gelage weiter sich zur Orgie aus, bei der Onaf für eine körperliche Überraschung sorgt.
Anschließend folgt ein Angriff der goldenen Androiden, der wieder mit dem „Marsch-Beat“ (siehe „Krieg der Roboter“) unterlegt wurde, und auch hier klingen die Laserschwerter merkwürdig metallisch. Dann muss der große ZOKOR noch unschädlich gemacht, was nicht ungefährlich ist, denn in dem Moment, in dem ZOKOR „in die totale Havarie eintrete, wird der Planet explodieren!“ Aber natürlich wird alles gut, und Sandra findet trotz der extremen Zeitnot (schließlich droht jeden Moment die Zerstörung des Planeten) noch Zeit, sich zweimal umzuziehen! Das schafft ja nicht mal Madonna bei ihren Halbplayback-Shows…
Freunde hochklassigen SciFi-Entertainments waren bei Don Alfonso noch nie an der richtigen Adresse, seine Ausflüge ins Weltall waren immer schon Beispielfälle für beinharte Trashologen, an denen man allenfalls bemängeln ihre Jugendfreiheit bemängeln konnte. Zum Abschluss seiner 5teiligen SF-Reihe zeigte Brescia ein Einsehen und serviert neben dem üblichen Trash dem geneigten Zuschauer jede Menge Sleaze.
Wobei die Produzenten dann wieder etwas übers Ziel hinausschossen, denn zumindest in den USA ist seit ein paar Jahren eine Version mit Hardcore-Einsprengseln erhältlich, was den Film jedoch nicht zu Zusatzpunkten verhilft. Spätestens anhand einiger deleted scenes wird deutlich, dass diese Szenen eh mit ganz anderen Darstellern gedreht wurden, und angeblich nicht einmal von Brescia selbst stammen sollen.
In Deutschland kam die „Bestie“ (wie auch Andrea Bianchis „Der geheimnisvolle Killer“ und Polsellis „Das Grauen kam nachts“) beim wunderbaren EXQUISIT-Label heraus, und das natürlich wieder in zwei unterschiedlichen Fassungen, die eine 70, die andere 75 Minuten lang. Noch mehr zu sehen, nämlich 81 Minuten, gab auf dem Tape der Fa. Rowo Video, doch sind davon gerade mal 2 Exemplare bekannt. Eine DVD, inclusive des xxx-Materials, ist von X-Cess angekündigt. Ich hätte aber trotzdem lieber eine Brescia-SF-Komplettbox mit allen 5 Filmen und Giombinis Soundtracks aus dem Hause Camera Obscura…
Auf eine Kuriosität sei noch hingewiesen: In der IMDB erhalten sämtliche SciFi-Brescias ja ziemlich katastrophale Bewertungen, die „Bestie“ liegt mit einem Schnitt von 4/10 noch am besten, „Krieg der Roboter“ und „Star Odyssey“ kriegen gerade mal 2,4/10. Ziemlich abstrus ist allerdings, wie sich die Anzahl der User-Reviews verteilt:
Da liegt „Krieg der Roboter“ mit 27 (!) ganz klar vorne, der in Deutschland nicht gelaufene „Anno Zero – guerra nello spazio“ kommt auf 18 Reviews, „Battle of the stars“ auf 16 und „Star Odyssey“ immerhin noch auf 10. Die „Bestie“ kommt hingegen trotz der beiden US-DVDs gerade mal auf 2! Anscheinend sind in den Staaten einige Brescias in einem 50-Filme-DVD-Paket verbraten worden, und diese Scheiben sind offenbar nur Leuten in die Hände gefallen, die sich dann beklagen „the costumes are crappy and cheap, the acting wooden (at best) and the special effects were bad for a 50s sci-fi film – let alone one from 1977. This really is a wretched film all around and not worth even a peek. Avoid it at all costs”, während die “Bestien”-Freunde nicht den Weg zur IMDB finden. Ignorantes Ami-Pack!
Aber es gibt natürlich auch Bradley-Fans in den Staaten: