Die Leoparden kommen - Tonino Ricci
Verfasst: So 5. Jun 2011, 10:06
Originaltitel: Il dito nella piaga
Land: Italien
Jahr: 1969
Regie: Tonino Ricci
Darsteller: George Hilton, Klaus Kinski, Ray Saudners, …
Inhalt:
Die Amerikanischen Soldaten Corporal Haskins (Kinski) und Private Grayson (Saunders) macht die Stationierung in Deutschland ziemlich fertig. Im Zuge gewaltsamer Nervenzusammenbrüche desertieren sie und sollen daher vor ein Erschießungskommando gebracht werden. Glücklicherweise schaut der Feind rechtzeitig vorbei und löscht die Hinrichtungspatrouille aus. Einzig der junge Offizier Sheppard (Hilton) überlebt und muss sich nun zusammen mit den beiden Kriegsverbrechern durch feindliche Gebiete schlagen…
Kritik:
Man kann schon ahnen worauf dieser Film zielt. Epische Sterbeszenen und Schlusseinstellung auf einem Kriegerfriedhof deuten in Richtung bewegendes Kriegsdrama. Leider gelingt es dem Regisseur Tonino Ricci nicht wirklich dies ergreifend rüberzubringen. Der Film hat sehr viele Trash-Momente, was ihn als Drama unbrauchbar macht. An der ernsten Grundstimmung die Ricci versucht zu erzeugen leiden wiederum die Trash-Fans.
Dabei sind einige Momente richtig gut in Szene gesetzt. Der ausrastende Ray Saunders zum Beispiel, der am Anfang mit manischem Gesichtsausdruck die eigenen Leute niederschießt oder das erwähnte Ende auf dem Kriegerfriedhof bleiben durchaus als berührende Szenen im Gedächtnis.
Problematisch wird es nur, wenn in der nächsten Einstellung das geringe Budget des Streifens wie ein Vorschlaghammer jede epische Stimmung zerschlägt.
Unsre drei Helden geben auch verschiedene Eindrücke. Ray Saunders (wir kennen ihn als Giuliano Gemmas farbigen Freund in „Blutiges Blei“) macht seine Sache sehr gut. Er bemüht sich sympathisch rüberzukommen und liefert uns den üblichen harte-Schale-weicher-Kern-Charakter. Diesen zwar nach Schema F (kinderliebend und alles andere was noch dazugehört) aber immerhin bewegend gespielt.
Klaus Kinski ist für den großen Trash am Ende zuständig. Er spielt seine Rolle anfangs zwar sehr überzeugend und macht bessere Anstalten der Held der ganzen Story zu sein als selbst George Hilton, gegen Schluss zuckt er dann aber nach feinster Kinski-Manier aus und serviert uns eine herrliche Szene: Kinski mit MG vs. einen Großteil der Deutschen Infanterie.
Hilton hat diesmal keinen Spaß am Dreh. Er ist ein prächtiger Schauspieler, wie man an seinen Auftritten in Gialli oder Italowestern sehen kann aber in diesem Film wirkt seine Performance sehr erzwungen. Kein Wunder, denn er spielt einen ziemlich sturen Charakter, den wir nicht mögen, der aber trotzdem der Held ist, weil…äh…Hilton netter anzusehen ist als Kinski, denke ich.
Die Deutschen kommen sehr schlecht weg. Deutsche Soldaten sind in diesem Film nicht mehr als Statisten, die umfallen, wenn Kinski eine Salve abfeuert. Dies schafft wieder den Gegensatz, dass Ricci einerseits versucht viel Moral in den Streifen zu packen (auch Deserteure sind Menschen) andererseits in Sachen Deutsche-Amis eine gewaltige Schwarz-Weiß-Malerei betreibt.
Fazit: Tonino Ricci versucht seinen Kriegsfilm mit sehr viel Moral auszustatten, scheitert dabei jedoch großteils.
Filmtechnisch: 4/10
Trash: 5/10
Land: Italien
Jahr: 1969
Regie: Tonino Ricci
Darsteller: George Hilton, Klaus Kinski, Ray Saudners, …
Inhalt:
Die Amerikanischen Soldaten Corporal Haskins (Kinski) und Private Grayson (Saunders) macht die Stationierung in Deutschland ziemlich fertig. Im Zuge gewaltsamer Nervenzusammenbrüche desertieren sie und sollen daher vor ein Erschießungskommando gebracht werden. Glücklicherweise schaut der Feind rechtzeitig vorbei und löscht die Hinrichtungspatrouille aus. Einzig der junge Offizier Sheppard (Hilton) überlebt und muss sich nun zusammen mit den beiden Kriegsverbrechern durch feindliche Gebiete schlagen…
Kritik:
Man kann schon ahnen worauf dieser Film zielt. Epische Sterbeszenen und Schlusseinstellung auf einem Kriegerfriedhof deuten in Richtung bewegendes Kriegsdrama. Leider gelingt es dem Regisseur Tonino Ricci nicht wirklich dies ergreifend rüberzubringen. Der Film hat sehr viele Trash-Momente, was ihn als Drama unbrauchbar macht. An der ernsten Grundstimmung die Ricci versucht zu erzeugen leiden wiederum die Trash-Fans.
Dabei sind einige Momente richtig gut in Szene gesetzt. Der ausrastende Ray Saunders zum Beispiel, der am Anfang mit manischem Gesichtsausdruck die eigenen Leute niederschießt oder das erwähnte Ende auf dem Kriegerfriedhof bleiben durchaus als berührende Szenen im Gedächtnis.
Problematisch wird es nur, wenn in der nächsten Einstellung das geringe Budget des Streifens wie ein Vorschlaghammer jede epische Stimmung zerschlägt.
Unsre drei Helden geben auch verschiedene Eindrücke. Ray Saunders (wir kennen ihn als Giuliano Gemmas farbigen Freund in „Blutiges Blei“) macht seine Sache sehr gut. Er bemüht sich sympathisch rüberzukommen und liefert uns den üblichen harte-Schale-weicher-Kern-Charakter. Diesen zwar nach Schema F (kinderliebend und alles andere was noch dazugehört) aber immerhin bewegend gespielt.
Klaus Kinski ist für den großen Trash am Ende zuständig. Er spielt seine Rolle anfangs zwar sehr überzeugend und macht bessere Anstalten der Held der ganzen Story zu sein als selbst George Hilton, gegen Schluss zuckt er dann aber nach feinster Kinski-Manier aus und serviert uns eine herrliche Szene: Kinski mit MG vs. einen Großteil der Deutschen Infanterie.
Hilton hat diesmal keinen Spaß am Dreh. Er ist ein prächtiger Schauspieler, wie man an seinen Auftritten in Gialli oder Italowestern sehen kann aber in diesem Film wirkt seine Performance sehr erzwungen. Kein Wunder, denn er spielt einen ziemlich sturen Charakter, den wir nicht mögen, der aber trotzdem der Held ist, weil…äh…Hilton netter anzusehen ist als Kinski, denke ich.
Die Deutschen kommen sehr schlecht weg. Deutsche Soldaten sind in diesem Film nicht mehr als Statisten, die umfallen, wenn Kinski eine Salve abfeuert. Dies schafft wieder den Gegensatz, dass Ricci einerseits versucht viel Moral in den Streifen zu packen (auch Deserteure sind Menschen) andererseits in Sachen Deutsche-Amis eine gewaltige Schwarz-Weiß-Malerei betreibt.
Fazit: Tonino Ricci versucht seinen Kriegsfilm mit sehr viel Moral auszustatten, scheitert dabei jedoch großteils.
Filmtechnisch: 4/10
Trash: 5/10