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Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Mo 6. Jun 2011, 22:35
von jogiwan
Monsters

Bild

Originaltitel: Monsters

Herstellungsland: Großbritannien / 2010

Regie: Gareth Edwards

Darsteller: Whitney Able, Scoot McNairy, Fernando Lara, u.a.

Story:

In einer von Aliens verseuchten Welten bekommt der Fotograf Andrew die Aufgabe, die Tochter seines Verlegers Sam von Mexico zurück in die USA zu bringen. Als die beiden die letzte Fähre verpassen und der Küstenbereich gesperrt wird, versuchen die Beiden mit Hilfe von Schleppern weiter zu reisen. Aus Sympathie wird bald mehr, doch als die Gruppe von Aliens angegriffen wird, sieht es für die gemeinsame Zukunft der Beiden zunehmend düster aus...

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Mo 6. Jun 2011, 22:41
von jogiwan
Ruhiger, poetischer und als Sci-Fi-Film verkleidetes Roadmovie-Drama, dass mit wenig Kohle an Produktionskosten total ansprechende Bilder bietet und das Publikum dennoch in zwei Lager spaltet. Tja, Action und Monster gibts halt eher weniger und sowieso und überhaupt ist "Monsters" wohl nicht der Film, den sich viele erwartet haben. 08/10 Punkte!

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Di 7. Jun 2011, 09:38
von purgatorio
Laaaaaaaaaaaaaaaangweilig! Katastrophaler Katastrophenfilm mit netter Stimmung in ausgewählten Szenen, garniert mit belanglosem Geschwafel, ein bisschen Spazieren gehen und Kraken-Sex. Fazit: Großer Mist! 3Punkte für Optik, Rest nicht erwähnenswert

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Di 7. Jun 2011, 09:48
von jogiwan
Ich hab ja nix gegen ruhige Filme und langweilig fand ich den keinesfalls - ganz im Gegenteil. Es ist aber schon sehr interessant, wie unterschiedlich hier die Meinungen sind. Ich war jedenfalls sehr, sehr positiv überrascht! Hat mir auch wesentlich besser gefallen als "The Road"!

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Di 7. Jun 2011, 10:02
von purgatorio
jogiwan hat geschrieben:Ich hab ja nix gegen ruhige Filme und langweilig fand ich den keinesfalls - ganz im Gegenteil. Es ist aber schon sehr interessant, wie unterschiedlich hier die Meinungen sind. Ich war jedenfalls sehr, sehr positiv überrascht! Hat mir auch wesentlich besser gefallen als "The Road"!
:shock: "The Road" ist ja wohl der großartigste dystopische Film der jüngeren Vergangenheit! Offenbar sind Meinungen wie Arschlöcher - jeder hat eins :D

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Di 7. Jun 2011, 10:15
von jogiwan
Interessant ist nur, dass die "Der Film ist scheisse"-Fraktion gleich gar so heftig auf das Teil reagiert. Wenn man da die "vernichtenden" Statements liest, muss man doch schmunzeln... :D Schön, dass es so polarisierende Werke gibt!

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Di 7. Jun 2011, 10:28
von Arkadin
Ich habe den Film letztes Jahr auf dem Internationalen filmfest Oldenburg gesehen und in meinem Blog folgende Gedanken niedergeschrieben:

"Als Abschluss gönnte ich mir dann den britischen (aber sehr amerikanisch daherkommenden) SF-Film “Monsters” von Gareth Daniels. Auch hier war wieder ein Gast anwesend, nämlich die Hauptdarstellerin Whitney Able, die in natura in ihrem kleinen Kleidchen noch viel entzückender aussah, als auf der Leinwand. Leider war das Einzige, was sie zu sagen hatte, dass sie mittlerweile ihren “Monsters”-Co-Star geheiratet hat. Das dürfte so manches männliche Herz im Publikum gebrochen haben. Seufz.

Mit “Monsters” habe ich ein Problem. Der Film ist wirklich gut gemacht und mir gefällt seine ruhige, unspektakuläre Erzählweise, bei der die titelgeben Monster nur äußerst sparsam gezeigt werden (eigentlich nur drei Mal, wobei man sie nur am Ende richtig sieht). Und überhaupt haben alle Filme, die eine Flussreise durch den feindlichen Dschungel ins Herz der Finsternis zeigen, bei mir ein Stein im Brett.

Woran liegt es also, dass ich mit “Monsters” einfach nicht warm werde? Ich weiß es nicht, denke aber es liegt an den beiden Hauptdarstellern, deren Geschichte mich seltsam kalt ließ. Da der Film sich aber nun völlig auf die Beziehung der Beiden konzentriert, ja fast schon als Zwei-Personen-Stück daherkommt, hat man ein großes Problem, wenn man einfach keine Empathie für die Zwei aufbauen kann. Mir war Scoot McNairy in der Rolle des Reporters Andrew Kaulder einfach unsympathisch und Whitney Able als Samantha Wynden entsprach mir einen Tick zu sehr dem wehrlosen Frauchen ähnlich gelagerter Streifen.

