Im Knast der perversen Mädchen - Giovanni Brusadori
Verfasst: Di 3. Mai 2011, 22:56
IM KNAST DER PERVERSEN MÄDCHEN
(LE EVASE - STORIE DI SESSO E DI VIOLENZE)
Italien 1978
R: Conrad Brueghel (Giovanni Brusadori)
D: Lilli Carati, Zora Kerova, Ines Pellegrini, Marina Daunia, und noch ein paar mehr Mädls
4 Mädls büchsen aus dem Zuchthaus aus, klassisch, mit zusammengeknüpften Bettlacken, töten zwei Cops und flüchten mit einem wartenden Auto von & mit Marina´s (Lilli Karati) Bruder Pierre. Geplant war die Flucht anders, Marina wollte den Verschwindibus allein mit ihrem Bruder machen. Später wird uns erklärt warum, Marina ist eine politische Terroristin, bei den anderen handelt es sich bloss um Gewaltverbrecherinnen. Doch sie müssen zusammenbleiben.
Kurz darauf kommts zu einem Unfall mit einem Bus – sie überleben und kidnappen diesen, voll mit Tennisspielerinnen!
Der Tennistrainer bietet Brötchen an, hierbei lernen wir Bettina kenne: „gib die her, das sind meine“. Bettina ist etwas beleibter und verfressen, die hat im ganzen Film ständig ein Sandwich in der Hand! Später erklärt sie auch ihre Fresssucht: „immer wenn ich angst habe muss ich fressen“ Buon Appetito! Sie ist es auch die ruppig ansagt was Sache ist: „Machs Maul zu, es zieht“.
Durchs Radio erfährt der Tennistrupp das die Weibergang gesuchte Ausbrecherinnen sind. Nun schlägt die gespielte Freundlichkeit in Ruppigkeit um und der Tennisclub wird gekidnappt. Eine Tennisspielerin schlägt einen Unterschlupf vor, das Haus eines Bekannten, einem Richter.
Dort angekommen wird der Richter zur Geisel und der Tennisclub kommt schroff in den Keller: „Mach schon oder bist du fusskrank?“ „Haltet endlich die klappe und bewegt eure ärsche.“ „Ach hau ab du bist sogar zum bumsen zu blöd.“ Das ist der Dank für Ride & Futter!
Marina besorgt mit Hilfe des Richters Medikamente für den Bruder. Bei dem Arzneikauf „verliert“ der Richter absichtlich Geld in der Apotheke um auf sich aufmerksam zu machen.
Währendessen gelingt dem Busfahrer und einem Mädl die Flucht. Die wird jedoch gleich entdeckt und beide werden wieder eingefangen. Daraufhin wird der Busfahrer vergewaltigt :
„Du wirst mich auf der Stelle bumsen und keine Widerrede mehr. Ich bin scharf auf dich wie eine Rasierklinge. Oohh, jetzt nimm mich richtig her, ich hab´s gern brutal.“ So sehen italienische Männerphantasien aus, vergewaltigt von Frau, si si.
Es folgen Demütigungen und Ferkelein, aber für meinen Geschmack kommt irgendwie der Sleaze insgesamt einfach zu kurz. Denkt man, jetzt wird endlich aufs Gas gedrückt ist´s auch schon wieder vorbei.
Auf dem verlorenen Geldschein in der Apotheke natürlich die Nachricht „Rufen sie die Polizei“ die sich dann sofort einschaltet und das Haus umstellt. Ein bisschen Schiesserei wobei es zum Streit unter den Mädls kommt. Marina, die politische, wird ausgeschlossen und zum Richter eingesperrt.
Der freut sich zuerst schätzte er Marina doch als die einzige Vernünftige ein. Doch dies ändert sich flugs und als Marina nicht pariert und ihm ins Gesicht spukt zeigt Giustizia sein wahres Gesicht – er schlägt und prügelt sie aufs derbste und erteilt ihr eine „Lektion“ wie er es nennt – er vergewaltigt sie.
„Stell dir doch vor ich bin einer deiner Terroristen Freunde – die bumst du doch auch“.
Der Sleazepegel steigt endlich. Was verwundert ist dieser immer wiederkehrende gesellschaftskritische Unterton, passt er doch so gar nicht in diesen Film. Nach der Vergewaltigung meint der Richter: „Du denkst bestimmt ich bin widerlich. Für mich bist du widerlich, du und deine Terroristenfreunde. Widerwärtig wie ihr die Gesellschaft herausfordert und verachtet. Ihr seid nur arme Idioten. Die Verlierer seid doch Ihr.“ Irgendwie hat er recht hat er sich doch Marina einfach genommen und sie zum absoluten Verlierer gemacht, sympatischer machts ihn aber dadurch nicht wirklich. Und die Gesellschaftskritik, ja die ist nur Fassade – bloss, wozu dann überhaupt?
Die andere 3 holen sich Marina wieder zurück wobei sie wahrnehmen das es da ein bisschen Sex zwischen Ihr und dem Richter gab: „Aber Hr. Richter, ich hab mir nicht gedacht das sie so leidenschaftlich sind. Ein richtiger Lustmolch.“ Marina wird zur Kellnerin umfunktioniert um die Tennisspielerinnen betrunken zu machen – es fliesst
J & B in Strömen. Ein Hoch dem Produktplacement!
Der Tennisclub fällt in kollektiven Rausch. Irgendwie kommt es zu einem Gerangel und Bettina wird erschossen. Kurz bevor sie sich von dieser Welt verabschiedet der obligatorische Griff zum Sandwich!!!
Erica bekommt ein Messer ab und Lesbe Diana kriegt eine Kugel von – Marina! Da in der Zwischenzeit der verlangte Fluchtwagen plus Lösegeld vor der Villa abgestellt worden ist flüchtet Marina und ihr Bruder damit – Geld stinkt bekanntlich nicht – doch kaum abgefahren hört man Schüsse samt Explosion und der Film ist aus – alle sind tot. Das war aber jetzt ein bisschen sehr schnell das Ende, na was solls.
Ich weiss jetzt nicht ob ich zu positiv über dieses Machwerk geschrieben habe. Prinzipiell hab ich ja solch Sleazewerke gern, bei diesem Werk überzeugt allerdings fast nur die gute derbe deutsche Sprache. Irgendwie ist das alles zu schludrig, zu unspannend ja sogar zu unsleazig – wenn schon denn schon! Vielleicht liegts auch an der geschnittenen Fassung – eine vollkommene dürft es ja nicht geben. Ich glaub das aber gar nicht, ich denke es lag an der Unfähigkeit von Giovanni Brusadori. Wahrscheinlich blieb dies auch deshalb sein einziger Film trat er doch sonst als Darsteller in Erscheinung. Drehbuch übrigens von George Eastman, nett Luigi, aber sicher nicht dein Bestes! Ich bevorzuge trotz der ganzen Titten und der prinzipiell guten Idee „Verflucht zum Töten“. Ähnlich geartet aus demselben Jahr mit umgedrehter Rollenverteilung.
Kurz und bündig, 5-Sex/10.