Dabei gibt es auch sehr viel Gutes über den Film zu berichten. Neben dem eingangs erwähnten Verzicht auf die permanente Zurschaustellung der titelgebenden Monster, auch die Konzentration auf die beiden Protagonisten bis hin zu der unterschwelligen Parabel auf die Imigrationspolitik der USA, der Sensationsgeilheit der Medien (meine Lieblingsmonolog ist der, wo der Reporter bemerkt, dass er Fotos froher und lachender Kinder nicht verkaufen könne, aber mit den Fotos von Kinderleichen eine Menge Geld zu verdienen sei) und der Korruption und Geldgier der Behörden in Katastrophengebieten. Allein, der Film ließ mich trotzdem merkwürdig kalt. Andere mögen dies anders erlebt haben und ich empfehle jedem, ihm mal eine Chance zu geben."

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Di 7. Jun 2011, 16:02
von Vinz Clortho
Hab' ich mir auf dem FFF 2010 gegönnt. Dem Film gebührt allein schon Respekt, weil er recht clever mit den zahlreichen Erwartungshaltungen des eingeschworenen Genrepublikums spielte und diese fast ausnahmslos über Bord zu kippen wusste. Vielleicht ist das auch der Grund, warum einige Leute derart angesäuert auf das Gezeigte reagierten und der Streifen polarisierte wie kaum ein zweiter auf dem Festival ...

Übrigens ein Phänomen, das ich immer wieder beobachte: Genrefans stehen nur bedingt auf "Überraschungen", d.h. im Grunde wollen sie einfach nur das sehen, was sie ohnehin schon kennen & lieben - und das am besten ohne allzu große Variationen, dreiste Wendungen oder vorwitzige Schlenker, die den Verdacht nahelegen, hier könnte jemand sein Publikum nicht ernst nehmen. Nein - in solchen Fällen verstehen die Fans oft keinen Spaß, selbst wenn er ziemlich offensichtlich daherkommt.

So auch hier: Ironisches Augenzwinkern all over the place. Dazu ein Regisseur, der freimütig zugibt, dass es weit weniger seiner Intention entsprochen habe, einen Monsterfilm nach altbewährter Manier zu drehen, als vielmehr eine romantische Love Story in einem zugegebenermaßen recht ungewöhnlichen/untypischen Setting. Wenn man sich darauf einlässt, halte ich das Ergebnis (Experiment?) für durchaus gelungen - angesichts des überschaubaren Budgets erst recht!

Fazit: alles andere als ein Klischeefilm und erfreulicherweise nicht der x-te Alien Invasion-Aufguss nach Schema F. Verhält sich zu "Cloverfield" in etwa so wie "Mars Attacks" zu "Independence Day" - wenn auch deutlich bodenständiger und bei weitem nicht so schrill. Ich fand ihn gut - vielleicht nicht zu 100% überzeugend, aber in seiner Absicht, konventionelle Pfade (harhar - wie passend!) zu verlassen und mal was Neues zu wagen, überaus ansprechend. Daher: 7,5/10

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Di 7. Jun 2011, 16:05
von jogiwan
Vinz Clortho hat geschrieben: Übrigens ein Phänomen, das ich immer wieder beobachte: Genrefans stehen nur bedingt auf "Überraschungen", d.h. im Grunde wollen sie einfach nur das sehen, was sie ohnehin schon kennen & lieben - und das am besten ohne allzu große Variationen, dreiste Wendungen oder vorwitzige Schlenker, die den Verdacht nahelegen, hier könnte jemand sein Publikum nicht ernst nehmen. Nein - in solchen Fällen verstehen die Fans oft keinen Spaß, selbst wenn er ziemlich offensichtlich daherkommt.
Wo kann ich unterschreiben? :thup:

Re: Monsters - Gareth Edwards (2010)

Verfasst: Di 7. Jun 2011, 21:56
von Arkadin
Vinz Clortho hat geschrieben: Dazu ein Regisseur, der freimütig zugibt, dass es weit weniger seiner Intention entsprochen habe, einen Monsterfilm nach altbewährter Manier zu drehen, als vielmehr eine romantische Love Story in einem zugegebenermaßen recht ungewöhnlichen/untypischen Setting.
Und genau hier, finde ich, hat der Film leider versagt. Die beiden Protagonisten sind ziemlich unsympathisch und verhalten sich nicht nur z.T. ziemlich dumm, sondern sind auch noch wandernde Klischees. Und das finde ich sehr schade, da ich den Film von der Anlage her, wie gesagt, sehr mag.

Übrigens lief der in Bremen in einer Sneak-Preview und hat dort vom Publikum die schlechteste Durchschnittsnote seit es diese Veranstaltung gibt (und das sind ein paar Jahre) erhalten. DAS hat er nun wirklich nicht verdient.

Ich habe gerade mal geguckt. Ich habe ihm 6/10 gegeben.